Kalandsbruderschaft: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Kalandsbruderschaft''', auch '''societas vulgo confraternitas calendariorum''': Diese ab dem 13. Jh. entstandenen Vereinigungungen waren zunächst zahlenmäßig beschränkte, aber tatsächlich religiöse Brüderschaften von Geistlichen eines bestimmten Gebietes (Dekanat). Benannt war sie nach ihrem üblichen gemeinsamen Gottesdienst am Monatsersten (calendae). Schon im ersten Jahrhundert des Bestehens änderte sich Struktur. In den danach getrennt nach Priestern und Laien geführten Mitgliederlisten finden wir bereits Männer und Frauen, auch komplette Familien. Die Kalandsbruderschft hatte nun den Zweck des gegenseitigen Beistandes und der der gegenseitigen Förderung in allen Lebensbereichen. Ihren Schwerpunkt hatte die Bruderschaft zunächst in der Grafschaft Mark, dem Stift Essen, im niederrheinischen und mittelrheinischen Raum, um sich dann über Niedersachsen nach Norden und Osten auszudehnen. | '''Kalandsbruderschaft''', auch '''societas vulgo confraternitas calendariorum''': Diese ab dem 13. Jh. entstandenen Vereinigungungen waren zunächst zahlenmäßig beschränkte, aber tatsächlich religiöse Brüderschaften von Geistlichen eines bestimmten Gebietes (Dekanat). Benannt war sie nach ihrem üblichen gemeinsamen Gottesdienst am Monatsersten (calendae). Schon im ersten Jahrhundert des Bestehens änderte sich Struktur. In den danach getrennt nach Priestern und Laien geführten Mitgliederlisten finden wir bereits Männer und Frauen, auch komplette Familien. Die Kalandsbruderschft hatte nun den Zweck des gegenseitigen Beistandes und der der gegenseitigen Förderung in allen Lebensbereichen. Ihren Schwerpunkt hatte die Bruderschaft zunächst in der Grafschaft Mark, dem Stift Essen, im niederrheinischen und mittelrheinischen Raum, um sich dann über Niedersachsen nach Norden und Osten auszudehnen. | ||
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Beurteilung: Eine interessante Hilfsquelle bei der Adelsforschung, besonders des Verwaltungsadels im 14. und 15. Jhdt. | Beurteilung: Eine interessante Hilfsquelle bei der Adelsforschung, besonders des Verwaltungsadels im 14. und 15. Jhdt. | ||
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Version vom 17. Juni 2005, 13:23 Uhr
Kalandsbruderschaft, auch societas vulgo confraternitas calendariorum: Diese ab dem 13. Jh. entstandenen Vereinigungungen waren zunächst zahlenmäßig beschränkte, aber tatsächlich religiöse Brüderschaften von Geistlichen eines bestimmten Gebietes (Dekanat). Benannt war sie nach ihrem üblichen gemeinsamen Gottesdienst am Monatsersten (calendae). Schon im ersten Jahrhundert des Bestehens änderte sich Struktur. In den danach getrennt nach Priestern und Laien geführten Mitgliederlisten finden wir bereits Männer und Frauen, auch komplette Familien. Die Kalandsbruderschft hatte nun den Zweck des gegenseitigen Beistandes und der der gegenseitigen Förderung in allen Lebensbereichen. Ihren Schwerpunkt hatte die Bruderschaft zunächst in der Grafschaft Mark, dem Stift Essen, im niederrheinischen und mittelrheinischen Raum, um sich dann über Niedersachsen nach Norden und Osten auszudehnen.
Beurteilung: Eine interessante Hilfsquelle bei der Adelsforschung, besonders des Verwaltungsadels im 14. und 15. Jhdt.