Aus den Erlebnissen afrikanischer Missionare/052: Unterschied zwischen den Versionen

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14 Jahren namens Kwaku. Seine Eltern lebten in Akra an der Küste. Eines Tages nun berieten sich der Vater und der Onkel des Kwaku über seine Zukunft; sie beschlossen, daß er auf drei Jahre zu einem Fetischpriester in die Lehre getan werden solle, um dann als Fetischpriester sein Brot durch Lügen und Betrügen zu verdienen. Kwaku erklärte, das werde er nie tun, aber der Onkel sagte: „Du hast da überhaupt nicht dreinzureden; auch ist das Lehrgeld zum Teil schon vorausbezahlt, und in den nächsten Tagen werde ich mit dir zum Fetischpriester gehen.“ Aber Kwaku sagte zu sich selber: „Da wird nichts draus; ein Betrüger mag und kann ich nicht werden. Mit Affenpfoten und Wildschweinborsten, Schlangenhäuten und Leopardenzähnen, Eierschalen und Hühnerdärmen und anderen Zaubermitteln mag sich abgeben wer will, ich weiß etwas Besseres zu tun.“ Am nächsten Morgen hatte seines Vaters Hahn seinen Morgengesang noch nicht ausgekräht, als Kwaku schon auf dem Marsch war in der Richtung nach der Missionsstation Nsaba. Er fand bei einem christlichen Lehrer Aufnahme und ging von da an fleißig und wacker in die Schule. Es war ihm ein Anliegen, ein braver Mann zu werden und „Gott zu dienen“, wie er sagte. Schenkte man ihm ein Heft oder ein Buch, so war er sehr dankbar, und erhielt er gelegentlich eine Kerze, so „studierte“ er beim Kerzenschein bis in die späte Nacht hinein. Nach einiger Zeit kehrte er zu seinen Eltern zurück, und ich habe gute Hoffnung, daß aus ihm ein braver Mann wird. Leider ist er nicht begabt genug, um Lehrer zu werden, wie er gerne möchte. – Also, um brav und gut bleiben zu können, ist dieser Knabe seinen Eltern davongelaufen und hat als Junge in der Fremde sein Brot verdient zwischen den Schulstunden, wie das viele Negerjungen tun, wenn die Eltern ihnen nicht das nötige Geld geben können, um Bücher, Tafeln und Hefte usw. zu kaufen.


14 Jahren namens Kwaku. Seine Eltern lebten in Akra an der Küste. Eines Tages nun berieten sich der Vater und der Onkel des Kwaku über seine Zukunft; sie beschlossen, daß er auf drei Jahre zu einem Fetischpriester in die Lehre getan werden solle, um dann als Fetischpriester sein Brot durch Lügen und Betrügen zu verdienen. Kwaku erklärte, das werde er nie tun, aber der Onkel sagte: „Du hast da überhaupt nicht dreinzureden; auch ist das Lehrgeld zum Teil schon vorausbezahlt, und in den nächsten Tagen werde ich mit dir zum Fetischpriester gehen.“ Aber Kwaku sagte zu sich selber: „Da wird nichts draus; ein Betrüger mag und kann ich nicht werden. Mit Affenpfoten und Wildscheinborsten, Schlangenhäuten und Leopardenzähnen, Eierschalen und Hühnerdärmen und anderen Zaubermitteln mag sich abgeben wer will, ich weiß etwas Besseres zu tun.“ Am nächsten Morgen hatte seines Vaters Hahn seinen Morgengesang noch nicht ausgekräht, als Kwaku schon auf dem Marsch war in der Richtung nach der Missionsstation Nsaba. Er fand bei einem christlichen Lehrer Aufnahme und ging von da an fleißig und wacker in die Schule. Es war ihm ein Anliegen, ein braver Mann zu werden und „Gott zu dienen“, wie er sagte. Schenkte man ihm ein Heft oder ein Buch, so war er sehr dankbar, und erhielt er gelegentlich eine Kerze, so „studierte“ er beim Kerzenschein bis in die späte Nacht hinein. Nach einiger Zeit kehrte er zu seinen Eltern zurück, und ich habe gute Hoffnung, daß aus ihm ein braver Mann wird. Leider ist er nicht begabt genug, um Lehrer zu werden, wie er gern möchte. - Also, um brav und gut bleiben zu können, ist dieser Knabe seinen Eltern davongelaufen und hat als Junge in der Fremde sein Brot verdient zwischen den Schulstunden, wie das viele Negerjungen tun, wenn die Eltern ihnen nicht das nötige Geld geben können, um Bücher, Tafeln und Hefte usw. zu kaufen.
{{NE}}Ich weiß von einem Negerjungen, zu dem sein heidnischer Vater sagte: „Wenn du Geld brauchst für allerlei
 
{{NE}} Ich weiß von einem Negerjungen, zu dem sein heidnischer Vater sagte: „Wenn du Geld brauchst für allerlei

Aktuelle Version vom 3. Mai 2012, 18:54 Uhr

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14 Jahren namens Kwaku. Seine Eltern lebten in Akra an der Küste. Eines Tages nun berieten sich der Vater und der Onkel des Kwaku über seine Zukunft; sie beschlossen, daß er auf drei Jahre zu einem Fetischpriester in die Lehre getan werden solle, um dann als Fetischpriester sein Brot durch Lügen und Betrügen zu verdienen. Kwaku erklärte, das werde er nie tun, aber der Onkel sagte: „Du hast da überhaupt nicht dreinzureden; auch ist das Lehrgeld zum Teil schon vorausbezahlt, und in den nächsten Tagen werde ich mit dir zum Fetischpriester gehen.“ Aber Kwaku sagte zu sich selber: „Da wird nichts draus; ein Betrüger mag und kann ich nicht werden. Mit Affenpfoten und Wildschweinborsten, Schlangenhäuten und Leopardenzähnen, Eierschalen und Hühnerdärmen und anderen Zaubermitteln mag sich abgeben wer will, ich weiß etwas Besseres zu tun.“ Am nächsten Morgen hatte seines Vaters Hahn seinen Morgengesang noch nicht ausgekräht, als Kwaku schon auf dem Marsch war in der Richtung nach der Missionsstation Nsaba. Er fand bei einem christlichen Lehrer Aufnahme und ging von da an fleißig und wacker in die Schule. Es war ihm ein Anliegen, ein braver Mann zu werden und „Gott zu dienen“, wie er sagte. Schenkte man ihm ein Heft oder ein Buch, so war er sehr dankbar, und erhielt er gelegentlich eine Kerze, so „studierte“ er beim Kerzenschein bis in die späte Nacht hinein. Nach einiger Zeit kehrte er zu seinen Eltern zurück, und ich habe gute Hoffnung, daß aus ihm ein braver Mann wird. Leider ist er nicht begabt genug, um Lehrer zu werden, wie er gerne möchte. – Also, um brav und gut bleiben zu können, ist dieser Knabe seinen Eltern davongelaufen und hat als Junge in der Fremde sein Brot verdient zwischen den Schulstunden, wie das viele Negerjungen tun, wenn die Eltern ihnen nicht das nötige Geld geben können, um Bücher, Tafeln und Hefte usw. zu kaufen.

      Ich weiß von einem Negerjungen, zu dem sein heidnischer Vater sagte: „Wenn du Geld brauchst für allerlei