Kartäuser (Orden): Unterschied zwischen den Versionen
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Im 19. Jahrhundert beschäftigten sich die Karthäuserpatres außer mit ihren kirchlichen Obliegenheiten, mit Studium und Wissenschaften (der Buchdruck wear erfunden), die Leienbrüder hatten den Gartenbau zum Lebensunterhalt übernommen. | Im 19. Jahrhundert beschäftigten sich die Karthäuserpatres außer mit ihren kirchlichen Obliegenheiten, mit Studium und Wissenschaften (der Buchdruck wear erfunden), die Leienbrüder hatten den Gartenbau zum Lebensunterhalt übernommen. |
Version vom 4. März 2011, 10:39 Uhr
Einleitung
Zu den frühesten und berühmtesten neuen klösterlichen Vereinen zählt der 1084 gegründet Orden der Kartäuser. Sein Stifter war der 1050 in Köln geborene „Bruno“, ein Zeitgenosse und Schüler des berühmten „Berengar“, Domherr und Kanonikus zu Köln und in Reims (+1101). Geärgert durch das unsittliche Leben des Klerus, namentlich seines Erzbischofs Manasses, zog er sich unter Zustimmung und mit Unterstützung des Bischofs von Grenoble, Hugo, mit mehreren Genossen in die Einöde Carthusiums (la chatreuse) bei Grenoble zurück und gründete daselbst ein ungemein strenges Kloster nach der Basis der Benediktinischen Regel.
Klostertätigkeiteit
Hauptbeschäftigung der dortigen Mönche war nun Betrachtung, Gebet, Abschreibung alter Bücher (zum Verkauf) und Gartenarbeit (Lebensunterhalt). Dabei war, über die Regel der Benediktiner hinaus, strenges Stillschweigen geboten, einzige Rede: „Momento mori“.
Im 19. Jahrhundert beschäftigten sich die Karthäuserpatres außer mit ihren kirchlichen Obliegenheiten, mit Studium und Wissenschaften (der Buchdruck wear erfunden), die Leienbrüder hatten den Gartenbau zum Lebensunterhalt übernommen.
Klosterleben
Dürftige Speise zur Nahrung, nämlich Wasser, Brot und Hülsenfrüchte, ausschließlich an Festtagen waren dazu Fisch und Käse erlaubt.
Ordenskleid
Die Kleidung der Karthäuser besteht aus einem wollenen Hemde, darüber einen weißen Tuchrock mit einem Gürtel von weißem Leder. Ihr Skapulier hat die Form einer Gugel, indem die weiße spitze Kapuze unmittelbar daran befestigt ist, und Vorder- und Hinterblatt durch eine breite weiße Binde über den Schenkeln verbunden sind. Im Chor und bei Feierlichkeiten tragen sie darüber noch einen Kapuzmantel, beim Ausgehen und auf Reisen einen weiten schwarzen Chorrock (Cappa).
Ordensregel
Die Hauptpunkte der Regel (consuetudines) wurden erst durch den 5. Prior Guigo (+1137) aufgezeichnet.
Verfassung
Die Generalkapitel des ganzen Ordens sollen jährlich einmal in der großen Carthause gehalten werden, darin werden dann stets die neuen Prioren, Visitatoren u.s.w. gewählt. An der Spitze steht der Prior mit dem Vikar und dem Prokurator.
Päpstliche Bestätigung
- Diese erfolgte im Jahre 1170
Voraussetzug für den Eintritt
Im 19. Jahrhundert: Absolvierung der Obersekunda, das Noviziat dauert 1 Jahr, Studium 4 Jahre. Laienbrüder: 8 Jahre Noviziat, Volksschulbildung
Frauenabteilung
Im 13. Jhdt. Entstand auch ein Frauenverein. Große Bedeutung fand der gesamte Orden aber nie, so umfaßte er zur Zeit seiner größten Blüte vor dem 19. Jahrhundert nur etwa 3.000 Mitglieder.
Ausbreitung
Um 1900: Frankreich, Italien, Schweiz, Deutschland, England mit insgesamt 26 Kathäuserklöstern.
Hain in Rath
Im Jahr 1890: 1 Prior, 1 Vikar, 1 Magister novitor., 10 Patres, 12 Fratres clerici, 5 novitii, 2 Fratres conversi, 24 Frartres donati und 5 Fratres postulantes. (Erzdiözese Köln)
Weddern in Dülmen
- Kartaus Weddern, seit 1476, ein reiches Kloster mit rund 60 Erbpachthöfen von Eigenbehörigen des Klosters.
Karthäuserkloster auf der Graft (Wesel)
- 15.07.1497 Herzog Johann von Kleve mit seinen Räten, namentlich Ritter Alef van Wilick - Erbhofmeister, Johan van der Hoerst - Drost des Landes von Dinslaeken, Elbert van Hoenpell - Haushofmeister und Wessel van den Loe - Amtmann in der Lymersch, entscheidet die Streitigkeiten zwischen dem Karthäuserkloster auf der Graft und der Stadt Wesel wegen Beeinträchtigung der Fischereigerechtsame der Stadt in der Lippe und des durch vom Kloster angelegte Kribben den Warden von Rhein und Lippe zugefügten Schadens.
- Quelle: Hauptstaatsarchiv Düsseldorf , Regierung Kleve,
- Ilgen, Dr. Th.: Quellen zur inneren Geschichte der rheinischen Territorien. Herzogtum Kleve, Ämter und Gerichte
- Quelle: Hauptstaatsarchiv Düsseldorf , Regierung Kleve,
Bibliografie
- Annales ord. Carthus (1084-1429), ed. Le Conteulx, 8 Bde., Montreuil (1887-1894)
- Le Vasseur, Ephemerides ord. Carthus, 4 Bde. Montreuil (1890-1892)
- Löbbel, H. Der Stifter des Kartäuserordens, der hlg. Bruno aus Köln. (KSt. 5,1), Münster (1899)
Quelle
- Hic Leones, Höllerl, Adolf: Kloster-Schematismus. Paderborn, 1899
- Knöpfler, Dr. Aloys: Lehrbuch der Kirchengeschichte. (1920) Verlagsbuchhandlung Herder & Co GmbH. Freiburg im Breisgau