Schmerse (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen
K (→Familienname - Herkunft und Bedeutung: Bargunsch) |
(→Varianten des Namens: neu) |
||
Zeile 6: | Zeile 6: | ||
==Varianten des Namens== | ==Varianten des Namens== | ||
* | * Schmärse (1677 [[Kreis_Schwerin_W|Klein Krebbel]]) (Häufigkeit nach D-Info CD 2003: 1) | ||
* Eine weitere Schreibweise ist die auf -ow endende Form, die jedoch ohne genealogischen Zusammenhang ist. | * Schmaerse (1830 [[Kreis_Oststernberg|Ostrow]]) (4) | ||
* Schmarsche (1737 [[Kreis_Birnbaum|Birnbaum]]) (0) | |||
* Schmarse (1605 [[Kreis_Oststernberg|Zielenzig]]) (19) | |||
* Schmarso (1750 [[Kernein]]) (0) | |||
* Schmeerse (1670 [[Kernein]]) (0) | |||
* Schmersen (1790 [[Kreis_Frankfurt_O|Frankfurt/O.]]) (0) | |||
* Schmerser (1680 [[Kreis_Crossen|Schönrode]]) (0) | |||
* Schmerse (1543 [[Kernein]]) (123) | |||
* Schmerso (?) (4) | |||
<br>Eine weitere Schreibweise ist die auf -ow endende Form, die jedoch ohne genealogischen Zusammenhang ist. | |||
==Geographische Verteilung== | ==Geographische Verteilung== |
Version vom 13. November 2005, 16:43 Uhr
Familienname - Herkunft und Bedeutung
Der Familienname Schmerse wird zum ersten Mal erwähnt 1543 in der Türkensteuerliste des Dorfes Kernein bei Landsberg/W. in der Neumark. Dieses Dorf wurde um 1260 besiedelt von den Zisterzienser des Klosters Paradies, welches Filial war des Klosters Lehnin im Havelland. Zum Besitz von Lehnin gehörte der Ort Schmergow, möglicher Herkunftsort und Namensgeber eines neuen Siedlers. Der Name stammt vom slawischen Wort smardz und bedeutet Speisemorchel. Der Unterschied von smar(d)z- zu schmers- ist dabei gut erklärlich: ein Vokal vor dem Buchstaben r unterliegt weitgehendem Wechsel. Die entsprechende slawische Wurzel smr- erscheint im Altsorbischen als smer-, im Neusorbischen und Russischen als smor- und im Polnischen als smar-.
Als Anekdote mag gelten, daß es das Wort schmerse (auch schmese) auch im Bargoensch (Bargunsch), einem westfälischen Rotwelsch, gibt, wo es Hose (oder auch Anzug) bedeutet. Eine Ableitung des Familiennamens von diesem Wort besteht nicht.
Varianten des Namens
- Schmärse (1677 Klein Krebbel) (Häufigkeit nach D-Info CD 2003: 1)
- Schmaerse (1830 Ostrow) (4)
- Schmarsche (1737 Birnbaum) (0)
- Schmarse (1605 Zielenzig) (19)
- Schmarso (1750 Kernein) (0)
- Schmeerse (1670 Kernein) (0)
- Schmersen (1790 Frankfurt/O.) (0)
- Schmerser (1680 Schönrode) (0)
- Schmerse (1543 Kernein) (123)
- Schmerso (?) (4)
Eine weitere Schreibweise ist die auf -ow endende Form, die jedoch ohne genealogischen Zusammenhang ist.
Geographische Verteilung
- Schmerse
- Bis ins späte 19. Jahrhundert finden sich Namensträger fast ausschließlich in der Neumark, insbesondere in Kernein und dem Kreis Landsberg/W. (die genannte -ow-Variante findet sich dagegen ausschließlich westlich der Oder, in der Gegend Stendal sowie der Uckermark).
Eine graphische Darstellung der Verteilung und Ausbreitung gibt es auf einer Webseite.
Berühmte Namensträger
Die Schmerse waren über Jahrhunderte fast ausschließlich Bauern und ohne berühmte Namensträger; erwähnenswert vielleicht
- Schmerse, Carl David, * 1797, + um 1860, wohlhabender Müller zu Küstrin
Sonstige Personen
Geographische Bezeichnungen
Ortsnamen des Stammes Schmers- gibt es nur einen, mit dem Stamm Schmars- weitere zehn: Schmersau (bei Stendal/Magdeburg), Schmarsow (Smardzewo, Kr. Schlawe/Pom.), Schmarsau (bei Lüchow), Schmarsau (bei Dannenberg), Schmarsow (Kr. Ostprignitz), Schmarsau (Kr. Glogau/Schlesien), Schmarsow (Kr. Prenzlau), Schmarse (Smardzów, Kr. Oels/Schles.), Schmarsow (Kr. Demmin), Schmarse (Smardzewo, Kr. Züllichau), Schmartsch (Smardzów, Kr. Breslau). Das Dorf Schmarse im Kreis Züllichau, am Anfang des 13. Jahrhunderts von Slawen (Wenden) bewohnt, hieß ursprünglich wohl Smoarz, mit der Bedeutung Morcheldorf. Weiterhin gibt es den Ort Smarso bei Forst (Kr. Sorau), für den auch die Schreibweisen Smarzów, Schmarso und Schmarsow und auch Schmerse angegeben werden.
Umgangssprachliche Bezeichnungen
Literaturhinweise
- Schmerse, Dr. Gerd C.: Familiengeschichte der Schmerse aus der Neumark, Verlag Grüneberg Lenzen 2002, ISBN: 3-9808246-1-6
Ahnenforscher
- Schmerse, Herbert †
- Schmerse, Gerd