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schenkt Erzbischof Gero von Köln das Oedter Land der Benediktinerabtei Gladbach. 1170 erste Erwähnung von "Hude, in einer Schenkungsurkunde des Abtes Robert von Gladbach, in der es u.a. heißt: "apud Hude in ecclesia Nostra", d.h. "in unserer Kirche zu Oedt". Diese Kirche oder Kapelle stand an der Stelle der heutigen Kirche, zum Fron- oder Herrenhof der Abtei gehörend. Diesem unterstand der gesamte Hofesverband vom Niederfeld im Norden bis zum Auffeld im Süden. Die Ortsbezeichnung Hude wandelte sich durch die Jahrhunderte über Ude, Uda, Uede, Oyde, Uedde, Oidt, Oed zum heutigen Oedt. | |||
*'''1313''' | |||
"castrum Ude", die Burg in Oedt wird erstmals urkundlich erwähnt, erbaut um 1300 von Dietrich Luf III. von Kleve, Graf von Hülchrath und Herr von Kervenheim und Oedt. Im Zuge der Errichtung der Burg, etwa 500 m südwestlich der Kirche in der Niersniederung gelegen, entsteht die Burgsiedlung Oedt, etwa 200 m östlich der Burg auf einem Landrücken, zwischen Obertor im Süden und Niedertor im Norden. Kirche und Fronhof liegen außerhalb dieser Bebauung. | |||
*'''1349''' | |||
gelangt die Herrschaft Oedt in den Besitz des Erzbistums Köln und hat strategische Bedeutung als Grenzfeste gegenüber den Herzogtümern Geldern und Jülich im Westen. Die Herrschaft Oedt wird als "Amt Oedt" in das Niederstift eingegliedert. Das "Amt Oedt" liegt eingebettet zwischen den Flüsschen Niers im Westen und Schleck im Osten und reicht im Norden von der Neersdommermühle über 18 km bis zum Hof Klapdohr bei Schiefbahn im Süden. | |||
*'''1416''' | |||
wird die Burgsiedlung zerstört, in der Fehde zwischen dem Kölner Erzbischof und dem Grafen von Berg. Die Burg wird nicht eingenommen und sperrt weiterhin den Übergang über die Niers. Der Ort wird wieder aufgebaut. | |||
*'''1477''' | |||
fällt Burg und Ort Oedt als letzte Bastion in der Kölner Stiftsfehde zwischen Erzbischof Rupprecht von der Pfalz und Hermann von Hessen in die Hände des letzeren, der Amtsnachfolger wird. Am 19.07.1477 wird der Friede "uff dem Durmel" besiegelt, einem kleinen Ackergut zwischen Oedt und Mülhausen. | |||
*'''1643''' | |||
zerstören und brandschatzen hessische Truppen unter Oberst Rabenhaupt Burg und Ort Oedt. Die Wehranlagen werden nicht wieder hergestellt, die Gebäude dienen jedoch noch etwa 100 Jahre als Amtshaus, nach notdürftiger Instandsetzung. | |||
*'''1757''' | |||
zerstören französische Truppen endgültig die Burganlage, bis auf den noch heute erhaltenen Rundturm Der Schutt dient zum Bau der Straße durch das Niersbruch nach Süchteln-Hagenbroich. Seit dem 17. Jahrhundert ist das Weberhandwerk in Oedt bezeugt. In dieser Zeit wird auch die bauliche Verbindung zur Kirche geschaffen, durch den Ausbau der "Vorstadt", zwischen Niedertor und Kirche. | |||
*'''1794''' | |||
kommt Oedt, wie das gesamte Rheinland, unter französische Herrschaft, gehört zum Arrondissement Kleve. | |||
*'''1798''' | |||
die Honschaft Unterbroich wird vom Amt Oedt abgetrennt und unter dem Namen Clörath nach Neersen eingemeindet. | |||
*'''1815''' | |||
kommt Oedt nach dem Wiener Kongress zum Königreich Preußen. | |||
*'''1850''' | |||
Gründung der Firma Peter Mertes, als Blaufärberei und Berufskleiderfabrik. | |||
*'''1879''' | |||
Gründung der Firma Johannes Girmes, Samt- und Plüschfabrik. Beide Werke prägen das Ortsbild, bilden für viele Jahrzehnte den dominierenden Teil des Wirtschaftslebens und damit der Ortsgeschichte. | |||
*'''1861''' | |||
Niederlegung der Tor- und Wallanlagen zur Schaffung von Ausdehnungsmöglichkeiten nach Süden und Osten. | |||
*'''1900''' | |||
Abriss der alten Kirche, 1901-1903 Bau der [[Oedt/Vituskirche|Vituskirche]] in neugotischem Stil. | |||
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* Oedter Bürgerblatt, 1926, [http://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/titleinfo/5612949 Digitalisat] | |||
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== Weblinks == | == Weblinks == | ||
=== Offizielle Webseiten === | === Offizielle Webseiten === | ||
*[http://www.grefrath.de Stadtverwaltung Grefrath] | *[http://www.grefrath.de Stadtverwaltung Grefrath] | ||
*[http://www.heimatverein-oedt.de/ Heimatverein Oedt] | |||
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Aktuelle Version vom 22. Mai 2023, 01:58 Uhr
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Düsseldorf > Kreis Viersen > Gemeinde Grefrath - Oedt
Einleitung
Seit der kommunalen Neugliederung von 1972 kam die bis dahin selbständige Gemeinden Oedt zur Gemeinde Grefrath. Beide Ortsteile haben ihre eigene historische Entwicklung.
Städte und Gemeinden des Kreises Viersen (Regierungsbezirk Düsseldorf) | |
Brüggen | Grefrath | Kempen | Nettetal | Niederkrüchten | Schwalmtal | Tönisvorst | Viersen | Willich |
Wappen
Beschreibung: |
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Amt Oedt 1931
- Amt Oedt, Landkreis Kempen-Krefeld, Regierungsbezirk Düsseldorf, Sitz Oedt, Bürgermeister Dr. Freiherr von Bönninghausen, Fernsprecher Grefrath 25
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
Geschichte
- 973
schenkt Erzbischof Gero von Köln das Oedter Land der Benediktinerabtei Gladbach. 1170 erste Erwähnung von "Hude, in einer Schenkungsurkunde des Abtes Robert von Gladbach, in der es u.a. heißt: "apud Hude in ecclesia Nostra", d.h. "in unserer Kirche zu Oedt". Diese Kirche oder Kapelle stand an der Stelle der heutigen Kirche, zum Fron- oder Herrenhof der Abtei gehörend. Diesem unterstand der gesamte Hofesverband vom Niederfeld im Norden bis zum Auffeld im Süden. Die Ortsbezeichnung Hude wandelte sich durch die Jahrhunderte über Ude, Uda, Uede, Oyde, Uedde, Oidt, Oed zum heutigen Oedt.
- 1313
"castrum Ude", die Burg in Oedt wird erstmals urkundlich erwähnt, erbaut um 1300 von Dietrich Luf III. von Kleve, Graf von Hülchrath und Herr von Kervenheim und Oedt. Im Zuge der Errichtung der Burg, etwa 500 m südwestlich der Kirche in der Niersniederung gelegen, entsteht die Burgsiedlung Oedt, etwa 200 m östlich der Burg auf einem Landrücken, zwischen Obertor im Süden und Niedertor im Norden. Kirche und Fronhof liegen außerhalb dieser Bebauung.
- 1349
gelangt die Herrschaft Oedt in den Besitz des Erzbistums Köln und hat strategische Bedeutung als Grenzfeste gegenüber den Herzogtümern Geldern und Jülich im Westen. Die Herrschaft Oedt wird als "Amt Oedt" in das Niederstift eingegliedert. Das "Amt Oedt" liegt eingebettet zwischen den Flüsschen Niers im Westen und Schleck im Osten und reicht im Norden von der Neersdommermühle über 18 km bis zum Hof Klapdohr bei Schiefbahn im Süden.
- 1416
wird die Burgsiedlung zerstört, in der Fehde zwischen dem Kölner Erzbischof und dem Grafen von Berg. Die Burg wird nicht eingenommen und sperrt weiterhin den Übergang über die Niers. Der Ort wird wieder aufgebaut.
- 1477
fällt Burg und Ort Oedt als letzte Bastion in der Kölner Stiftsfehde zwischen Erzbischof Rupprecht von der Pfalz und Hermann von Hessen in die Hände des letzeren, der Amtsnachfolger wird. Am 19.07.1477 wird der Friede "uff dem Durmel" besiegelt, einem kleinen Ackergut zwischen Oedt und Mülhausen.
- 1643
zerstören und brandschatzen hessische Truppen unter Oberst Rabenhaupt Burg und Ort Oedt. Die Wehranlagen werden nicht wieder hergestellt, die Gebäude dienen jedoch noch etwa 100 Jahre als Amtshaus, nach notdürftiger Instandsetzung.
- 1757
zerstören französische Truppen endgültig die Burganlage, bis auf den noch heute erhaltenen Rundturm Der Schutt dient zum Bau der Straße durch das Niersbruch nach Süchteln-Hagenbroich. Seit dem 17. Jahrhundert ist das Weberhandwerk in Oedt bezeugt. In dieser Zeit wird auch die bauliche Verbindung zur Kirche geschaffen, durch den Ausbau der "Vorstadt", zwischen Niedertor und Kirche.
- 1794
kommt Oedt, wie das gesamte Rheinland, unter französische Herrschaft, gehört zum Arrondissement Kleve.
- 1798
die Honschaft Unterbroich wird vom Amt Oedt abgetrennt und unter dem Namen Clörath nach Neersen eingemeindet.
- 1815
kommt Oedt nach dem Wiener Kongress zum Königreich Preußen.
- 1850
Gründung der Firma Peter Mertes, als Blaufärberei und Berufskleiderfabrik.
- 1879
Gründung der Firma Johannes Girmes, Samt- und Plüschfabrik. Beide Werke prägen das Ortsbild, bilden für viele Jahrzehnte den dominierenden Teil des Wirtschaftslebens und damit der Ortsgeschichte.
- 1861
Niederlegung der Tor- und Wallanlagen zur Schaffung von Ausdehnungsmöglichkeiten nach Süden und Osten.
- 1900
Abriss der alten Kirche, 1901-1903 Bau der Vituskirche in neugotischem Stil.
- 1970
Kommunale Neuordnung. Der Ortsteil Hagen wird abgetrennt und kommt zur Stadt Viersen. Die Restgemeinde Oedt verliert die Selbstständigkeit und wird ein Ortsteil der Gemeinde Grefrath.
Quelle: Gemeinde Grefrath |
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchenbücher
- Kirchenbücher im Kreisarchiv Viersen
- Kirchenbuch St. Vitus (rk) im Landesarchiv NRW (PA 1101, Bürgermeisterämter, 423 Oedt)
Personenstandsunterlagen
- Personenstandsbücher im Kreisarchiv Viersen
Militär- und Kriegsquellen
Oedt ist in den Verlustlisten des Ersten Weltkriegs enthalten.
Bibliografie
Periodika
- Oedter Bürgerblatt, 1926, Digitalisat
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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