Rockenhausen (Amtsbezirk)/Adressbuch 1938/Duchroth-Oberhausen: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(automatisch angelegt)
 
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
(2 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
<noinclude>{{Rockenhausen (Amtsbezirk)/Adressbuch 1938|Dörrmoschel|63||unvollständig}}</noinclude>
<noinclude>{{Rockenhausen (Amtsbezirk)/Adressbuch 1938|Dörrmoschel|63|Ebernburg|unkorrigiert}}</noinclude>
 
 
Duchroth-Oberhausen
 
Mit ihren 240 Hektar Rebgelände ist der Ort die größte Weinbaugemeinde der Nordpfalz und zählt zu den besten Weinbauorten der Nahe.
 
Schon sehr früh hat diese herrliche Gegend Menschen zum Ansiedeln gereizt. Steinbeile und Gefäße zeugen von vorgeschichtlichen Siedlungen. Die Fundamente eines keltischen Bauernhauses und eine Münze der Metiometriker beweisen, daß der Boden auch um unsere Zeitwende bebaut wurde.
 
Duchroth selbst ist eine Rodung aus dem 9.Jahrhundert. Es gehörte einst den Grafen vom Nahegau, aus denen das Geschlecht der Beldenzer hervorging. 1284 wurden die Dörfer Duchroth-Oberhausen an den Ritter Philipp von Montfort verpfändet. Zwischen den eigentlichen Grundherren, den Herzögen von Zweibrücken und den Lehensherren von von Montfort, die sich im weiblichen Stamme zu den Blicken von Lichtenberg, den Freiherrn von Günderode und zuletzt dem Baron von Fürstenwärtherforterbten, kam es wegen der Lebensrechte des öfteren zu Streitigkeiten. Diese Händel wurden immer auf Kosten der Untertanen ausgetragen. Wie sehr hatte die Gemeinde erst unter der furchtbaren Katastrophe des 30jährigen Krieges zu leiden. Kaum ein Dutzend Menschen in Duchroth haben dieses Morden überlebt. Dann folgte eine schier endlose Reihe grausamer Kriege des französischen Sonnenkönigs. Kein Wunder, daß viele der gequälten Menschen die geliebte Scholle verließen und sich draußen in der Welt eine neue Heimat suchten. Darum treffen wir Duchrother heute in aller Welt. Manche von ihnen haben sich draußen in der Fremde große Verdienste errungen, wie Eimann in der Batschka und Hargesheimer in Nordamerika. Die vielen Leiden durch die dynastischen Kriege erweckten bei den Duchrothern frühzeitig die Sehnsucht nach einem einigen deutschen Reich. 1848 stand ein großer Teil der Bevölkerung auf der Seite der Freiheitskämpfer. Diese nationale Bewegung, die mit so großer Hoffnung, so reiner Begeisterung begonnen hatte, nahm aber bald ein traugiges Ende. In Durchroth wurde zur Strafe eine Kompanie Jäger längere Zeit einquartiert. Dennoch lebte die Idee von dem einigen großen Deutschland weiter und als 70 Jahre später der auftrat, der diese große heilige Sache bis zum Siege durchkämpfte, da war auch Durchroth gleich wieder auf dem Plan. Duchroth war eine der ersten Hitlergemeinden in der Pfalz. Schon anfangs 1932 hatte Duchroth ein 100prozentiges Wahlergebnis für Adolf Hitler. Mit Stolz nennt es den Reichsinnenminister Dr. Frick als ein Kind seiner Gemeinde. Wie von einigen andern Bauerngeschlechtern in Duchroth, läßt sich auch seine Ahnenreihe bis um 1500 zurückverfolgen. Trotz der harten Lebenskämpfe sind die Bewohner doch froh, heiter und sehr fleißig. Und wie die Menschen, die hier wohnen, so freudig und schön ist auch die Landschaft, die diese Menschen geschaffen hat.

Aktuelle Version vom 13. Dezember 2012, 17:13 Uhr

GenWiki - Digitale Bibliothek
Online-Adressbuch
Rockenhausen (Amtsbezirk)/Adressbuch 1938
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[Dörrmoschel]
Nächste Seite>>>
[Ebernburg]
Datei:Rockenhausen-AB-1938.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.


Duchroth-Oberhausen

Mit ihren 240 Hektar Rebgelände ist der Ort die größte Weinbaugemeinde der Nordpfalz und zählt zu den besten Weinbauorten der Nahe.

Schon sehr früh hat diese herrliche Gegend Menschen zum Ansiedeln gereizt. Steinbeile und Gefäße zeugen von vorgeschichtlichen Siedlungen. Die Fundamente eines keltischen Bauernhauses und eine Münze der Metiometriker beweisen, daß der Boden auch um unsere Zeitwende bebaut wurde.

Duchroth selbst ist eine Rodung aus dem 9.Jahrhundert. Es gehörte einst den Grafen vom Nahegau, aus denen das Geschlecht der Beldenzer hervorging. 1284 wurden die Dörfer Duchroth-Oberhausen an den Ritter Philipp von Montfort verpfändet. Zwischen den eigentlichen Grundherren, den Herzögen von Zweibrücken und den Lehensherren von von Montfort, die sich im weiblichen Stamme zu den Blicken von Lichtenberg, den Freiherrn von Günderode und zuletzt dem Baron von Fürstenwärtherforterbten, kam es wegen der Lebensrechte des öfteren zu Streitigkeiten. Diese Händel wurden immer auf Kosten der Untertanen ausgetragen. Wie sehr hatte die Gemeinde erst unter der furchtbaren Katastrophe des 30jährigen Krieges zu leiden. Kaum ein Dutzend Menschen in Duchroth haben dieses Morden überlebt. Dann folgte eine schier endlose Reihe grausamer Kriege des französischen Sonnenkönigs. Kein Wunder, daß viele der gequälten Menschen die geliebte Scholle verließen und sich draußen in der Welt eine neue Heimat suchten. Darum treffen wir Duchrother heute in aller Welt. Manche von ihnen haben sich draußen in der Fremde große Verdienste errungen, wie Eimann in der Batschka und Hargesheimer in Nordamerika. Die vielen Leiden durch die dynastischen Kriege erweckten bei den Duchrothern frühzeitig die Sehnsucht nach einem einigen deutschen Reich. 1848 stand ein großer Teil der Bevölkerung auf der Seite der Freiheitskämpfer. Diese nationale Bewegung, die mit so großer Hoffnung, so reiner Begeisterung begonnen hatte, nahm aber bald ein traugiges Ende. In Durchroth wurde zur Strafe eine Kompanie Jäger längere Zeit einquartiert. Dennoch lebte die Idee von dem einigen großen Deutschland weiter und als 70 Jahre später der auftrat, der diese große heilige Sache bis zum Siege durchkämpfte, da war auch Durchroth gleich wieder auf dem Plan. Duchroth war eine der ersten Hitlergemeinden in der Pfalz. Schon anfangs 1932 hatte Duchroth ein 100prozentiges Wahlergebnis für Adolf Hitler. Mit Stolz nennt es den Reichsinnenminister Dr. Frick als ein Kind seiner Gemeinde. Wie von einigen andern Bauerngeschlechtern in Duchroth, läßt sich auch seine Ahnenreihe bis um 1500 zurückverfolgen. Trotz der harten Lebenskämpfe sind die Bewohner doch froh, heiter und sehr fleißig. Und wie die Menschen, die hier wohnen, so freudig und schön ist auch die Landschaft, die diese Menschen geschaffen hat.