Amt Marbeck-Raesfeld: Unterschied zwischen den Versionen
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* 1951 [[Amt Marbeck-Raesfeld]]: 131,5 qkm <ref name="Reekers /Schulz">'''Quelle:''' Reekers /Schulz: Die Bevölkerung in den Gemeinden Westfalens 1818-1950 (1952)</ref> | |||
===Einwohnerzahlen=== | |||
* [[Amt Marbeck-Raesfeld]] 1818: 5.295 Einwohner (E.), 1843: 5.960 E, 1858: 5.750 E., 1871: 5.487 E., 1885:5.472 E., 1895: 5.608 E., 1905: 5.903 E., 1925: 7.262 E., 1933: 7.949 E., 1939: 8.156 E., 1946: 11.112 E., 1950: 10.889 E. <ref name="Reekers /Schulz"/> | |||
=== Politische Einteilung === | === Politische Einteilung === | ||
==== Gemeinden ==== | ==== Gemeinden ==== | ||
* [[Borkenwirthe (Borken)]] | |||
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* [[Homer (Raesfeld)]] | * [[Homer (Raesfeld)]] | ||
* [[Hoxfeld (Borken)]] | * [[Hoxfeld (Borken)]] | ||
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* [[Rhedebrügge (Borken)]] | * [[Rhedebrügge (Borken)]] | ||
* [[Westenborken (Borken)]] | * [[Westenborken (Borken)]] | ||
===Verwaltungsbericht 1957=== | ===Verwaltungsbericht 1957=== | ||
Das Amt Marbeck-Raesfeld umfaßt einen großen ländlichen Raum. Die Schaffung von Wirtschaftswegen ist, in wirtschaftlicher Hinsicht, die vordringlichste Aufgabe. Die zunehmende Motorisierung, eine Folge des Arbeitskräftemangels und der gesteigerten Leistungsfähigkeit der Landwirtschaft, verlangt ein gut ausgebautes Wegenetz. Jedes Gehöft müßte an einen ausgebauten Weg angeschlossen sein. In beispielhafter '''Gemeinschaftsarbeit''' konnte dieses Ziel nahezu erreicht werden. Zur Lösung des finanziellen Problems des Wegebaues wurden in sieben Gemeinden des Amtsbezirks die Zuschläge zur Grundsteuer A um 50 Prozent über den zulässigen Höchsthebesatz hinaus erhöht. Darüberhinaus leisteten die Interessenten erhebliche Zuschüsse, nicht zuletzt durch '''unentgeltliche Hand- und Spanndienste'''. Auf diese Weise konnten bisher '''165 km Straßen ausgebaut''' werden. Viele von ihnen wurden inzwischen als Straßen mit überörtlicher Verkehrsbedeutung anerkannt. | |||
Die Unterhaltung des ausgebauten Straßennetzes bereitet den Gemeinden große Sorgen. Die Kosten übersteigen die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Gemeinden. Es ist anzustreben, daß auf die Dauer alle Straßen mit überörtlicher Bedeutung mit einer Teerdecke versehen werden. Die Gemeinden begrüßen es, daß das Land für die Unterhaltung dieser Straßen Zuschüsse gewährt. Sobald die üblichen Staatszuschüsse zur Verfügung stehen, sollen im Amtsbezirk weitere 110 km Wirtschaftswege ausgebaut werden. | |||
Neben dem Ausbau der Straßen ist die Verbesserung der Ortsdurchfahrt in Raesfeld (Bundesstraßen 70 und 224) notwendig. Leider bringt die gesetzlich vorgeschriebene Beteiligung der Gemeinde an der Aufbringung der Grunderwerbskosten eine Belastung, die weit über ihre Leistungsfähigkeit hinausgeht. In der Ortsmitte von Raesfeld soll im Interesse des fließenden Verkehrs ein Autobahnhof geschaffen werden. | |||
Die Beschaffung von Arbeitsplätzen in den größeren Gemeinden mit überwiegender Arbeiterbevölkerung gehört mit zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben. Die Entfernungen von Raesfeld zu den Arbeitsplätzen betragen bis zu 100 km. Die Bevölkerung leidet sehr unter diesen ungesunden Verhältnissen. Ansiedlung geeigneter Industriebetriebe zur Schaffung von Arbeitsplätzen ist anzustreben. | |||
Im Schulbauprogramm konnten mit tatkräftiger Unterstützung der Regierung manche Mißstände beseitigt werden. Die Verbesserung der sanitären Verhältnisse in den bestehenden alten Landschulen ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Vorgesehen ist der Neu- bzw. Umbau einer Schule in Hoxfeld, weil sonst wegen der gestiegenen Kinderzahl, die auf die Vertriebenensiedlung zurückzuführen ist, doppelschichtiger Unterricht eingeführt werden muß. In manchen Gemeinden fehlen Lehrerdienstwohnungen. Die Bestrebungen, tüchtige, bodenständige und heimatverbundene Lehrpersonen zu gewinnen, haben nur dann Erfolg, wenn zeitgemäße Wohnungen vorhanden sind. | |||
Es verdient hervorgehoben zu werden, daß die Bevölkerung an der Lösung der wichtigen Gemeindeaufgaben immer in vorbildlicher Weise mitgewirkt hat. Sie verdient hierfür Dank und Anerkennung. | |||
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* 1969 Homer vom Amt Marbeck-Raesfeld in die Gemeide Raesfeld eingegliedert. | |||
* 1969 Unter Auflösung der Ämter [[Amt Gemen-Weseke|Gemen Weseke]] und [[Amt Marbeck-Raesfeld| Marbeck-Raesfeld]] wurden die Stadt [[Gemen (Borken)]] und die Gemeinden [[Borkenwirthe (Borken)]], Gemen-Kirchspiel, Grütlohn (Borken), Hoxfeld (Borken), Marbeck (Borken), Rhedebrügge (Borken), Weseke (Borken) und Westenborken (Borken) zum 01.07.1969 mit der Stadt Borken (vorher 1300 ha, 13900 Einwohner) zusammengeschlossen. | |||
** Rechtsnachfolger der Ämter ist die [[Stadt]] [[Borken (Kreis Borken)|Borken]] <ref> '''Quelle:''' Handbuch der Kommunalarchive in Nordrhein-Westfalen, Teil2 Landesteil Westfalen-Lippe</ref> | |||
====Fußnoten==== | |||
<references /> | |||
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==Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis== | |||
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[[Kategorie: | [[Kategorie:Kreis Borken|Marbeck]] | ||
[[Kategorie:Ehemaliges Amt im Regierungsbezirk Münster|Marbeck]] | |||
[[Kategorie:Ehemaliges Amt in Nordrhein-Westfalen|Marbeck]] |
Aktuelle Version vom 17. März 2018, 16:19 Uhr
Hierarchie Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Kreis Borken > Amt Marbeck-Raesfeld > Amt Marbeck-Raesfeld
Einleitung
Vorgängereinrichtungen waren:
Allgemeine Information
Gesamtumfang
- 1951 Amt Marbeck-Raesfeld: 131,5 qkm [1]
Einwohnerzahlen
- Amt Marbeck-Raesfeld 1818: 5.295 Einwohner (E.), 1843: 5.960 E, 1858: 5.750 E., 1871: 5.487 E., 1885:5.472 E., 1895: 5.608 E., 1905: 5.903 E., 1925: 7.262 E., 1933: 7.949 E., 1939: 8.156 E., 1946: 11.112 E., 1950: 10.889 E. [1]
Politische Einteilung
Gemeinden
- Borkenwirthe (Borken)
- Grütlohn (Borken)
- Homer (Raesfeld)
- Hoxfeld (Borken)
- Marbeck (Borken)
- Raesfeld
- Rhedebrügge (Borken)
- Westenborken (Borken)
Verwaltungsbericht 1957
Das Amt Marbeck-Raesfeld umfaßt einen großen ländlichen Raum. Die Schaffung von Wirtschaftswegen ist, in wirtschaftlicher Hinsicht, die vordringlichste Aufgabe. Die zunehmende Motorisierung, eine Folge des Arbeitskräftemangels und der gesteigerten Leistungsfähigkeit der Landwirtschaft, verlangt ein gut ausgebautes Wegenetz. Jedes Gehöft müßte an einen ausgebauten Weg angeschlossen sein. In beispielhafter Gemeinschaftsarbeit konnte dieses Ziel nahezu erreicht werden. Zur Lösung des finanziellen Problems des Wegebaues wurden in sieben Gemeinden des Amtsbezirks die Zuschläge zur Grundsteuer A um 50 Prozent über den zulässigen Höchsthebesatz hinaus erhöht. Darüberhinaus leisteten die Interessenten erhebliche Zuschüsse, nicht zuletzt durch unentgeltliche Hand- und Spanndienste. Auf diese Weise konnten bisher 165 km Straßen ausgebaut werden. Viele von ihnen wurden inzwischen als Straßen mit überörtlicher Verkehrsbedeutung anerkannt.
Die Unterhaltung des ausgebauten Straßennetzes bereitet den Gemeinden große Sorgen. Die Kosten übersteigen die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Gemeinden. Es ist anzustreben, daß auf die Dauer alle Straßen mit überörtlicher Bedeutung mit einer Teerdecke versehen werden. Die Gemeinden begrüßen es, daß das Land für die Unterhaltung dieser Straßen Zuschüsse gewährt. Sobald die üblichen Staatszuschüsse zur Verfügung stehen, sollen im Amtsbezirk weitere 110 km Wirtschaftswege ausgebaut werden.
Neben dem Ausbau der Straßen ist die Verbesserung der Ortsdurchfahrt in Raesfeld (Bundesstraßen 70 und 224) notwendig. Leider bringt die gesetzlich vorgeschriebene Beteiligung der Gemeinde an der Aufbringung der Grunderwerbskosten eine Belastung, die weit über ihre Leistungsfähigkeit hinausgeht. In der Ortsmitte von Raesfeld soll im Interesse des fließenden Verkehrs ein Autobahnhof geschaffen werden.
Die Beschaffung von Arbeitsplätzen in den größeren Gemeinden mit überwiegender Arbeiterbevölkerung gehört mit zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben. Die Entfernungen von Raesfeld zu den Arbeitsplätzen betragen bis zu 100 km. Die Bevölkerung leidet sehr unter diesen ungesunden Verhältnissen. Ansiedlung geeigneter Industriebetriebe zur Schaffung von Arbeitsplätzen ist anzustreben.
Im Schulbauprogramm konnten mit tatkräftiger Unterstützung der Regierung manche Mißstände beseitigt werden. Die Verbesserung der sanitären Verhältnisse in den bestehenden alten Landschulen ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Vorgesehen ist der Neu- bzw. Umbau einer Schule in Hoxfeld, weil sonst wegen der gestiegenen Kinderzahl, die auf die Vertriebenensiedlung zurückzuführen ist, doppelschichtiger Unterricht eingeführt werden muß. In manchen Gemeinden fehlen Lehrerdienstwohnungen. Die Bestrebungen, tüchtige, bodenständige und heimatverbundene Lehrpersonen zu gewinnen, haben nur dann Erfolg, wenn zeitgemäße Wohnungen vorhanden sind.
Es verdient hervorgehoben zu werden, daß die Bevölkerung an der Lösung der wichtigen Gemeindeaufgaben immer in vorbildlicher Weise mitgewirkt hat. Sie verdient hierfür Dank und Anerkennung.
Verwaltung
Amtsdirektor
- 1957 Herr Bläker
Amtsbürgermeister
- N.N.
Amtsvertretung
Kommunale Neugliederung
- 1969 Homer vom Amt Marbeck-Raesfeld in die Gemeide Raesfeld eingegliedert.
- 1969 Unter Auflösung der Ämter Gemen Weseke und Marbeck-Raesfeld wurden die Stadt Gemen (Borken) und die Gemeinden Borkenwirthe (Borken), Gemen-Kirchspiel, Grütlohn (Borken), Hoxfeld (Borken), Marbeck (Borken), Rhedebrügge (Borken), Weseke (Borken) und Westenborken (Borken) zum 01.07.1969 mit der Stadt Borken (vorher 1300 ha, 13900 Einwohner) zusammengeschlossen.
Fußnoten
Ehemaliges Amt im Kreis Borken (Regierungsbezirk Münster) | |
Amt Anholt | Amt Bocholt | Amt Borken | Amt Dingden | Amt Gemen | Amt Heiden | Amt Liedern | Amt Marbeck | Amt Raesfeld | Amt Ramsdorf | Amt Reken | Amt Rhede | Amt Velen | Amt Werth | Amt Weseke | Zusammenlegungen: Amt Gemen-Weseke | Amt Heiden-Reken | Amt Liedern-Werth (Kreis Borken) | Amt Marbeck-Raesfeld | Amt Velen-Ramsdorf | |
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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