Kirchenbuchverkartung mit dem Computer: Unterschied zwischen den Versionen

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Nachteilig sind Bearbeitungen von Kirchenbüchern, die sich nur auf eine Abschrift der einzelnen Register der Taufen, Heiraten und Sterbefälle mit reduzierten Inhalt beschränken. Ein solches Negativ-Beispiel sind die von Bergischen Geschichtsverein, Abteilung Rhein-Berg e.V. herausgegebenen chronologischen Kirchenbuchabschriften der Pfarre St. Nikolaus zu Bensberg bus 1678 bzw. 1678-1724 durch Max Morches (1993 und 1994): Sie enthalten nur die Jahreszahl anstelle des vollständigen Datums, ausserdem fehlen die Patenangaben und ein Namensregister. Mit dieser Art von Publikationen wird der Benutzer gezwungen, doch noch die Originalkirchenbücher einzusehen, wenn er einen Eintrag gefunden hat.
Nachteilig sind Bearbeitungen von Kirchenbüchern, die sich nur auf eine Abschrift der einzelnen Register der Taufen, Heiraten und Sterbefälle mit reduzierten Inhalt beschränken. Ein solches Negativ-Beispiel sind die von Bergischen Geschichtsverein, Abteilung Rhein-Berg e.V. herausgegebenen chronologischen Kirchenbuchabschriften der Pfarre St. Nikolaus zu Bensberg bus 1678 bzw. 1678-1724 durch Max Morches (1993 und 1994): Sie enthalten nur die Jahreszahl anstelle des vollständigen Datums, ausserdem fehlen die Patenangaben und ein Namensregister. Mit dieser Art von Publikationen wird der Benutzer gezwungen, doch noch die Originalkirchenbücher einzusehen, wenn er einen Eintrag gefunden hat.


Eine wenigstens etwas sinnvollere Suchhilfe für den Zugang zum Kirchenbuch ist die mit Hilfe einer handesüblichen Datenbank (dBASE, ACCESS, EXCEL usw.) erstellte Abschrift eines Kirchenbuches mit den für die weitere Forschung notwendigen genealogischen Daten in Tabellenform. Maria Knipl aus Pécs/Fünfkirchen in Südungarn hat für ihren ungarndeutschen Heimatort Mecseknádasd/Nadasch 1998 tabellarische Abschriften für den Zeitraum 1721-1850 vorgelegt, die am Ende durch alphabetisierte Register der Namen und Orte erschlossen sind.
Eine wenigstens etwas sinnvollere Suchhilfe für den Zugang zum Kirchenbuch ist die mit Hilfe einer handesüblichen Datenbank (dBASE, ACCESS, EXCEL usw.) erstellte Abschrift eines Kirchenbuches mit den für die weitere Forschung notwendigen genealogischen Daten in Tabellenform. Maria Knipl aus Pécs/Fünfkirchen in Südungarn hat für ihren ungarndeutschen Heimatort  
Mecseknádasd/Nadasch 1998 tabellarische Abschriften für den Zeitraum 1721-1850 vorgelegt, die am Ende durch alphabetisierte Register der Namen und Orte erschlossen sind.


Weitere Beispiele für umfangreiche Tauf/Geburts-, Heirats- und Sterbe-Register (mit allen im Kirchenbuch oder Standesamtsregister enthaltenen Angaben) aus 136 rheinischen Ämtern (3 CD ROM’s der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V., Köln, erschienen 1996-1998 5) schonen und ersetzen weitgehend die Originalquellen und erleichtern das Lesen und Auswerten. Alle Dateien sind mit einem einheitlichen Programm (VKM von Herrn Coors) erstellt. Ein komfortables Suchprogramm erlaubt die Suche in mehreren Dateien in einem größeren Gebiet.
Weitere Beispiele für umfangreiche Tauf/Geburts-, Heirats- und Sterbe-Register (mit allen im Kirchenbuch oder Standesamtsregister enthaltenen Angaben) aus 136 rheinischen Ämtern (3 CD ROM’s der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V., Köln, erschienen 1996-1998 5) schonen und ersetzen weitgehend die Originalquellen und erleichtern das Lesen und Auswerten. Alle Dateien sind mit einem einheitlichen Programm (VKM von Herrn Coors) erstellt. Ein komfortables Suchprogramm erlaubt die Suche in mehreren Dateien in einem größeren Gebiet.
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Die Originalversion dieses Artikels erschien in der Zeitschrift GENEALOGIE Heft 11-12/1999 unter dem Titel "Kritischer Vergleich des Layouts der Computerprogramme, mit denen sich Ortsfamilienbücher ausdrucken lassen" und basiert auf einem Vortrag beim Deutschen Genealogentag 1999 in Leipzig
Die Originalversion dieses Artikels erschien in der Zeitschrift GENEALOGIE Heft 11-12/1999 unter dem Titel "Kritischer Vergleich des Layouts der Computerprogramme, mit denen sich Ortsfamilienbücher ausdrucken lassen" und basiert auf einem Vortrag beim Deutschen Genealogentag 1999 in Leipzig


Copyright 1999-2000 by: Günter Junkers.
Copyright 1999-2000 by: Günter Junkers
Thanks for Rick Heli for his contribution.

Version vom 9. November 2005, 21:40 Uhr

Zusammenfassung

10 deutschsprachige Genealogie-Programme wurden daraufhin untersucht, ob sie geeignet sind, den Bearbeiter eines Ortes bei der Erstellung eines Ortsfamilienbuches zu unterstützen. Die meisten liefern eine gute bis befriedigende Druckausgaben, die mehr oder weniger viele Auswahlmöglichkeiten offen lassen. Natürlich ist die Bewertung subjektiv, jeder schwört auf sein Programm. Meine Empfehlung ist: Wenn Sie bereits ein zufriedenstellendes Programm benutzen, das in dieser Aufstellung erwähnt ist und an das Sie gewöhnt sind, dann haben Sie kaum Anlass, auf ein anderes Programm umzusteigen. Nachdem die einfacheren Genealogieprogramme weitgehend als Windows-Programme angeboten werden, ist zu erwarten, das sich auch im Bereich der anspruchsvolleren Genealogieprogramme die Windows-Welt durchsetzen wird.

Die meisten Ortsfamilienbücher werden heute bereits am Computer zusammengestellt. In der überwiegenden Zahl der Fälle wird er aber dabei nur als komfortable Schreibmaschine benutzt. Zwar sind dadurch Korrekturen und Ergänzungen viel leichter möglich und die Druckerei erhält ein sauberes Manuskript, das nicht noch einmal gesetzt werden muss. Nur in sehr seltenen Fällen wird auch eine Diskette beigelegt, die den Inhalt des Buches im Format eines Textverarbeitungsprogramms enthält. Dabei wäre dies schon allein aus Gründen der weiteren Bearbeitbarkeit durch andere Forscher und der Archivierung sinnvoll und notwendig.

Arbeitsschritte

Im ersten Jahrgang 1985 der Zeitschrift COMPUTERGENEALOGIE hat Roland Gröber die Aufgaben beschrieben, die bei der Erstellung von Ortsfamilienbüchern mit dem Computer zu erledigen sind: 1)

  • 1. Abschrift des Original-Kirchenbuches mit einer Textverarbeitung und Korrektur dieser Transkription,
  • 2. Schematisierung des Inhaltes in einem Datenbankprogramm,
  • 3. Register der Taufen, Heiraten und Sterbefälle, Sortierung nach Namen und Orten,
  • 4. Zusammenstellung der Kleinfamilien und Numerierung,
  • 5. Ausgabe des Ortsfamilienbuches mit Registern der Ehefrauen, Berufe, Orte usw..
  • 6. Abgleich der Daten mit Nachbarpfarreien, statistische Auswertungen.

Kirchenbuchverkartung abb1.png

Die grundlegenden Arbeitsschritte sind die gleichen wie bei der herkömmlichen Arbeit mit Karteikarten und Schreibmaschine - es sind aber erhebliche Erleichterungen möglich, weil Fehler leichter korrigiert werden können und jederzeit ein Übersichtsregister oder auch ein Entwurf eines Ortsfamilienbuches ausgedruckt werden kann. Wer ein geeignetes Computerprogramm verwendet, braucht sich um die Registererstellung oder die Numerierung nicht mehr zu kümmern - das erledigt der Computer automatisch. Was der Computer aber (noch) nicht kann, ist das Lesen und Entziffern der alten Handschrift oder das richtige und oft schwierige Zusammenfügen der Personen zu Familien. Hier ist die Kenntnis des erfahrenen Genealogen gefordert.

Marcus Gröber entwickelte 1986 eine Bildschirmmaske 2), die zweigeteilt war: oben war in einem Textfenster die Originaleintragung eines Kirchenbucheintrages zu sehen, darunter war in einem zweiten karteiartigen Fenster der daraus erzeugt schematisierte Datenbankeintrag (vgl. z.B. mit dem schematisierten Auszug aus dem Taufregister) einzutragen. Bestimmte Teile wie Namen, Orte, Bemerkungen konnten durch anklicken und kopieren ("drag and drop") halbautomatisch übernommen werden.

Diese Arbeitsweise ist mit heutigen Windows-Programmen leicht durchführbar. Ja, sogar das Einfügen des Originalauschnitts aus dem Kirchenbuch als Grafik in den Textteil bzw. die Verknüpfung des Datenbankeintrages mit der entsprechenden Kirchenbuchseite, die auf CD ROM als eingescannte Bildseite vorliegt, ist keine Zukunftsmusik mehr. Bei einem Besuch des Nordrhein-Westfälischen Personenstandsarchivs in Brühl führte der Leiter, Herr Dr. Schleidgen, eine CD ROM vor, die das komplette farbig eingescannte Originalkirchenbuch eines Ortes enthielt und anstelle einer Schwarzweiß-Mikrofilm-Kopie für einen Verkarter bestimmt war. Die Lesbarkeit dieser Kopie auf dem Bildschirm ist selbstverständlich wesentlich besser als die eingescannten Kopien, die von Mikrofilm- oder Microfiche-Duplikaten auf CD ROM gepreßt wurden.

Ein anderes Beispiel ist eine Datenbank der schwedischen Firma Genline AB, die 15.000 Bilder der Kirchenbuchseiten von Algutsboda, Bezirk Kalmar, 1722-1890, im Internet (http://www.genline.se) verfügbar gemacht hat. Dieser Prototyp enthält auch eine durchsuchbare Datenbank, die sich allerdings an Familienforscher in aller Welt wendet, die ihre persönliche Ahnentafel mit den Originaleinträgen verknüpfen wollen. Auch in Deutschland ist das digitalisierte Archiv keine Zukunftsmusik mehr: In einem Kooperationsprojekt des Max-Planck-Instituts für Geschichte in Göttingen mit dem Stadtarchiv Duderstadt wurden zwischen 1996 und 1999 die älteren Bestände des Stadtarchivs (bis 1650) erfasst. Der Zugang zu den Bestandsübersichten und den eingescannten Akten ist über das Internet möglich: http://www.archive.geschichte.mpg.de/duderstadt/.

Beispiele für Verkartungsarbeiten

Ein mehr als 10 Jahre altes Beispiel für eine gute Verkartungsarbeit ist das Register zum Kirchenbuch von Meinerzhagen. Hierfür hatte Heiko Thimm ein eigens für diesen Zweck geschriebenes Kirchenbuch-Bearbeitungsprogramm 3) mit umfassender und vorbildlicher Stuktur geschrieben, das sich genau an das Schema von Marcus Gröber hielt. Das Programm endete jedoch beim Arbeitsschritt Registererstellung und konnte noch nicht den Benutzer bei der Verknüpfung der Einzelpersonen zu Familien unterstützen. Wie der Programmautor mitteilte, wird dieses Register-Programm nicht mehr gepflegt. Die Aufgaben der Kirchenbuchverkartung und der Ortsippenbucherstellung kann inzwischen besser durch das Familienforschungsprogramm GENprofi erledigt werden.

Kirchenbuchverkartung abb cd.jpg

Zwei weitere gute Beispiele für eine umfassende Kirchenbuchverkartung sind nur auf CD-ROM erhältlich: Es handelt sich um die Bearbeitung der Kirchenbücher der Ortes Schevenhütte (bei Stolberg) von Reiner L. Sauer und Roetgen/Eifel von Manfred Eysoldt (1999). Die Herausgabe in Buchform wäre viel zu umfangreich geworden. Die Autoren haben auf ihren CDs nicht nur das Ortsfamilienbuch gespeichert. Schevenhütte wurde mit dem Genealogieprogramm Reunion 4.0 an einem MacIntosh-Rechner bearbeitet, Roetgen mit dem Genealogieprogramm GENprofi. Beide CDs sind mit Hilfe des kostenlosen Adobe Acrobat Readers für Mac- und Windows-Rechner lesbar gemacht worden. Die Zusammenstellung der Familiendaten wurden bei Schevenhütte mit eingescannten Beispielseiten aus dem Kirchenbuch und einer vollständigen Abschrift der Kirchenbücher angereichert. Der Familienteil enthält auch einige Fotos und Stammtafeln in grafischer Form. Auf der CD für Roetgen findet man umfangreiche heimatgeschichtliche Auszüge und ein Inhaltsverzeichnis einer Heimatzeitschrift.

Mit diesen Beispielen soll deutlich werden, dass Kirchenbuchverkartungen und Ortssippenbücher durchaus mit speziellen, dafür geeigneten Genealogie-Programmen erarbeitet werden können. Mit diesem Beitrag sollen die Bearbeiter angeregt werden, zu prüfen, welche Genealogie-Programme für ihre Arbeit geeignet sind und ob die konventionelle Ausgabe in Textform nicht auch durch eine Ausgabe im austauschbaren GEDCOM-Format 4) aus einem Genealogie-Programms auf Datenträgern ergänzt werden kann. Es ist bezeichnend, dass selbst die Ersteller der beiden CD ROMs nicht daran gedacht haben, die Daten auch im Austauschformat nach dem GEDCOM-Standard anzubieten.

Nachteilig sind Bearbeitungen von Kirchenbüchern, die sich nur auf eine Abschrift der einzelnen Register der Taufen, Heiraten und Sterbefälle mit reduzierten Inhalt beschränken. Ein solches Negativ-Beispiel sind die von Bergischen Geschichtsverein, Abteilung Rhein-Berg e.V. herausgegebenen chronologischen Kirchenbuchabschriften der Pfarre St. Nikolaus zu Bensberg bus 1678 bzw. 1678-1724 durch Max Morches (1993 und 1994): Sie enthalten nur die Jahreszahl anstelle des vollständigen Datums, ausserdem fehlen die Patenangaben und ein Namensregister. Mit dieser Art von Publikationen wird der Benutzer gezwungen, doch noch die Originalkirchenbücher einzusehen, wenn er einen Eintrag gefunden hat.

Eine wenigstens etwas sinnvollere Suchhilfe für den Zugang zum Kirchenbuch ist die mit Hilfe einer handesüblichen Datenbank (dBASE, ACCESS, EXCEL usw.) erstellte Abschrift eines Kirchenbuches mit den für die weitere Forschung notwendigen genealogischen Daten in Tabellenform. Maria Knipl aus Pécs/Fünfkirchen in Südungarn hat für ihren ungarndeutschen Heimatort Mecseknádasd/Nadasch 1998 tabellarische Abschriften für den Zeitraum 1721-1850 vorgelegt, die am Ende durch alphabetisierte Register der Namen und Orte erschlossen sind.

Weitere Beispiele für umfangreiche Tauf/Geburts-, Heirats- und Sterbe-Register (mit allen im Kirchenbuch oder Standesamtsregister enthaltenen Angaben) aus 136 rheinischen Ämtern (3 CD ROM’s der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V., Köln, erschienen 1996-1998 5) schonen und ersetzen weitgehend die Originalquellen und erleichtern das Lesen und Auswerten. Alle Dateien sind mit einem einheitlichen Programm (VKM von Herrn Coors) erstellt. Ein komfortables Suchprogramm erlaubt die Suche in mehreren Dateien in einem größeren Gebiet.

Wilhelm Schumacher legte mit seinem Familienbuch 1739-1875 für die Stadtteile Buisdorf-Mülldorf-Niederpleis (1988) Wert auf eine sehr kompakte Form des Familienbuchs: Die Familienzusammenstellung enthielt die vollständigen Datumsangaben für Geburt, Heirat und Tod und Hinweise auf Beruf und auswärtige Ortsnamen und weitere Familienbezüge im Buch, aber keine Patenangaben. Das Buch ist offensichtlich mit Hilfe eines Textverarbeitungsprogramms geschrieben worden. Die Form der tabellarischen Anordnung wird bis heute gern (auch von Genealogie-Programmen) verwendet, da sie gut lesbar ist und schnell Lücken erkennbar macht.

Die genealogischen Verknüpfungen über mehrere Generationen sind aber nur noch durch die Anordnung im Text enthalten. Der Leser muss sich seine gesuchte Stammfolge oder Ahnenreihe jeweils selbst neu zusammengestellen. Das macht sicher auch den Reiz der persönlichen Familienforschung aus, wenn man durch das Buch zu den Originalquellen hingeführt wird und nicht schon eine fertige Stammtafel aus dem Inhalt vorgesetzt bekommt, die möglicherweise schon die Fehler enthält, die auch ein gewiefter Bearbeiter übersehen kann.

Anforderungen

Die Anforderungen an für die Kirchenbuchverkartung und Ortsfamilienbuch-Erstellung geeignete Genealogie-Programme werden nicht von der Masse der üblichen Ahnenforschungsprogramme aus dem Kaufhaus erfüllt. Hier werden eine Reihe von Windows-Programme angeboten, die für die persönliche Familienforschung geeignet sein mögen, weil man mit ihnen schöne Tafeln für Ahnen oder Nachfahren ausdrucken kann. Den erhöhten Anforderungen des ernsthaften Genealogen werden sie im allgemeinen nicht gerecht. Wer sich damit beschäftigen will, dem sei die Liste mit genealogischen Sachverhalten 6) von Weert Meyer als Richtschnur empfohlen. Mit Hilfe dieser Aufgabenliste, die ständig ergänzt wird, sind bereits drei Genealogie-Programme überprüft worden 7), die allerdings für die Kirchenbuchverkartung und Ortssippenbuch-Erstellung ungeeignet sind.

Genealogieprogramme zur Erstellung von Ortsfamilienbüchern

In die folgende Auswahl der Genealogie-Programme wurden nur solche Programme aufgenommen, die folgende Anforderungen erfüllten:

  • Das Programm soll auf Windows-Rechnern lauffähig sein, mit deutschsprachiger Benutzerführung, eine vollständige Auswertung der Register zum Ortsfamilienbuch sollte möglich sein, die Ausgabe von frei gestaltbaren Ortsfamilienbüchern auf Bildschirm und Drucker sowie als Textdatei mit Nachbearbeitungsmöglichkeit, sowie GEDCOM-Export und –Import aller erfassten Daten.
  • Wünschenswert sind darüberhinaus die Erfüllung von Standardanforderungen, wie sie z.B. im Saarland 8) formuliert wurden, die wahlweise Sortierung der Familien nach Nachnamen und Vornamen bzw. nach Nachnamen und Heiratsdatum bzw. Geburtsdatum des ersten Kindes, die wahlweise Textausgabe im Fliesstext-Format oder in tabellarischer Form.


Da nicht alle Programme selbst getestet werden konnten, wurden auch die Aussagen der Programmanbieter herangezogen. Hinweise von Anwendern waren sehr hilfreich und werden auch weiterhin gern entgegengenommen.


Omega

Dr. Boris Neubert, Schwanengasse 6a, Dörnigheim, 63477 Maintal; E-Mail: omega@online.de, Homepage: http://neubert-volmar.de/ DOS-Programm mit eigener Grafik-Oberfläche. Sehr gut geeignet für die Erstellung von Ortsfamilienbüchern, zahlreiche Anwender, insbesondere im Saarland. Das Programm folgt den Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft für Saarländische Familienkunde e.V.

Kirchenbuchverkartung mit Omega.png


GenProfi

Autor: Heiko Thimm, Kirchstr. 18, 57612 Birnbach, E-mail: GENprofi@t-online.de, Homepage: http://www.genprofi.de. DOS-Programm mit Clipper-Datenbankprogramm. Umfassende Datenbankstruktur, neben dem Ortsfamilienbuch ist auch die Rekonstruktion der Originalquelle (z.B. Taufregister) möglich.

GES 2000'

Autor/Vertrieb: Genealogie EDV-Service Hans-W. Knoll, Beethovenweg 7, 33818 Leopoldshöhe, E-Mail: edv@ges-2000-knoll.de, Homepage: http://www.ges-2000-knoll.de. Visual-Basic-Programm mit Sonderprogramm für Sippenbuch mit guter Ausgabe im Fliesstext-Format mit Register der Namen, Berufe und Orte.

Beispiel für Fliesstext-Ausgabe aus GES-2000:

Aheimer
    1) Jakob Friedrich, * 03.08.1860, + Amerika
29  Jakob Friedrich, Landwirt, <27>, < 28>, * 04.03.1825 ev. Möckmühl, H + 04.06.1880 Möckmühl,
    oo 06.06.1880 16 h ev. Möckmühl
    oo 2)13.12.1874, Albrecht Susanna, <36>, «561», * 22.03.1832 8 h , - 28.03.1832 ev., + 24.11.1914.
    <Paten> WOLLMERTSHÄUSER, Philipp, alt, Maurer; WOLLMERTSHÄUSER, Philipp, jung, Maurer
Albers
30  Hanß, H Bubenorbis, + vor 1693
    1) Anna Catharina, <1461>, «80», * ber. 1658, + 27.10.1723, = 29.10.1723, 65 J. 8 Wo. 4 T., Engbrüstigkeit
Albert
31  Franz Joseph, Sackschäfer, H Waldstetten
    oo Link Maria Theresia, H Waldstetten
    1) Maria Christina, * 11.09.1820, - 17.09.1820,
       <Paten> HEILMANN, Andreas, S. d. NN., Müllers KOCH, Georg, Schäfer,
       ORDNER, Christina, T. d. Michael, herrschaftl. Pachters

Gen_Plus'

Autor: Gisbert Berwe, 27211 Bassum-Nordwohlde, Rolandstr. 14. E-Mail: Berwe@web.de Homepage: http://www.Genpluswin.de. 32-bit-Programm, Access-Datenbank, gesonderter Modul für Ortsfamilienbuch mit guter Ausgabe im Fliesstext-Format oder tabellarischer Anordnung mit Register der Ehefrauen und Orte.


Pro-S-Ahn

VKM für die Verkartung und SZM für die Verknüpfung von Ahnenforschungs- und Verkartungsdaten

Autor: Dr. Dieter Coors, Eckenerstr. 79f, 52078 Aachen-Brand; E-Mail: Coors-Software@t-online.de Homepage: http://www.ahnenforschung-programm.de.

DOS-Programm mit Clipper-Datenbankprogramm, konsequente Trennung von Verkartung von Kirchenbuch- und Standesamtsdaten von der Familienzusammenführung und der persönlichen Verwaltung von Ahnenforschungsdaten. Eigenes Modul OSBDRU für den Druck von Ahnenforschungs- und Verkartungsdaten mit Registern für Orte, Personen (einschliesslich Paten!) und Ehepaare. Mit VKM wurden die CD ROM’s der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e.V., Köln, mit Registern zu 136 rheinischen Orten erfasst. Mit VKMARC einfache Suche und Ausgabe von Urkunden aus grossen Datenbeständen.


Pro-Gen 3.0a

Autoren: J. Mulderij und D.J. Scholte in’t Hoff, Papenveld 1, NL-7475 DD Markelo; E-Mail: mulderij@pro-gen.nl, Homepage: http://www.pro-gen.nl DOS-Programm, Modul Repertorium/Sippenbuch listet sämtliche Familien einer Genealogie auf, Ausgabe in verschiedenen Textverarbeitungs-Formaten, mit Namensregister) oder auf Bildschirm/Drucker ist befriedigend.


FAMBU V. 3.03

Autor: Holger Kötting, Am Karlshof 12, 64287 Darmstadt; E-Mail: Holger.Koetting@gmx.de, Homepage: http://www.student.informatik.tu-darmstadt.de/~koetting. DOS-Programm mit dBASE-Datenbankstruktur. Befriedigende Ausdruckformate für tabellarische Ausgabeformen (mit/ohne Linien, mit/ohne Orte oder Ortsnummern).


Genisys

Dipl.-Ing. Manfred Nolde, Eichendorffweg 14, 78112 St. Georgen. DOS-Programm mit dBASE-Datenbankstruktur. Befriedigende Ausdruckformate ein- oder zweispaltig in Tabellenform oder Fliesstext mit Register der Namen, Berufe und Orte.

Beispiel für Genisys-OFB-Ausgabe: A. Eisenbeiß: Familien- und Sippenbuch Hoffnungstal, Bessarabien. Waiblingen 1996:

60 oo  25.03.1853 in Klöstitz
Aldinger, Friedrich; ev Eltern siehe <59>
  * 13.07.1833 in Hoffnungstal/Odessa
  konf.08.05. 1849 Klöstitz
Berreth Margarethe; ev   Eltern siehe <228>
  * 08.03.1834 in Worms/Ch.; + 14.09.1892 in Kantemir
  konf.08.05.1849 Klöstitz
    Kind(er)
      1) Jakob * 20.08.1853 in Hoffnungstal/Bess. + 14.02.1854 in Hoffnungstal/Bess.
      2) Friedrich * 11.12.1854 in Hoffnungstal/Bess. Ehe siehe <64>
      3) Johannes * 23.10.1856 in Hoffnungstal/Bess. Ehe siehe <62>
      4) Magdalena * 15.07.1858 in HoffnungstaI/Bess. Ehe siehe <324>
      5) Christina * 13.05.1860 in Hoffnungstal/Bess.
      6) Christian * 04.12.1861 in Hoffnungstal/Bess. Ehe siehe <66>
      7) Catharina * 21.11.1863 in Hoffnungstal/Bess. + 03.12.1865 in Hoffnungstal/Bess.
      8) Margarethe * 06.11.1865 in Hoffnungstal/Bess. Ehe siehe <329>
      9) Juliana * 16.04.1867 in Hoffnungsta1/Bess. + 11.07.1873 in Hoffnungstal/Bess.
     10) Leonhard * 31.03.1869 in Hoffnungstal/Bess. Ehe siehe <68>
     11) Adolf * 18.01.1871 in Hoffnungstal/Bess. + 29.12.1871 in Hoffnungstal/Bess.
     12) Maria * 04.12.1872 in HoffnungstaI/Bess. + 25.02.1953
         siehe <69> oo 1.Ehe siehe <212>  oo 2.Ehe siehe <2412>
     13) Bernhard * 15.06.1874 in Hoffnungstal/Bess. + 22.06.1874 in Hoffnungstal/Bess.


PC-Ahnen (Versionen 2000 bis 2006)

Autor: Günther Schwärzer, Stadtgraben West 14, 92714 Pleystein; E-Mail: mail@pcahnen.de, Homepage: www.pcahnen.de Modul Sippenbuch listet sämtliche Familien einer Genealogie auf, befriedigende Ausgabe im HTML-Format (verwandte Personen sind verlinkt), Registererstellung für Namen und Orte, Formatierung durch Verändern einer CSS-Style-Sheet-Datei möglich.

  • Neu in der Version 2006:

Die Informationsmenge der auszugebenden Daten pro Person kann mittels Auswahlformular eingeschränkt werden.

AhnenWin

Autor: Dr. Heribert Reitmeier, Elilandstr. 1, 81547 München; E-Mail: Reitmeier.Heribert@ t-online.de Schnelles und übersichtliches Windows-Programm (ab Win. 3x), Delphi 2.0-Datenbank, einfache befriedigende Ortsfamilienbucherstellung.

Diese Liste kann nicht vollständig sein. Wenn Sie mit Ihrem Programm gute Erfahrungen gesammelt haben und darüber berichten wollen, dann schreiben Sie an Günter Junkers. Eine Auflistung weiterer Genealogieprogramme finden Sie hier, eine Auflistung von Ortsfamilienbüchern hier.


Literatur

1. R. Gröber: COMPUTERGENEALOGIE (1985) Heft 1, S. 9; s.a. Sonderheft III der COMPUTERGENEALOGIE (1989), S. 3
2. R. u. M. Gröber: COMPUTERGENEALOGIE (1986) Heft 5, S. 135
3. H. Thimm u. J. Turck: Sonderheft III der COMPUTERGENEALOGIE (1989), S. 17
4. Der GEDCOM-Standard ist ein von den Mormonen in Salt Lake City entwickeltes Austausch-Format für genealogisch verknüpfte Daten, das von vielen Genealogie-Programmen gelesen und ausgegeben werden kann. Damit werden genealogische Daten programmunabhängig nutzbar. Nähere Informationen: G. Junkers: COMPUTERGENEALOGIE (1994) Heft 30/31, S. 94 und im Internet: http://homepages.rootsweb.com/~pmcbride/gedcom/55gctoc.htm
5. Bezug: J.H. Barth, Schillerstr. 12, 46047 Oberhausen, E-Mail: joheibarth@aol.com
6. Weert Meyer, Liste mit genealogischen Sachverhalten COMPUTERGENEALOGIE (1997) Heft 36 S. 44, überarbeitete Version im Internet: http://www.familienforschung-online.de
7. im Internet http://www.familienforschung-online.de
8. Erarbeitung und Gestaltung von Einwohnerbüchern. Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft für Saarländische Familiemkunde e.V. Entwurf und Redaktion: Karl Ludwig Jüngst. Saarbrücken 1997

Die Originalversion dieses Artikels erschien in der Zeitschrift GENEALOGIE Heft 11-12/1999 unter dem Titel "Kritischer Vergleich des Layouts der Computerprogramme, mit denen sich Ortsfamilienbücher ausdrucken lassen" und basiert auf einem Vortrag beim Deutschen Genealogentag 1999 in Leipzig

Copyright 1999-2000 by: Günter Junkers