Rheine/Synagoge in Rheine: Unterschied zwischen den Versionen
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<!--[[Image:Rheine-Synagoge1.jpg| | <!--===Entstehung der jüdischen Gemeinde=== | ||
[[Image:Rheine-Synagoge1.jpg|thumb|350px|Die Synagoge von Rheine]] | |||
In Rheine haben vereinzelt schon in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts Juden gelebt. | In Rheine haben vereinzelt schon in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts Juden gelebt. | ||
Auch für die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts ist ihre Anwesenheit in der Stadt bezeugt. <br/> | Auch für die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts ist ihre Anwesenheit in der Stadt bezeugt. <br/> | ||
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Außerdem gab es einen Israelitischen Frauenverein (seit1879) sowie einen Israelitischen Männerunterstützungsverein, der sich um hilfsbedürftige Glaubensgenossen- einheimische wie durchreisende- kümmerte. | Außerdem gab es einen Israelitischen Frauenverein (seit1879) sowie einen Israelitischen Männerunterstützungsverein, der sich um hilfsbedürftige Glaubensgenossen- einheimische wie durchreisende- kümmerte. | ||
===Bau der neuen Synagoge=== | ===Bau der neuen Synagoge=== | ||
[[Image:Rheine-Synagoge2.jpg|thumb|300px|Alte Synagoge von 1887]] | |||
Die neue Synagoge wurde schließlich zusammen mit einem neuen Schulgebäude an der Salzbergener Straße (Nr.12) errichtet. Der Preis für das Grundstück betrug 3000 Mark. Die Kosten für den Bau selbst sollten nach Einschätzung des Kreisbauinspektors Herborn, der auch den Bauplan entworfen hatte, weitere 18000 Mark betragen. Wie die tatsächlichen Baukosten am Ende aufgebracht wurden, ist unbekannt. Jedenfalls konnte das neue Gotteshaus der jüdischen Gemeinde zu Rheine am 3. Und 4. Juni 1887 durch den Kölner Rabbiner Dr. Abraham Frank feierlich eingeweiht werden. | Die neue Synagoge wurde schließlich zusammen mit einem neuen Schulgebäude an der Salzbergener Straße (Nr.12) errichtet. Der Preis für das Grundstück betrug 3000 Mark. Die Kosten für den Bau selbst sollten nach Einschätzung des Kreisbauinspektors Herborn, der auch den Bauplan entworfen hatte, weitere 18000 Mark betragen. Wie die tatsächlichen Baukosten am Ende aufgebracht wurden, ist unbekannt. Jedenfalls konnte das neue Gotteshaus der jüdischen Gemeinde zu Rheine am 3. Und 4. Juni 1887 durch den Kölner Rabbiner Dr. Abraham Frank feierlich eingeweiht werden. | ||
===Äußere und innere Gestalt der Synagoge=== | ===Äußere und innere Gestalt der Synagoge=== | ||
[[Image:Rheine-Synagoge3.jpg|thumb|300px|Inneres der Synagoge nach der Verwüstung]] | |||
Es war ein außerordentlich repräsentatives, ganz in maurischem Stil konstruiertes 13m x 16 m großes Gebäude. Einen besonderen Blickfang bildete die „mit dem Magen David bekrönte, zwiebelförmige Zentralkuppel, die sich auf einem hohen, runden Tambour erhob. Man betrat die Synagoge von Westen durch ein zweiflügeliges Portal, über dem ein großes Rundbogenfenster eingelassen war. Der ausgeprägte Portalvorbau hatte einen Stufengiebel dessen Spitze mit den Dekalogtafeln bekrönt war.“ Der Betsaal selbst war ebenerdig. Es gab zwei Bankreihen links und rechts vom Mittelgang, keine Frauenempore. Die Frauen saßen vielmehr links und rechts an den Außenseiten. Andres als in den traditionellen jüdischen Gotteshäusern befand sich der Almemor nicht mehr in der Mitte des Raumes, sondern in unmittelbarer Nähe der Heiligen Lade, in der die Thorarollen aufbewahrt wurden. Die gesamte quadratische Grundfläche wurde von „einer Kuppel überwölbt, die blau war … mit goldenen Sternen. | Es war ein außerordentlich repräsentatives, ganz in maurischem Stil konstruiertes 13m x 16 m großes Gebäude. Einen besonderen Blickfang bildete die „mit dem Magen David bekrönte, zwiebelförmige Zentralkuppel, die sich auf einem hohen, runden Tambour erhob. Man betrat die Synagoge von Westen durch ein zweiflügeliges Portal, über dem ein großes Rundbogenfenster eingelassen war. Der ausgeprägte Portalvorbau hatte einen Stufengiebel dessen Spitze mit den Dekalogtafeln bekrönt war.“ Der Betsaal selbst war ebenerdig. Es gab zwei Bankreihen links und rechts vom Mittelgang, keine Frauenempore. Die Frauen saßen vielmehr links und rechts an den Außenseiten. Andres als in den traditionellen jüdischen Gotteshäusern befand sich der Almemor nicht mehr in der Mitte des Raumes, sondern in unmittelbarer Nähe der Heiligen Lade, in der die Thorarollen aufbewahrt wurden. Die gesamte quadratische Grundfläche wurde von „einer Kuppel überwölbt, die blau war … mit goldenen Sternen. | ||
===Reichspogromnacht in Rheine=== | ===Reichspogromnacht in Rheine=== |