Stadtarchiv Düsseldorf: Unterschied zwischen den Versionen

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(Neue Anschrift: Worringer Straße 140)
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== Adresse ==
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'''Stadtarchiv Düsseldorf'''<br />
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Heinrich-Erhardt-Str. 61<br />
Worringer Straße 140<br />
D-40468 Düsseldorf<br />
D-40213 Düsseldorf<br />
Telefon: 0211-89-95737<br />
Telefon: 0211-89-95737<br />
Telefax: 0211-89-29155<br />
Telefax: 0211-89-29155<br />

Version vom 8. August 2010, 10:32 Uhr

Verwaltungsgebäude Heinrich-Erhardt-Str 61 (Stadt Düsseldorf)

Adresse

Stadtarchiv Düsseldorf
Worringer Straße 140
D-40213 Düsseldorf
Telefon: 0211-89-95737
Telefax: 0211-89-29155
E-mail: stadtarchiv@stadt.duesseldorf.de

Webseite

Öffnungszeiten

Dienstag - Donnerstag: 8:30 - 15:30 Uhr
Freitag: 8:30 - 12:30 Uhr

Geschichte des Archivs

Das Stadtarchiv Düsseldorf wurde erst am 1. Juli 1912 gegründet. Erster Stadtarchivar war Dr. Paul Wentzcke, geboren in Koblenz und bis dahin als kaiserlicher Archivar in Straßburg/Elsaß beschäftigt.

Die späte Gründung des Archivs weist auf einen Missstand hin, der vom Archiv wie von der Stadt sehr bedauert wird: es gab zuvor keine systematische Überlieferung, wie man es aus anderen Städten gewohnt ist. So ist sogar die Stadterhebungsurkunde aus dem Jahr 1288 verschollen. Ein gewisser Theodor Joseph Lenzen, der 1789 mit der Ordnung der damals vorhandenen Archivbestände beauftragt wurde, ist der letzte gewesen, von dem sich nachweisen lässt, dass er das Original in Händen hatte. Ältester Aufbewahrungsort des städtischen Archivs war wohl die St. Lambertuskirche, die noch im 15. Jahrhundert als Versammlungsort der Bürger diente, denn noch 1556 wurden in der Kirche das Schoßbuch und das Stadtsiegel in einer durch Schlösser gesicherten Truhe aufbewahrt. Andere Unterlagen (Schöffenbuch) lagen im Rathaus. Nach dem Ende des Ancien Regime hielt man es wohl nicht mehr für nötig, Akten und Urkunden aus alter Zeit zu archivieren und so sind nur noch Einzelstücke erhalten. Seit 1822 oblag dem Stadtsekretär neben der Führung des Journals auch die Ordnung der Registratur und des Archivs. Die Registratur und der Erhalt nicht mehr benötigter Akten wurde stark vernachlässigt und vieles aus mangelnder archivischer Sachkenntnis kassiert. Es heißt, dass zwischen 1830 und 1840 städtische Akten körbeweise als Altpapier auf dem Markt verkauft oder als Einwickelpapier von den Marktfrauen verwendet wurde. Da jedoch nie etwas in Antiquariaten oder in Privatbesitz wieder aufgetaucht ist, vermutet man seitens des Stadtarchivs heute, dass eine Vernichtung in den Papiermühlen der Gegend wahrscheinlicher ist.

Theodor Joseph Lacomblet ist es zu verdanken, dass bis 1851 ein Teil der älteren Akten und die Urkunden des Stadtarchivs geordnet worden sind. In diesem Jahr legte er ein Urkundenverzeichnis und das „Copeybuch der Stadt Düsseldorf“ an und versah es mit einer Vorrede in der er bemängelte, dass bislang auf die sorgfältige Aufbewahrung und Ordnung nicht mehr benötigter Stücke seitens der Verantwortlichen keine großer Wert gelegt worden war. Lacomblet bildete das sogenannte „Rathausarchiv“, das auch im Rathaus verblieb aber nicht weiter gepflegt wurde. Im Jahr 1878 wurden erneut große Anteile älterer Akten vernichtet, wodurch schmerzliche Lücken für die Dokumentation von Düsseldorfs Wirtschaftsgeschichte entstanden. Auch eine Regierungsverfügung aus dem Jahr 1895, dass zu vernichtende Akten erst dem Staatsarchiv zur Prüfung hinsichtlich ihrer Bedeutung vorzulegen seien, konnte weitere Bestandsvernichtungen nicht gänzlich verhindern. Es gelangten fast nur Urkunden, die Rechtsansprüche der Stadt belegten, in die Sammlung des Rathausarchivs.

Erst im beginnenden 20. Jahrhundert begannen die großen Lücken im städtischen Archiv zu schmerzen. Die Verfasser der beiden Bücher, die anlässlich der großen Industrie-, Gewerbe- und Kunstausstellung im Jahr 1902 von der Stadtverwaltung in Auftrag gegeben wurden und einige umfangreiche historische Passagen enthielten, beklagten das Fehlen eines eigenen Archivs sehr und wiesen die Stadt auf ihre Pflicht hin, möglichst alle noch vorhandenen historischen Dokumente für ein Stadtarchiv zu retten.

Aber auch der Wunsch der Handelskammer, ein Wirtschaftsarchiv in Düsseldorf, dem Zentrum der wirtschaftlichen Verwaltung einzurichten, verhallte. So wurde schließlich in Köln im Jahr 1907 das Rheinisch-Westfälische Wirtschaftsarchiv in Anlehnung an das dortige Stadtarchiv gegründet.

Erst die Vorbereitungen zur 100-Jahr-Feier der Zugehörigkeit der Rheinlande zu Preußen im Jahr 1915 führte indirekt endlich zur Gründung des Stadtarchivs Düsseldorf. Anlässlich der Ausstellung „Aus 100 Jahren Kultur und Kunst“ beschloss man eine Festschrift herauszugeben, die die Entwicklung der Stadt von ihrer Gründung bis zur Gegenwart zeigen sollte. Dr. Friedrich Lau und Dr. Otto Most waren die Bearbeiter dieses zweibändigen Werkes, das kriegsbedingt erst 1921 als „Geschichte der Stadt Düsseldorf“ in einer Auflage von nur 300 Stück erscheinen konnte. Dr. Otto Brand, einer der Verfasser der beiden Festschriften von 1902 und besonders Staatsarchivdirektor Dr. Ilgen gaben den letzten Anstoß, der dazu führte, dass die Stadtverordnetenversammlung am 4. Januar 1912 endlich die Einrichtung eines Stadtarchivs und die Anstellung eine hauptamtlichen Archivars beschloss.

Quelle
Hugo Weidenhaupt: 75 Jahre Stadtarchiv Düsseldorf, in: Clemens von Looz-Corswarem, Hugo Weidenhaupt: Das Stadtarchiv Düsseldorf, Geschichte und Bestandsübersicht, S. 19 - 22, Düsseldorf 1987.

Archivsprengel

Der Archivsprengel umfasst das Gebiet der heutigen Stadt Düsseldorf. Nach den Eingemeindungen der Jahre 1909 und 1929 kamen die Registraturen von Benrath, Eller, Gerresheim, Heerdt, Kaiserswerth und Rath ins Archiv. Zum Glück sind kaum Kriegsverluste zu verzeichnen. Lediglich bei den Akten, die sich während der Luftangriffe noch in den städtischen Dienststellen befanden, gibt es größere Lücken.

Besucherregelungen

Lesesaal im Stadtarchiv Düsseldorf

Anmeldung

Reglements

Bestände des Archivs

siehe auch: Bestandsübersicht

Literatur

  • Clemens von Looz-Corswarem, Hugo Weidenhaupt: Das Stadtarchiv Düsseldorf, Geschichte und Bestandsübersicht, (= Veröffentlichungen aus dem Stadtarchiv Düsseldorf, Band I), Düsseldorf: Selbstverlag des Stadtarchivs Düsseldorf 1987.

Veröffentlichungen

Sämtliche Veröffentlichungen können, soweit noch lieferbar, über das Stadtarchiv Düsseldorf (Adresse s.o.) bestellt werden.

  • Heike Blumreiter: Die Düsseldorfer Polizeiverordnung von 1858, Die alten und neuen Hausnummern, Mit einer Einführung in die Entstehung der Hausnumerierung im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert, (=Veröffentlichungen aus dem Stadtarchiv Düsseldorf, Band 12), Düsseldorf: Selbstverlag des Stadtarchivs 2005, 185 Seiten, 1 Karte, ISBN 3-926490-11-X.
  • Heike Blumreiter, Manfred Dresen, Günther Kater, Wilfried Krüll: Die Totenzettelsammlung des Stadtarchivs Düsseldorf: 23.000 rheinische Totenzettel(=Veröffentlichungen aus dem Stadtarchiv Düsseldorf, Band 14), Düsseldorf: Selbstverlag des Stadtarchivs 2007, 120 Seiten und CD, ISBN 978-3-926490-16-0. (20 Euro) Bericht in rp-online vom 18.12.2007 Pressemitteilung der Stadt Düsseldorf vom 19.12.2007

Suchhilfe

Lesesaal mit MF-Lesegeräten im Stadtarchiv Düsseldorf

Einen Überblick über Suchhilfe in Archiven, sowohl Angebote als auch Gesuche, finden Sie im Artikel Archiv/Suchhilfe.

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