Stubben Nr. 6: Unterschied zwischen den Versionen

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==Ergänzende Angaben==
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''Aus einer undatierten Niederschrift von Wilhelm Drawe''
Am 6. November 1897 heiratet der Nieter Claus Feldhusen aus Stubben 6. Vater ist der Schiffszimmermann Johann Feldhusen. In dieser Zeit sind Schiffszimmerleute mit dem Aufkommen des Eisenschiffbaues auf den Werften kaum noch gefragt. Lernwillige junge Leute aus den Dörfern im Unterweserraum finden dafür aber verstärkt neue Arbeitsmöglichkeiten als Schiffsnieter.
Auf der Adreßbuchseite der Gemeinde Platjenwerbe (Stubben fehlt) aus dem Jahre 1904 finden wir bei 74 Haushaltsvorständen 7 mit der Berufsbezeichnung Werftarbeiter und 23 mit der Bezeichnung Arbeiter. Einen Schiffszimmermann nennt das Verzeichnis schon nicht mehr. Wir können aber davon ausgehen, daß etliche davon aber auch als Nieter oder Nietenkocher beschäftigt waren. Berufe, die es jetzt auch schon lange nicht mehr gibt. Zunächst durch die Schweiß- und heute durch die Lasertechnik sind sie überflüssig geworden.
Um 1867 begann auch in vegesack der Bau von Eisenschiffen, zunächst am alten Tief (Vegesacker Hafen), später (ab 1896) im großen Stil auf dem Bremer Vulkan in Fähr-Lobbendorf. Da wurden viele Schiffsnieter benötigt, ein Berufszweig, den es früher gar nicht gab. Nieter zu sein bedeutete aber ein Leben lang harte Knochenarbeit, dazu war der Job wegen des starken Lärms noch sehr ungesund.
Der Arbeitsplatz der Nieter sind die Schiffswände. Zunächst müssen die unzähligen finger- bis daumengroßen Nietbohrungen eingebracht werden, jeweils doppelt durch die übereinander lappenden Beplankungsstöße. Die großen Stahlplatten, die zu einer 10 - 12 m hohen Schiffsbordwand zusammengenietet werden, sind mittels Klauen in der Zusammenbauvorrichtung auf dem Helgen positioniert. Vereinzelt sind bereits Bohrungen eingebracht, durch die mittels starker Schraubenbolzen die Beplankungsplatten genau fixiert und gepreßt sind, die Schraubenmuttern sind deutlich zu sehen.
Wenn das Nieten beginnt, werden die erhitzten Niete durch ein Rohr oder auf einer Rutsche zum Nietloch geführt und eingeschoben. Dann hört man nur noch das Dröhnen der Niethämmer. Die Arbeitskolonnen, zusammengesetzt aus dem Nietenkocher, dem Schläger und dem Gegenhalter müssen gut aufeinander eingespielt sein. Da die Werker keinen Blick- und Rufkontakt hatten - sie waren durch die weit über 100 m lange Bordwand voneinander getrennt - erfolgte die Verständigung nur durch Klopfzeichen. Es soll aber auch geheime Klopfzeichen gegeben haben: "Foftein" (Pause), "Lat di man Tiet" oder "wahr di, de Meister kummt".


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== Internetlinks ==
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=== Offizielle Internetseiten ===
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Version vom 9. Oktober 2010, 21:42 Uhr

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Osterholz > Platjenwerbe > Stubben

Um 1945/50
1875 Ur-Kataster Ausschnitt

Einleitung

Stubben Nr. 6, Hof in Stubben, später zu Platjenwerbe, jetzt Gemeinde Ritterhude, Kreis Osterholz, Niedersachsen.
Adresse: Kurze Kamp Nr. 8


Geschichte des Hofes

Allgemein

Zwischen der jetzigen Dorfstraße und dem Einmündungsbereich Am Brahmhof/Kurze Kamp befand sich bereits 1846 ein Verbindungsweg, der gleichzeitig die Grenze zwischen Platjenwerbe und Stubben darstellte. Er soll entstanden sein, als die beiden Hofstellen Platjenwerbe Nr. 40 und Stubben Nr. 6 in "unvordenklicher" Zeit von ihrem Grundbesitz einen Streifen abgegeben haben, um eine gemeinsame Zuwegung auf der Neu-Lesumer Seite zu schaffen. Er hatte deshalb schon immer - auch grundbuchamtlich - den Status eines Privatweges. Bereits 1961 versuchte die Gemeinde diesen Weg öffentlich nutzbar zu machen, dies ist jedoch erst in jüngerer Zeit durch Entwidmung gelungen.

Auf dieser Gemeindegrenze befand sich - auf der Karte der Langenholztheilung von 1846 eingezeichnet - ein Brunnen, der zu dieser Hofstelle gehörte.

Die Hofstelle Stubben Nr. 6 wurde 1750 errichtet von Johann Butelmann aus Lesumstotel und Gretje Seiden aus Stubben - sie heiraten am 5. November 1750 in St. Martini in Lesum.

Chronologische Dokumentation

1789 (Tobacks-Accise für das Dorf Platjenwerbe): Albert Koster


1820-1846 (Langenholzteilung und Verkoppelung): Der 1/9 Höfner Johann Bellmer erhält bei der Verkoppelung entsprechend seiner Stellengröße insgesamt eine Fläche von 1,1639 Kuhweiden, und zwar

(1) den Anschuß vor und neben dem Garten (Weide)
(2) auf dem Bördel hinter Stubben (Plaggenhieb)
(3) im sogenannten Holze unterhalb dem Fühlen (Weiden)
(4) vor Corbeck südlich vom Brundorfschen Hauptwege (Plaggenhieb und Schullenstich)
(5) östlich vom großen Ostermoore (Schullenstich),

worin eine Vergütung für dessen Schullenstich enthalten ist.


1841 löst Johann Bellmer seine an Ficke Dierksen in Marßel bemeierte Stelle ab (Wilhelm Drawe)


1852 (Urliste der Einwohner und Wohngebäude von Stubben) Johann Bellmer, Brinkköthner, Faßbinder


1875 (Urkataster Stubben):Johann Feldhusen


Geschlechterfolge

Butelmann-Seiden

Johann Butelmann
* 1723 Lesumstotel

Sohn von Claus Butelmann aus Lesumstotel und Trine Fischer aus Westerbeck

oo 1750 Lesum, St. Martini

Gretje Seiden
* 1726 Stubben
† 1795 Platjenwerbe

Tochter von Johann Hinrich Seiden und Ahlke Ratjen aus Stubben

Butelmann-Köster

Trine Margarethe Butelmann
* 1760 Platjenwerbe
† 1890 Stubben

Ältere Geschwister sterben im Kindesalter, der ältere und wohl erbberechtigte Bruder Johann Butelmann errichtet 1782 auf dem gegenüber liegenden Grundstück Platjenwerbe Nr. 40 ein Haus.

oo 1782 Lesum, St. Martini

Albert Köster
* 1756 Wollah
† 1830 Stubben

Köthner und Leineweber
Sohn von Dierk Köster und Beke Arfmann aus Lesumstotel

Köster-Köster

Beke Köster
*1787 Stubben
† 1834 Stubben

oo 1806 Lesum, St. Martini

Hinrich Köster
* 1776 Platjenwerbe
† 1850 Platjenwerbe

Schiffszimmermann und Köthner
Sohn von Claus Köster aus Lesumstotel und Metje Jachens aus Platjenwerbe

Köster-Bellmer

Metta Köster
* 1810 Stubben
† 1874 Stubben

oo 1836 Lesum, St. Martini

Johann Hinrich Bellmer
* 1804 Platjenwerbe
† 1860 Stubben

Küper
Sohn von Marten Bellmer aus Erve und Beke Margarethe Butelmann aus Platjenwerbe

Bellmer-Feldhusen

Beta Margarete Bellmer
* 1838 Stubben
† nach Juni 1903

oo 1863 Stubben, im Hause

Johann Feldhusen
* 1838 Ritterhude
† nach Juni 1903

Schiffszimmermann
Sohn von Johann Erich Feldhusen und Anna Hasloop
(Beide sind am 28. Juni 1903 die Paten bei der Taufe der Enkeltochter Betty Feldhusen)

Feldhusen-Albrecht

Claus Feldhusen
* 1871 Stubben
† 1928

Nieter
[ein Bericht über Claus Feldhusen befindet sich unter "Ergänzende Angaben")

oo 1897 Lesum, Standesamt

Wilhelmine Albrecht
* 1866 in Wappendorf, Kreis Orteslburg, Ostpreußen
† 1921


Feldhusen-Hashagen

Johann Feldhusen
* 1906 Stubben
† 1958 Schönebeck

Maschinenschlosser
übernimmt am 4.10.1928 die Hofstelle

oo 1935 Lesum

Henriette Gesine Hashagen
* 1909 Schönebeck

Tochter von Berend Hashagen aus Schönebeck und Catharine Gartelmann aus Oberblockland

Feldhusen

Friedel Feldhusen
* 1936 Vegesack
† 1958 Schönebeck


Adreßbuch 1909: Feldhusen, Klaus, Gartenarbeiter; Rohdenburg, Diedrich, Ww.
Adreßbuch 1928: Feldhusen, Claus, Arbeiter; Hünecke, Friedrich, Installateur
Adreßbuch 1938: Feldhusen, Johann, Schlosser; Murken, Georg, Arbeiter


Ergänzende Angaben

Aus einer undatierten Niederschrift von Wilhelm Drawe

Am 6. November 1897 heiratet der Nieter Claus Feldhusen aus Stubben 6. Vater ist der Schiffszimmermann Johann Feldhusen. In dieser Zeit sind Schiffszimmerleute mit dem Aufkommen des Eisenschiffbaues auf den Werften kaum noch gefragt. Lernwillige junge Leute aus den Dörfern im Unterweserraum finden dafür aber verstärkt neue Arbeitsmöglichkeiten als Schiffsnieter.

Auf der Adreßbuchseite der Gemeinde Platjenwerbe (Stubben fehlt) aus dem Jahre 1904 finden wir bei 74 Haushaltsvorständen 7 mit der Berufsbezeichnung Werftarbeiter und 23 mit der Bezeichnung Arbeiter. Einen Schiffszimmermann nennt das Verzeichnis schon nicht mehr. Wir können aber davon ausgehen, daß etliche davon aber auch als Nieter oder Nietenkocher beschäftigt waren. Berufe, die es jetzt auch schon lange nicht mehr gibt. Zunächst durch die Schweiß- und heute durch die Lasertechnik sind sie überflüssig geworden.

Um 1867 begann auch in vegesack der Bau von Eisenschiffen, zunächst am alten Tief (Vegesacker Hafen), später (ab 1896) im großen Stil auf dem Bremer Vulkan in Fähr-Lobbendorf. Da wurden viele Schiffsnieter benötigt, ein Berufszweig, den es früher gar nicht gab. Nieter zu sein bedeutete aber ein Leben lang harte Knochenarbeit, dazu war der Job wegen des starken Lärms noch sehr ungesund.

Der Arbeitsplatz der Nieter sind die Schiffswände. Zunächst müssen die unzähligen finger- bis daumengroßen Nietbohrungen eingebracht werden, jeweils doppelt durch die übereinander lappenden Beplankungsstöße. Die großen Stahlplatten, die zu einer 10 - 12 m hohen Schiffsbordwand zusammengenietet werden, sind mittels Klauen in der Zusammenbauvorrichtung auf dem Helgen positioniert. Vereinzelt sind bereits Bohrungen eingebracht, durch die mittels starker Schraubenbolzen die Beplankungsplatten genau fixiert und gepreßt sind, die Schraubenmuttern sind deutlich zu sehen.

Wenn das Nieten beginnt, werden die erhitzten Niete durch ein Rohr oder auf einer Rutsche zum Nietloch geführt und eingeschoben. Dann hört man nur noch das Dröhnen der Niethämmer. Die Arbeitskolonnen, zusammengesetzt aus dem Nietenkocher, dem Schläger und dem Gegenhalter müssen gut aufeinander eingespielt sein. Da die Werker keinen Blick- und Rufkontakt hatten - sie waren durch die weit über 100 m lange Bordwand voneinander getrennt - erfolgte die Verständigung nur durch Klopfzeichen. Es soll aber auch geheime Klopfzeichen gegeben haben: "Foftein" (Pause), "Lat di man Tiet" oder "wahr di, de Meister kummt".


Internetlinks

Offizielle Internetseiten

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