Moltrecht (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen

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'''Moltrecht''' ist der Name eines alten magdeburger Familiengeschlechts, das sich bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen lässt und später auch in Brandenburg, Westpreußen, Schlesien, Sachsen, Mecklenburg, Hamburg, Livland und Ostindien ansässig war. Ihm entstammten angesehene Kaufleute, Offiziere, Gutsbesitzer, Politiker und Theologen.
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'''Moltrecht''' ist der Name einer alten deutschen Familie, das sich bis ins Spätmittelalter zurückverfolgen lässt. Der Name Moltrecht wird erstmals im Jahr 1485 in Salbke bei Magdeburg mit dem Großbauern Hans Moltrecht genannt. Die Moltrecht waren in den folgenden Jahrhunderten wohlhabende und einflussreiche Grundbesitzer in der Region. Die lückenlose Stammreihe aller Moltrecht beginnt mit dem Gutsbesitzer George Moltrecht um 1540 in Wallwitz.
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==Herkunft==
==Geschichte==
<!-- Wenn mehrere Möglichkeiten bekannt, bitte auch alle nennen, möglichst mit Quellenangabe. -->
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Der Name Moltrecht wird im Jahre 1485 erstmals schriftlich erwähnt. Hans Moltrecht wird in den Aufzeichnungen des Klosters Unser Lieben Frauen als Großpächter in Salbke aufgeführt. Im Jahre 1486 wird Peter Moltrecht als Propst von Plötzky und Pfarrer in Moritz genannt.
Die Moltrecht stammen aus der Region südöstlich von Magdeburg, wo der Name vermutlich zwischen 1380 und 1400 einmalig als Familienname entstanden ist. Der Name Moltrecht erscheint urkundlich erstmals im Jahre 1485 in einem Vertrag zwischen dem Großbauern Hans Moltrecht aus Salbke (heute ein Stadtteil von Magdeburg) und dem 'Kloster Unser Lieben Frauen' zu Magdeburg. Im Jahre 1486 ist Peter Moltrecht Propst im Kloster Sankt-Maria-auf-dem-Georgenberg in Plötzky.


Im 17. Jahrhundert lebte eine wohlhabende und angesehene Familie Moltrecht in Magdeburg. Dem Großgrundbesitzer und Bäckermeister Joachim Moltrecht (†1678) wurden am 03.09.1642 die Bürgerrechte der Altstadt Magdeburg verliehen.
Die lückenlose Stammreihe aller Moltrecht beginnt ca. 1540 mit dem Gutsbesitzer George Moltrecht in Wallwitz. Viele seiner Nachkommen waren in den folgenden Jahrhunderten wohlhabende Gutsbesitzer in der Region Gommern. Sie wirkten in ihren Gemeinden u.a. auch als Richter, Kirchenvorsteher und Schulzen. Die meisten heute lebenden Moltrecht stammen aus Gübs, wo Andreas Moltrecht ab 1656 viel Land erwarb und sich niederließ. Die folgenden Generationen waren teilweise noch bis ins 19. Jahrhundert in Gübs ansässig.


Das Bürgerrecht war zur damaligen Zeit ein Privileg und mit dem des niederen Adels vergleichbar. Die Zahl der Bürger betrug damals maximal 10% der Stadtbevölkerung.
Die Moltrecht waren im 17. Jahrhundert auch in Magdeburg ansässig. Joachim Moltrecht (1615-1678) und seine Söhne waren Bäcker und Brauer. Sie besaßen mehrere Brauhäuser und Backstuben und waren Angehörige der Brauer- und Bäckerinnung zu Magdeburg. Der älteste Sohn, Hans Moltrecht, heiratete Catharina Elisabeth von Hagen, die Tochter des Notars und Amtschreibers der Magdeburger Domvogtei Franz von Hagen.


Joachim Moltrecht war Eigentümer mehrerer Häuser, Brau- und Backstuben und er war Angehöriger der Brauer- und Bäckerinnung zu Magdeburg. Seine Söhne waren ebenfalls Bürger, Großgrundbesitzer, und Angehörige der Brauer- und Bäckerinnung zu Magdeburg. Johannes Moltrecht, sein ältester Sohn, heiratete am 07.10.1665 Catharina Elisabeth von Hagen. Ihr Vater war Frantz von Hagen. Er war Notar und Amtssekretär der Domvogtei zu Magdeburg.
Zwischen 1700 und 1900 verbreitete sich die Familie Moltrecht auch über die Grenzen des Herzogtums Magdeburg. Es entstanden folgende größere Linien:


'''Magdeburger Hauptlinie (Stamm)'''<br>
Der Großteil der Moltrecht blieb nach 1700 im Großraum Magdeburg ansässig. Sie waren überwiegend Gutsbesitzer, aber auch Müller. Es existieren bis heute Zweige in der Region Gommern, deren Güter teilweise über 200 Jahre in Familienbesitz sind. Zusätzlich entstanden viele Nebenlinien, die sich im Laufe der Zeit bis Dessau-Roßlau, Berlin, Stendal, Schlesien und in die USA verbreiteten.


==Wappen==
'''Brandenburger Linie'''<br>
'''Wappen der Bürgerfamilie Moltrecht zu Magdeburg 1642'''
Andreas Moltrecht (1685-1736) stammte aus Gübs. Er übernahm kein Gut der Familie, sondern ging mit seinem Erbanteil nach Brandenburg an der Havel und wurde Lohgerbermeister und Bürger. Seine Nachkommen lebten in Brandenburg und Westpreußen und waren u.a. Gutbesitzer, Fabrikanten, Brau- und Brennmeister. Ein Enkel von Andreas war Johann Daniel Moltrecht, siehe Baltische Linie.


[[Datei:Wappen_Magdeburg.JPG]]
'''Sächsische Linie'''<br>
Johann Christian Moltrecht zog 1710 nach Leipzig. Seine Nachkommen waren wohlhabende und einflussreiche Kaufleute in Dresden, Leipzig und Hamburg. Der Hamburger Zweig war verwandschaftlich mit den bekannten Hamburger Familien Laeisz, Repsold, Wächter und Ruete verbunden. Sowohl in Leipzig als auch in Hamburg wurden Straßen nach Familienmitgliedern benannt.


'''Baltische Linie'''<br>
Johann Daniel Moltrecht (*1758 Brandenburg an der Havel) stammt aus der Brandenburger Linie und wanderte 1780 nach Lettland im Baltikum aus. Er war Kaufmann und Bürger in Wolmar. Sein gleichnamiger Sohn Johann Daniel Moltrecht war Hofrat in Wenden. Seine Nachkommen waren Kaufleute und angesehene Theologen sowie Mitglieder der Lettisch-Literarischen Gesellschaft. Sein Enkel Paul Bernhard Moltrecht heiratete Natalie Renata von Pistohlkors. Sie lebten gemeinsam auf Schloss Koltzen bei Neubad. Die von Pistohlkors gehören zum baltischen Uradel und sind mit der Zarenfamilie Romanow verwandt. Die Moltrecht mussten 1939, wie die meisten Deutsch-Balten, nach Deutschland übersiedeln.


'''Wappen aus der Brandenburger Linie'''
'''Ostindische Linie'''<br>
Johann Heinrich Moltrecht (1725-1770) stammte aus Gübs. Er war Offizier in der Niederländisch-Ostindischen Handelskompanie (VOC) und wanderte 1748 nach Batavia (heute Jakarta) in Niederländisch-Ostindien aus, wo er Richter und Ratsherr der dortigen Regierung wurde. Seine Nachkommen waren u.a. Plantagenbesitzer, Beamte und Offiziere auf Ceylon (heute Sri Lanka) und leben heute unter dem anglisierten Namen Moldrich auf Sri Lanka und in Australien.


[[Datei:Wappen_4.jpg]]
Zwischen den einzelnen Linien besteht dauerhafter Kontakt und es werden regelmäßige Familientreffen abgehalten.


''(Eingetragen in der Allgemeinen Deutschen Wappenrolle unter Nr. 83328)'' [http://www.eherold.info/eherold/index.jsp?dbNum=83328]
==Wappen==
'''Wappen der Brauer- und Bäckerfamilie Moltrecht aus Magdeburg, 1642'''


Führungsberechtigt sind die ehelichen Nachkommen von Johann Gottfried Moltrecht (1763-1847). Er war königlich preußischer Musketier im Altpreußischen Infanterie-Regiment 46 und Gutspächter in Rogäsen, Brandenburg.
[[Datei:Wappen_Magdeburg.JPG]]




==Linien der Familie Moltrecht==
'''Wappen aus der Brandenburger Linie'''


Ab dem 17. Jahrhundert verbreiteten sich die Moltrecht auch über die Grenzen des Herzogtums Magdeburg hinaus. Es gründeten sich im Laufe der Zeit mehrere Linien, die z.T. bis heute bestehen:
[[Datei:IMG_0796_2.jpg]]


'''Magdeburger Linie:''' Ursprung des Geschlechts. Sie waren hier über Jahrhunderte als Gutsbesitzer, Handwerksmeister und Bürger ansässig.
'''Blasonierung:'''<br>


'''Brandenburger Linie:''' Begründer der Brandenburger Linie war Andreas Moltrecht (1678-1736). Er war ein angesehener Bürger und Lohgerbermeister in Brandenburg an der Havel. Seine Nachkommen waren u.a. Kaufleute, Handwerksmeister, Bürger, Gutsbesitzer und Fabrikanten. Einige von Ihnen waren in königlich dänischen und preußischen Diensten tätig. Sie waren im 19. Jahrhundert auch in Westpreußen und Sachsen ansässig.
In Gold zwischen einem mit drei silbernen facettiert geschliffenen Edelsteinen belegten roten Schildhaupt und einem mit sieben natürlichen Flämmchen besteckten roten Gitter im Schildfuß eine liegende rote Getreideähre. Auf dem Helm mit rechts rot-goldenen und links rot-silbernen Decken ein trapezförmiges, mit sechs (3,2,1) silbernen Edelsteinen belegtes Schirmbrett mit bogigen Kanten.


'''Sächsische Linie:''' In Leipzig und Dresden lebten im 18. und 19. Jahrhundert angesehene Kaufmanns- und Bürgerfamilien mit dem Namen Moltrecht. Ihr Begründer war Johann Christian Moltrecht (1687-1758), der um 1710 nach Leipzig ging. Einige seiner Nachkommen waren ab dem 19. Jahrhundert in Hamburg ansässig und waren mit den bekannten Hamburger Hanseatenfamilien Wächter, Repsold und Laeisz verwandt.


'''Livländische Linie:''' Johann Daniel Moltrecht (*26.07.1758 Brandenburg a.d.H.) wanderte nach Livland aus. Er war ein angesehener Bürger und Hutmachermeister in Wolmar. Seine Nachkommen waren bedeutende Theologen, Hofräte und Wissenschaftler in Livland. Sie waren verwandt mit dem baltischen Adelsgeschlecht ''von Pistohlkors'' und entfernt verwandt mit der russischen Zarenfamilie ''Romanov''. Nach dem 1. Weltkrieg und der Revolution gingen einige von Ihnen zurück nach Deutschland.
==Der Leipziger Kaufmann Moltrecht und Napoleon==
 
Im Jahr 1813 sendete der Leipziger Kaufmann Friedrich Ludewig Moltrecht einen Brief an einen Handelspartner in Frankfurt am Main. In dem Brief ging es um wichtige Informationen über die Situation der französischen Truppen und deren Niederlagen. Dieser Brief wurde jedoch abgefangen und Friedrich Ludewig Moltrecht auf direkten Befehl Napoleons verhaftet und wegen Verrates am Kaiser vors Kriegsgericht gestellt. Seine Frau, Helene Henriette Friedericke Moltrecht, schrieb einen Brief an Napoleon, in dem Sie Ihn um Gnade bat. Bevor es zu einem Urteil kam, wurde Leipzig von preußischen Truppen befreit und Friedrich Ludewig Moltrecht entging so knapp dem Todesurteil.  
'''Ostindische Linie:''' Johann Heinrich Moltrecht (*1723) segelte 1746 als Offizier der Niederländisch-Ostindischen Handelskompanie nach Batavia. Er hieß dort Jan Hendrik Moltrecht und war Bürger und Ratsherr der Niederländisch-Ostindischen Regierung. Seine Nachkommen waren Bürger auf Ceylon und bekleideten hohe Positionen in der Niederländisch-Ostindischen Handelskompanie und in der Regierung von Ceylon. Sie leben heute unter dem anglisierten Namen Moldrich auf Ceylon und in Australien.
 
 
==Kaufmann Moltrecht und Napoleon==
Im Jahr 1813 sendete der Leipziger Kaufmann Friedrich Ludewig Moltrecht einen Brief an einen Handelspartner in Frankfurt am Main. In dem Brief ging es um wichtige Informationen über die Situation der französischen Truppen und deren Niederlagen. Dieser Brief wurde jedoch abgefangen und Friedrich Ludewig Moltrecht auf direkten Befehl Napoleons verhaftet und wegen Verrates am Kaiser vors Kriegsgericht gestellt. Seine Frau, Helene Henriette Friedericke Moltrecht, schrieb einen Brief an Napoleon, in dem Sie Ihn um Gnade bat. Bevor es zu einem Urteil kam, wurde Leipzig von preußischen Truppen befreit und Friedrich Ludewig Moltrecht entging so knapp dem Todesurteil. Viele Zeitungen berichteten damals über diese "Heldentat", u.a. die Augsburger Allgemeine Zeitung am 31.10.1813. Handlungen gegen Napoleon waren sehr gefährlich und wurden meistens gnadenlos mit dem Tode bestraft.  




[[Datei:Napoleon_begnadigt_Familie_Moltrecht3.jpg]]
[[Datei:Napoleon_begnadigt_Familie_Moltrecht3.jpg]]


''Lithographie aus dem Jahre 1838 von P. Degobert mit dem Titel "La Famille Moltrecht implora la Générosité de Napoleon" (Familie Moltrecht erbittet Napoleons Gnade). Sie spiegelt die damaligen Geschehnisse wieder.''
<sub>Lithographie aus dem Jahre 1838 von P. Degobert mit dem Titel</sub><br>
<sub>"La Famille Moltrecht implora la Générosité de Napoleon"</sub><br>
<sub>(deutsch: Familie Moltrecht erbittet Napoleons Gnade)</sub><br>




==Namensträger==
==Bedeutende Vertreter der Familie==
'''Peter Moltrecht''', Geistlicher, Propst von Plötzky (1486), Pfarrer in Moritz
'''Peter Moltrecht'''<br>
Propst im Kloster Plötzky im Jahr 1486.<br>


'''Andreas Moltrecht''', Gelehrter, Buchdrucker und Verleger in Helmstedt und Braunschweig um 1660. Er druckte u.a. Bücher über Wissenschaft, Politik, Astronomie, Astrologie und Anthologie.
'''Andreas Moltrecht'''<br>
Gelehrter, Buchdrucker und Verleger in Helmstedt und Braunschweig um 1660.<br>


'''Johann Heinrich Moltrecht''', *1723, auch Jan Hendrik Moltrecht, Offizier in der Armee Niederländisch-Ostindiens, Oberster Richter von Batavia, Ratsherr der Regierung von Niederländisch-Ostindien in Batavia.
'''Johann Heinrich Moltrecht'''<br>
(*19.07.1725 Gübs; †1770 Batavia, Niederländisch-Ostindien)<br>
Offizier der Niederländisch-Ostindischen-Handelskompanie, Richter in Batavia und Ratsherr der Regierung von Niederländisch-Ostindien in Batavia, dort auch Jan Hendrik Moltrecht genannt. Seine Nachkommen leben unter dem anglisierten Namen Moldrich auf Sri Lanka und in Australien.<br>


'''Heinrich Robert Moltrecht''', 1808-1854, Kaufmann und königlich sächsischer Postmeister zu Leipzig, Besitzer des Rittergutes Mölkau. Die "Moltrechtstraße" in Leipzig wurde nach ihm benannt.
'''Carl Frederick Moltrecht'''<br>
(* ca. 1765 Batavia, Niederländisch-Ostindien; † ca. 1840 Sri Lanka)<br>
Mitglied der niederländischen Kolonialregierung von Ceylon, Vertreter der Niederländisch-Ostindischen Handelskompagnie auf Ceylon.<br>


'''Hannibal Moltrecht''', 1812-1882, Hamburger Maschinenbauer und Fabrikant, Leiter der Hamburger Feuerwehr, Mitglied der Hamburger Bürgerschaft, Konstrukteur und Erbauer einer der ersten deutschen Dampffeuerspritzen und eines ersten Eisenbahntelegraphen. Der „Moltrechtweg“ in Hamburg-Fuhlsbüttel wurde nach ihm benannt. Sein Schwiegervater war der bekannte Konstrukteur und Unternehmer Johann Georg Repsold.
'''Heinrich Robert Moltrecht'''<br>
(*17.07.1808 Leipzig; †12.10.1845 Leipzig)<br>
Kaufmann, Repräsentant des sächsischen Postwesens (Postmeister) und Herr auf Rittergut Mölkau in Leipzig. Die Moltrechtstraße in Leipzig wurde nach ihm benannt.<br>


'''Friedrich Wilhelm Ferdinand Moltrecht''', 1823-1887, herrschaftlicher Verwalter der Brennerei Groß Behnitz, eine der größten Gutsbrennereien dieser Zeit. Besitzer des Gutes war der Großindustrielle August Julius Albert Borsig. Auf dem Gut waren viele Prominente zu Gast, darunter auch Alexander von Humboldt und der Berliner Maler Paul Friedrich Meyerheim.
'''Hannibal Moltrecht'''<br>
(*21.10.1812 Leipzig; †28.5.1882 Hamburg)<br>
Hamburger Fabrikant, Abgeordneter der Hamburger Bürgerschaft und Leiter der Hamburger Feuerwehr. Der Moltrechtweg in Hamburg-Alsterdorf wurde nach ihm benannt. Sein Schwiegervater war der Konstrukteur und Unternehmer Johann Georg Repsold.<br>


'''Karl Johann Moltrecht''', 1825-1912, deutsch-baltischer Theologe, Pastor in St. Matthiae/Livland, Mitglied der Lettisch-Literärischen Gesellschaft
'''Karl Johann Albert Moltrecht'''<br>
(*12.5.1860 St. Matthiae/Lettland; †20.1.1919 Tuckum/Lettland)<br>
Deutsch-baltischer Theologe, evangelischer Märtyrer. Er war Propst von Pilten und Pastor in Dondangen. Er gehört zu den sogenannten "Märtyrern der Revolution" ('Baltisches Märtyrerbuch' von D. Oskar Schabert) und wurde am 20.01.1919 während des russischen Bürgerkrieges von den Bolschewisten hingerichtet.<br>


'''Friedrich Ferdinand Hermann Moltrecht''', 1837-1920, Maschinenbauer, Fabrikant, Direktor und Inhaber der Maschinenfabrik 'Moltrecht & Co.' in Meissen.
'''Dr. Arnold Christian Alexander Moltrecht'''<br>
(*27.8.1873 St. Matthiae/Lettland; †13.2.1952 Bayreuth)<br>
Deutsch-baltischer Arzt und Entomologe. Er entdeckte und erforschte zahlreiche Tierarten, von denen viele nach ihm benannt wurden, s.u.<br>


'''Karl Johann Albert Moltrecht''', 1860-1919, deutsch-baltischer Theologe, Propst von Pilten, Pastor in Dondangen, evangelischer Märtyrer. Er gehört zu den sogenannten "Märtyrern der Revolution" ('Baltisches Märtyrerbuch' von D. Oskar Schabert) und wurde am 20.01.1919 während des russischen Bürgerkrieges von den Bolschewisten hingerichtet.
'''Friedrich Heinrich Otto Moltrecht'''<br>
(*22.06.1877 Rittergut Brumby; †26.11.1955 Bad Harzburg)<br>
Königlich-preußischer Rittmeister der Kavallerie, Landesältester des Landkreises Lüben/Schlesien, Herr auf Schloss und Rittergut Groß Krichen in Schlesien.<br>


'''Dr. Arnold Christian Alexander Moltrecht''', 1873-1952, deutsch-baltischer Arzt und Entomologe. Er entdeckte und erforschte zahlreiche Tierarten, von denen viele nach ihm benannt wurden (siehe Wikipedia Russland).
'''Dr. Horst Werner Friedrich Moltrecht'''<br>
(*30.07.1923 Danzig; †20.12.2006 Bonn)<br>
Persönlicher Referent von Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller, Ministerialdirektor im Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung, Delegierter bei den Vereinten Nationen, stellvertretender Direktor des Verwaltungsrates der Europäischen Investitionsbank.<br>


'''Friedrich Heinrich Otto Moltrecht''', 1877-1955, königlich preußischer Rittmeister der Kavallerie, Landesältester des Landkreises Lüben/Schlesien, Besitzer des Schlosses und Rittergutes Groß Krichen in Schlesien, Vorstandsmitglied der Lübener Zuckerfabrik.
'''Gisela Howey, geb. Moltrecht'''<br>
 
(*09.03.1939 Bremen; †06.02.2010 Bremen)<br>
'''Karl Ernst Hans Moltrecht''', 1920-1983, Maschinenbauingenieur, Professor an der Ohio State Universität, Autor mehrerer bekannter Bücher über Maschinentechnik. Ihm wurde 1983 von der Ohio State Universität der Charles-Ellison-McQuigg-Preis verliehen.
Bremer Politikerin (SPD) und Mitglied der Bremischen Bürgerschaft.<br>
 
'''Dr. Horst Werner Friedrich Moltrecht''', 1923-2006, persönlicher Referent von Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller, Ministerialdirektor im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Vertreter bei den Vereinten Nationen in New York und bei der Welternährungsorganisation in Rom, stellvertretender Direktor des Verwaltungsrates der Europäischen Investitionsbank.
 
'''Eckart Karl Wolfgang Moltrecht''', *1939, Dipl.-Ing. für Nachrichtentechnik, bekannter Autor vieler Bücher über Amateurfunk.
 
'''Joseph Aumsley David Moldrich''', *1955, australischer Wirtschaftsinformatiker und Manager, u.a. bei IBM Australien, Träger des Ordens ''Medal of the Order of Australia (OAM)'' für seine internationalen Verdienste in der Entwicklung von Standards der Informationstechnologie
 
'''Jörg Moltrecht''', *1962, Diplom-Kaufmann, Vorstandsmitglied der KD-Bank.


'''Joseph Aumsley David Moldrich'''<br>
(*1955), Australischer Manager, u.a. bei IBM Australien, Träger des von Königin Elisabeth II gestifteten Ordens ''Medal of the Order of Australia (OAM)'' für seine internationalen Verdienste in der Entwicklung von Standards der Informationstechnologie.<br>


==Familienmitglieder als Namensgeber==
==Familienmitglieder als Namensgeber==


'''Moltrechtstraße''' in Leipzig:
'''Moltrechtstraße''' in Leipzig:<br>
Die Straße wurde nach Heinrich Robert Moltrecht (1808-1854) benannt. Er war Kaufmann, königlich sächsischer Postmeister zu Leipzig und Besitzer des Rittergutes Mölkau.
Die Straße wurde nach Heinrich Robert Moltrecht (1808-1854) benannt. Er war Kaufmann, Repräsentant des sächsischen Postwesens (Postmeister) und Herr auf Rittergut Mölkau in Leipzig.
 
'''Moltrechtweg''' in Hamburg-Fuhlsbüttel:
Die Straße wurde nach Hannibal Moltrecht (1812-1882) benannt. Er war Maschinenbauer, Fabrikant, Leiter der Hamburger Feuerwehr und Mitglied der Hamburger Bürgerschaft.
 
'''Moltrechts Baumfrosch''' (lat.: Rhacophorus moltrechti)
Dieser Frosch kommt in Taiwan vor. Benannt wurde er nach seinem Entdecker Dr. Arnold Christian Alexander Moltrecht (1873-1952), einem deutsch-baltischen Arzt und Entomologen. Es gab zeitweise eine taiwanesische Briefmarke mit dem Motiv von Moltrechts Baumfrosch.


'''Moltrechts Minnow''' (lat.: Pararasbora moltrechti):
'''Moltrechtweg''' in Hamburg-Alsterdorf:<br>
Eine Fischart (Elritze) die in Taiwan vorkommt. Benannt wurde sie nach ihrem Entdecker Dr. Arnold Christian Alexander Moltrecht.
Die Straße wurde nach Hannibal Moltrecht (1812-1882) benannt. Er war Fabrikant, Leiter der Hamburger Feuerwehr und Abgeordneter der Hamburger Bürgerschaft.


'''Moltrechts Baumfrosch''' (lat.: Rhacophorus moltrechti):<br>
Dieser Frosch kommt in Taiwan vor und wurde nach seinem Entdecker, Dr. Arnold Christian Alexander Moltrecht (1873-1952), s.o., benannt. Es gab zeitweise eine taiwanesische Briefmarke mit dem Motiv von Moltrechts Baumfrosch.


==Namensbedeutung==
'''Moltrechts Minnow''' (lat.: Pararasbora moltrechti):<br>
Dem Familiennamen Moltrecht liegt mittelniederdeutsch Molt (Malz) zugrunde. Er zählt vermutlich zu der Gruppe der Berufsnamen aus dem Brauhandwerk (Molter = Mälzer). Zur damaligen Zeit, als die Familiennamen im Raum Magdeburg entstanden sind (zwischen 1350 und 1400), rief man Handwerker nicht immer mit ihren Berufsnamen, sondern teilweise auch nach ihrem Werkzeug, ihrem Erzeugnis, ihrem Arbeitsplatz oder anderen berufstypischen Auffälligkeiten. Bei dem Namen Moltrecht handelt es sich möglicherweise um einen Appellativ, also einen Spitznamen in Ausrufeform. „Moltrecht“ könnte also auf neuhochdeutsch soviel bedeuten wie „malze recht“. Für den Berufsnamen Molter, aus dem der Name Moltrecht möglicherweise entstanden ist,  findet sich als frühes urkundliches Beispiel 'Bertoldus dictus Moltere' (Bertold genannt Molter) um 1300 zu Hamburg.
Dieser kleine Fisch kommt in Taiwan vor und wurde ebenfalls nach seinem Entdecker Dr. Arnold Christian Alexander Moltrecht (1873-1952) benannt.




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==Weblinks==
==Geographische Verteilung==
 
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== Metasuche ==
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== Weblinks ==
<!-- Hier kann man Links auf externe Seiten eintragen, die genealogisch relevant mit dem Famliennamen zu tun haben. -->
<!-- Hier kann man Links auf externe Seiten eintragen, die genealogisch relevant mit dem Famliennamen zu tun haben. -->
Buchdrucke von Andreas Moltrecht [http://gso.gbv.de/DB=1.28/SET=1/TTL=1/MAT=/NOMAT=T/CLK?IKT=8580&TRM=Moltrecht]
Buchdrucke von Andreas Moltrecht [http://gso.gbv.de/DB=1.28/SET=1/TTL=1/MAT=/NOMAT=T/CLK?IKT=8580&TRM=Moltrecht]


Die elektronische Wappenrolle des Wappen-Herold [http://www.eherold.info/eherold/index.jsp?dbNum=83328]
Moltrecht Wappen im E-Herold [http://eherold.org/emblem/wappen-moltrecht/]


Genealogie der Familie Moldrich von Ceylon [http://www.dutchburgherunion.org/genealogy/ancestry-m/JDBU%201945%20Vol%2034%20No%204%20p117-123%20-%20Moldrich%20Ancestry%281%29.pdf]
Genealogie der Familie Moldrich von Ceylon [https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=15&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwje9s_K8PfVAhVCZlAKHeZSDuI4ChAWCEEwBA&url=http%3A%2F%2Fthedutchburgherunion.org%2Fjournals%2Fvol_31_40%2FJDBU%2520Vol%252034%2520No%25204%2520-%25201945(1).pdf&usg=AFQjCNFkJTsyNUSuGjaO7dJ6eEGnMvJyug]


Moltrecht's Green Tree Frog, benannt nach Dr. Arnold Moltrecht [http://en.wikipedia.org/wiki/Rhacophorus_moltrechti][http://calphotos.berkeley.edu/cgi/img_query?stat=BROWSE&query_src=photos_fauna_sci-Amphibian&where-lifeform=Amphibian&where-taxon=Rhacophorus+moltrechti&title_tag=Rhacophorus+moltrechti]
Moltrecht's Green Tree Frog, benannt nach Dr. Arnold Moltrecht [http://en.wikipedia.org/wiki/Rhacophorus_moltrechti][http://calphotos.berkeley.edu/cgi/img_query?stat=BROWSE&query_src=photos_fauna_sci-Amphibian&where-lifeform=Amphibian&where-taxon=Rhacophorus+moltrechti&title_tag=Rhacophorus+moltrechti]
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Moltrecht's Minnow, benannt nach Dr. Arnold Moltrecht [http://www.fishbase.org/summary/speciessummary.php?id=17303]
Moltrecht's Minnow, benannt nach Dr. Arnold Moltrecht [http://www.fishbase.org/summary/speciessummary.php?id=17303]


 
Kontakt zur Familie Moltrecht: 357.mag(at)gmx.de


[[Kategorie:Familienname]]
[[Kategorie:Familienname]]

Aktuelle Version vom 26. November 2023, 06:04 Uhr

Moltrecht ist der Name einer alten deutschen Familie, das sich bis ins Spätmittelalter zurückverfolgen lässt. Der Name Moltrecht wird erstmals im Jahr 1485 in Salbke bei Magdeburg mit dem Großbauern Hans Moltrecht genannt. Die Moltrecht waren in den folgenden Jahrhunderten wohlhabende und einflussreiche Grundbesitzer in der Region. Die lückenlose Stammreihe aller Moltrecht beginnt mit dem Gutsbesitzer George Moltrecht um 1540 in Wallwitz.


Geschichte

Die Moltrecht stammen aus der Region südöstlich von Magdeburg, wo der Name vermutlich zwischen 1380 und 1400 einmalig als Familienname entstanden ist. Der Name Moltrecht erscheint urkundlich erstmals im Jahre 1485 in einem Vertrag zwischen dem Großbauern Hans Moltrecht aus Salbke (heute ein Stadtteil von Magdeburg) und dem 'Kloster Unser Lieben Frauen' zu Magdeburg. Im Jahre 1486 ist Peter Moltrecht Propst im Kloster Sankt-Maria-auf-dem-Georgenberg in Plötzky.

Die lückenlose Stammreihe aller Moltrecht beginnt ca. 1540 mit dem Gutsbesitzer George Moltrecht in Wallwitz. Viele seiner Nachkommen waren in den folgenden Jahrhunderten wohlhabende Gutsbesitzer in der Region Gommern. Sie wirkten in ihren Gemeinden u.a. auch als Richter, Kirchenvorsteher und Schulzen. Die meisten heute lebenden Moltrecht stammen aus Gübs, wo Andreas Moltrecht ab 1656 viel Land erwarb und sich niederließ. Die folgenden Generationen waren teilweise noch bis ins 19. Jahrhundert in Gübs ansässig.

Die Moltrecht waren im 17. Jahrhundert auch in Magdeburg ansässig. Joachim Moltrecht (1615-1678) und seine Söhne waren Bäcker und Brauer. Sie besaßen mehrere Brauhäuser und Backstuben und waren Angehörige der Brauer- und Bäckerinnung zu Magdeburg. Der älteste Sohn, Hans Moltrecht, heiratete Catharina Elisabeth von Hagen, die Tochter des Notars und Amtschreibers der Magdeburger Domvogtei Franz von Hagen.

Zwischen 1700 und 1900 verbreitete sich die Familie Moltrecht auch über die Grenzen des Herzogtums Magdeburg. Es entstanden folgende größere Linien:

Magdeburger Hauptlinie (Stamm)
Der Großteil der Moltrecht blieb nach 1700 im Großraum Magdeburg ansässig. Sie waren überwiegend Gutsbesitzer, aber auch Müller. Es existieren bis heute Zweige in der Region Gommern, deren Güter teilweise über 200 Jahre in Familienbesitz sind. Zusätzlich entstanden viele Nebenlinien, die sich im Laufe der Zeit bis Dessau-Roßlau, Berlin, Stendal, Schlesien und in die USA verbreiteten.

Brandenburger Linie
Andreas Moltrecht (1685-1736) stammte aus Gübs. Er übernahm kein Gut der Familie, sondern ging mit seinem Erbanteil nach Brandenburg an der Havel und wurde Lohgerbermeister und Bürger. Seine Nachkommen lebten in Brandenburg und Westpreußen und waren u.a. Gutbesitzer, Fabrikanten, Brau- und Brennmeister. Ein Enkel von Andreas war Johann Daniel Moltrecht, siehe Baltische Linie.

Sächsische Linie
Johann Christian Moltrecht zog 1710 nach Leipzig. Seine Nachkommen waren wohlhabende und einflussreiche Kaufleute in Dresden, Leipzig und Hamburg. Der Hamburger Zweig war verwandschaftlich mit den bekannten Hamburger Familien Laeisz, Repsold, Wächter und Ruete verbunden. Sowohl in Leipzig als auch in Hamburg wurden Straßen nach Familienmitgliedern benannt.

Baltische Linie
Johann Daniel Moltrecht (*1758 Brandenburg an der Havel) stammt aus der Brandenburger Linie und wanderte 1780 nach Lettland im Baltikum aus. Er war Kaufmann und Bürger in Wolmar. Sein gleichnamiger Sohn Johann Daniel Moltrecht war Hofrat in Wenden. Seine Nachkommen waren Kaufleute und angesehene Theologen sowie Mitglieder der Lettisch-Literarischen Gesellschaft. Sein Enkel Paul Bernhard Moltrecht heiratete Natalie Renata von Pistohlkors. Sie lebten gemeinsam auf Schloss Koltzen bei Neubad. Die von Pistohlkors gehören zum baltischen Uradel und sind mit der Zarenfamilie Romanow verwandt. Die Moltrecht mussten 1939, wie die meisten Deutsch-Balten, nach Deutschland übersiedeln.

Ostindische Linie
Johann Heinrich Moltrecht (1725-1770) stammte aus Gübs. Er war Offizier in der Niederländisch-Ostindischen Handelskompanie (VOC) und wanderte 1748 nach Batavia (heute Jakarta) in Niederländisch-Ostindien aus, wo er Richter und Ratsherr der dortigen Regierung wurde. Seine Nachkommen waren u.a. Plantagenbesitzer, Beamte und Offiziere auf Ceylon (heute Sri Lanka) und leben heute unter dem anglisierten Namen Moldrich auf Sri Lanka und in Australien.

Zwischen den einzelnen Linien besteht dauerhafter Kontakt und es werden regelmäßige Familientreffen abgehalten.

Wappen

Wappen der Brauer- und Bäckerfamilie Moltrecht aus Magdeburg, 1642

Wappen Magdeburg.JPG


Wappen aus der Brandenburger Linie

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Blasonierung:

In Gold zwischen einem mit drei silbernen facettiert geschliffenen Edelsteinen belegten roten Schildhaupt und einem mit sieben natürlichen Flämmchen besteckten roten Gitter im Schildfuß eine liegende rote Getreideähre. Auf dem Helm mit rechts rot-goldenen und links rot-silbernen Decken ein trapezförmiges, mit sechs (3,2,1) silbernen Edelsteinen belegtes Schirmbrett mit bogigen Kanten.


Der Leipziger Kaufmann Moltrecht und Napoleon

Im Jahr 1813 sendete der Leipziger Kaufmann Friedrich Ludewig Moltrecht einen Brief an einen Handelspartner in Frankfurt am Main. In dem Brief ging es um wichtige Informationen über die Situation der französischen Truppen und deren Niederlagen. Dieser Brief wurde jedoch abgefangen und Friedrich Ludewig Moltrecht auf direkten Befehl Napoleons verhaftet und wegen Verrates am Kaiser vors Kriegsgericht gestellt. Seine Frau, Helene Henriette Friedericke Moltrecht, schrieb einen Brief an Napoleon, in dem Sie Ihn um Gnade bat. Bevor es zu einem Urteil kam, wurde Leipzig von preußischen Truppen befreit und Friedrich Ludewig Moltrecht entging so knapp dem Todesurteil.


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Lithographie aus dem Jahre 1838 von P. Degobert mit dem Titel
"La Famille Moltrecht implora la Générosité de Napoleon"
(deutsch: Familie Moltrecht erbittet Napoleons Gnade)


Bedeutende Vertreter der Familie

Peter Moltrecht
Propst im Kloster Plötzky im Jahr 1486.

Andreas Moltrecht
Gelehrter, Buchdrucker und Verleger in Helmstedt und Braunschweig um 1660.

Johann Heinrich Moltrecht
(*19.07.1725 Gübs; †1770 Batavia, Niederländisch-Ostindien)
Offizier der Niederländisch-Ostindischen-Handelskompanie, Richter in Batavia und Ratsherr der Regierung von Niederländisch-Ostindien in Batavia, dort auch Jan Hendrik Moltrecht genannt. Seine Nachkommen leben unter dem anglisierten Namen Moldrich auf Sri Lanka und in Australien.

Carl Frederick Moltrecht
(* ca. 1765 Batavia, Niederländisch-Ostindien; † ca. 1840 Sri Lanka)
Mitglied der niederländischen Kolonialregierung von Ceylon, Vertreter der Niederländisch-Ostindischen Handelskompagnie auf Ceylon.

Heinrich Robert Moltrecht
(*17.07.1808 Leipzig; †12.10.1845 Leipzig)
Kaufmann, Repräsentant des sächsischen Postwesens (Postmeister) und Herr auf Rittergut Mölkau in Leipzig. Die Moltrechtstraße in Leipzig wurde nach ihm benannt.

Hannibal Moltrecht
(*21.10.1812 Leipzig; †28.5.1882 Hamburg)
Hamburger Fabrikant, Abgeordneter der Hamburger Bürgerschaft und Leiter der Hamburger Feuerwehr. Der Moltrechtweg in Hamburg-Alsterdorf wurde nach ihm benannt. Sein Schwiegervater war der Konstrukteur und Unternehmer Johann Georg Repsold.

Karl Johann Albert Moltrecht
(*12.5.1860 St. Matthiae/Lettland; †20.1.1919 Tuckum/Lettland)
Deutsch-baltischer Theologe, evangelischer Märtyrer. Er war Propst von Pilten und Pastor in Dondangen. Er gehört zu den sogenannten "Märtyrern der Revolution" ('Baltisches Märtyrerbuch' von D. Oskar Schabert) und wurde am 20.01.1919 während des russischen Bürgerkrieges von den Bolschewisten hingerichtet.

Dr. Arnold Christian Alexander Moltrecht
(*27.8.1873 St. Matthiae/Lettland; †13.2.1952 Bayreuth)
Deutsch-baltischer Arzt und Entomologe. Er entdeckte und erforschte zahlreiche Tierarten, von denen viele nach ihm benannt wurden, s.u.

Friedrich Heinrich Otto Moltrecht
(*22.06.1877 Rittergut Brumby; †26.11.1955 Bad Harzburg)
Königlich-preußischer Rittmeister der Kavallerie, Landesältester des Landkreises Lüben/Schlesien, Herr auf Schloss und Rittergut Groß Krichen in Schlesien.

Dr. Horst Werner Friedrich Moltrecht
(*30.07.1923 Danzig; †20.12.2006 Bonn)
Persönlicher Referent von Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller, Ministerialdirektor im Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung, Delegierter bei den Vereinten Nationen, stellvertretender Direktor des Verwaltungsrates der Europäischen Investitionsbank.

Gisela Howey, geb. Moltrecht
(*09.03.1939 Bremen; †06.02.2010 Bremen)
Bremer Politikerin (SPD) und Mitglied der Bremischen Bürgerschaft.

Joseph Aumsley David Moldrich
(*1955), Australischer Manager, u.a. bei IBM Australien, Träger des von Königin Elisabeth II gestifteten Ordens Medal of the Order of Australia (OAM) für seine internationalen Verdienste in der Entwicklung von Standards der Informationstechnologie.

Familienmitglieder als Namensgeber

Moltrechtstraße in Leipzig:
Die Straße wurde nach Heinrich Robert Moltrecht (1808-1854) benannt. Er war Kaufmann, Repräsentant des sächsischen Postwesens (Postmeister) und Herr auf Rittergut Mölkau in Leipzig.

Moltrechtweg in Hamburg-Alsterdorf:
Die Straße wurde nach Hannibal Moltrecht (1812-1882) benannt. Er war Fabrikant, Leiter der Hamburger Feuerwehr und Abgeordneter der Hamburger Bürgerschaft.

Moltrechts Baumfrosch (lat.: Rhacophorus moltrechti):
Dieser Frosch kommt in Taiwan vor und wurde nach seinem Entdecker, Dr. Arnold Christian Alexander Moltrecht (1873-1952), s.o., benannt. Es gab zeitweise eine taiwanesische Briefmarke mit dem Motiv von Moltrechts Baumfrosch.

Moltrechts Minnow (lat.: Pararasbora moltrechti):
Dieser kleine Fisch kommt in Taiwan vor und wurde ebenfalls nach seinem Entdecker Dr. Arnold Christian Alexander Moltrecht (1873-1952) benannt.


Literaturhinweise

  • Arbeitsgemeinschaft Genealogie Magdeburg 'Familienforschung Heute Heft 15'
  • Allgemeine Deutsche Wappenrolle Band VIII
  • 'Die Bistümer der Kirchenprovinz Magdeburg: Das Bistum Brandenburg' von Fritz Buenger
  • Historische Nachrichten der Brau- und Bäckerinnung Magdeburg
  • Magdeburger Bürgerrolle


Geographische Verteilung

Relativ Absolut
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Metasuche

Compgen-Metasuche.png zum Familiennamen: Moltrecht


Weblinks

Buchdrucke von Andreas Moltrecht [1]

Moltrecht Wappen im E-Herold [2]

Genealogie der Familie Moldrich von Ceylon [3]

Moltrecht's Green Tree Frog, benannt nach Dr. Arnold Moltrecht [4][5]

Moltrecht's Minnow, benannt nach Dr. Arnold Moltrecht [6]

Kontakt zur Familie Moltrecht: 357.mag(at)gmx.de