Die Mecklenburg-Schwerinschen Pfarren/109: Unterschied zwischen den Versionen
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:1602, Sup. das. 1618 (s. d.); M. Christian {{Sperrschrift|Engelke}} aus Güstrow, imm. 1593, voc. 1602 Juli 5, † 1624, verh. Dorothea Surow, des Heinrich zu Rostock Tochter<ref>Stieftochter des Kaufmanns und Ratsherrn Joachim Wedow daselbst; vgl. das Leichenprogr. auf diesen (1634) in der Rost. Univ.-Bibl.</ref>, c. Sohn in Neuburg; Schwiegersohn Berends (und Plate)-Parkentin. Ein zweiter Sohn, Christian Peter, war Pächter zu Jennewitz bei Kröpelin; dessen Söhne der Sup. in Parchim und der P. an St. Jürgen in Rostock. | |||
{{NE}}1625–1675. {{Sperrschrift|Eddelin}}, M. Peter, geb. zu Rostock 1599 Sept. 30. Eingef. 1625 Juni 19, emerit. nach 50jähriger Amtstätigkeit 1675 April, † 1676 Juli 17 im 77. J. – Verh. 1) 1625 Juli 19 Wwe. des Vorgängers Engelke, Dorothea Surow. 2) Ilsabe Riewoldt, wohl Schwester des Hausvogts Hans zu Doberan<ref>S. das Trauregister 1676.</ref>, Frauenschwester des P. Iden in Brunshaupten, c. | |||
{{NE}}Er schrieb 1649 einen „Kurzen wahrhaftigen Bericht, wie es in Mecklenburg im 30jährigen Kriege, allermeist aber zu Doberan, insonderheit Anno 1637 und 1638 dahergegangen.“<ref>Abgedruckt u. a. bei Schnell, Mecklenburg zur Zeit des dreißigjährigen Krieges (1907), S. 103 f.</ref> Danach haben „etliche gottesvergessene Parteien zu Rosse und zu Fuße der schwedischen Völker die wohlerbaute Kirche nicht nur erbrochen, sondern auch alle königliche, fürstliche und adelige uralte Begräbnisse eröffnet, die hölzernen Särge zerschlagen, die zinnernen zusammen gegossen, etliche der Kirchenpfeiler und den Altar eingebrochen und heruntergerissen, die Orgel zernichtet und die ganze Kirche jämmerlich zerwühtet, auch den Kirchenornat samt einer Glocken weggeraubt, endlich das Blei und Kupfer, über 16 000 Rthlr. zu ästimieren, von der Kirche und Turm abgerissen, es aus Mangel des Viehs durch die armen Leute, die sie aus den Morästen und Hölzungen herausgestäubert und für die Wagen gespannet, hinwegschleppen und hin und wieder an fremden Oertern verkaufen lassen, die Spitze des Turms hoch über 20 Ellen lang umher abgehauen, also daß er nur eine Sparre und der mittelste Baum etwa zwei Zoll Dicke noch gehabt, ohne Zweifel darum, daß etwa ein Schatz im Knopf würde verborgen sein, welches aber nicht gewesen.“ Einen Teil des gestohlenen Kupferdaches ließ der schwedische Feldmarschall Bauer, an den das Doberaner Amt sich mit einem Klageschreiben wandte, von Ribnitz aus zurückgeben.<ref>Schlie 3, S. 587.</ref> Eddelin selbst „haben sie drei Wunden, als zwei in den Kopf und eine in den linken Arm, gehauen, und den Küster Joachim Kopmann gar ums Leben gebracht.“ | |||
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- 1602, Sup. das. 1618 (s. d.); M. Christian Engelke aus Güstrow, imm. 1593, voc. 1602 Juli 5, † 1624, verh. Dorothea Surow, des Heinrich zu Rostock Tochter[1], c. Sohn in Neuburg; Schwiegersohn Berends (und Plate)-Parkentin. Ein zweiter Sohn, Christian Peter, war Pächter zu Jennewitz bei Kröpelin; dessen Söhne der Sup. in Parchim und der P. an St. Jürgen in Rostock.
1625–1675. Eddelin, M. Peter, geb. zu Rostock 1599 Sept. 30. Eingef. 1625 Juni 19, emerit. nach 50jähriger Amtstätigkeit 1675 April, † 1676 Juli 17 im 77. J. – Verh. 1) 1625 Juli 19 Wwe. des Vorgängers Engelke, Dorothea Surow. 2) Ilsabe Riewoldt, wohl Schwester des Hausvogts Hans zu Doberan[2], Frauenschwester des P. Iden in Brunshaupten, c.
Er schrieb 1649 einen „Kurzen wahrhaftigen Bericht, wie es in Mecklenburg im 30jährigen Kriege, allermeist aber zu Doberan, insonderheit Anno 1637 und 1638 dahergegangen.“[3] Danach haben „etliche gottesvergessene Parteien zu Rosse und zu Fuße der schwedischen Völker die wohlerbaute Kirche nicht nur erbrochen, sondern auch alle königliche, fürstliche und adelige uralte Begräbnisse eröffnet, die hölzernen Särge zerschlagen, die zinnernen zusammen gegossen, etliche der Kirchenpfeiler und den Altar eingebrochen und heruntergerissen, die Orgel zernichtet und die ganze Kirche jämmerlich zerwühtet, auch den Kirchenornat samt einer Glocken weggeraubt, endlich das Blei und Kupfer, über 16 000 Rthlr. zu ästimieren, von der Kirche und Turm abgerissen, es aus Mangel des Viehs durch die armen Leute, die sie aus den Morästen und Hölzungen herausgestäubert und für die Wagen gespannet, hinwegschleppen und hin und wieder an fremden Oertern verkaufen lassen, die Spitze des Turms hoch über 20 Ellen lang umher abgehauen, also daß er nur eine Sparre und der mittelste Baum etwa zwei Zoll Dicke noch gehabt, ohne Zweifel darum, daß etwa ein Schatz im Knopf würde verborgen sein, welches aber nicht gewesen.“ Einen Teil des gestohlenen Kupferdaches ließ der schwedische Feldmarschall Bauer, an den das Doberaner Amt sich mit einem Klageschreiben wandte, von Ribnitz aus zurückgeben.[4] Eddelin selbst „haben sie drei Wunden, als zwei in den Kopf und eine in den linken Arm, gehauen, und den Küster Joachim Kopmann gar ums Leben gebracht.“