Deutsche Namenkunde (Kluge)/044: Unterschied zwischen den Versionen

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Aber der Mittwoch zeigt in seinem rein äußerlichen Wortinhalt  
Aber der Mittwoch zeigt in seinem rein äußerlichen Wortinhalt  
(Mitte der Woche) ein ängstliches Bestreben späterer  
(Mitte der Woche) ein ängstliches Bestreben späterer  
Bekehrer, ein dem lat. <tt>Mercuri dies</tt> (= frz. <tt>mercredi</tt>)  
Bekehrer, ein dem lat. <tt>Mercurii dies</tt> (= frz. <tt>mercredi</tt>)  
entsprechendes <tt>Wodanstag</tt>, engl. <tt>Wednesday</tt>, ndl. <tt>Woensdag</tt>  
entsprechendes <tt>Wodanstag</tt>, engl. <tt>Wednesday</tt>, ndl. <tt>Woensdag</tt>  
zu vermeiden: Wodan als Hauptgott wurde verpönt.
zu vermeiden: Wodan als Hauptgott wurde verpönt.

Version vom 8. Oktober 2011, 12:33 Uhr

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Aber der Mittwoch zeigt in seinem rein äußerlichen Wortinhalt (Mitte der Woche) ein ängstliches Bestreben späterer Bekehrer, ein dem lat. Mercurii dies (= frz. mercredi) entsprechendes Wodanstag, engl. Wednesday, ndl. Woensdag zu vermeiden: Wodan als Hauptgott wurde verpönt.

      Sonnabend neben Samstag = lat. sabbatum fällt aus der Reihe unserer Wochentag heraus: es bedeutet eigentlich ’Vorabend zum Sonntag‘, wie Christabend den Tag vor dem Christfest bedeutet.

      2. In der altdeutschen Zeitrechnung sticht die Zählung nach Nächten statt nach Tagen hervor; schon dem Römer Tacitus (Germania 11) ist aufgefallen, daß die Germanen nach Nächten rechneten. Unserer unbestimmten Formel „Tag und Nacht“ entspricht z. B. im Nibelungenlied die Formel nacht unde tac. Im engl. fortnight steckt ein eigentliches ’vierzehn Nächte‘ (engl. night = Nacht), und gemeint ist damit ein Zeitraum von 14 Tagen = zwei Wochen. So kann im Altdeutschen naht den Tag von 24 Stunden meinen, insofern dieser mit dem Beginn der Nacht einsetzt.

      In unserem Weihnachten lebt dieser Wortgebrauch noch fort. Das Wort meint den festen Zeitraum von heiligen Tagen; das mit unserem weihen (eigentlich ’heiligen‘) verwandte altdeutsche wîch ’heilig‘ steckt in der Zusammmensetzung. Auch in Fastnacht klingt die alte Bedeutung noch ungenau an: es ist der Tag vor den Fasten. Mundarten nennen den Tag auch Fastelabend und zeigen damit einen alten Gebrauch des Wortes Abend als Vorabend bzw. Tag vor einem Feste, wie der Sonnabend der Vorabend oder Tag vor dem Sonntag ist. So ist auch Christabend der Vorabend des Christfestes oder der Tag vor dem Christtag.