Bursfelde: Unterschied zwischen den Versionen
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== Einleitung == | == Einleitung == | ||
'''Bursfelde''' ist eine Ortschaft von [[Hemeln]], das seinerseits der nördlichste Stadtteil von [[Hann. Münden]] im Landkreis [[Göttingen]] (südliches Niedersachsen) ist. | |||
* Bekannt ist '''Bursfelde''' durch das historische Benediktiner-Kloster Bursfelde. | |||
* Bursfelde liegt an der Westabdachung des Bramwalds bzw. am Nordwestrand des Naturparks Münden an der Einmündung der Nieme in die Weser. | |||
* Weiter nördlich steht die berühmte [[Lippoldsberg| Lippoldsberger Klosterkirche]]. | |||
== Name == | |||
ARNOLD (1875) führt den Namen zurück auf die Pflanze Sumpfporst (Borse, Bors - Ledum palustre), Wilhelm Christoph Friedrich Arnold, Ansiedlungen und Wanderungen deutscher Stämme, 1875, S.354, 18 f. | |||
Es ist zu unterscheiden zwischen dem ''Kloster Bursfelde'' und dem ''Dorf Bursfelde''. | |||
* '''Bursvelde''' (1272-1409) | |||
* '''Lutteken Bursfelde''' (1443) | |||
* '''Luttkebursfelt''' (1460) | |||
* Im 13. Jahrhundert verfügten die '''Grafen von Dassel''' in dem Ort über Besitz, den sie an das Erzstift [[Mainz]] verkauften. | |||
* Der Ort '''Bursfelde''' wurde am 15. Juli 1968 mit [[Hemeln]] vereinigt. Durch die Verwaltungs- und Gebietsreform gehört er seit dem 1. Januar 1973 zur Stadt [[Hann. Münden]]. | |||
* In '''Bursfelde''' leben ungefähr 40 Menschen (Smmer 2011). | |||
=== Wappen === | === Wappen === | ||
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'''Wappenbeschreibung'''<br> | '''Wappenbeschreibung'''<br> | ||
Auf Grün vor zwei gekreuzten, mit den Knäufen einander zugekehrten goldenen Abtsstäben | Auf Grün vor zwei gekreuzten, mit den Knäufen einander zugekehrten goldenen Abtsstäben eine aus silbernen Wellenfluß wachsende zweitürmige silberne Basilika,<br>das Westwerk der Busfelder Klosterkirche darstellend. | ||
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=== Allgemeine Informationen === | |} | ||
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<!-- Hier: Beschreibung der Stadt/Gemeinde, Größe, Bevölkerung usw.) --> | <!-- Hier: Beschreibung der Stadt/Gemeinde, Größe, Bevölkerung usw.) --> | ||
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== Kloster Bursfelde == | |||
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=== Geschichte des Klosters === | |||
Die Benediktinerabtei Bursfelde wurde im Jahr 1093 gegründet und hat seitdem eine wechselvolle Geschichte erlebt: | |||
* Im 15. Jh. war sie Zentrum der klösterlichen Reformbewegung (Bursfelder Kongregation). | |||
* 1542 führte die evangelisch gewordene Herzogin Elisabeth von Calenberg-Göttingen eine reformatorische Klostervisitation in Bursfelde durch. | |||
* Mit dem Westfälischen Frieden von 1648 wurde das Kloster Bursfelde endgültig evangelisch. | |||
* Bis 1672 lebte eine Mönchsgemeinschaft mit ihrem Abt in Bursfelde, später wurde das Kloster säkularisiert. | |||
* Seit 1828 wird der Titel "Abt von Bursfelde" einem Professor der Ev. Theologischen Fakultät der Universität Göttingen verliehen. Gegenwärtig ist Prof. Dr. theol. Joachim Ringleben Abt von Bursfelde. | |||
* Erhalten sind die romanische Basilika und der Westflügel des Klosters, der 1722 zum Gutshaus umgebaut wurde. 1978 wurde es ein Evangelisches Einkehr- und Tagungshaus und entwickelte sich zum „Geistlichen Zentrum Kloster Bursfelde". | |||
* Die Klosterkirche ist das ganze Jahr über von 8 Uhr bis 18.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. | |||
== | === Klosterkirche === | ||
Von den Klostergebäuden ist in erster Linie die romanische Klosterkirche St. Thomas und Nikolaus erhalten, unterteilt in eine Ost- und eine Westkirche mit deren zur Weser hin stehenden, im 19. Jahrhundert im historisierenden Stil errichteten Türmen. Der Innenraum der Westkirche enthält Wandmalereien aus romanischer Zeit. In der Ostkirche wird regelmäßig der Gottesdienst abgehalten. Südlich daneben befindet sich ein "Raum der Ruhe", in dem man sich eine Kerze anzünden und in Ruhe beten kann. | |||
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< | Ursprünglich bildete die Kirche eine Säulenbasilika mit sieben Arkaden, Querhaus, Chorquadrat und einer rechtwinkligen Apsis. Der Ostteil wurde 1135 umgebaut und ein Westteil trat hinzu, in welchem man, im Bereich der nördlichen Wand noch Fischgratmauerwerk erkennen kann. Ab dem Ende des 11. Jahrhunderts wurde die Arkadenzone im westlichen Teil der Kirche, nach dem Hirsauer Chorschema, gegliedert und mit viermaligen Stützenwechsel von Säulen und Pfeilern, die sich auf hohen Sockeln befinden, gestaltet. Der Ostteil erfuhr späterhin eine ähnliche Ausformung. Die Kämpferplatten tragen ein Schachbrettmuster und auf dem Schildern der Würfelkapitelle sind noch spätere Malereiarbeiten erkennbar. | ||
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Oberhalb der Arkaden zu beiden Seiten der Kirche sind Fresken aus dem 15. Jahrhundert angebracht, die aus großen Heiligenfiguren bestehen und durch ornamentale Felder voneinander getrennt sind. Im 19. Jahrhundert wurden die Apsiden der Kirche umgestaltet, sie bildeten früher einen rechteckigen Chor, wie man an der Verquaderung der Außenseite heute noch erkennen kann. Auch die romanischen rotweiß-gestreiften Fenster erlebten eine Umgestaltung, jedoch bereits zu Zeiten des Spätmittelals. Die wurden damals zu Spitzbogenfenstern verändert. Weitere Eingriffe in die Gestaltung der Kirche fand nach der Gründung der Bursfelder Kongregation statt | |||
Eine Besonderheit ist die Bursfelder Kirchenglocke. Sie wurde nach dem 2. Weltkrieg vom Hamburger Glockenfriedhof nach Bursfelde geholt. Es handelt sich um eine Glocke aus dem Königsberger Dom, die schon Immanuel Kant gehört hat. | |||
An die Kirche grenzen alte und neu errichtete Klostergebäude, in denen sich heute ein Zentrum für Einkehr und Tagungen befindet. | |||
Zum 900jährigen Bestehen des Klosters erschien 1993 eine Sonderbriefmarke der Deutschen Bundespost mit den Abbildungen der Klosterkirchen von Bursfelde und Maria Laach. Das Kloster Maria Laach, ebenfalls 1093 gegründet, ist seit der Reformation eng mit dem Kloster Bursfelde verbunden (Bursfelder Union). <ref>Text übernommen vpon [http://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Bursfelde Kloster Bursfelde]</ref> | |||
== Geschichte des Dorfes Bursfelde == | |||
[[Bild: Historische Häuserzeile in Bursfelde.jpg|thumb|right|430 px|<center>Historische Häuserzeile in '''Bursfelde'''</center>]] | |||
1093 wurde das Kloster Bursfelde an der Mündung der Nieme in die Weser gegründet, und es ist bis ins 16.Jahrhundert von mehr oder weniger zahlreichen Mönchen bewohnt worden. Wir kennen kaum mehr als die Namen einiger weniger herausragender Äbte und dürfen unterstellen, daß die Mönche genealogische Spuren nicht hinterlassen oder sie jedenfalls so gut verborgen haben, daß wir sie nicht feststellen können. | |||
Die Bautätigkeit an den Klostergebäuden und Bedürfnisse der (land-) wirtschaftlichen Grundversorgung und des Handwerks dürften die Quelle einer sich neben dem Kloster entwickelnden Siedlung gewesen sein. Sie hatte zuletzt eine eigen Kapelle mit Altar und lag ein paar hundert Meter nördlich an der Mündung des Thielebaches. | |||
Eine dörfliche Ansiedlung paßte den Mönchen nicht ins Konzept, und so zerstörten sie die Ortschaft, verjagten die Bewohner und zerschlugen den Altar. Von den Namen dieser mittelalterlichen Dörfler wissen wir nichts. Die Vertriebenen dürften in der Bevölkerung der umliegenden Siedlungen aufgegangen sein. | |||
Mindestens seit dem endenden Hochmittelalter gab es im Niemetal, an Bachläufen des benachbarten Totenberges und am Weserufer Glashütten an wechselnden Standorten. Für die Zeit ab dem 13.Jahrhundert ist dies archäologisch und ab dem 16.Jahrhundert urkundlich gesichert.<br>Im Ortssippenbuch Bursfelde und Glashütte (16.-20. Jahrhundert) von Klaus Kunze <ref>Ortssippenbuch Bursfelde und Glashütte , [http://klauskunze.com/heikun/os/bursfelde.htm Klaus Kunze]</ref> sind die Namen der Glasmacher und ihrer Familien verzeichnet, soweit sie archivarisch seit Mitte des 17.Jahrhunderts belegbar sind. In diesen Zusammenhang gehört auch die Bevölkerung der sich seit der 2.Hälfte des 18.Jahrhunderts entwickelnden Siedlung Glashütte. | |||
Das dem Kloster gehörende Gut, die Geduld und seine adligen Pächter sowie das rechts der Weser liegende Vorwerk Ochsenhof bildeten die Keimzelle einer vornehmlich aus Knechten, Mägden, Schäfern und Tagelöhnern bestehenden Unterschicht, die vielfach fluktuierte und aus umliegenden Dörfern zu- und wegzog. <ref>Text übernommen von [http://klauskunze.com/heikun/os/bursfelde.htm Klaus Kunze]</ref> | |||
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==Genealogische und historische Quellen== | |||
===Genealogische Quellen=== | |||
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*{{GP|3645|Klosterfriedhof|Bursfelde (Hemeln, Hann. Münden, Göttingen)}} | |||
*{{GP|3646|Friedhof|Bursfelde (Hemeln, Hann. Münden, Göttingen)}} | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
=== Offizielle Webseiten === | {{Commons}} | ||
=== Genealogische Webseiten === | |||
<!-- === | <!--=== Offizielle Webseiten ===--> | ||
<!--=== Genealogische Webseiten ===--> | |||
<!-- === Einzeldarstellungen === --> | |||
Klaus Kunze, [http://klauskunze.com/hf/bio/1699.htm Johann Diegel und die Diegel'schen Erben.] | |||
Klaus Kunze, [http://klauskunze.com/hf/bio/1629.htm Der verzweifelte Abt (Die katholische Okkupierung Bursfeldes im 30jährigen Krieg)] | |||
==Zufallsfunde== | ==Zufallsfunde== | ||
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==Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote== | ==Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote== | ||
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Aktuelle Version vom 29. April 2023, 23:33 Uhr
- Hierarchie
- Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Göttingen > Hann. Münden > Hemeln > Bursfelde
Einleitung
Bursfelde ist eine Ortschaft von Hemeln, das seinerseits der nördlichste Stadtteil von Hann. Münden im Landkreis Göttingen (südliches Niedersachsen) ist.
- Bekannt ist Bursfelde durch das historische Benediktiner-Kloster Bursfelde.
- Bursfelde liegt an der Westabdachung des Bramwalds bzw. am Nordwestrand des Naturparks Münden an der Einmündung der Nieme in die Weser.
- Weiter nördlich steht die berühmte Lippoldsberger Klosterkirche.
Name
ARNOLD (1875) führt den Namen zurück auf die Pflanze Sumpfporst (Borse, Bors - Ledum palustre), Wilhelm Christoph Friedrich Arnold, Ansiedlungen und Wanderungen deutscher Stämme, 1875, S.354, 18 f. Es ist zu unterscheiden zwischen dem Kloster Bursfelde und dem Dorf Bursfelde.
- Bursvelde (1272-1409)
- Lutteken Bursfelde (1443)
- Luttkebursfelt (1460)
- Im 13. Jahrhundert verfügten die Grafen von Dassel in dem Ort über Besitz, den sie an das Erzstift Mainz verkauften.
- Der Ort Bursfelde wurde am 15. Juli 1968 mit Hemeln vereinigt. Durch die Verwaltungs- und Gebietsreform gehört er seit dem 1. Januar 1973 zur Stadt Hann. Münden.
- In Bursfelde leben ungefähr 40 Menschen (Smmer 2011).
Wappen
Wappenbeschreibung |
Kloster Bursfelde
Geschichte des Klosters
Die Benediktinerabtei Bursfelde wurde im Jahr 1093 gegründet und hat seitdem eine wechselvolle Geschichte erlebt:
- Im 15. Jh. war sie Zentrum der klösterlichen Reformbewegung (Bursfelder Kongregation).
- 1542 führte die evangelisch gewordene Herzogin Elisabeth von Calenberg-Göttingen eine reformatorische Klostervisitation in Bursfelde durch.
- Mit dem Westfälischen Frieden von 1648 wurde das Kloster Bursfelde endgültig evangelisch.
- Bis 1672 lebte eine Mönchsgemeinschaft mit ihrem Abt in Bursfelde, später wurde das Kloster säkularisiert.
- Seit 1828 wird der Titel "Abt von Bursfelde" einem Professor der Ev. Theologischen Fakultät der Universität Göttingen verliehen. Gegenwärtig ist Prof. Dr. theol. Joachim Ringleben Abt von Bursfelde.
- Erhalten sind die romanische Basilika und der Westflügel des Klosters, der 1722 zum Gutshaus umgebaut wurde. 1978 wurde es ein Evangelisches Einkehr- und Tagungshaus und entwickelte sich zum „Geistlichen Zentrum Kloster Bursfelde".
- Die Klosterkirche ist das ganze Jahr über von 8 Uhr bis 18.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Klosterkirche
Von den Klostergebäuden ist in erster Linie die romanische Klosterkirche St. Thomas und Nikolaus erhalten, unterteilt in eine Ost- und eine Westkirche mit deren zur Weser hin stehenden, im 19. Jahrhundert im historisierenden Stil errichteten Türmen. Der Innenraum der Westkirche enthält Wandmalereien aus romanischer Zeit. In der Ostkirche wird regelmäßig der Gottesdienst abgehalten. Südlich daneben befindet sich ein "Raum der Ruhe", in dem man sich eine Kerze anzünden und in Ruhe beten kann.
Ursprünglich bildete die Kirche eine Säulenbasilika mit sieben Arkaden, Querhaus, Chorquadrat und einer rechtwinkligen Apsis. Der Ostteil wurde 1135 umgebaut und ein Westteil trat hinzu, in welchem man, im Bereich der nördlichen Wand noch Fischgratmauerwerk erkennen kann. Ab dem Ende des 11. Jahrhunderts wurde die Arkadenzone im westlichen Teil der Kirche, nach dem Hirsauer Chorschema, gegliedert und mit viermaligen Stützenwechsel von Säulen und Pfeilern, die sich auf hohen Sockeln befinden, gestaltet. Der Ostteil erfuhr späterhin eine ähnliche Ausformung. Die Kämpferplatten tragen ein Schachbrettmuster und auf dem Schildern der Würfelkapitelle sind noch spätere Malereiarbeiten erkennbar.
Oberhalb der Arkaden zu beiden Seiten der Kirche sind Fresken aus dem 15. Jahrhundert angebracht, die aus großen Heiligenfiguren bestehen und durch ornamentale Felder voneinander getrennt sind. Im 19. Jahrhundert wurden die Apsiden der Kirche umgestaltet, sie bildeten früher einen rechteckigen Chor, wie man an der Verquaderung der Außenseite heute noch erkennen kann. Auch die romanischen rotweiß-gestreiften Fenster erlebten eine Umgestaltung, jedoch bereits zu Zeiten des Spätmittelals. Die wurden damals zu Spitzbogenfenstern verändert. Weitere Eingriffe in die Gestaltung der Kirche fand nach der Gründung der Bursfelder Kongregation statt
Eine Besonderheit ist die Bursfelder Kirchenglocke. Sie wurde nach dem 2. Weltkrieg vom Hamburger Glockenfriedhof nach Bursfelde geholt. Es handelt sich um eine Glocke aus dem Königsberger Dom, die schon Immanuel Kant gehört hat. An die Kirche grenzen alte und neu errichtete Klostergebäude, in denen sich heute ein Zentrum für Einkehr und Tagungen befindet.
Zum 900jährigen Bestehen des Klosters erschien 1993 eine Sonderbriefmarke der Deutschen Bundespost mit den Abbildungen der Klosterkirchen von Bursfelde und Maria Laach. Das Kloster Maria Laach, ebenfalls 1093 gegründet, ist seit der Reformation eng mit dem Kloster Bursfelde verbunden (Bursfelder Union). [2]
Geschichte des Dorfes Bursfelde
1093 wurde das Kloster Bursfelde an der Mündung der Nieme in die Weser gegründet, und es ist bis ins 16.Jahrhundert von mehr oder weniger zahlreichen Mönchen bewohnt worden. Wir kennen kaum mehr als die Namen einiger weniger herausragender Äbte und dürfen unterstellen, daß die Mönche genealogische Spuren nicht hinterlassen oder sie jedenfalls so gut verborgen haben, daß wir sie nicht feststellen können.
Die Bautätigkeit an den Klostergebäuden und Bedürfnisse der (land-) wirtschaftlichen Grundversorgung und des Handwerks dürften die Quelle einer sich neben dem Kloster entwickelnden Siedlung gewesen sein. Sie hatte zuletzt eine eigen Kapelle mit Altar und lag ein paar hundert Meter nördlich an der Mündung des Thielebaches.
Eine dörfliche Ansiedlung paßte den Mönchen nicht ins Konzept, und so zerstörten sie die Ortschaft, verjagten die Bewohner und zerschlugen den Altar. Von den Namen dieser mittelalterlichen Dörfler wissen wir nichts. Die Vertriebenen dürften in der Bevölkerung der umliegenden Siedlungen aufgegangen sein.
Mindestens seit dem endenden Hochmittelalter gab es im Niemetal, an Bachläufen des benachbarten Totenberges und am Weserufer Glashütten an wechselnden Standorten. Für die Zeit ab dem 13.Jahrhundert ist dies archäologisch und ab dem 16.Jahrhundert urkundlich gesichert.
Im Ortssippenbuch Bursfelde und Glashütte (16.-20. Jahrhundert) von Klaus Kunze [3] sind die Namen der Glasmacher und ihrer Familien verzeichnet, soweit sie archivarisch seit Mitte des 17.Jahrhunderts belegbar sind. In diesen Zusammenhang gehört auch die Bevölkerung der sich seit der 2.Hälfte des 18.Jahrhunderts entwickelnden Siedlung Glashütte.
Das dem Kloster gehörende Gut, die Geduld und seine adligen Pächter sowie das rechts der Weser liegende Vorwerk Ochsenhof bildeten die Keimzelle einer vornehmlich aus Knechten, Mägden, Schäfern und Tagelöhnern bestehenden Unterschicht, die vielfach fluktuierte und aus umliegenden Dörfern zu- und wegzog. [4]
Verschiedenes
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Grabsteine
- Klosterfriedhof Bursfelde (Hemeln, Hann. Münden, Göttingen) im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
- Friedhof Bursfelde (Hemeln, Hann. Münden, Göttingen) im Grabstein-Projekt des Vereins für Computergenealogie e.V.
Weblinks
Klaus Kunze, Johann Diegel und die Diegel'schen Erben.
Klaus Kunze, Der verzweifelte Abt (Die katholische Okkupierung Bursfeldes im 30jährigen Krieg)
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>BURLDEJO41TM</gov>
Quellen, Einzelnachweise
- ↑ Burßfelda Hilwardtshausen → aus Topographia Hassiae, Text von Martin Zeiller, Illustrationen von Matthäus Merian
- ↑ Text übernommen vpon Kloster Bursfelde
- ↑ Ortssippenbuch Bursfelde und Glashütte , Klaus Kunze
- ↑ Text übernommen von Klaus Kunze