Platjenwerbe Nr. 2: Unterschied zwischen den Versionen

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<big>[http://www.ortsfamilienbuecher.de/famreport.php?ofb=lesum&ID=I23707&nachname=UNBEKANNT&lang=de Gesche '''N.N.''']</big><br>* um 1628<br>+ 1703 Platjenwerbe  
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===N.N.-Haßhagen===
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Version vom 27. März 2010, 20:36 Uhr

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Osterholz > Platjenwerbe > Stubben

Um 1910
1875 Ur-Kataster Ausschnitt

Einleitung

Platjenwerbe Nr. 2, Hof in Platjenwerbe, jetzt Gemeinde Ritterhude, Kreis Osterholz, Niedersachsen.

Adresse: Lindenstraße Nr.1







Geschichte des Hofes

Allgemein

1665 - Grabstein von Marten Hashagen

Es ist davon auszugehen, daß eine Wohnstelle an diesem Platz sehr früh im 17. Jahrhundert errichtet wurde und, daß die frühen Bewohner einen gewissen Wohlstand gehabt haben. Davon zeugt ein Grabstein für Marten Haßhagen aus dem Jahre 1665, der auf dem alten Lesumer Kirchhof erhalten ist.




ANNO 1665 DEN 8 MAY
STARB DER EHRBARE MARTEN
HASZHAGEN UFEN PLATIEN
WARBE DESEN SELEN GOT
GNEDIG SEI



ANNO 16 ... DEN ...
STARB DIE VIEL EHR UNDT
TUGENDTSAHME GESCHE
HASZHAGENS MARTTEN
HASZHAGENS UFFEN
PLATTIEN WARBE EHRLIHB
HAUSZFRAWE DERREN
SELEN GOTT GNEDIG
SEI





Die Stele aus Buntsandstein stammt aus den Obernkirchner Brüchen, wie an der Farbe und Porigkeit ersichtlich ist. Sie ist überwiegend schlicht in der Gestaltung, eine rechteckige Platte mit der Inschrift in Blockform bildet den Hauptteil. Oben endet die Platte in einem Giebel bogenförmig. Darin finden wir einfachen figürlichen Schmuck mit dem kichlichen Motiv eines Engelskopfes. Zusätzlich sind deneben Buchstaben, links F und rechts H:H zu erkennen. Hier handelt es wahrscheinlich um eine Hausmarke der Hashagens. Die Buchstaben sind aus dem Stein erhaben herausgearbeitet.

Marten Hashagen war, entsprechend der Titulierung „ehrbar“, wahrscheinlich eine Persönlichkeit in herausgehobener Stellung. Das wird auch durch die Benennung seiner Ehefrau als „ehr- und tugendsam“ deutlich. Diese Titulierungen waren normiert, nicht willkürlich verwendbar, man findet sie überall verbreitet. Damit ist der gesellschaftliche Rang in der Gemeinschaft zu der Zeit zum Ausdruck gebracht.

Das Haus an der heutigen Lindenstraße, etwas zurückliegend, weist noch einen prachtvoll geschnitzten Hausbalken auf, der von den Bauherrn Marten Hashagen und Känke Magreta Hashagens, dem Baumeister Claus Kühlken und dem Datum der Erstellung, dem 23. Juni 1796 berichtet. Es handelt sich um einen Neu- oder Erweiterungsbau im Bereich der alten Stelle.

Stirnbalken gesamt s-w.jpg

Die Inschrift lautet:

„Wo Gott nicht selber baut das haus so richtet keine müh was aus wo Gott das haus nicht selbst bewacht so schützt si weder stärk noch macht - den 23 JUNIUS ANNO 1796 M CLAUS KÜHLCKEN
Marten Hashagen - Känke Magreta Hashagens“

Zwei Söhne aus der Ehe Lüder Hashagen und Gretje Wehmann gehen früh zur See. Aus ihrem seemännischen Lauf sind Reisen, Werdegang, aber auch ihr Schicksal dokumentiert. Martin, der Erstgeborene, desertiert 1856 von Bord in San Franzisko – verzichtet später, in Amerika lebend, auf alle Ansprüche an der Stelle zu Gunsten seines Bruders Conrad – und Gerhard verunglückt 1863 auf See. Als Folge geht der Hof aus der Linie Hashagen. Weitere Informationen werden in der chronologischen Abfolge gegeben.


Chronologische Dokumentation

1682 (Landmilizrolle für Platjenwerbe nach Ernst Gerloff): Arend Hashagen, zwei Stiefsöhne


1689 (Taufen Lesum): Die Region um den Hof wird mit "Vor dem Feldschlage" bezeichnet.


1691 (Landmilizrolle für Platjenwarffe): Marten Haßhagen, 32 Jahre alt, Köthner


1710 (Landmilizrolle für Platjen Warfe): Marten Haßhagen, Handkahte, 50 Jahre alt, Sohn: Johann, 15 Jahre alt.


1765 Im Meierbrief von 1812 ist ein Hinweis auf eine Wasserkuhle, die sich seit 1765 beim Hof befindet.


1812 Abgleich und Erneuerung eines bestehenden Meiervertrages wegen Wechsels der Gutsherrschaft für den Guthsmeier Marten Haßhagen zu Platjenwerbe Nro 20.
Meiergefälle:

Erstens - An Zins zwey Rthlr (Reichstaler)
Zweitens - Acht Handdiensttage in corpore, und wenn solche nicht verlangt werden dafür sechs und dreißig Grote
Drittens - Ein Rauchhun in natura, oder wenn solches nicht begehrt wird sechs Grote
Viertens - Wegen Befriedigung seines Hofes zwölf Grote
Fünftens - Für die Befriedigung der Wasserkuhle seit 1765 sechs Grote
Sechstens - Für das im Lesumer Feld aquirirte Beusmanns Land einen Reichsthaler, alles in Cassamüntze
Siebtens - An Zins Rogken zwey Scheffel zwey Viertel Bremer-Maaße

„Der vorgeladene Gutsmeier Marten Haßhagen in Person erkannte die Angabe der Meiergefälle als richtig an, und erklärte, daß folgende Ländereien zu dessen Meierstelle gehörten, als

a) Ein Hausplatz und Garten von drey Viertel Einsaat groß mit Johann Berend Bruns ins Osten und Fredrich Fechtmann ins Westen benachbart.
b) Zwey Scheffel zwey Viertel Einsaat auf Krusen Kampe an Christopher Jachens ins Norden und Dirk Fechtmann ins Süden benachbart.
c) Ein Scheffel Saat-Land auf dem Lesumerfelde, an Dirk Brumerhoop ins Osten und Behrend Kühlken ins Westen benachbart.

Vorgelesen genehmigt, und unterschrieben


1817 Nach einem Verkaufs- und Kaufvertrag vom 8. Dez. 1817 zwischen Verkäufer Johann Wehmann zu Lesum und Käufer Marten Haßhagen zu Platjenwerbe verkauft Johann Wehmann von seinem Saatlande einen Streifen von 6 Fuß Breite für einen Wagenweg hinter Marten Haßhagen Kamp, längs Ahrend Meyers Lande bis in den Kirchweg. Das Kaufgeld von 5 Reichsthalern in Gold hat der Käufer bar bezahlt.


1820-1846 Im Verzeichnis der Gemeinheitsberechtigten Eingessenen der Dorfschaft Platjenwerbe wird unter der Ordnungs-Nr. 5 Marten, jetzt Lüer Haßhagen aufgeführt. In einer weiteren späteren Aufstellung von Interessenten am Teilungsprozeß finden wir unter der Ordnungs-Nr. 5 Marten Haßhagen.
In den Abfindungstabellen ist vermerkt, was jeder Interessent wirklich aus der Gemeinheitsteilung erhalten hat. Unter der Ordnungsnummer 5 sind für Marten, jetzt Lüer Haßhagen, für dessen Schullenstich die folgenden Parzellen mit Charten-Nr. vergeben:
Zusätzlicher Vermerk: hat von Hinrich Krudop sen. zu Holthorst 1,6687 Kuhweiden zugekauft

1. Der Anschuß bei dem Hause - 017
2. Im sogenannten Holze an der Brennhorst und dem großen Glindberge - 129
3. Zwischen der Blumhorst und dem sogenannten Schlaen Wege - 198
4. Im kleinen Ostermoore - 240
5. Westlich von der herrschaftlichen Forst am Hauptwege nach Lehnstedt - 142

1852 Urliste der Einwohner und Wohngebäude in Platjenwerbe Nr. 21 vom 3. Dezember 1852, aufgenommen von Baumeister Hermann Kühlken aus Platjenwerbe:

Ackersmann Lüder Hashagen Junior (56), Sohn Seefahrer Martin (19), Sohn Seefahrer Gerhard (17), Tochter Känke (15), Tochter Meta (14) und Tochter Greta (6).

1864 Urliste der Einwohner und Wohngebäude in Platjenwerbe Nr. 2 vom 3. Dezember 1864, aufgenommen von dem Vorsteher Hinrich Seiden aus Platjenwerbe:

Ackersmann Lüder Hashagen (68), Sohn Ackerknecht Conderath (33), Tochter Känke (15) als Magd, Tochter Metha (26) und Tochter Gretha (17).

1865 Die Hofstelle des Handköthners Lüder Hashagen jun. wird nach einem entsprechenden Antrag vom 16. September 1865 am 23. Oktober 1865 gegen ein Ablösungskapital von 20 Reichthalern, 9 Groten und 8 Heller frei. Der Vertrag wird vor der königlichen Ablösungskommission in Blumenthal besiegelt.


1872 Der Seefahrer Martin Hashagen, geboren 1833, Sohn von Luer Hashagen und Gretje Wehmann, 1852 noch auf der Hofstelle bei der Einwohnerzählung geführt, erklärt in einem handschriftlichen Dokument vom 27. Mai 1872 vor dem Kaiserlich Deutschen Konsulat in San Francisko seinen Verzicht auf die Stelle und gibt sein Einverständnis für die Umschreibung auf seinen Bruder Conrad Hashagen.
Martin und sein jüngerer Bruder Gerhard haben früh den elterlichen Hof verlassen, um als Jungen auf Auswandererschiffen eine langjährige seemännische Ausbildung zu beginnen. Die Reisen sind im Bremer Seeleute Register von 1824-1917 in den Heuerlisten dokumentiert.

Martin desertierte 1856 als Matrose in San Franzisko von Bord und ist in Amerika geblieben. Gerhard fiel am 30. Oktober 1863 als Zimmermann auf dem Schiff „Franklin“ über Bord und ertrank.


1874/75 Bei der Grundsteuerveranlagung wird in den Gemarkungsakten zum Ur-Kataster von Platjenwerbe für Platjenwerbe Nr. 2 sind dem Arbeiter Conrad Hashagen folgende Flächen zugewiesen: Blatt 2 Parzellen 72, 73, 74, 75.

Geschlechterfolge

Grabstein von Marten Haßhagen auf dem Lesumer Friedhof - Vorderseite.

Haßhagen-N.N.

Marten Haßhagen
+ 1665 uffen Platien Warbe

oo

Gesche N.N.
+ nach 1665


Haßhagen-N.N.

Johann Haßhagen
+ vor 1682 Platjenwerbe

oo vor 1660

Gesche N.N.
* um 1628
+ 1703 Platjenwerbe


N.N.-Haßhagen

Gesche N.N.
* um 1628
+ 1703 Platjenwerbe

Witwe des Johann Haßhagen

oo vor 1682

Arndt Haßhagen
+ 1734 Platjenwerbe


Arend Haßhagen scheint erst auf diesem Hof gewohnt zu haben, doch nach Übernahme des Hofes durch seinen Stiefsohn Marten Haßhagen nach der Heirat 1684 läßt er sich spätestens 1691 auf dem Hof Platjenwerbe Nr.15 nachweisen, den später seine Stieftochter Lücke Haßhagen erbt.

Haßhagen-Haslop

Marten Haßhagen
* 1660 Platjenwerbe
+ 1738 Platjenwerbe

Handköthner

oo 1684 Lesum

Gesche Haslop
* 1657 Brundorf
+ 1745 Platjenwerbe


Haßhagen-Stehnken

Marten Haßhagen
* 1699 Platjenwerbe
+ 1753 Platjenwerbe

Köthner auf dem Platjenwerbe

oo 1725 Lesum

Metje Stehnken
* 1705 Lesum
+ 1779 Platjenwerbe


Haßhagen-Bremer

Lüder Haßhagen
* 1728 Platjenwerbe
+ 1794 Platjenwerbe

Köthner auf dem Platjenwerbe

oo 1756 Lesum

Anna Alheit Bremer
* 1733 Ritterhude
+ 1808 Platjenwerbe


Haßhagen-Fechtmann-Meyerdierks

Martin Haßhagen
* 1767 Platjenwerbe
+ 1824 Platjenwerbe

Köthner in Platjenwerbe

(1) oo 1793 Lesum

Gesche Fechtmann
* 1775 Platjenwerbe Nr. 3
+ 1794 Platjenwerbe

(2) oo 1795 Lesum

Könke Margrete Meyerdierks
* 1776 Platjenwerbe Nr.10
+ 1840 Platjenwerbe


Hashagen-Wehmann

Luer Hashagen
* 1796 Platjenwerbe
+ 1868 Platjenwerbe

Köthner, Bäcker, Ackersmann. Er wird in der Einwohnerliste von 1812 als Junior (56) aufgeführt. 10 Kinder werden geboren, wenige erreichen das Erwachsenenalter. Die Söhne Martin und Gerhard fahren zur See. Martin desertiert 1856 von Bord in San Franzisko und verzichtet später, in Amerika lebend, auf seine Ansprüche an der Stelle, Gerhard geht 1863 als Zimmermann über Bord. Der Hof geht daher in Folge erst an den Sohn Conrad, der wahrscheinlich nicht gesund war, dann an die Tochter Gretha.

oo 1828 Lesum

Gretje Wehmann
* 1803 Wollah
+ 1852 Platjenwerbe


Hashagen

Conrad Hashagen
* 1831 Platjenwerbe

Er wird auf der Urkasterkarte von 1874 erwähnt.

Hashagen-Töbe

Gretha Hashagen
* 1847 Platjenwerbe

Schwester von Conrad Hashagen

oo 1874 im Hause in Platjenwerbe

Christian Heinrich Töbe
* 1850 Friedrichsdorf
+1940 in Platjenwerbe

Zigarrenmacher, 1938 der älteste Einwohner der Dorfschaft

1911 - Planskizze zu Umbaumaßnahmen
Um 1914 - Familie Friedrich Töbe in Sonntagskleidung mit Großvater Christian im Garten

Thöbe-Feldhusen

Georg Friedrich Thöbe
* 1874 Platjenwerbe
+ 1948 Platjenwerbe

Lagermeister. 1911 werden Umbauten im Haus durchgeführt und ein Teilkeller gebaut (Bauzeichnung)

oo

Meta Margarethe Feldhusen
* 1879 Platjenwerbe Nr. 5
+ 1966 Platjenwerbe



Töbe-Struckhoff

Margarethe Töbe
* 1902 Platjenwerbe
+ 1984 Bremen

Schiffszimmermann

oo 1925

Hermann Struckhoff
* 1900 Oetzen
+ 1958 Platjenwerbe


Um 1960 - Hoflage von Süden

Struckhoff-Hühnken

Christian Struckhoff
* 1930 Platjenwerbe
+ 2005

oo 1955

Thea Hühnken


Deutschmann-Mathiaszyk

Josef Deutschmann

Kaufmann aus Lesum, Eigentümer seit dem 1. Dezember 1965, 1967 Umbauten, Abriß von Stallungen im Haus, Schaffung von Wohnräumen

Rita Mathiaszyk


Brüggemann-Brüggemann

Ingrid Bärbel Brüggemann

Eigentümerin ab 1968

Ludwig Heinrich Brüggemann

Der Ehemann wird nach dem Tod seiner Frau Erbe

Wicklein-Jeschkowski

Albert Ferdinand Wicklein

Dr. med. Facharzt. Nach dem Erwerb 1976 vom Witwer Brüggemann ist das Ehepaar Eigentümer der Hofstelle.

Heidi Jeschkowski





Internetlinks

Offizielle Internetseiten



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