Kaltner (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
Zeile 9: | Zeile 9: | ||
:Der Südtiroler Sprachwissenschaftler [http://de.wikipedia.org/wiki/Egon_K%C3%BChebacher Egon Kühebacher] ist der Meinung, dass der Name 'Kaltner' auf die Bezeichnung eines Inhabers oder Verwalters eines 'Kalters', wohl eines herrschaftlichen Fischkalters, zurückgeht.<ref name=Kühebacher>Egon Kühebacher hat mir dies in einem Brief mitgeteilt.</ref> | :Der Südtiroler Sprachwissenschaftler [http://de.wikipedia.org/wiki/Egon_K%C3%BChebacher Egon Kühebacher] ist der Meinung, dass der Name 'Kaltner' auf die Bezeichnung eines Inhabers oder Verwalters eines 'Kalters', wohl eines herrschaftlichen Fischkalters, zurückgeht.<ref name=Kühebacher>Egon Kühebacher hat mir dies in einem Brief mitgeteilt.</ref> | ||
:Kaltner kann auch von ''galt'' mit der Bedeutung 'unfruchtbar' kommen. Galtner wäre demnach derjenige, der das noch nicht tragende Vieh auf der Weide hat.<ref name=Fußnotenname>Josef Brunhuber: Chronik des oberen Leitzachtales. Fischbachau und Hundham, 1928.</ref> | :Kaltner kann auch von ''galt'' mit der Bedeutung 'unfruchtbar' kommen. Galtner wäre demnach derjenige, der das noch nicht tragende Vieh auf der Weide hat.<ref name=Fußnotenname>Josef Brunhuber: ''Chronik des oberen Leitzachtales''. Fischbachau und Hundham, 1928.</ref> | ||
*<u>Kaltern in Südtirol</u> | *<u>Kaltern in Südtirol</u> |
Version vom 31. März 2011, 19:10 Uhr
Herkunft und Bedeutung
keine gesicherte Herkunft, mehrere Möglichkeiten:
- Kaltner als Berufsbezeichnung
- Es bestünde die Möglichkeit einer Bildung als nomen agentis nach einem Verb kalten. Im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm taucht das Verb kalten mit der Bedeutung 'kalt werden' auf. Falls dieses Verb im Zusammenhang mit der Braukunst steht, wäre die alte Tittmoninger/Berchtesgadener Bierbrauerfamilie Kaltner, der auch der Salzburger Erzbischof Balthasar Kaltner entstammt, eine Stütze für diese Bedeutung.
- Außerdem taucht ein nomen agentis Kalter als oberdeutsche Variante zu Gehalter mit der Bedeutung 'Behälter, Schrank' aber auch 'Bewahrer, Besitzer' auf. Allerdings ist nach einem Onomastiker der Universität Salzburg diese Theorie eher unwahrscheinlich, da sonst auch die Variante Kaltner auftauchen müsste.
- Der Südtiroler Sprachwissenschaftler Egon Kühebacher ist der Meinung, dass der Name 'Kaltner' auf die Bezeichnung eines Inhabers oder Verwalters eines 'Kalters', wohl eines herrschaftlichen Fischkalters, zurückgeht.[1]
- Kaltner kann auch von galt mit der Bedeutung 'unfruchtbar' kommen. Galtner wäre demnach derjenige, der das noch nicht tragende Vieh auf der Weide hat.[2]
- Kaltern in Südtirol
- Ein anderer Kaltner, der in seiner Forschung schon weiter ist als ich, hält die Theorie für wahrscheinlich, nach der der Name auf die Südtiroler Gemeinde Kaltern zurück geht. Angeblich hat sich die Familie von dort als Biersieder/-brauerfamilie in den Norden ausgebreitet. Es wäre nach dieser Theorie möglich, dass sich die Familie und der Name auf diesem Weg über Rosenheim bis nach Dachau, ins Allgäu und in andere Gegenden verstreute. Egon Kühebacher, der zwei Bände über Ortsnamen Südtirols veröffentlicht hat, hält diese Theorie für unmöglich. Er ist der Ansicht, dass eine Herkunftsbezeichnung für einen aus Kaltern Zugezogenen 'Kalterer' lauten müsste.[1]
- Weitere Vermutungen
- Ausserdem gab es für die Kaltner-Familie aus Probstried die Vermutung eines Zusammenhangs mit der Burg Kalden in Altusried. Angeblich stammt die erste Nennung des Weilers/der Burg aus dem Jahr 1236, dort wird 'Machttildis de Challenden' (Kalden) genannt.[2] 1515 geht die Burg in den Besitz des Adelsgeschlechts Pappenheim, Joachim von Pappenheim baut in diesem Jahr die Burg Neu-Kalden. Das Geschlecht der Pappenheim trug außerdem schon zu Beginn im 12. Jhd. auch den Beinamen von Kalden bzw. Kalendin .[2]
Varianten des Namens
Geographische Verteilung
Relativ | Absolut |
---|---|
<lastname-map size="200">Kaltner</lastname-map> | <lastname-map mode="abs" size="200">Kaltner</lastname-map> |
Bekannte Namensträger
- Balthasar Kaltner (Erzbischof von Salzburg)
Sonstige Personen
- "Alte bairische Biersiederfamilie - Kaltnerbräu in Tittmoning[3] und Reichenhall[4] -, welche später ins Salzburgische gewandert und so nach Saalfelden, Hofgastein (Moserbräu), Bischofshofen und Goldegg gelangt ist. Ursprünglich führten sie sogar ein eigenes Wappen."[5] In Bad Reichenhall steht heute an der Stelle der alten Brauerei ein Weinkeller, auf dessen Homepage das Kaltnerbräu in einer Chronik auftaucht.
Geographische Bezeichnungen
Literaturhinweise
- Volltextsuche nach Kaltner in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Daten aus FOKO
<foko-name>Kaltner</foko-name>
Daten aus der Totenzettelsammlung
In unserer Totenzetteldatenbank findet man u. U. auch Einträge zum Familiennamen Kaltner.
Daten aus GedBas
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Egon Kühebacher hat mir dies in einem Brief mitgeteilt.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Josef Brunhuber: Chronik des oberen Leitzachtales. Fischbachau und Hundham, 1928. Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag. Der Name „Fußnotenname“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. Referenzfehler: Ungültiges<ref>
-Tag. Der Name „Fußnotenname“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ in Tittmonig gibt es angeblich in einem Museum noch einen Bierkrug mit der Aufschrift Kaltner
- ↑ taucht von 1636 bis 1722 auch in einer Veröffentlichung von Wilhelm Zils-München mit dem Titel Bürgerbräu Bad Reichenhall. Geschichte der Brauereien der Stadt Bad Reichenhall auf
- ↑ vgl. Franz Ortner: Salzburger Bischöfe in der Geschichte des Landes (696-2005). Peter Lang.