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* | *n. 1540 [[Stankus Lyttaw]], [[Hans Littau]], v. 1730 [[Stans Littau]], v. 1736 [[Stantz Lüttau]], n. 1785 [[Stantz Littau]]<ref>Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)</ref> | ||
* 1540 [[Marcus Kure]]<ref>Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920</ref> | |||
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*[[Steponkuhren]]<ref>Urmesstischblatt von 1860</ref> | *[[Steponkuhren]]<ref>Urmesstischblatt von 1860</ref> | ||
* | *Lit. Name: [[Stankiškiai]] | ||
====Namensdeutung==== | |||
Der frühe Name kennzeichnet ausdrücklich einen ethnischen Litauer. Um diese Zeit herrschte noch Misstrauen gegen den Feind des Ordens vor, so dass Einwanderer aus Zemaitien und Litauen vorsichtshalber mit einem Zusatznamen gekennzeichnet wurden, während man in Ostpreußen um diese Zeit noch weitgehen ohne Nachnamen auskam. Allerdings weist die erste Schreibweise Stankus eher auf einen nach Litauen geflüchteten und nun zurückkehrenden Prußen. Würde es sich um einen Stanislaus gehandelt haben, dann würde er Stasys, Stansch oder Stonis geheißen haben. Der Name Stepponkuhren weist dagegen auf eine Mischbevölkerung im Dorf | |||
*prußisch '''„stanka“''' = Rest, Neige (im Sinne von Gürtel enger schnallen, arm) | |||
vgl. dazu | |||
*preußisch-litauisch '''„stanikas“''' = die Taille, das Leibchen | |||
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Zwischen [[Kinten]] und [[Windenburg]] liegt das Fischerdorf Stankischken. Mitten in der geschlossenen Siedlung versteckt sich hinter einem buschigen Garten die Schule, und sie hat es beinahe nötig, denn diesem kleinen Holzhaus sieht man gleich ein ehrwürdiges Alter an. Die wettergrauen Holzwände tragen schwer an dem dicken bemossten Strohdach. Wohl berichtet die Schulchronik, daß 1877 mit dem Neubau begonnen wurde, dann aber muß in den letzten fünfzig Jahren der Haffsturm arg an ihm gezaust haben. Selbstverständlich erzählt auch diese Chronik von alljährlichen Überschwemmungen, doch sind die eine solche Selbstverständlichkeit, daß z.B. mit einem Satz erwähnt wird: „Die Häuschen des '''Döhring''' und '''Jurgis Kusna''' standen über vier Wochen bis zur Fensterhöhe im Wasser.“ Ursprünglich gehörten die Ortschaften Stankischken, [[Blaßen]], [[Suwehnen]] und das Gut [[Feilenhof]] zur Schulgemeinde, seit dem Jahr 1899 besitzt [[Suwehnen]] eine eigene Schule. | Zwischen [[Kinten]] und [[Windenburg]] liegt das Fischerdorf Stankischken. Mitten in der geschlossenen Siedlung versteckt sich hinter einem buschigen Garten die Schule, und sie hat es beinahe nötig, denn diesem kleinen Holzhaus sieht man gleich ein ehrwürdiges Alter an. Die wettergrauen Holzwände tragen schwer an dem dicken bemossten Strohdach. Wohl berichtet die Schulchronik, daß 1877 mit dem Neubau begonnen wurde, dann aber muß in den letzten fünfzig Jahren der Haffsturm arg an ihm gezaust haben. Selbstverständlich erzählt auch diese Chronik von alljährlichen Überschwemmungen, doch sind die eine solche Selbstverständlichkeit, daß z.B. mit einem Satz erwähnt wird: „Die Häuschen des '''Döhring''' und '''Jurgis Kusna''' standen über vier Wochen bis zur Fensterhöhe im Wasser.“ Ursprünglich gehörten die Ortschaften Stankischken, [[Blaßen]], [[Suwehnen]] und das Gut [[Feilenhof]] zur Schulgemeinde, seit dem Jahr 1899 besitzt [[Suwehnen]] eine eigene Schule. | ||
Version vom 21. Januar 2011, 23:19 Uhr
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Hierarchie
Regional > Litauen > Stankischken
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Heydekrug > Stankischken
Einleitung
Stankischken, 1785 Stanz Littau, zwischenzeitlich auch Stepponkuhren, Kreis Heydekrug, Ostpreußen
Name
Andere Namen und Schreibweisen
- n. 1540 Stankus Lyttaw, Hans Littau, v. 1730 Stans Littau, v. 1736 Stantz Lüttau, n. 1785 Stantz Littau[1]
- 1540 Marcus Kure[2]
- Steppenkuhren
- Steponkuhren[3]
- Lit. Name: Stankiškiai
Namensdeutung
Der frühe Name kennzeichnet ausdrücklich einen ethnischen Litauer. Um diese Zeit herrschte noch Misstrauen gegen den Feind des Ordens vor, so dass Einwanderer aus Zemaitien und Litauen vorsichtshalber mit einem Zusatznamen gekennzeichnet wurden, während man in Ostpreußen um diese Zeit noch weitgehen ohne Nachnamen auskam. Allerdings weist die erste Schreibweise Stankus eher auf einen nach Litauen geflüchteten und nun zurückkehrenden Prußen. Würde es sich um einen Stanislaus gehandelt haben, dann würde er Stasys, Stansch oder Stonis geheißen haben. Der Name Stepponkuhren weist dagegen auf eine Mischbevölkerung im Dorf
- prußisch „stanka“ = Rest, Neige (im Sinne von Gürtel enger schnallen, arm)
vgl. dazu
- preußisch-litauisch „stanikas“ = die Taille, das Leibchen
Allgemeine Information
- Lt. Ortsregister Lange[4]:
- Dorf
- Zwischen Minge (Fluss) und Kurischem Haff
- 14 km nordwestlich von Heydekrug
Politische Einteilung
1940 ist Stankischken ein Dorf in der Gemeinde Feilenhof.
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Stankischken gehörte 1912 zum Kirchspiel Kinten (Kr.Heydekrug).
Schule
Schule Stankischken
Zwischen Kinten und Windenburg liegt das Fischerdorf Stankischken. Mitten in der geschlossenen Siedlung versteckt sich hinter einem buschigen Garten die Schule, und sie hat es beinahe nötig, denn diesem kleinen Holzhaus sieht man gleich ein ehrwürdiges Alter an. Die wettergrauen Holzwände tragen schwer an dem dicken bemossten Strohdach. Wohl berichtet die Schulchronik, daß 1877 mit dem Neubau begonnen wurde, dann aber muß in den letzten fünfzig Jahren der Haffsturm arg an ihm gezaust haben. Selbstverständlich erzählt auch diese Chronik von alljährlichen Überschwemmungen, doch sind die eine solche Selbstverständlichkeit, daß z.B. mit einem Satz erwähnt wird: „Die Häuschen des Döhring und Jurgis Kusna standen über vier Wochen bis zur Fensterhöhe im Wasser.“ Ursprünglich gehörten die Ortschaften Stankischken, Blaßen, Suwehnen und das Gut Feilenhof zur Schulgemeinde, seit dem Jahr 1899 besitzt Suwehnen eine eigene Schule.
Lehrerliste
- 1867 Christoph Ginnutt
- 1871 Jonat, der, wie berichtet werden wird, ermordet wurde
- 1872 Schwellnus
- 1883 Georg Petroschka
- 1888 Freutel
- 1891 Friedrich Karl Wieberneit
- 1894 Blode
- 1894 Dickschas
- 1898 Maskolus
- 1902 Franz Buttkus
- 1903 Wilhelm Simmat
- 1915 Imber, später Karl Loyal
- 1926 Walter Ammon
- 1927 Hans Friedrich, gegenwärtig (1936) Loenhard
Zwei Lehrer sind entlassen worden, einer wurde ermordet und einen fand man morgens tot auf dem Kreuzweg. Es wurde Herzschlag festgestellt.
Lehrermord
„Die Schule war, nachdem die Krankheit – Pocken – aufgehört, kaum begonnen, so sollte der Unterricht durch eine unerhörte, weil noch nie dagewesene Schreckenstat wieder unterbrochen werden. Lehrer Jonat wurde ermordet ...
Die Tatsache ist folgende: Jonat wurde in der Nacht von Sonnabend zu Sonntag, vom 1. zum 2.Juni 1872, bestohlen; mittels Einbruchs waren aus dem Keller mehrere Scheffel Kartoffeln und Butter entwendet worden. Da Jonat am Morgen keine Spuren eines Fuhrwerks entdecken konnte, schloß er daraus, der Dieb habe das Gestohlene nicht weit wegbringen können, es werde vielmehr im nach Getreide oder Gebüsch verwahrt worden sein und werde die folgende Nacht von dort geholt werden.
Den Dieb zu entdecken, geht er am Abend um 10 Uhr allein, ohne jedwede Begleitung, bewaffnet mit seinem Spazierstöckchen, in den nahen Wald. Zwar war es J. Absicht, nicht allein und ohne Bewaffnung auszugehen, jedoch die Umstände fügten es so, daß die Person, welche mitzunehmen er gesonnen war, nicht zu Hause und deren Gewehr nicht geladen und auch kein Schießbedarf im Hause vorrätig war.
Montag, morgens ½ 8 Uhr ward J. von seinen Schülern auf dem Felde des Herrn Beerboom halbtot aufgefunden, den Kopf blutig geschlagen, in der Brust drei, im Unterleib vier tiefe Stichwunden mit einem Messer.
Nur Bruchstücke kann J. berichten. Er habe nunmehr den Mörder um sein Leben angefleht, dieser aber kannte kein Erbarmen....
Jonat fiel in Ohnmacht, will noch gespürt haben, wie er weiter in das Gebüsch geschleppt worden. Als er wieder zu sich kam, kroch er bis an den Rand des Gebüsches auf einen Grabenwall, wo er gefunden wurde. Trotzdem daß sobald wie möglich ein Arzt herbeigeholt wurde, konnte J. nicht gerettet werden. Am anderen Morgen, Dienstag, den 4.Juni, um ½ 3 Uhr verschied er sanft. Sonnabend, den 8.Juni, 5 Uhr nachmittags, wurde die Leiche auf dem Friedhof des Herrn Beerbohm-Feilenhof zur Ruhe gebettet.“ Unter dem Arm hatte Jonat eine fremde Mütze geklemmt. Sie spielte bei der Ermittlung des Täters eine wichtige Rolle.
Quelle
Memeler Dampfboot, Beilage: Der Grenzgarten: Heimatkundliche Beiträge aus dem Memelgebiet und den Grenzgebieten, Ausgabe 1936 Nr.7 (11.09.1936).
Bewohner
Verschiedenes
Karten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>STAKENKO05PJ</gov>
Quellen
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)
- ↑ Sembritzki, Johannes u. Bittens, Arthur: Geschichte des Kreises Heydekrug, Memel 1920
- ↑ Urmesstischblatt von 1860
- ↑ Dietrich Lange: Geographisches Ortsregister Ostpreußen einschließlich des Memelgebietes, des Soldauer Gebietes und des Reg.-Bez. Westpreußen (1919-1939)