Handbuch der praktischen Genealogie/021: Unterschied zwischen den Versionen

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„[[Historia genealogica Dominorum Holzschuherorum ab Aspach et Harlach in Thalheim (Gatterer)|Genealogischen Geschichte der Herren von Holzschuher]]"<ref>[[Historia genealogica Dominorum Holzschuherorum ab Aspach et Harlach in Thalheim (Gatterer)|Historia genealogica dominorum Holzschuherorum etc. Patriciae gentis etc.]] (Nürnberg 1755; Text neben einem umfassenden Codex diplomaticus).</ref>, eines Nürnberger Patriziergeschlechtes, die Vergangenheit einer bedeutenden Familie wohl zum erstenmal auf urkundlicher Grundlage und in erschöpfender Weise; er erörtert dabei die Entstehung des städtischen Adels mit spezieller Beziehung auf das Nürnberger Patriziat, allerdings inbetreff der Turnierfähigkeit desselben in der früheren Zeit eine zu nachsichtige Kritik übend. Besondere Verdienste erwarb er sich um die [[Diplomatik]]<ref>'''Wegele, Franz X. v.''', Gesch. der deutschen Historiographie, 1885, S. 760.</ref>. Für den Familienforscher kommen namentlich seine genealogischen und heraldischen Arbeiten<ref>[[Handbuch der neuesten Genealogie und Heraldik (Gatterer)|Handb. d. neuesten Genealogie u. Heraldik]]. Nürnberg 1759—1760. — [[Johann Christoph Gatterers Abriß der Genealogie (1788)|Abriß der Genealogie]] 1788. — [[Von der Evidenz in der Genealogie (Gatterer)|Von d. Evidenz d. Genealogie]] (1769) in d. allgemeinen histor. Bibl., 12, 3—17. Dazu in unmittelbarem Anschluß ein Beispiel (S. 46) z. Erläuterung Gattererscher Methode in d. Genealogie. — [[Abriß der Heraldik (Gatterer)|Abriß der Heraldik]] 1773. — [[Praktische Heraldik (Gatterer)|Praktische Heraldik]]. Nürnberg 1791.</ref> in Betracht. Er hatte bereits 1767 eine Sammlung von etwa 18000 Wappen zusammengebracht.
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{{NE}}Die Theorie [[Johann Christoph Gatterer|Gatterers]] wird durch eine unglückliche Art von mathematischer Betrachtung wesentlich beeinträchtigt. Nach [[Johann Christoph Gatterer|Gatterer]] besteht der Kern der [[Heraldik]] in der Austüftelung der geometrisch-mathematischen Grundlagen der Heroldsbilder. [[Johann Christoph Gatterer|Gatterer]] selbst schreibt: „Die ganze Theorie der Wappen und insbesondere des Wappenschildes gründet sich vermöge der Erfahrung fürnämlich auf die Veränderungen, welche der Gebrauch der geraden und krummen Linien verursacht." Diese „Theorie" wird mit einer Feinheit, Gründlichkeit und mit einer Geduld durchgeführt, die einer für solche Theorie weit besser geeigneten Sache würdig wäre.
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{{NE}}Zu den Zeitgenossen [[Johann Christoph Gatterer|Gatterers]] gehörten '''[[Damian Hartard von und zu Hattstein|Damian Hachard von Hattstein]]''', [[Die Hoheit des Teutschen Reichs-Adels (Hattstein)|Die Hoheit des teutschen Reichs-Adels etc.]] Das ist: Vollständige Probe der Ahnen unverfälschter Adlicher Familien, ohne welche keiner auf Ertz-, Dhomb-, hoher Orden- und Ritter-Stiffter gelangen kann oder angenommen wird 3 Bände. (Fulda 1729—40, Großfol.), '''[[Johann Ludwig Levin Gebhardi]]'''<ref>'''Meusel''', Lex., Bd. 4, S. 52. — [[Der Europäischen Reiche Historische und Genealogische Erläuterung (Lohmeier)|Der europäischen Kaiser- u. Königl. Häuser historisch-genealog. Erläuterung]] (nach [[Georg Lohmeier|Gg. Lohmeier]], Lüneburg 1731, 3 fol. — Reges Francorum Merovingici documentorum auctoritate asserti, das. 1736. 4. — Historisch-genealogische Abhandlungen, das. 1747 f., 4. Th. 8; den 3. u. 4. hat sein S. herausgegeben. Dieser ließ auch mit Benutzung des väterlichen Nachlasses erscheinen: [[Genealogische Geschichte der erblichen Reichsstände in Teutschland (Gebhardi)|Genealogische Gesch. der erblichen Reichsstände in Deutschland]]. Halle 1776—1785. 3 Bd., 4.</ref> aus Braunschweig (geb. 1699, gest. 1764), Professor in Lüneburg, ein behutsamer und vielbelesener Forscher, dem die Geschichte der deutschen Fürstenhäuser mannigfaltige Aufklärung verdankt, und sein Sohn '''[[Ludwig Albrecht Gebhardi]]''' (geb. 1735, gest. 1802), welcher mit noch schärferem Blicke, nach des Vaters Grundsätzen, in demselben Fache fortarbeitete.
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Aktuelle Version vom 12. Mai 2012, 10:03 Uhr

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Handbuch der praktischen Genealogie
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Genealogischen Geschichte der Herren von Holzschuher[1], eines Nürnberger Patriziergeschlechtes, die Vergangenheit einer bedeutenden Familie wohl zum erstenmal auf urkundlicher Grundlage und in erschöpfender Weise; er erörtert dabei die Entstehung des städtischen Adels mit spezieller Beziehung auf das Nürnberger Patriziat, allerdings inbetreff der Turnierfähigkeit desselben in der früheren Zeit eine zu nachsichtige Kritik übend. Besondere Verdienste erwarb er sich um die Diplomatik[2]. Für den Familienforscher kommen namentlich seine genealogischen und heraldischen Arbeiten[3] in Betracht. Er hatte bereits 1767 eine Sammlung von etwa 18000 Wappen zusammengebracht.

      Die Theorie Gatterers wird durch eine unglückliche Art von mathematischer Betrachtung wesentlich beeinträchtigt. Nach Gatterer besteht der Kern der Heraldik in der Austüftelung der geometrisch-mathematischen Grundlagen der Heroldsbilder. Gatterer selbst schreibt: „Die ganze Theorie der Wappen und insbesondere des Wappenschildes gründet sich vermöge der Erfahrung fürnämlich auf die Veränderungen, welche der Gebrauch der geraden und krummen Linien verursacht.“ Diese „Theorie“ wird mit einer Feinheit, Gründlichkeit und mit einer Geduld durchgeführt, die einer für solche Theorie weit besser geeigneten Sache würdig wäre.

      Zu den Zeitgenossen Gatterers gehörten Damian Hachard von Hattstein, Die Hoheit des teutschen Reichs-Adels etc. Das ist: Vollständige Probe der Ahnen unverfälschter Adlicher Familien, ohne welche keiner auf Ertz-, Dhomb-, hoher Orden- und Ritter-Stiffter gelangen kann oder angenommen wird 3 Bände. (Fulda 1729—40, Großfol.), Johann Ludwig Levin Gebhardi[4] aus Braunschweig (geb. 1699, gest. 1764), Professor in Lüneburg, ein behutsamer und vielbelesener Forscher, dem die Geschichte der deutschen Fürstenhäuser mannigfaltige Aufklärung verdankt, und sein Sohn Ludwig Albrecht Gebhardi (geb. 1735, gest. 1802), welcher mit noch schärferem Blicke, nach des Vaters Grundsätzen, in demselben Fache fortarbeitete.

      Die Braunschweigischen Annalen besaßen mehrere treffliche Forscher von anerkannter wissenschaftlicher, fruchtbarer Gründlichkeit.


  1. Historia genealogica dominorum Holzschuherorum etc. Patriciae gentis etc. (Nürnberg 1755; Text neben einem umfassenden Codex diplomaticus).
  2. Wegele, Franz X. v., Gesch. der deutschen Historiographie, 1885, S. 760.
  3. Handb. d. neuesten Genealogie u. Heraldik. Nürnberg 1759—1760. — Abriß der Genealogie 1788. — Von d. Evidenz d. Genealogie (1769) in d. allgemeinen histor. Bibl., 12, 3—17. Dazu in unmittelbarem Anschluß ein Beispiel (S. 46) z. Erläuterung Gattererscher Methode in d. Genealogie. — Abriß der Heraldik 1773. — Praktische Heraldik. Nürnberg 1791.
  4. Meusel, Lex., Bd. 4, S. 52. — Der europäischen Kaiser- u. Königl. Häuser historisch-genealog. Erläuterung (nach Gg. Lohmeier, Lüneburg 1731, 3 fol. — Reges Francorum Merovingici documentorum auctoritate asserti, das. 1736. 4. — Historisch-genealogische Abhandlungen, das. 1747 f., 4. Th. 8; den 3. u. 4. hat sein S. herausgegeben. Dieser ließ auch mit Benutzung des väterlichen Nachlasses erscheinen: Genealogische Gesch. der erblichen Reichsstände in Deutschland. Halle 1776—1785. 3 Bd., 4.