Maroniten: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Name geht auf den Heiligen Maron ( Marun lat. Marco syrisch Muran ) zurück der als Mönch im heutigen Syrien lebte. | Maroniten ( syrisch Marunôye, arabisch Mawarinah ) | ||
* Der Name geht auf den Heiligen Maron ( Marun lat. Marco syrisch Muran ) zurück der als Mönch im heutigen Syrien lebte. | |||
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Die Maroniten sind eine christliche Kirche die dem östlichen Ritus der Katholischen Kirche (unieret) folgt. | |||
===Vorderasien 1895=== | ===Vorderasien 1895=== |
Version vom 1. Januar 2011, 16:42 Uhr
Hierarchie
Regional > Asien > Vorderasien > vor 1917/1923 Osmanisches Reich > Maroniten
Name
Maroniten ( syrisch Marunôye, arabisch Mawarinah )
- Der Name geht auf den Heiligen Maron ( Marun lat. Marco syrisch Muran ) zurück der als Mönch im heutigen Syrien lebte.
Kirche
Die Maroniten sind eine christliche Kirche die dem östlichen Ritus der Katholischen Kirche (unieret) folgt.
Vorderasien 1895
Stand 1895: Sekte der Maroniten in der asiatischen Türkiye (Türkei), Surija (Syrien), hauptsächlich am Westabhang des Libanon, im Gebiet Bescherre, im Norden von Tarabulus (Tripolis (Libanon))
- Umfang: etwa 210.000 Köpfe, Christen.
- Kräftiger, kriegerischer Volksschlag, treiben Ackerbau, Viehzucht und Seidenbau. Sie gehören politisch zur Türkiye (Türkei), religiös zur röm.-kath. Kirche (uniert), haben aber besondere Privilegien und stehen unter einem von ihren Bischöfen gewählten, vom Papste bestätigten Patriarchen, der im Kloster Kanobin residiert.
- Quelle: Hic Leones
Kloster Ain-Warka
Stand 1895: Kloster in der asiatischen Türkiye (Türkei), Surija (Syrien), Vilajet Surija, Libanon, im Südosten von Ghazir.
- Die Einwohner sind Maroniten.
- Quelle: Hic Leones
Residenz des Patriarchen
Stand 1895: Kanobin, Dorf in der asiat. Türkiye (Türkei), Surija (Syrien), (Syrien), Vilajet Surija, im Ostsüdosten von Tarabulus (Tripolis (Libanon))
- Maroniten-Kloster und Residenz des Patriarchen der Maroniten; die Klosterzellen sind in Felsen gehauen.
- Quelle: Hic Leones
Einleitung
Die Maroniten entstanden im 7. Jahrhundert als eine Abspaltung der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien im Libanon und Antilibinon. Als Anhänger des Monotheletismus wurden sie 681 nach dem 3. Konzil von Konstantinopel als Ketzer exkommuniziert .
Kaiser Justinian II. unterlag im Jahre 694 gegen die Maroniten die dadurch ihre Eigenständigkeit bewahren konnten. In 707 folgenden Auseinandersetzungen mit dem islamischen Kaliphen al-Walid II wichen sie in die Berge zurück und mussten im Jahre 759 eine Niederlage gegen die Abbasiden hinnehmen.
Eine Erneuerung des Monotheletismus versuchte der Usurpator Philippikus Berdanes, der 711 nach Justinians II. Ermordung zum Kaiser erhoben, aberschon 713 wieder gestürzt wurde. Damit verschwand auch der Monotheletismus im griechischen Reich; seine meisten Bekenner erhielten sich in Syrien, von wo sie sich nach Zypern verpflanzten.
Nach Zerstörung des Klosteres des hl. Maron durch syrische Moslems flüchtete das kleine Volk der Maroniten im 10. Jahrhundert unter Führung des Patriarchen Johannes Maron in den Libanon und Antilibanon, wurde jedoch nach kurzer Zeit auch hier unterdrück .
Unierte Ostkirche
Im 12. Jahrhundert stellten sich die Maroniten auf die Seite der Kreuzritter und aus dieser Begegnung stammt auch ihre Bindung im Jahre 1182 an die Katholische Kirche . Diese Unterstützung wurde von den Mamaluken nach Vertreibung der Kreuzritter geahndet: Maroniten aber auch Drusen und Schiiten erlebten eine Zeit militärischer Verfolgung. Dennoch gelang es den Maroniten ihre Verbindung zur katholischen Kirche aufrechtzuerhalten und auszubauen. Seit 1445 gelten die Maroniten auf Zypern mit ihrem Monotheletismus offiziell als mit "Rom unierte Ostkirche".
Im Osmanischen Reich
Im osmanischen Reich konnten die Maroniten ihre Autonomie in den entlegenen Gebirgsgegenden bewahren. Als jedoch der maronitische Feldherr Fahk-al-Din II den Libanon eroberte (1585-1635) folgte der osmanische Gegenschlag der mit seiner Hinrichtung in Konstantinopel endete. Frankreich erklärte danach im Jahre 1638 dass alle Katholiken (und somit auch die Maroniten) des Osmanischen Reiches unter seinem Schutze stünden. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts versuchten die Maroniten mehrmals ihren Einflussbereich auszudehnen. Dies führte zu Konflikten mit den Drusen sowie einem Aufstand im Jahre 1866 unter Youssef Karam gegen Dawood Pasha.