Querum Nr. 1: Unterschied zwischen den Versionen

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| Brandversicherungsnummer: || 1
| Brandversicherungsnummer: || Nr. ass. 1
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| erste Erwähnung: || 1546
| erbaut: || 1678 / 1736 / 1871
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| Status: || Ackerhof, 1678 Halbspännerhof
| Lage: || → [[Häuserbuch_von_Querum#Beschreibungen_von_1539,_1542_und_1546|Karte]]
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| Bemerkung: || 1574 Krug
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== Heinrech Lüders 1564 ==
Dieser Halbspännerhof entstand durch Teilung des Lüderschen Ackerhofes.
 
== Cordt Wensen 1678 ==
 
== Joachim Betgen 1686 ==
 
Die Witwe Wensen verheiratete sich am 29. Juni 1686 mit Joachim Betgen aus [[Mascherode Nr. 7]], der den Hof weiterführte.
 
== Jacob Betgen 1722 ==
 
Der aus dieser Ehe hervorgegangene Sohn Jacob Betgen ging am 6. Mai 1722 eine Ehe mit Christina Bossen vom [[Querum Nr. 3| Ackerhof Nr. 3]] ein und übernahm den Besitz.
 
=== Christian Gerken 1734 ===
 
Nach dem frühen Tod ihres Mannes vermählte sich die Witwe Betgen am 25. Februar 1734 mit Ackermann Christian Gerken vom [[Querum Nr. 2| Nachbarhof Nr. 2]]. Dadurch waren für einige Jahre beide Höfe vereint. Laut den damaligen Bestimmungen war das aber nur erlaubt, wenn in der folgenden Generation wieder zwei Höfe gewährleistet wurden.<ref name="höfe">So sollte ein "Höfesterben" verhindert werden und der Bauernstand als tragende Säule des Landes erhalten bleiben.</ref> Beim Brand von Querum am 9. April 1736 wurde auch dieser Hof völlig zerstört, aber an der alten Stelle wieder aufgebaut.
 
== Christoph Betge 1754 ==


<p>Das Scheffelschatzregister von 1564 gibt erstmals genaue Auskunft über die Besitzverhältnisse:</p>
Der rechtmäßige Hoferbe wird in der Dorfbeschreibung von 1754 genannt:
<p>''Heinrech Lüders hadt 2 Hueffe Landes vom Closter Rittershausenn, zinst''<br>
''6 R.''<br>
''Jdem zinst dem Closter von einem Hopffenngartenn''<br>
''7 R.''<br>
''Jdem zinst dem Opperferdinng dem Closter''<br>
''15 g.''</p>


== Jochim Becker (1569) - 1577 ==
{|{{Prettytable}}
|
'''Besitzer:''' Halbspänner Christoph Betge<br>
'''Länderei:''' 66 Morgen, dazu 3 Morgen Hof- und Gartenraum und 17 Morgen Wiesen<br>
'''Vieh:''' 5 Pferde, 2 Ochsen, 2 Stiere, 5 Kühe, 1 Rind, 5 Schweine, 3 Schafe<br>
'''Grundherr:''' Kloster Riddagshausen<br>
'''Herrendienst:''' dient dem Kloster wöchentlich 1 Tag mit dem Spanne<br>
'''Zehnt:''' auch ans Kloster<br>
'''Gebäude:''' Wohnteil und Stallung sind unter einem Dach, mit Schornstein versehen und haben ein Strohdach. Auf dem Hof steht noch eine Scheune und vorm Hof auf dem Anger ein Backhaus.
|}


<p>Heinrech Lüders muß dann vor 1569 gestorben sein, denn bei Beginn der Kirchenbücher wird Jochim Becker als Hofwirt genannt. Er war verheiratet mit Catharina Lüers, der Schwester des Vorbesitzers. Doch auch er starb schon 1577 und seine Witwe ging eine Ehe mit Ehrn Johan Paseker, Pastor in Mascherode ein. Die Ehestiftung mit folgendem Wortlaut befindet sich im Kirchenbuch:</p>
== Ludwig Schaper 1915, 1920 ==


<p>''Im Namen der Heiligen Dreifeltigkeit, Amen, bekennen wir nachbenanten H. Petrus Windruuen, Pastor zu Rittageshausen, Jasper Otten, Bürger zu Braunschweigk, Hermen Meier zu S. Leonhart für Braunschweigk wonhafftigk, vnd Henni Gordian von Quernum als gebeten von Johan Pasekern, des Breuthgams an einem Teill vnd Henni, Hans vnd Andreas Lüers Gebrüders, Hans Wolters, Zacharias Brandes, Henni Hoffmeister ihm Closter Rittag: vnd alle wonhafftigk zu Glismerode, item Geuert Gerken v. Scheppenstidt von wegen Catharinen Beckers ( Jochim Beckers sëiligen nachgelaßen Widwen ), der Braut, am andern Teill, das wir zwischen itztgenanten Teilen mit Wissen vnd Willen Jhrer beiden Brüder- vnd Schwägerschafft eine Ehestifftung vnd Freundtschaft, wie hernach volget, gemacht vnd abgeredt haben:''<br>
Die Adreßbücher von 1915 und 1920 geben den Halbspänner Ludwig Schaper als Besitzer an. Zum Hof gehörten 18 ha Land.
''Also, das Her Johan Paseker die itztgenanten Catharinen vnd sie, die Catharina, den benanten Ehrn Johan Pasekern zu der heiligen, von God, dem Allmechtigen, selbst vorordneter vnd eingesetzter Ehe nehmen. Vnd will gedachte Catharina, die Brauth, doch alles mit Rath vnd Bewilligung des Erwirdigen, in Godt andechtigen Hern Johans Lorbeerns, des Closters Rittageshausen Abten, auch Jhrer gantzen Freundtschafft vorgenantem Ehrn Johan Pasekern zu einer Mitgabe zu bringen: zwo junge vnd verzogene Kinder, von Jochim Becker, Jhrem vörigen Manne seiligen nachgelassen vnd von Jhr gezeuget: darzu alles das Innige iso an Vihe vnd allem Haußgerede :|: doch das der Junge ( Hans genant ) das Herwege vorabzihe vnd sie, Catharina, die Mutter, was sie in der Brauttaffel an Hausgerede, Landes Gebrauch nach, mit ihren Kindern teile :|: auch alles, was sie noch gewertigk, es sei im Velde oder sunsten.''<br>
''Vnd weil auch sunderlich Jochim Becker, der Brauth vöriger Mann, 200 Daler bei das Closter Rittageshausen gelegt, sol er, vielgemester H. Johan, der Bräutigam, von denselben einhundert Daler aufzunemen Macht haben, solche seines Gefallens zu seinem Besten zu gebrauchen. Die anderen hundert Daler sollen den vorgedachten beiden Kindern belegt werden vnd jerlichs dauon die gebürliche Zinse als 6 Daler, H. Johan Paseker dauon die Kinder zu kleiden vfnemen.Hie entkegen will gedachter H. Johan Paseker sie, die Catharinen, sampt ihren beiden Kindern zu Mascherode in das Pfarrhaush ( welches Jhme die Zeit seines Lebens nebens eim guten Deputath, mit Wissen und Willen vnsers gnedigen Fürsten vnd Hern, vom Closter Riddageshausen verschrieben ) einnemen, vnd mit aller Notturft als Essen, Drincken vnd nottürfftige Kleidung reichlich versorgen, sich auch der Kinder als seine eigne annemen. Den Jungen ( da er sunst Lust darzu hat ) in die Schule vnd das Medechen in die Lehre halten, vnd also in aller Godseligkeit zu allem Guten vfzihen. Vnd da sie, die Kinder, beide groß vnd zu den guten Ehren gerathen würden, will er sie nach Landes gewönlichem Gebrauch mit Kost und Kleidung als seine eigne austewern, vnd werden also iglichem Kinde zu seinem Brautschatze 50 Daler von obberuenten Jhren beigelegten hundert Dalern zugerechnet, vnd do derer beiden Kinder eines mitlerzeit mit Dode abginge, sollen seine 50 Daler widerumb vf das andere Kindt fallen vnd solcher sich zu erfrewen haben. Woh auch H. Johan Paseker mit ihr, der Catharinen, ohne Erben versterben, solle alles, was da ist, vf die zwo nachgelashne Kinder fallen. Weil auch Hern Johannen vom Closter Riddagshausen zu Braunschweigk am Graben ein Haush ( darinnen itzu der Catharinen Mainen wohnet ) verschrieben, soll sie, die Catharina, nach seinem Tode einnemen vnd ihre Leben langk darinnen wohnen vnd jerlichs 2 Scheffel Roggen aus dem Closter Riddageshausen, so lange sie lebet, bekommen.''</p>


== Henrich Lüers 1590 ==
== Otto Liesenberg 1935 ==


== Hinrich Lüders 1616 ==
Laut Adreßbuch von 1935 wohnten hier der Revierförster Otto Liesenberg mit Familie und seine Schwiegermutter Marie Schaper.


== Zacharias Lüers um 1660 ==
== Literatur ==


== Herman Lüders 1690 ==
* Siebert, Rolf: ''Querum - Die Geschichte eines braunschweigischen Dorfes'', 1997


== Quellen ==
== Quellen ==


* Scheffelschatzregister des Residenzamtes Wolfenbüttel (Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel, Signatur 24 Alt 6)
* Medefind, Heinrich (Bearb.): Die Kopfsteuerbeschreibung des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel von 1678, Hannover, 2000
* Kirchenbücher des Klosters Riddagshausen 1569 - 1814 (ebenda, Signatur 1 Kb 946 - 949)
* Landesadreßbuch des Herzogtums Braunschweig von 1915
* Landwirtschaftliches Adreßbuch der Güter und größeren Höfe im Freistaat Braunschweig, Niekammer's Güter-Adressbücher Band XIV, Reichenbach'sche Buchhandlung, Leipzig 1920
* Braunschweigisches Adreßbuch 1935
 
== Weblinks ==
 
* [http://www.online-ofb.de/mascherode/ Familienbuch der Riddagshäuser Klosterdörfer]
 
== Fußnoten ==
 
<references/>
 
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| rowspan="3" valign="top" | [[Bild:Klosterkirche Riddagshausen.jpg|50px|unbekannt.png]]
| align="center" style="background:#efefef" | '''[[Kloster Riddagshausen]]'''
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[[Häuserbuch von Riddagshausen|Riddagshausen (Neuhof)]] |
[[Häuserbuch von Gliesmarode|Gliesmarode]]  |
[[Häuserbuch von Querum|Querum]]  |
[[Häuserbuch von Klein Schöppenstedt|Klein Schöppenstedt]]  |
[[Schöppenstedter Turm]]  |
[[Häuserbuch von Mascherode|Mascherode]]
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Aktuelle Version vom 1. Juni 2010, 10:21 Uhr

früher Halbspännerhof
Bevenroder Straße 40.jpg
Bevenroder Sraße 40
Brandversicherungsnummer: Nr. ass. 1
erbaut: 1678 / 1736 / 1871
Lage: Karte

Dieser Halbspännerhof entstand durch Teilung des Lüderschen Ackerhofes.

Cordt Wensen 1678

Joachim Betgen 1686

Die Witwe Wensen verheiratete sich am 29. Juni 1686 mit Joachim Betgen aus Mascherode Nr. 7, der den Hof weiterführte.

Jacob Betgen 1722

Der aus dieser Ehe hervorgegangene Sohn Jacob Betgen ging am 6. Mai 1722 eine Ehe mit Christina Bossen vom Ackerhof Nr. 3 ein und übernahm den Besitz.

Christian Gerken 1734

Nach dem frühen Tod ihres Mannes vermählte sich die Witwe Betgen am 25. Februar 1734 mit Ackermann Christian Gerken vom Nachbarhof Nr. 2. Dadurch waren für einige Jahre beide Höfe vereint. Laut den damaligen Bestimmungen war das aber nur erlaubt, wenn in der folgenden Generation wieder zwei Höfe gewährleistet wurden.[1] Beim Brand von Querum am 9. April 1736 wurde auch dieser Hof völlig zerstört, aber an der alten Stelle wieder aufgebaut.

Christoph Betge 1754

Der rechtmäßige Hoferbe wird in der Dorfbeschreibung von 1754 genannt:

Besitzer: Halbspänner Christoph Betge
Länderei: 66 Morgen, dazu 3 Morgen Hof- und Gartenraum und 17 Morgen Wiesen
Vieh: 5 Pferde, 2 Ochsen, 2 Stiere, 5 Kühe, 1 Rind, 5 Schweine, 3 Schafe
Grundherr: Kloster Riddagshausen
Herrendienst: dient dem Kloster wöchentlich 1 Tag mit dem Spanne
Zehnt: auch ans Kloster
Gebäude: Wohnteil und Stallung sind unter einem Dach, mit Schornstein versehen und haben ein Strohdach. Auf dem Hof steht noch eine Scheune und vorm Hof auf dem Anger ein Backhaus.

Ludwig Schaper 1915, 1920

Die Adreßbücher von 1915 und 1920 geben den Halbspänner Ludwig Schaper als Besitzer an. Zum Hof gehörten 18 ha Land.

Otto Liesenberg 1935

Laut Adreßbuch von 1935 wohnten hier der Revierförster Otto Liesenberg mit Familie und seine Schwiegermutter Marie Schaper.

Literatur

  • Siebert, Rolf: Querum - Die Geschichte eines braunschweigischen Dorfes, 1997

Quellen

  • Medefind, Heinrich (Bearb.): Die Kopfsteuerbeschreibung des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel von 1678, Hannover, 2000
  • Landesadreßbuch des Herzogtums Braunschweig von 1915
  • Landwirtschaftliches Adreßbuch der Güter und größeren Höfe im Freistaat Braunschweig, Niekammer's Güter-Adressbücher Band XIV, Reichenbach'sche Buchhandlung, Leipzig 1920
  • Braunschweigisches Adreßbuch 1935

Weblinks

Fußnoten

  1. So sollte ein "Höfesterben" verhindert werden und der Bauernstand als tragende Säule des Landes erhalten bleiben.


unbekannt.png Kloster Riddagshausen

Riddagshausen (Neuhof) | Gliesmarode | Querum | Klein Schöppenstedt | Schöppenstedter Turm | Mascherode