Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs 1894/0024: Unterschied zwischen den Versionen

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;Andershof: Rttrg., Preuß., RB., AG. u. <tt>P</tt> Stralsund, Kr. Franzburg, am Rügenschen Bodden, 138 Ew. (<tt>A 18</tt> Mk.)
;Anderten: Df. u. Gut ({{Sperrschrift|Andertenburg}}), Preuß., RB. Hannover, Kr. u. AG. Hoya, <tt>P</tt> Rethem a. Aller, 279 Ew. (<tt>A 10,9</tt> Mk.)
;Anderten: Df. das., RB. Lüneburg, Kr. und AG. Burgdorf, <tt>P</tt> Hannover, 887 Ew. (<tt>A 34,8</tt> Mk.)
;Andervenne: 2 Bauersch. ({{Sperrschrift|Ober- u. Niederdorf}}), Preuß., RB. Osnabrück, Kr. Lingen, AG. u. <tt>P</tt> Freren, 436 u. 342 Ew. (<tt>A 11,8 u. 15,4</tt> Mk.)
;Andisleben: Df., Preuß., RB., Landkr. u. AG. Erfurt, <tt>P</tt> Walschleben, 662 Ew., ev. Pfarrk. (<tt>A 48</tt> Mk.)
;Andlau: St. (215 <tt>m</tt>), Elsaß-Lothr., Bez. Unterelsaß, Kr. Schlettstadt, Kant. u. AG. Barr, am gleichnam. {{Sperrschrift|Fluß}}, der links zur Ill geht, 1713 Ew., <tt>P T</tt>, kath. Pfarrk., Baumwollspinnerei, Färberei, Zwirnerei, Holzschuhfabrik., Mehl-, Öl- und Sägemühlen, Ziegelbrenn., Hammerschmiede, Weinbau; über A., auf Höhen des Wasgenwalds, {{Sperrschrift|Schloß}} A. und Burgruine {{Sperrschrift|Spesburg}}; das schöne {{Sperrschrift|Andlauthal}} zieht sich gegen Hohwald hinauf.
;Andolsheim: Df., Elsaß-Lothr., Bez. Oberelsaß, Kr. und AG. Kolmar, <tt>P</tt> Horburg, an der Ill, 886 Ew., ev. u. kath. Pfarrk., Kantonshauptort.
;Andreasberg: Kol., Preuß., RB. Arnsberg, Kr. und AG. Meschede, <tt>P</tt> Ramsbeck, 532 Ew., Bleierz- u. Zinkblendegr. (<tt>A 6,7</tt> Mk.)
;Andreasberg: s. auch {{Sperrschrift|Sankt Andreasberg}}.
;Andreashof: OFörst., s. {{Sperrschrift|Sartowitz}}.
;Andreashütte: Glasfabr. zu Wehrau, Preuß., RB. Liegnitz, Kr. und AG. Bunzlau, <tt>P</tt> Klitschdorf, 270 Ew.
;Andreasthal: Df., Preuß., RB. Marienwerder, Kr. u. AG. Schwetz, <tt>P</tt> Lnianno, 306 Ew. (<tt>A 31,1</tt> Mk.)
;Andreaswalde: Gut, Preuß., RB. Gumbinnen, Kr. Johannisburg, AG. Bialla, <tt>P</tt> Baitkowen, 97 Ew. (<tt>A 10,5</tt> Mk.)
;Anemolter: Df., Preuß., RB. Hannover, Kr. und AG. Stolzenau, 374 Ew., <tt>P T</tt>. (<tt>A 21,1, W 42,2</tt> Mk.)
;Angelhausen: Df., Schwarzb.-Sond., LandratsA., AG. u. <tt>P</tt> Arnstadt, 389 Ew., ev. Pfarrk.
;Angelloch: s. {{Sperrschrift|Gau- u. Waldangelloch}}.
;Angelmodde: Df. u. Gut, Preuß., RB., Landkr. und AG. Münster, <tt>P</tt> Wolbeck, 227 Ew., kath. Pfarrk. (<tt>A 28,2</tt> Mk.)
;Angeln: Landschaft in Schleswig-Holstein, zwischen der Schlei und dem Flensburger Busen, fast durchgehends mit sehr fruchtbarem Boden, jetzt zu den Kreisen Schleswig und Flensburg gehörig.
;Angelroda: Df., Schwarzb.-Rud., LandrA. Rudolstadt, AG. Stadtilm, <tt>P</tt> Plaue i. Thür., 450 Ew., ev. Pfarrk., Gerichtst.
;Angelsdorf: Df., Preuß., RB. Köln, Kr. u. AG. Bergheim, <tt>P</tt> Elsdorf, 355 Ew., kath. Pfarrk. (<tt>A 65,8</tt> Mk.)
;Angelthürn: Df., Bad., Kr. Mosbach, Amt Tauberbischofsheim, AG. u. <tt>P</tt> Boxberg, 250 Ew., Schloß.
;Ängenesch: Bauersch., Preuß., RB. Düsseldorf, Kreis u. AG. Geldern, <tt>P</tt> Kapellen, 306 Ew. (<tt>A 38</tt> Mk.)
;Angenrod: Df., Hess., Prov. Oberhessen, Kr., AG. und <tt>P</tt> Alsfeld, 568 Ew.
;Anger: Df., Bay., RB. Oberbayern, BezA. Berchtesgaden, AG. Reichenhall, <tt>P</tt> Teisendorf, 117 Ew., kath. Pfarrk.
;Anger: Vorstadt von Passau in Bay., 510 Ew., zu Neumarkt.
;Angerapp: Fluß in Ostpreußen, entströmt dem Mauersee (116 <tt>m</tt> h.) nach N. und vereinigt sich oberhalb Insterburg bei Tarpupönen mit der Pissa, vertauscht aber bei Insterburg, noch oberhalb der Mündung der Inster, ihren Namen mit dem des Pregels; die A. ist 144 <tt>km</tt> lang, flößbar und nimmt r. die Goldap auf.
;Angerapp: Rttrg., Preuß., RB. Gumbinnen, Kr. u. AG. Darkehmen, <tt>P</tt> Szabienen, an der Angerapp, 510 Ew., Pferdezucht. (<tt>A 12,5</tt> Mk.)
;Angerau: Gut das., <tt>P</tt> Großsobrost, an der Angerapp, 150 Ew. (<tt>A 10</tt> Mk.)
;Angerburg: {{Sperrschrift|Kreis}}, Preuß., RB. Gumbinnen, am Mauersee und an der Angerapp, zählt auf 925 <tt>qkm</tt> (16,80 QM.) 35,951 (1819: 21,805) Ew., davon 687 Kath. u. 106 Juden (5300 Polen; 39 Ew. auf 1 <tt>qkm</tt>). Hauptort:
;Angerburg: St. (120 <tt>m</tt>) das., LG. Lyck, in erhabener Lage an der Angerapp, 4301 (1816: 2684) Ew., davon 19 Kath. und 53 Juden; <tt>P T</tt>, Landratsamt, Amtsgericht, ev. Pfarrk., ev. Schullehrerseminar, Taubstummenanstalt. (<tt>A 10,2</tt> Mk.) Das Schloß ward 1312, die Stadt 1571 angelegt.
;Angerburg: Gut daselbst, 132 Ew. (<tt>A 11,4</tt> Mk.)
;Anger-Crottendorf: s. {{Sperrschrift|Leipzig}}.
;Angermund und Rahm: Stadtgem., Preuß., RB., und Landkr. Düsseldorf, AG. Ratingen, hat 1527 Ew. u. besteht aus der Stadt {{Sperrschrift|Angermund}} (an der Anger, 430 Ew., <tt>P T</tt> Bürgerm., kath. Pfarrk., Papierfabr.), den Dörfern {{Sperrschrift|Rahm}} (659 Ew.), {{Sperrschrift|Großenbaum}} (s. d.) ec.
;Angermünde: {{Sperrschrift|Kreis}}, Preuß., RB. Potsdam, auf der Ostgrenze die Oder in tiefem Thal, viele Seen, zählt auf 1307 <tt>qkm</tt> (23,73 QM.) 64,704 (1819: 36,747) Ew., davon 1097 Kath. u. 434 Juden; 1 Bat. Nr. 64; <tt>P T E</tt> (Linien Berlin-Stettin, A.-Stralsund, A.-Schwedt und A.-Freienwalde der Preuß. Staatsb.), Landratsamt, Amtsgericht, ev. und ref. Pfarrk., höhere Privatknabenschule, Eisengießerei, Emaillierwerk, Kunstdrechslerei, Ziegelbrenn., Acker- u. Tabaksbau, Getreidehandel. (<tt>A 13</tt> Mk.) A. ward 1254 erbaut.
;Angern Bez. Magdeburg: Df. und Rttrg., Preuß., RB. Magdeburg, Kr. u. AG. Wolmirstedt, 1243 Ew., <tt>P T E</tt> (Linie Leipzig-Wittenberge der Preuß. Staatsb.), ev. Pfarrk. (<tt>A 9,,5</tt> und <tt>12</tt> Mk.)
;Angersbach: Df., Hess., Prov. Oberhessen, Kr. u. AG. Lauterbach, an der Lauter, 1234 Ew., <tt>P T E</tt> (Linie Gießen-Fulda der Oberhess. Eisenb.), ev. Pfarrk., Ziegelei, Leinenfabr.
;Angerstein: Df., Preuß., RB. Hildesheim, Landkr. u. AG. Göttingen, <tt>P</tt> Nörten, 521 Ew. (<tt>A 12,1</tt> Mk.)
;Angnitten: Rttrg., Preuß., RB. Königsberg, Kr., AG. u. <tt>P</tt> Pr.-Holland, 98  Ew. (<tt>A 12,1</tt> Mk.)
;Angstedt: Df., Schwarzb.-Sond., LandratsA. u. AG. Gehren, <tt>P</tt> Gräfinau a. Ilm, an der Ilm, 824 Ew., ev. Pfarrk., Kienrußfabrikation.
;Anhalt: {{Sperrschrift|Herzogtum}} (2294 <tt>qkm</tt> = 41,66 QM., 271,963 Ew. [118 auf 1 <tt>qkm</tt>], davon 261,215 Evang., 8871 Kath., 1580 Juden), besteht neben 5 kleinen Stücken aus 2 Hauptteilen, von denen der größere, östliche ganz im Norddeutschen Tiefland an der Elbe, Mulde und Saale liegt, während der kleinere, westliche, an der Selke, sich aus dem Tiefland auf den Unterharz hinaufzieht (Viktorshöhe auf dem Ramberg 537 <tt>m</tt> h.). Der Boden ist im Tiefland meist von größter Fruchtbarkeit, nur im NO. gegen Brandenburg hin, gibt es Sandstriche. Daher blühen Acker-, Obst- u. Gartenbau. Vortreffliche Wiesen findet man in den Auen der Elbe, schöne Eichenwaldungen ebendaselbst, die Buche in herrlichen Waldungen auf dem Harz. Von der Gesamtfläche entfallen auf Acker und Gärten 61,5 Proz., Wiesen 7,2, Weiden 1,4 und auf die Waldungen 24,3 Proz. Die Bergwerke, Salinen und Hütten ergaben 1891 eine Produktion von 911,637 Tonnen Braunkohlen, 1571 T. Bleierzen, 188,749 T. Steinsalz, 19,205 T. Kainit, 246,169 T. andern Kalisalzen, 51,974 T. Chlorkalium, 10,910 T. schwefelsaurer Magnesia, 445 T. Blei, 959 <tt>kg</tt> Silber ec. Nach der {{Sperrschrift|Vieh}}zählung von 1892 hatte A. 17,360 Pferde, 59,985 Stück Rindvieh, 110,107 Schafe, 72,506 Schweine und 30,206 Ziegen; nach der {{Sperrschrift|Gewerbe}}zählung von 1882: 17,994 Betriebe mit 46,548 darin beschäftigten Personen, unter denen sich 9750 Personen bei der Bereitung von Nahrungs- und Genußmitteln und 2726 beim Bergbau, Hütten- u. Salinenwesen befanden. Die Verfassung datiert von 1859. Die Volksvertretung besteht aus 36 Mitgliedern, von denen 2 vom Herzog für die Dauer der Landtagsperiode ernannt, 8 von den meistbesteuerten Grundbesitzern, 2 von den meistbesteuerten Industriellen, 14 und 10 von den übrigen Wahlberechtigten der Städte und des platten Landes in indirekten Wahlen ohne Zensus gewählt werden. Die oberste Landesbehörde ist das Staatsministerium, dem die Regierung in 2 Abteilungen (für das Innere und Schulwesen und für die Finanzen), das Konsistorium und die Generalkommission für Separation und Ablösung unterstehen. Eingeteilt ist das Land in 5 {{Sperrschrift|Kreise}}: Ballenstedt, Bernburg, Dessau, Köthen und Zerbst. Für das Zollwesen steht A. unter der Provinzial-Steuerdirektion in Magdeburg. Für das Justizwesen (unter dem Oberlandesgericht in Naumburg a. S.) bestehen ein Landgericht in Dessau und 11 Amtsgerichte. An Bildungsanstalten hat A. 4 Gymnasien, 2 Realgymnasien, 1 Realprogymnasium, 1 Realschule, 1 Schullehrerseminar ec. 1872 hat eine Auseinandersetzung des herzoglichen Hauses mit dem Landtag bezüglich des Domaniums stattgefunden; deshalb erscheint eine Zivilliste im Etat nicht. Der Hauptfinanzetat für 1892/93 beträgt in der Einnahme 16,528,100 Mk. (eigne Einnahmen 11,762,000 [Domanialverwaltung 3,050,987, von Bergwerken 4,472,160], Einnahmen für das Reich 5,062,000 [Rübenzuckersteuer 2,200,000]), in der Ausgabe 16,824,000 (eigne Ausgaben 11,762,000, Reichssteuern 5,062,000) Mk.; für 1872 betrug derselbe in Einnahme u. Ausgabe je 13,201,500 Mk. Der Stand der Staatsschulden war 30. Juni 1892:

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Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs 1894
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Andershof
Rttrg., Preuß., RB., AG. u. P Stralsund, Kr. Franzburg, am Rügenschen Bodden, 138 Ew. (A 18 Mk.)
Anderten
Df. u. Gut (Andertenburg), Preuß., RB. Hannover, Kr. u. AG. Hoya, P Rethem a. Aller, 279 Ew. (A 10,9 Mk.)
Anderten
Df. das., RB. Lüneburg, Kr. und AG. Burgdorf, P Hannover, 887 Ew. (A 34,8 Mk.)
Andervenne
2 Bauersch. (Ober- u. Niederdorf), Preuß., RB. Osnabrück, Kr. Lingen, AG. u. P Freren, 436 u. 342 Ew. (A 11,8 u. 15,4 Mk.)
Andisleben
Df., Preuß., RB., Landkr. u. AG. Erfurt, P Walschleben, 662 Ew., ev. Pfarrk. (A 48 Mk.)
Andlau
St. (215 m), Elsaß-Lothr., Bez. Unterelsaß, Kr. Schlettstadt, Kant. u. AG. Barr, am gleichnam. Fluß, der links zur Ill geht, 1713 Ew., P T, kath. Pfarrk., Baumwollspinnerei, Färberei, Zwirnerei, Holzschuhfabrik., Mehl-, Öl- und Sägemühlen, Ziegelbrenn., Hammerschmiede, Weinbau; über A., auf Höhen des Wasgenwalds, Schloß A. und Burgruine Spesburg; das schöne Andlauthal zieht sich gegen Hohwald hinauf.
Andolsheim
Df., Elsaß-Lothr., Bez. Oberelsaß, Kr. und AG. Kolmar, P Horburg, an der Ill, 886 Ew., ev. u. kath. Pfarrk., Kantonshauptort.
Andreasberg
Kol., Preuß., RB. Arnsberg, Kr. und AG. Meschede, P Ramsbeck, 532 Ew., Bleierz- u. Zinkblendegr. (A 6,7 Mk.)
Andreasberg
s. auch Sankt Andreasberg.
Andreashof
OFörst., s. Sartowitz.
Andreashütte
Glasfabr. zu Wehrau, Preuß., RB. Liegnitz, Kr. und AG. Bunzlau, P Klitschdorf, 270 Ew.
Andreasthal
Df., Preuß., RB. Marienwerder, Kr. u. AG. Schwetz, P Lnianno, 306 Ew. (A 31,1 Mk.)
Andreaswalde
Gut, Preuß., RB. Gumbinnen, Kr. Johannisburg, AG. Bialla, P Baitkowen, 97 Ew. (A 10,5 Mk.)
Anemolter
Df., Preuß., RB. Hannover, Kr. und AG. Stolzenau, 374 Ew., P T. (A 21,1, W 42,2 Mk.)
Angelhausen
Df., Schwarzb.-Sond., LandratsA., AG. u. P Arnstadt, 389 Ew., ev. Pfarrk.
Angelloch
s. Gau- u. Waldangelloch.
Angelmodde
Df. u. Gut, Preuß., RB., Landkr. und AG. Münster, P Wolbeck, 227 Ew., kath. Pfarrk. (A 28,2 Mk.)
Angeln
Landschaft in Schleswig-Holstein, zwischen der Schlei und dem Flensburger Busen, fast durchgehends mit sehr fruchtbarem Boden, jetzt zu den Kreisen Schleswig und Flensburg gehörig.
Angelroda
Df., Schwarzb.-Rud., LandrA. Rudolstadt, AG. Stadtilm, P Plaue i. Thür., 450 Ew., ev. Pfarrk., Gerichtst.
Angelsdorf
Df., Preuß., RB. Köln, Kr. u. AG. Bergheim, P Elsdorf, 355 Ew., kath. Pfarrk. (A 65,8 Mk.)
Angelthürn
Df., Bad., Kr. Mosbach, Amt Tauberbischofsheim, AG. u. P Boxberg, 250 Ew., Schloß.
Ängenesch
Bauersch., Preuß., RB. Düsseldorf, Kreis u. AG. Geldern, P Kapellen, 306 Ew. (A 38 Mk.)
Angenrod
Df., Hess., Prov. Oberhessen, Kr., AG. und P Alsfeld, 568 Ew.
Anger
Df., Bay., RB. Oberbayern, BezA. Berchtesgaden, AG. Reichenhall, P Teisendorf, 117 Ew., kath. Pfarrk.
Anger
Vorstadt von Passau in Bay., 510 Ew., zu Neumarkt.
Angerapp
Fluß in Ostpreußen, entströmt dem Mauersee (116 m h.) nach N. und vereinigt sich oberhalb Insterburg bei Tarpupönen mit der Pissa, vertauscht aber bei Insterburg, noch oberhalb der Mündung der Inster, ihren Namen mit dem des Pregels; die A. ist 144 km lang, flößbar und nimmt r. die Goldap auf.
Angerapp
Rttrg., Preuß., RB. Gumbinnen, Kr. u. AG. Darkehmen, P Szabienen, an der Angerapp, 510 Ew., Pferdezucht. (A 12,5 Mk.)
Angerau
Gut das., P Großsobrost, an der Angerapp, 150 Ew. (A 10 Mk.)
Angerburg
Kreis, Preuß., RB. Gumbinnen, am Mauersee und an der Angerapp, zählt auf 925 qkm (16,80 QM.) 35,951 (1819: 21,805) Ew., davon 687 Kath. u. 106 Juden (5300 Polen; 39 Ew. auf 1 qkm). Hauptort:
Angerburg
St. (120 m) das., LG. Lyck, in erhabener Lage an der Angerapp, 4301 (1816: 2684) Ew., davon 19 Kath. und 53 Juden; P T, Landratsamt, Amtsgericht, ev. Pfarrk., ev. Schullehrerseminar, Taubstummenanstalt. (A 10,2 Mk.) Das Schloß ward 1312, die Stadt 1571 angelegt.
Angerburg
Gut daselbst, 132 Ew. (A 11,4 Mk.)
Anger-Crottendorf
s. Leipzig.
Angermund und Rahm
Stadtgem., Preuß., RB., und Landkr. Düsseldorf, AG. Ratingen, hat 1527 Ew. u. besteht aus der Stadt Angermund (an der Anger, 430 Ew., P T Bürgerm., kath. Pfarrk., Papierfabr.), den Dörfern Rahm (659 Ew.), Großenbaum (s. d.) ec.
Angermünde
Kreis, Preuß., RB. Potsdam, auf der Ostgrenze die Oder in tiefem Thal, viele Seen, zählt auf 1307 qkm (23,73 QM.) 64,704 (1819: 36,747) Ew., davon 1097 Kath. u. 434 Juden; 1 Bat. Nr. 64; P T E (Linien Berlin-Stettin, A.-Stralsund, A.-Schwedt und A.-Freienwalde der Preuß. Staatsb.), Landratsamt, Amtsgericht, ev. und ref. Pfarrk., höhere Privatknabenschule, Eisengießerei, Emaillierwerk, Kunstdrechslerei, Ziegelbrenn., Acker- u. Tabaksbau, Getreidehandel. (A 13 Mk.) A. ward 1254 erbaut.
Angern Bez. Magdeburg
Df. und Rttrg., Preuß., RB. Magdeburg, Kr. u. AG. Wolmirstedt, 1243 Ew., P T E (Linie Leipzig-Wittenberge der Preuß. Staatsb.), ev. Pfarrk. (A 9,,5 und 12 Mk.)
Angersbach
Df., Hess., Prov. Oberhessen, Kr. u. AG. Lauterbach, an der Lauter, 1234 Ew., P T E (Linie Gießen-Fulda der Oberhess. Eisenb.), ev. Pfarrk., Ziegelei, Leinenfabr.
Angerstein
Df., Preuß., RB. Hildesheim, Landkr. u. AG. Göttingen, P Nörten, 521 Ew. (A 12,1 Mk.)
Angnitten
Rttrg., Preuß., RB. Königsberg, Kr., AG. u. P Pr.-Holland, 98 Ew. (A 12,1 Mk.)
Angstedt
Df., Schwarzb.-Sond., LandratsA. u. AG. Gehren, P Gräfinau a. Ilm, an der Ilm, 824 Ew., ev. Pfarrk., Kienrußfabrikation.
Anhalt
Herzogtum (2294 qkm = 41,66 QM., 271,963 Ew. [118 auf 1 qkm], davon 261,215 Evang., 8871 Kath., 1580 Juden), besteht neben 5 kleinen Stücken aus 2 Hauptteilen, von denen der größere, östliche ganz im Norddeutschen Tiefland an der Elbe, Mulde und Saale liegt, während der kleinere, westliche, an der Selke, sich aus dem Tiefland auf den Unterharz hinaufzieht (Viktorshöhe auf dem Ramberg 537 m h.). Der Boden ist im Tiefland meist von größter Fruchtbarkeit, nur im NO. gegen Brandenburg hin, gibt es Sandstriche. Daher blühen Acker-, Obst- u. Gartenbau. Vortreffliche Wiesen findet man in den Auen der Elbe, schöne Eichenwaldungen ebendaselbst, die Buche in herrlichen Waldungen auf dem Harz. Von der Gesamtfläche entfallen auf Acker und Gärten 61,5 Proz., Wiesen 7,2, Weiden 1,4 und auf die Waldungen 24,3 Proz. Die Bergwerke, Salinen und Hütten ergaben 1891 eine Produktion von 911,637 Tonnen Braunkohlen, 1571 T. Bleierzen, 188,749 T. Steinsalz, 19,205 T. Kainit, 246,169 T. andern Kalisalzen, 51,974 T. Chlorkalium, 10,910 T. schwefelsaurer Magnesia, 445 T. Blei, 959 kg Silber ec. Nach der Viehzählung von 1892 hatte A. 17,360 Pferde, 59,985 Stück Rindvieh, 110,107 Schafe, 72,506 Schweine und 30,206 Ziegen; nach der Gewerbezählung von 1882: 17,994 Betriebe mit 46,548 darin beschäftigten Personen, unter denen sich 9750 Personen bei der Bereitung von Nahrungs- und Genußmitteln und 2726 beim Bergbau, Hütten- u. Salinenwesen befanden. Die Verfassung datiert von 1859. Die Volksvertretung besteht aus 36 Mitgliedern, von denen 2 vom Herzog für die Dauer der Landtagsperiode ernannt, 8 von den meistbesteuerten Grundbesitzern, 2 von den meistbesteuerten Industriellen, 14 und 10 von den übrigen Wahlberechtigten der Städte und des platten Landes in indirekten Wahlen ohne Zensus gewählt werden. Die oberste Landesbehörde ist das Staatsministerium, dem die Regierung in 2 Abteilungen (für das Innere und Schulwesen und für die Finanzen), das Konsistorium und die Generalkommission für Separation und Ablösung unterstehen. Eingeteilt ist das Land in 5 Kreise: Ballenstedt, Bernburg, Dessau, Köthen und Zerbst. Für das Zollwesen steht A. unter der Provinzial-Steuerdirektion in Magdeburg. Für das Justizwesen (unter dem Oberlandesgericht in Naumburg a. S.) bestehen ein Landgericht in Dessau und 11 Amtsgerichte. An Bildungsanstalten hat A. 4 Gymnasien, 2 Realgymnasien, 1 Realprogymnasium, 1 Realschule, 1 Schullehrerseminar ec. 1872 hat eine Auseinandersetzung des herzoglichen Hauses mit dem Landtag bezüglich des Domaniums stattgefunden; deshalb erscheint eine Zivilliste im Etat nicht. Der Hauptfinanzetat für 1892/93 beträgt in der Einnahme 16,528,100 Mk. (eigne Einnahmen 11,762,000 [Domanialverwaltung 3,050,987, von Bergwerken 4,472,160], Einnahmen für das Reich 5,062,000 [Rübenzuckersteuer 2,200,000]), in der Ausgabe 16,824,000 (eigne Ausgaben 11,762,000, Reichssteuern 5,062,000) Mk.; für 1872 betrug derselbe in Einnahme u. Ausgabe je 13,201,500 Mk. Der Stand der Staatsschulden war 30. Juni 1892: