Gedenkblätter Friedrich Wölbling/011: Unterschied zwischen den Versionen
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Indessen fühlte der Vater je länger je mehr: es fehle der Mittelpunkt im Hause, beim Mann die Gehilfin, den Kindern die sorgende Mutter. Diese Sache lag dem Vater sehr am Herzen, und Gott der Herr, dem er auch diese Angelegenheit befohlen hatte, gab ihm 1856 in der Tochter des früh verstorbenen Superintendenten Ebert zu Potsdam eine treue Lebensgefährtin: Mathilde Ebert hatte sich als Lehrerin ausbilden lassen, leiete zuerst eine kleine Privatschule in Wusterhausen an der Dosse. Von dort aus kam sie oft zu ihrem Onkel Pastor Arendt nach Sieversdorf; derselbe nahm sich der jungen Nichte väterlich an und öffnete ihr Herz und Auge für die Wahrheiten des Evangeliums. Da lernte sie den Unterschied zwischen Weltkind und Gotteskind kennen, und es vollzog sicvh an ihr: Rein ab und Christo an! Als sie dann in Himmelstür bei der lieben Familie von Gentzkow die einzige Tochter unterrichtete, gewann sie die Dame des Hauses zur lieben Freundin, mit der sie auf Lebenszeit verbunden blieb. Auf einem Gute bei Jüterbog in der Mark fühlte sich unsere nachherige Mutter weniger wohl, aber dort war es, wo in dem lieben Pfarrhause bei Jittbogens der Vater diejenige kennen lernen sollte, welche gewillt war, den Lebensweg mit ihm zu gehen “bis daß der Tod Euch scheide!” Ihres Einzuges in unser Pfarrhaus erinnere ich mich noch gern; einFreund des Vaters empfing die Eltern an der Haustür mit einem Segensspruch. Nun konnten Beise im Verein dem Hause leben, die Kinder erziehen und ein Austausch aller geistigen Interessen fand statt. Viele Freunde erfreuten sich an der Eltern Glück; die Pfarrhäuser: Lichts in Walkow, Breithaupts in Herzberg und Goges in Alf-Ruppin bildeten mit Radensleben zusammen einen engen Kreis der Freundschaft. Ein Bibelkränzchen wurde gebildet, wo Geistliche und Laien mit ihren Familien zusammen Gottes Wort besprachen. Der Hausvater leitete das Ganze und kam viel Segen dadurch auf Alle. 1857 reisten die Eltern zu Gentzkows, den lieben Freunden, und danach nach Hermannsburg in der Lüneburger Heide. Dort wollten sie den Pastor Harms, den Bauernpastor kennen lernen, welcher zugleich ein großer Förderer der Heidenmission war. Das Hauptziel der |
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Indessen fühlte der Vater je länger je mehr: es fehle der Mittelpunkt im Hause, beim Mann die Gehilfin, den Kindern die sorgende Mutter. Diese Sache lag dem Vater sehr am Herzen, und Gott der Herr, dem er auch diese Angelegenheit befohlen hatte, gab ihm 1856 in der Tochter des früh verstorbenen Superintendenten Ebert zu Potsdam eine treue Lebensgefährtin: Mathilde Ebert hatte sich als Lehrerin ausbilden lassen, leiete zuerst eine kleine Privatschule in Wusterhausen an der Dosse. Von dort aus kam sie oft zu ihrem Onkel Pastor Arendt nach Sieversdorf; derselbe nahm sich der jungen Nichte väterlich an und öffnete ihr Herz und Auge für die Wahrheiten des Evangeliums. Da lernte sie den Unterschied zwischen Weltkind und Gotteskind kennen, und es vollzog sicvh an ihr: Rein ab und Christo an! Als sie dann in Himmelstür bei der lieben Familie von Gentzkow die einzige Tochter unterrichtete, gewann sie die Dame des Hauses zur lieben Freundin, mit der sie auf Lebenszeit verbunden blieb. Auf einem Gute bei Jüterbog in der Mark fühlte sich unsere nachherige Mutter weniger wohl, aber dort war es, wo in dem lieben Pfarrhause bei Jittbogens der Vater diejenige kennen lernen sollte, welche gewillt war, den Lebensweg mit ihm zu gehen “bis daß der Tod Euch scheide!” Ihres Einzuges in unser Pfarrhaus erinnere ich mich noch gern; einFreund des Vaters empfing die Eltern an der Haustür mit einem Segensspruch. Nun konnten Beise im Verein dem Hause leben, die Kinder erziehen und ein Austausch aller geistigen Interessen fand statt. Viele Freunde erfreuten sich an der Eltern Glück; die Pfarrhäuser: Lichts in Walkow, Breithaupts in Herzberg und Goges in Alf-Ruppin bildeten mit Radensleben zusammen einen engen Kreis der Freundschaft. Ein Bibelkränzchen wurde gebildet, wo Geistliche und Laien mit ihren Familien zusammen Gottes Wort besprachen. Der Hausvater leitete das Ganze und kam viel Segen dadurch auf Alle. 1857 reisten die Eltern zu Gentzkows, den lieben Freunden, und danach nach Hermannsburg in der Lüneburger Heide. Dort wollten sie den Pastor Harms, den Bauernpastor kennen lernen, welcher zugleich ein großer Förderer der Heidenmission war. Das Hauptziel der