Prästationstabellen Memel: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt: „'''Prästationstabellen (PT)''' Ebenfalls außerhalb der Zählung der Ostpr. Fol. blieben die PT, die die bäuerliche Bevölkerung verzeichnen, soweit sie dem Lan...“)
 
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
'''Prästationstabellen (PT)'''
{{Familienforschung Memelland}}
 
 
==Prästationstabellen (PT)==
 
'''Im [http://www.gsta.spk-berlin.de Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz] befinden sich die "Prästationstabellen (PT)"'''
<br><br>
Ebenfalls außerhalb der Zählung der Ostpr. Fol. blieben die PT, die die bäuerliche Bevölkerung verzeichnen, soweit sie dem Landesherrn abgabepflichtig war. Auch dieser Bestand ist nach Ämtern bzw. Verwaltungseinheiten gegliedert, die sich gerade beim Übergang vom 18. zum 19.Jahrhundert erheblich geändert haben. Es muss daher zunächst festgestellt werden, zu welcher Verwaltungseinheit ein Ort gehörte, für dessen Bewohner man sich interessiert, ehe die einschlägigen PT bestellt werden können. Die schon genannten Verluste der Kammerregistraturen während des Siebenjährigen Krieges haben dazu geführt, dass auch die PT in den einzelnen Ämtern zu recht unterschiedlichen Zeitpunkten einsetzen. Liegen aus dem Bereich der Gumbinner Kammer oft schon PT aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts vor, so beginnen sie bei Königsberger Ämtern vielfach erst 50 Jahre später. Die PT reichen in vielen Kreisen bis in die 50er Jahre des 19.Jahrhunderts, manchmal sogar noch weiter. Auch die PT haben vom 18. zum 19.Jahrhundert ihr Gesicht gewandelt, obwohl schon die ältesten PT die Listenform kennen. Die jüngeren PT sind auf Formularen geschrieben. Die PT verzeichnen den Besitz, in den jüngeren PT auch den Rechtstitel für diesen, sowie die Höhe der Abgaben der Abgabepflichtigen. In den jüngeren PT werden während der Laufzeit eines Bandes Besitzveränderungen vermerkt, indem der neue Name hinzugefügt wird. Darüber hinaus wird der Familienforscher Besitzerwechsel von Band zu Band überprüfen und verfolgen, um daraus hoffentlich nur die zulässigen Folgerungen für seine genealogische Untersuchung zu ziehen.<br>
Ebenfalls außerhalb der Zählung der Ostpr. Fol. blieben die PT, die die bäuerliche Bevölkerung verzeichnen, soweit sie dem Landesherrn abgabepflichtig war. Auch dieser Bestand ist nach Ämtern bzw. Verwaltungseinheiten gegliedert, die sich gerade beim Übergang vom 18. zum 19.Jahrhundert erheblich geändert haben. Es muss daher zunächst festgestellt werden, zu welcher Verwaltungseinheit ein Ort gehörte, für dessen Bewohner man sich interessiert, ehe die einschlägigen PT bestellt werden können. Die schon genannten Verluste der Kammerregistraturen während des Siebenjährigen Krieges haben dazu geführt, dass auch die PT in den einzelnen Ämtern zu recht unterschiedlichen Zeitpunkten einsetzen. Liegen aus dem Bereich der Gumbinner Kammer oft schon PT aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts vor, so beginnen sie bei Königsberger Ämtern vielfach erst 50 Jahre später. Die PT reichen in vielen Kreisen bis in die 50er Jahre des 19.Jahrhunderts, manchmal sogar noch weiter. Auch die PT haben vom 18. zum 19.Jahrhundert ihr Gesicht gewandelt, obwohl schon die ältesten PT die Listenform kennen. Die jüngeren PT sind auf Formularen geschrieben. Die PT verzeichnen den Besitz, in den jüngeren PT auch den Rechtstitel für diesen, sowie die Höhe der Abgaben der Abgabepflichtigen. In den jüngeren PT werden während der Laufzeit eines Bandes Besitzveränderungen vermerkt, indem der neue Name hinzugefügt wird. Darüber hinaus wird der Familienforscher Besitzerwechsel von Band zu Band überprüfen und verfolgen, um daraus hoffentlich nur die zulässigen Folgerungen für seine genealogische Untersuchung zu ziehen.<br>
Eine Reihe von PT enthalten Verzeichnisse der Mühlenpflichtigen, d. h. der Bauern, die verpflichtet waren, zu einer bestimmten landesherrlichen Mühle zu gehen, um dort ihr Getreide mahlen zu lassen. Dazu konnten auch adlige Hintersassen gehören, die sonst weder in den Amtsrechnungen noch in den PT zu finden sind.
Eine Reihe von PT enthalten Verzeichnisse der Mühlenpflichtigen, d. h. der Bauern, die verpflichtet waren, zu einer bestimmten landesherrlichen Mühle zu gehen, um dort ihr Getreide mahlen zu lassen. Dazu konnten auch adlige Hintersassen gehören, die sonst weder in den Amtsrechnungen noch in den PT zu finden sind.
<br>
<br>
[[Kategorie:Memelland]]

Version vom 22. Oktober 2010, 17:06 Uhr

Diese Seite gehört zum Portal Memelland und wird betreut vom OFB-Team Memelland.
Bitte beachten Sie auch unsere Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland


Prästationstabellen (PT)

Im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz befinden sich die "Prästationstabellen (PT)"

Ebenfalls außerhalb der Zählung der Ostpr. Fol. blieben die PT, die die bäuerliche Bevölkerung verzeichnen, soweit sie dem Landesherrn abgabepflichtig war. Auch dieser Bestand ist nach Ämtern bzw. Verwaltungseinheiten gegliedert, die sich gerade beim Übergang vom 18. zum 19.Jahrhundert erheblich geändert haben. Es muss daher zunächst festgestellt werden, zu welcher Verwaltungseinheit ein Ort gehörte, für dessen Bewohner man sich interessiert, ehe die einschlägigen PT bestellt werden können. Die schon genannten Verluste der Kammerregistraturen während des Siebenjährigen Krieges haben dazu geführt, dass auch die PT in den einzelnen Ämtern zu recht unterschiedlichen Zeitpunkten einsetzen. Liegen aus dem Bereich der Gumbinner Kammer oft schon PT aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts vor, so beginnen sie bei Königsberger Ämtern vielfach erst 50 Jahre später. Die PT reichen in vielen Kreisen bis in die 50er Jahre des 19.Jahrhunderts, manchmal sogar noch weiter. Auch die PT haben vom 18. zum 19.Jahrhundert ihr Gesicht gewandelt, obwohl schon die ältesten PT die Listenform kennen. Die jüngeren PT sind auf Formularen geschrieben. Die PT verzeichnen den Besitz, in den jüngeren PT auch den Rechtstitel für diesen, sowie die Höhe der Abgaben der Abgabepflichtigen. In den jüngeren PT werden während der Laufzeit eines Bandes Besitzveränderungen vermerkt, indem der neue Name hinzugefügt wird. Darüber hinaus wird der Familienforscher Besitzerwechsel von Band zu Band überprüfen und verfolgen, um daraus hoffentlich nur die zulässigen Folgerungen für seine genealogische Untersuchung zu ziehen.
Eine Reihe von PT enthalten Verzeichnisse der Mühlenpflichtigen, d. h. der Bauern, die verpflichtet waren, zu einer bestimmten landesherrlichen Mühle zu gehen, um dort ihr Getreide mahlen zu lassen. Dazu konnten auch adlige Hintersassen gehören, die sonst weder in den Amtsrechnungen noch in den PT zu finden sind.