Topographie Holstein 1841/A-H/280: Unterschied zwischen den Versionen
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:Familie v. Schilden; 1781 die Gebrüder, der Kammerherr Hans Heinrich, und der Geheime Conferenzrath Friedrich v. Schilden-Huitfeldt, letzter starb 1816; er hatte seinen Nachlaß mit der Fideicommißqualität belegt, mit der Clausel, daß wenn diese Familie ausstürbe, Männer, die sich um das Vaterland verdient gemacht hätten, dieses Fideicommiß erhalten sollten. Nach ihm erbte dieses Gut seine Wittwe, welche 1819 starb, worauf ihre Nichte, Emilie v. Schilden, geb. v. Schilden, Besitzerin ward. - Dieses Gut stand in der Landesmatrikel für 28 Pfl.; es sind aber 3 {{Bruch|1|2}} Pfl. abgenommen und mit Haselau vereinigt, weshalb es jetzt für 24 {{Bruch|1|2}} Pfl. contribuirt. - Haseldorf besteht: 1. aus dem {{Sperrschrift|Haupthofe}}, wozu mehrere Nebengebäude, ein, im Jahre 1830 erbauetes, Gefangenhaus und 6 kleine, im Gute vertheilte, Häuser gehören. 2. drei größeren Landbesitzungen, theils im Haseldorfer Altenkooge, theils im Hetlinger Neuenkooge belegen, von resp. 118 Demat (100 Steuert.), 115 Demat (97 Steuert.) und 337 Demat (285 Steuert.), welche Auswärtigen, nämlich v. Schilden auf Horst, J. H. Heinsohn Frau in Wedel, und dem Grafen v. Bernstorff-Gyldensteen, gehören. 3. dem Districte {{Sperrschrift|Altenfeldsdeich}} mit {{Sperrschrift|Altenkoog}}, der 14 Achtelh., 1 Kathe mit, und 7 Kathen ohne Land enthält. 4. dem Districte {{Sperrschrift|Roßsteert}} mit {{Sperrschrift|Knakenhörn}} und {{Sperrschrift|Hetlingenerdeich}}, der 2 Vollh., 1 Halbh., 3 Viertelh., 2 Achtelh. und 10 Kathen ohne Land enthält. 5. dem Districte {{Sperrschrift|Camperrege}} (z. Thl.), der 7 Vollh., 3 Halbh., 1 Viertelh., 8 Achtelh., 2 Kathen mit, und 6 Kathen ohne Land enthält. 6. dem Dorfe {{Sperrschrift|Haseldorf}} (s. Kirchdorf Haseldorf). 7. {{Sperrschrift|Deichreihe}}, der 1 Viertelh., 2 Achtelh., 6 Kathen ohne Land und ein Zollhaus enthält. 8. dem Districte {{Sperrschrift|Scholenfleth}} mit {{Sperrschrift|Haseldorfer Mühlenwurth}}, der 7 Vollh., 3 Halbh., 1 Viertelh., 4 Achtelh., eine Kathe mit, und 20 Kathen ohne Land enthält. - Hier ist eine Schule (58 K.). - In dem Districte Scholenfleth (vorm. Scholdenvlethe) verkaufte, im Jahre 1392, Marquard Koevoth dem Kloster Uetersen seine Zehnten. - Das ganze Gut hat mit dem Gute Hetlingen (s. Hetlingen) ein Areal von 2955 Demat, (2507 Steuert.; 349,887 [[Bild:Reichsthaler.svg|18px]] 24 β Steuerwerth). - Von diesen Ländereien gehören der Gutsherrschaft an Hoffeldern 994 Demat (768 Steuert.) - Die Bauerfelder, 1481 Demat groß, sind in Erbpacht gelegt, und die Gutsherrschaft hat bei dem Verkaufe das Vorkaufs- und Approbationsrecht. - Der Boden ist durchgängig Marschboden, nur im Dorfe Scholenfleth an einzelnen Stellen mit Sand untermischt. - Im Gute ist eine Windmühle, wozu die Gutsuntergehörigen und die Hetlinger Eingesessenen zwangspflichtig sind; hier sind ferner: 1 Holzsägerei, 1 Kalkbrennerei und eine Schiffsbrodbäckerei. - Zahl der Einwohner: 982, worunter 3 Krüger, welche zugleich Brauer und Brenner sind, 2 Krämer, 7 Höker, 3 Zimmerleute, 4 Schuster, 6 Schneider, 1 Maler, 1 Schiffszimmermann, 2 Schmiede, 1 Maurer, 5 Küper und 2 Bäcker. - Das gutsherrschaftliche Wohnhaus ist mit den Nebengebäuden in den Jahren 1801-1805, von Brandmauern in einfachem Style neu erbauet. Der alte Burgplatz mit einem doppelten Graben ist noch im Garten, neben dem neuen Wohnhause, zu sehen. In der Nähe liegt das Inspectoratgebäude, welches im Jahre 1821 neu erbauet ist. - Die Eingesessenen des Gutes müssen 2 Reuterpferde allein, und 1 gemeinschaftlich mit Blumendorf und Hanerau stellen. - Außer einer, unter Wallenstein geschehenen, Belagerung hat das Gut durch viele Ueberschwemmungen im Laufe der Zeit gelitten. In der Sturmfluth am 11. Septbr. 1751 stieg das Wasser an die Kellerfenster des Wohnhauses. Besonders bemerkenswerth aber ist die Fluth am 7. October 1756, wobei fast alle Deiche weggerissen, 217 Menschen ertranken und 155 Gebäude zerstört wurden. Bei |
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- Familie v. Schilden; 1781 die Gebrüder, der Kammerherr Hans Heinrich, und der Geheime Conferenzrath Friedrich v. Schilden-Huitfeldt, letzter starb 1816; er hatte seinen Nachlaß mit der Fideicommißqualität belegt, mit der Clausel, daß wenn diese Familie ausstürbe, Männer, die sich um das Vaterland verdient gemacht hätten, dieses Fideicommiß erhalten sollten. Nach ihm erbte dieses Gut seine Wittwe, welche 1819 starb, worauf ihre Nichte, Emilie v. Schilden, geb. v. Schilden, Besitzerin ward. - Dieses Gut stand in der Landesmatrikel für 28 Pfl.; es sind aber 3 1/2 Pfl. abgenommen und mit Haselau vereinigt, weshalb es jetzt für 24 1/2 Pfl. contribuirt. - Haseldorf besteht: 1. aus dem Haupthofe, wozu mehrere Nebengebäude, ein, im Jahre 1830 erbauetes, Gefangenhaus und 6 kleine, im Gute vertheilte, Häuser gehören. 2. drei größeren Landbesitzungen, theils im Haseldorfer Altenkooge, theils im Hetlinger Neuenkooge belegen, von resp. 118 Demat (100 Steuert.), 115 Demat (97 Steuert.) und 337 Demat (285 Steuert.), welche Auswärtigen, nämlich v. Schilden auf Horst, J. H. Heinsohn Frau in Wedel, und dem Grafen v. Bernstorff-Gyldensteen, gehören. 3. dem Districte Altenfeldsdeich mit Altenkoog, der 14 Achtelh., 1 Kathe mit, und 7 Kathen ohne Land enthält. 4. dem Districte Roßsteert mit Knakenhörn und Hetlingenerdeich, der 2 Vollh., 1 Halbh., 3 Viertelh., 2 Achtelh. und 10 Kathen ohne Land enthält. 5. dem Districte Camperrege (z. Thl.), der 7 Vollh., 3 Halbh., 1 Viertelh., 8 Achtelh., 2 Kathen mit, und 6 Kathen ohne Land enthält. 6. dem Dorfe Haseldorf (s. Kirchdorf Haseldorf). 7. Deichreihe, der 1 Viertelh., 2 Achtelh., 6 Kathen ohne Land und ein Zollhaus enthält. 8. dem Districte Scholenfleth mit Haseldorfer Mühlenwurth, der 7 Vollh., 3 Halbh., 1 Viertelh., 4 Achtelh., eine Kathe mit, und 20 Kathen ohne Land enthält. - Hier ist eine Schule (58 K.). - In dem Districte Scholenfleth (vorm. Scholdenvlethe) verkaufte, im Jahre 1392, Marquard Koevoth dem Kloster Uetersen seine Zehnten. - Das ganze Gut hat mit dem Gute Hetlingen (s. Hetlingen) ein Areal von 2955 Demat, (2507 Steuert.; 349,887 24 β Steuerwerth). - Von diesen Ländereien gehören der Gutsherrschaft an Hoffeldern 994 Demat (768 Steuert.) - Die Bauerfelder, 1481 Demat groß, sind in Erbpacht gelegt, und die Gutsherrschaft hat bei dem Verkaufe das Vorkaufs- und Approbationsrecht. - Der Boden ist durchgängig Marschboden, nur im Dorfe Scholenfleth an einzelnen Stellen mit Sand untermischt. - Im Gute ist eine Windmühle, wozu die Gutsuntergehörigen und die Hetlinger Eingesessenen zwangspflichtig sind; hier sind ferner: 1 Holzsägerei, 1 Kalkbrennerei und eine Schiffsbrodbäckerei. - Zahl der Einwohner: 982, worunter 3 Krüger, welche zugleich Brauer und Brenner sind, 2 Krämer, 7 Höker, 3 Zimmerleute, 4 Schuster, 6 Schneider, 1 Maler, 1 Schiffszimmermann, 2 Schmiede, 1 Maurer, 5 Küper und 2 Bäcker. - Das gutsherrschaftliche Wohnhaus ist mit den Nebengebäuden in den Jahren 1801-1805, von Brandmauern in einfachem Style neu erbauet. Der alte Burgplatz mit einem doppelten Graben ist noch im Garten, neben dem neuen Wohnhause, zu sehen. In der Nähe liegt das Inspectoratgebäude, welches im Jahre 1821 neu erbauet ist. - Die Eingesessenen des Gutes müssen 2 Reuterpferde allein, und 1 gemeinschaftlich mit Blumendorf und Hanerau stellen. - Außer einer, unter Wallenstein geschehenen, Belagerung hat das Gut durch viele Ueberschwemmungen im Laufe der Zeit gelitten. In der Sturmfluth am 11. Septbr. 1751 stieg das Wasser an die Kellerfenster des Wohnhauses. Besonders bemerkenswerth aber ist die Fluth am 7. October 1756, wobei fast alle Deiche weggerissen, 217 Menschen ertranken und 155 Gebäude zerstört wurden. Bei