Platjenwerbe Nr. 2: Unterschied zwischen den Versionen
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Es ist davon auszugehen, daß eine Wohnstelle an diesem Platz sehr früh im 17. Jahrhundert errichtet wurde und, daß die frühen Bewohner einen gewissen Reichtum haben mußten. Davon zeugt ein Grabstein für Marten Haßhagen aus dem Jahre 1668, der auf dem alten Lesumer Kirchhof erhalten ist. | |||
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Version vom 13. November 2009, 15:23 Uhr
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Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Osterholz > Platjenwerbe > Stubben
Einleitung
Platjenwerbe Nr. 2, Hof in Platjenwerbe, jetzt Gemeinde Ritterhude, Kreis Osterholz, Niedersachsen.
Adresse: Lindenstraße Nr.1
Geschichte des Hofes
Allgemein
Es ist davon auszugehen, daß eine Wohnstelle an diesem Platz sehr früh im 17. Jahrhundert errichtet wurde und, daß die frühen Bewohner einen gewissen Reichtum haben mußten. Davon zeugt ein Grabstein für Marten Haßhagen aus dem Jahre 1668, der auf dem alten Lesumer Kirchhof erhalten ist.
Chronologische Dokumentation
1682 (Landmilizrolle für Platjenwerbe nach Ernst Gerloff): Arend Hashagen, zwei Stiefsöhne
1689 (Taufen Lesum): Die Region um den Hof wird mit "Vor dem Feldschlage" bezeichnet.
1691 (Landmilizrolle für Platjenwarffe): Marten Haßhagen, 32 Jahre alt, Köthner
1710 (Landmilizrolle für Platjen Warfe): Marten Haßhagen, Handkahte, 50 Jahre alt, Sohn: Johann, 15 Jahre alt.
1765 Im Meierbrief von 1812 ist ein Hinweis auf eine Wasserkuhle, die sich seit 1765 beim Hof befindet.
1789 (Tobacks-Accise für das Dorf Platjenwerbe): 4. Lüder Haßhagen
1796 (Neubau auf der Hofstelle): Der Stirnbalken des neuen Hauses trägt folgende Inschrift: „Wo Gott nicht selber baut das haus so richtet keine müh was aus wo Gott das haus nicht selbst bewacht so schützt si weder stärk noch macht“
Bauherren und Baumeister Kühlken mit dem Datum der Errichtung
1812 Abgleich und Erneuerung eines bestehenden Meiervertrages wegen Wechsels der Gutsherrschaft für den Guthsmeier Marten Haßhagen zu Platjenwerbe Nro 20.
Meiergefälle:
- Erstens - An Zins zwey Rthlr (Reichstaler)
- Zweitens - Acht Handdiensttage in corpore, und wenn solche nicht verlangt werden dafür sechs und dreißig Grote
- Drittens - Ein Rauchhun in natura, oder wenn solches nicht begehrt wird sechs Grote
- Viertens - Wegen Befriedigung seines Hofes zwölf Grote
- Fünftens - Für die Befriedigung der Wasserkuhle seit 1765 sechs Grote
- Sechstens - Für das im Lesumer Feld aquirirte Beusmanns Land einen Reichsthaler, alles in Cassamüntze
- Siebtens - An Zins Rogken zwey Scheffel zwey Viertel Bremer-Maaße
„Der vorgeladene Gutsmeier Marten Haßhagen in Person erkannte die Angabe der Meiergefälle als richtig an, und erklärte, daß folgende Ländereien zu dessen Meierstelle gehörten, als
- a) Ein Hausplatz und Garten von drey Viertel Einsaat groß mit Johann Berend Bruns ins Osten und Fredrich Fechtmann ins Westen benachbart.
- b) Zwey Scheffel zwey Viertel Einsaat auf Krusen Kampe an Christopher Jachens ins Norden und Dirk Fechtmann ins Süden benachbart.
- c) Ein Scheffel Saat-Land auf dem Lesumerfelde, an Dirk Brumerhoop ins Osten und Behrend Kühlken ins Westen benachbart.
Vorgelesen genehmigt, und unterschrieben
1817 Nach einem Verkaufs- und Kaufvertrag vom 8. Dez. 1817 zwischen Verkäufer Johann Wehmann zu Lesum und Käufer Marten Haßhagen zu Platjenwerbe verkauft Johann Wehmann von seinem Saatlande einen Streifen von 6 Fuß Breite für einen Wagenweg hinter Marten Haßhagen Kamp, längs Ahrend Meyers Lande bis in den Kirchweg. Das Kaufgeld von 5 Reichsthalern in Gold hat der Käufer bar bezahlt.
1820-1846 Im Verzeichnis der Gemeinheitsberechtigten Eingessenen der Dorfschaft Platjenwerbe wird unter der Ordnungs-Nr. 5 Marten, jetzt Lüer Haßhagen aufgeführt. In einer weiteren späteren Aufstellung von Interessenten am Teilungsprozeß finden wir unter der Ordnungs-Nr. 5 Marten Haßhagen.
In den Abfindungstabellen ist vermerkt, was jeder Interessent wirklich aus der Gemeinheitsteilung erhalten hat. Unter der Ordnungsnummer 5 sind für Marten, jetzt Lüer Haßhagen, für dessen Schullenstich die folgenden Parzellen mit Charten-Nr. vergeben:
Zusätzlicher Vermerk: hat von Hinrich Krudop sen. zu Holthorst 1,6687 Kuhweiden zugekauft
- 1. Der Anschuß bei dem Hause - 017
- 2. Im sogenannten Holze an der Brennhorst und dem großen Glindberge - 129
- 3. Zwischen der Blumhorst und dem sogenannten Schlaen Wege - 198
- 4. Im kleinen Ostermoore - 240
- 5. Westlich von der herrschaftlichen Forst am Hauptwege nach Lehnstedt - 142
1852 Urliste der Einwohner und Wohngebäude in Platjenwerbe Nr. 21 vom 3. Dezember 1852, aufgenommen von Baumeister Hermann Kühlken aus Platjenwerbe:
- Ackersmann Lüder Hashagen Junior (56), Sohn Seefahrer Martin (19), Sohn Seefahrer Gerhard (17), Tochter Känke (15), Tochter Meta (14) und Tochter Greta (6).
1864 Urliste der Einwohner und Wohngebäude in Platjenwerbe Nr. 2 vom 3. Dezember 1864, aufgenommen von dem Vorsteher Hinrich Seiden aus Platjenwerbe:
- Ackersmann Lüder Hashagen (68), Sohn Ackerknecht Conderath (33), Tochter Känke (15) als Magd, Tochter Metha (26) und Tochter Gretha (17).
1865 Die Hofstelle des Handköthners Lüder Hashagen jun. wird nach einem entsprechenden Antrag vom 16. September 1865 am 23. Oktober 1865 gegen ein Ablösungskapital von 20 Reichthalern, 9 Groten und 8 Heller frei. Der Vertrag wird vor der königlichen Ablösungskommission in Blumenthal besiegelt.
1872 Der Seefahrer Martin Hashagen, geboren 1833, Sohn von Luer Hashagen und Gretje Wehmann, 1852 noch auf der Hofstelle bei der Einwohnerzählung geführt, erklärt in einem handschriftlichen Dokument vom 27. Mai 1872 vor dem Kaiserlich Deutschen Konsulat in San Francisko seinen Verzicht auf die Stelle und gibt sein Einverständnis für die Umschreibung auf seinen Bruder Conrad Hashagen.
Martin und sein jüngerer Bruder Gerhard haben früh den elterlichen Hof verlassen, um als Jungen auf Auwandererschiffen eine langjährige seemännische Ausbildung zu beginnen. Die Reisen sind im Bremer Seeleute Register von 1824-1917 in den Heuerlisten dokumentiert.
Martin desertierte 1856 als Matrose in San Franzisko von Bord und ist wahrscheinlich in Amerika geblieben. Gerhard ist am 30. Oktober 1863 als Zimmermann auf dem Schiff „Franklin“ über Bord gefallen und ertrunken.
1874/75 Bei der Grundsteuerveranlagung wird in den Gemarkungsakten zum Ur-Kataster von Platjenwerbe für Platjenwerbe Nr. 2 sind dem Arbeiter Conrad Hashagen folgende Flächen zugewiesen: Blatt 2 Parzellen 72, 73, 74, 75.
Geschlechterfolge
Haßhagen-N.N.
Marten Haßhagen
+ 1665 uffen Platien Warbe
oo
Gesche N.N.
+ nach 1665
Haßhagen-N.N.
Johann Haßhagen
+ vor 1682 Platjenwerbe
oo vor 1660
Gesche N.N.
* um 1628
+ 1703 Platjenwerbe
N.N.-Haßhagen
Gesche N.N.
* um 1628
+ 1703 Platjenwerbe
- Witwe des Johann Haßhagen
oo vor 1682
Arndt Haßhagen
+ 1734 Platjenwerbe
- Arend Haßhagen scheint erst auf diesem Hof gewohnt zu haben, doch nach Übernahme des Hofes durch seinen Stiefsohn Marten Haßhagen nach der Heirat 1684 läßt er sich spätestens 1691 auf dem Hof Platjenwerbe Nr.15 nachweisen, den später seine Stieftochter Lücke Haßhagen erbt.
Haßhagen-Haslop
Marten Haßhagen
* 1660 Platjenwerbe
+ 1738 Platjenwerbe
- Handköthner
oo 1684 Lesum
Gesche Haslop
* 1657 Brundorf
+ 1745 Platjenwerbe
Haßhagen-Stehnken
Marten Haßhagen
* 1699 Platjenwerbe
+ 1753 Platjenwerbe
- Köthner auf dem Platjenwerbe
oo 1725 Lesum
Metje Stehnken
* 1705 Lesum
+ 1779 Platjenwerbe
Haßhagen-Bremer
Lüder Haßhagen
* 1728 Platjenwerbe
+ 1794 Platjenwerbe
- Köthner auf dem Platjenwerbe
oo 1756 Lesum
Anna Alheit Bremer
* 1733 Ritterhude
+ 1808 Platjenwerbe
Haßhagen-Fechtmann-Meyerdierks
Martin Haßhagen
* 1767 Platjenwerbe
+ 1824 Platjenwerbe
- Köthner in Platjenwerbe
(1) oo 1793 Lesum
Gesche Fechtmann
* 1775 Platjenwerbe Nr. 3
+ 1794 Platjenwerbe
(2) oo 1795 Lesum
Könke Margrete Meyerdierks
* 1776 Platjenwerbe Nr.10
+ 1840 Platjenwerbe
Hashagen-Wehmann
Luer Hashagen
* 1796 Platjenwerbe
+ 1868 Platjenwerbe
- Köthner, Bäcker, Ackersmann. Er wird in der Einwohnerliste von 1812 als Junior (56) aufgeführt. 10 Kinder werden geboren, wenige erreichen das Erwachsenenalter. Die Söhne Martin und Gerhard fahren zur See. Martin desertiert 1856 von Bord in San Franzisko und verzichtet später, in Amerika lebend, auf seine Ansprüche an der Stelle, Gerhard geht 1863 als Zimmermann über Bord. Der Hof geht daher in Folge erst an den Sohn Conrad, dann an die Tochter Gretha.
oo 1828 Lesum
Gretje Wehmann
* 1803 Wollah
+ 1852 Platjenwerbe
Hashagen
Conrad Hashagen
* 1831 Platjenwerbe
- Er wird auf der Urkasterkarte von 1874 erwähnt.
Hashagen-Töbe
Gretha Hashagen
* 1847 Platjenwerbe
- Schwester von Conrad Hashagen
oo 1874 im Hause in Platjenwerbe
Christian Heinrich Töbe
* 1850 Friedrichsdorf
+1940 in Platjenwerbe
- Zigarrenmacher, 1938 der älteste Einwohner der Dorfschaft
Thöbe-Feldhusen
Georg Friedrich Thöbe
* 1874 Platjenwerbe
+ 1948 Platjenwerbe
- Lagermeister. 1911 werden Umbauten im Haus durchgeführt und ein Teilkeller gebaut (Bauzeichnung)
oo
Meta Margarethe Feldhusen
* 1879 Platjenwerbe Nr. 5
+ 1966 Platjenwerbe
Töbe-Struckhoff
Margarethe Töbe
* 1902 Platjenwerbe
+ 1984 Bremen
- Schiffszimmermann
oo 1925
Hermann Struckhoff
* 1900 Oetzen
+ 1958 Platjenwerbe
Struckhoff-Hühnken
Christian Struckhoff
* 1930 Platjenwerbe
+ 2005
oo 1955
Thea Hühnken
Deutschmann-Mathiaszyk
Josef Deutschmann
- Kaufmann aus Lesum, Eigentümer seit dem 1. Dezember 1965, 1967 Umbauten, Abriß von Stallungen im Haus, Schaffung von Wohnräumen
Rita Mathiaszyk
Brüggemann-Brüggemann
Ingrid Bärbel Brüggemann
- Eigentümerin ab 1968
Ludwig Heinrich Brüggemann
- Der Ehemann wird nach dem Tod seiner Frau Erbe
Wicklein-Jeschkowski
Albert Ferdinand Wicklein
- Dr. med. Facharzt. Nach dem Erwerb 1976 vom Witwer Brüggemann ist das Ehepaar Eigentümer der Hofstelle.
Heidi Jeschkowski
Internetlinks
Offizielle Internetseiten