Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter 4 (Strange)/039: Unterschied zwischen den Versionen

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Am 28. April 1569 schritten die Brüder Tonnies und Rotger Schade (unter Vermittelung der Schiedsfreunde Johann von Berninghausen zu Laer, Johann Wrede zu Melschede, und Tonnies Schade Pastor zu Grevenstein) zur Theilung, und erhielt Tonnies das Haus Wildeshausen nebst mehrern Höfen, und Rotger das Haus Blessenol nebst verschiedenen andern Gütern. Wohl nicht lange nachher geriethen beide Brüder auf vereintem Fischerei-District zu Wildeshausen in Streit. Rotger lädirte seinen Bruder, der wie es heisst, durch ungeschickte Behandlung des Chirurgen, bald darnach gestorben. Worauf dann Rotger den heimathlichen Boden verliess, bis ihm vom Churfürst Gebhard im J. 1578 die Rückkehr gestattet wurde. In dem betreffenden Begnadigungsbrief heisst es also: Beide Brüder seien in Irrung und Missverstand gerathen, und Tonnies in solchem Streite verwundet worden, auch folgends verstorben; derowegen habe Rotger des Erzstifts Gebiet räumen, und sich in das zehnte Jahr ausländig und abhausig verhalten müssen. Aber auf unterthänigstes Fürbitten etlicher Westphälischer Unterthanen vom Adel habe ihre Churfürstliche Durchlaucht ihn begnadigt, und ihm vergönnt, gleich andern von der Ritterschaft, in dem Fürstenthum zu gehen, zu stehen, zu reiten oder zu fahren, oder sonsten sich seiner Gelegenheit zu verhalten. — Rotger Schade ist nach jener That nicht in ferne Lande gezogen; er hat sich ganz in der Nachbarschaft aufgehalten. Catharina Riedesel Wittwe des Hermann Vischbach, Rotger Schade und Catharina seine Gattin verkaufen am 22. Februar 1572 dem Diederich von Plettenberg zum Berge ihren grossen und kleinen Zehenden zu Oberberg und Niederberg<ref>Den Zehenden zu Oberberg verkauften im J. 1416 Rotger Ketteler zur Hovestadt, Elseke seine Gattin und Diederich sein Sohn dem Hunolt von Hanxlede, und Beleken seiner Gattin. Diederich von Hanxlede, Anna seine Gattin und Johann sein Sohn verkauften dann, im J. 1499 dem Hermann Riedesel den Zehenden zu Niederberg und Oberberg.</ref> auf Wiederlöse, und um ihn des Kaufs sicher zu machen, so verpfänden sie ihm unter andern das was sie an des Johann<noinclude>
Am 28. April 1569 schritten die Brüder Tonnies und Rotger
 
Schade (unter Vermittelung der Schiedsfreunde Johann von
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Berninghausen zu Laer, Johann Wrede zu Melschede, und
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Tonnies Schade Pastor zu Grevenstein) zur Theilung, und
erhielt Tonnies das Haus Wildeshausen nebst mehrern Höfen,
und Rotger das Haus Blessenol nebst verschiedenen andern
Gütern. Wohl nicht lange nachher gerieften beide Brüder
auf vereintem Fischerei-District zu Wildeshausen in Streit.
Rotger lädirte seinen Bruder, der wie es heisst, durch unge-
schickte Behandlung des Chirurgen, bald darnach gestorben.
Worauf dann Rotger den heimathlichen Boden verliess, bis ihm
vom Churfürst Gebhard im J. 1578 die Rückkehr gestattet
wurde. In dem betreffenden Begnadigungsbrief heisst es also:
Beide Brüder seien in Irrung und Missverstand gerathen, und
Tonnies in solchem Streite verwundet worden, auch folgends
verstorben; derowegen habe Rotger des Erzstifts Gebiet räumen,
und sich in das zehnte Jahr ausländig und abhausig verhalten
müssen. Aber auf unterthänigstes Fürbitten etlicher Westphäli-
scher Unterthanen vom Adel habe ihre Churfürstliche Durch-
laucht ihn begnadigt, und ihm vergönnt, gleich andern von der
Ritterschaft, in dem Fürstenthum zu gehen, zu stehen, zu
reiten oder zu fahren, oder sonsten sich seiner .Gelegenheit zu
verhalten. — Rotger Schade ist nach jener That nicht in ferne
Lande gezogen; er.hat sich ganz in der Nachbarschaft aufge-
halten. Catharina Riedesel Wittwe des Hermann Vischbach,
Rotger Schade und Catharina seine Gattin verkaufen am 22.
Februar 1572 dem Diederich von Plettenberg zum Berge ihren
grossen und kleinen Zehenden zu Oberberg und Niederberg (*)
auf Wiederlöse, und um ihn des Kaufs sicher zu machen, so
verpfänden  sie  ihm unter andern das was sie an des Johann
d. Anna Riedesel scheint unverehelicht geblieben zu sein.
e. Catharina Riedesel verh. mit Hermann Vischbach: welche
Ehegatten ihre Nichte, Gattin des Rotger Schade, an Kindes
Statt annahmen.
(*) Den Zehenden zu Oberberg verkauften im J. 1416 Rotger
Ketteier zur Hovestadt, Elseke seine Gattin und Diederich sein
Sohn dem Hunolt von Hanxlede, und Beleken seiner Gattin. Die-
derich von Hanxlede, Anna seine Gattin und Johann sein Söhn
verkauften dann, im J. 1499 dem Hermann Riedesel den Zehenden
zu Niederberg und Oberberg.

Aktuelle Version vom 14. August 2011, 15:42 Uhr

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Am 28. April 1569 schritten die Brüder Tonnies und Rotger Schade (unter Vermittelung der Schiedsfreunde Johann von Berninghausen zu Laer, Johann Wrede zu Melschede, und Tonnies Schade Pastor zu Grevenstein) zur Theilung, und erhielt Tonnies das Haus Wildeshausen nebst mehrern Höfen, und Rotger das Haus Blessenol nebst verschiedenen andern Gütern. Wohl nicht lange nachher geriethen beide Brüder auf vereintem Fischerei-District zu Wildeshausen in Streit. Rotger lädirte seinen Bruder, der wie es heisst, durch ungeschickte Behandlung des Chirurgen, bald darnach gestorben. Worauf dann Rotger den heimathlichen Boden verliess, bis ihm vom Churfürst Gebhard im J. 1578 die Rückkehr gestattet wurde. In dem betreffenden Begnadigungsbrief heisst es also: Beide Brüder seien in Irrung und Missverstand gerathen, und Tonnies in solchem Streite verwundet worden, auch folgends verstorben; derowegen habe Rotger des Erzstifts Gebiet räumen, und sich in das zehnte Jahr ausländig und abhausig verhalten müssen. Aber auf unterthänigstes Fürbitten etlicher Westphälischer Unterthanen vom Adel habe ihre Churfürstliche Durchlaucht ihn begnadigt, und ihm vergönnt, gleich andern von der Ritterschaft, in dem Fürstenthum zu gehen, zu stehen, zu reiten oder zu fahren, oder sonsten sich seiner Gelegenheit zu verhalten. — Rotger Schade ist nach jener That nicht in ferne Lande gezogen; er hat sich ganz in der Nachbarschaft aufgehalten. Catharina Riedesel Wittwe des Hermann Vischbach, Rotger Schade und Catharina seine Gattin verkaufen am 22. Februar 1572 dem Diederich von Plettenberg zum Berge ihren grossen und kleinen Zehenden zu Oberberg und Niederberg[1] auf Wiederlöse, und um ihn des Kaufs sicher zu machen, so verpfänden sie ihm unter andern das was sie an des Johann


  1. Den Zehenden zu Oberberg verkauften im J. 1416 Rotger Ketteler zur Hovestadt, Elseke seine Gattin und Diederich sein Sohn dem Hunolt von Hanxlede, und Beleken seiner Gattin. Diederich von Hanxlede, Anna seine Gattin und Johann sein Sohn verkauften dann, im J. 1499 dem Hermann Riedesel den Zehenden zu Niederberg und Oberberg.