Weber: Unterschied zwischen den Versionen

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===Der Webstuhl===
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[[Bild:Webstuhl02.jpg|thumb|250px|Kötterin beim Weben]]
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Die Kette ist im Webstuhl in einer Fläche aufgespannt, der Weber hebt einen Teil ihrer Fäden, wirft den Schlitzen oder das Schiffchen, in welchem der Einschuss auf einer Spindel aufgewickelt enthalten ist, zwischen beide Fadensysteme hindurch , schiebt und schlägt den eingeschossenen Faden mittelst des Rietblattes fest an den vorhergehenden au, zieht dann die gehobenen Fäden zurück, um die vor¬her unten liegenden zu heben, schiesst wieder ein etc.  
Die Kette ist im Webstuhl in einer Fläche aufgespannt, der Weber hebt einen Teil ihrer Fäden, wirft den Schlitzen oder das Schiffchen, in welchem der Einschuss auf einer Spindel aufgewickelt enthalten ist, zwischen beide Fadensysteme hindurch , schiebt und schlägt den eingeschossenen Faden mittelst des Rietblattes fest an den vorhergehenden au, zieht dann die gehobenen Fäden zurück, um die vorher unten liegenden zu heben, schiesst wieder ein etc.  


====Aufstellung====
====Aufstellung====

Version vom 20. Oktober 2009, 07:04 Uhr

Disambiguation notice Weber ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Weber (Begriffserklärung).

Bebilderte Ständebeschreibung: Die Handwerker, organisiert in ihren Amt, ihrer Zunft oder Gilde waren in den Städten des HRR maßgend bei der Wahl der lokalen Bürgermeister und des Rates („Deutsches Städtebuch“).

Horizontal-Trittwebstuhls vor 1694

Einleitung

Schon im 12. Jhdt. wurden gewebte Tuche über den Fernhandel abgesetzt, doch blieben Spinnerei und Weberei im 11. und 12. Jhdt. noch weitgehend häusliche Nebenbeschäftigung, und es wurde kaum über den lokalen Bedarf hinaus produziert.

1268 erhielten die Basler Linwetter (Leineweber) ein Privileg, und Speyer erließ 1298 eine Weberordnung.In der Weberei verbreitete Garne waren Wolle (Tuchmacherei), Flachs und Hanf (Leinenweberei) aus einheimischen Rohstoffen, später aber auch Baumwolle und Seide aus eingeführten Rohstoffen, sowie Barchent (Mischgewebe aus Leinen und Baumwolle) wurden verarbeitet.

Spezialisierungen

Schon seit dem 14. Jh. wurde Schafzucht in größerem Rahmen betrieben, und um 1500 war Wolle fester Bestandteil des Groß- und Fernhandels. Die Wolle mußte zunächst grob gesäubert (gebrockt) und gebrüht werden, bevor sie mit dem Wollbogen (Zunftzeichen) geschlagen und dann gleichmäßig mit Fett durchfeuchtet wurde. Die "geschmälzte" Wolle wurde von Wollschlägern mit dem Wollkamm (Krempel) gekämmt, gestrichen oder kardätscht (die Fasern wurden parallel gelegt und so zum Spinnen vorbereitet). Bis in das 19. Jh. blieb auch das Spinnen und Spulen hauptsächlich Frauen-und Kinderarbeit. Als eigenständiges Gewerbe trennten sich in Schlesien im 14. Jh. die Garnzieher von den Wollwebern.

Frauen- und Männerarbeit

Flacher Hauswebstuhl mit Kettfäden

Das Weben war zumindest auf dem platten Lande noch im 18. Jahrhundert als Nebenerwerbstätigkeit, regional unterschiedlich, sowohl Frauen- als auch Männerarbeit. Gewebt wurde von Landwirten wie auch von Tagelöhnern je nach Raumausstattung und Möglichkeit in der Stube, auf der Diele oder in einer Webkammer. Nach der Arbeit baute man den Webstuhl häufig aus Platzmangel auseinander und stellte die Einzelteile in eine Nebenraum oder neben dem Bett ab.

Frauen auch in Gilden

Frauen waren jedoch auch als selbständige Weberinnen tätig, wenngleich sie um 1500 schon weitgehend aus der städtisch-zünftischen Weberei verdrängt waren: In Bremen gab es nach 1500 nur noch bei den Leinewebern selbständige Meisterinnen, die Mitarbeit von Frauen und Töchtern war hier durchaus üblich. Schmalweberinnen und Schleierwirkerinnen betrieben auch im 16. und 17. Jhdt. noch ihr Gewerbe.

Webvorgang

Weben nennt man die Herstellung von Zeugen (Geweben) durch regelmässige Verschlingung rechtwinklig sich kreuzender Fäden. Durch die der Länge nach verlaufenden stärkeren Fäden (Kette, Zettel, Aufzug) zieht sich ohne sichtbare Unterbrechung der Einschuss (Einschlag, Eintrag), indem dieser Faden an den Rändern der Kette deren äusserste Fäden umschlingt und zurückkehrt. Durch dies Umschlingen entsteht die Egge (Leiste, Sahlband).

Der Webstuhl

Kötterin beim Weben

Die Kette ist im Webstuhl in einer Fläche aufgespannt, der Weber hebt einen Teil ihrer Fäden, wirft den Schlitzen oder das Schiffchen, in welchem der Einschuss auf einer Spindel aufgewickelt enthalten ist, zwischen beide Fadensysteme hindurch , schiebt und schlägt den eingeschossenen Faden mittelst des Rietblattes fest an den vorhergehenden au, zieht dann die gehobenen Fäden zurück, um die vorher unten liegenden zu heben, schiesst wieder ein etc.

Aufstellung

Die Vorbereitung des Webstuhls im eigenen Heim war aufwändig. Das Anbringen der Kettfäden, zwischen denen das Schiffchen hin- und herwandern sollte, erforderte viel Erfahrung. Oft musste der Webstuhl selbst erst aufgebaut werden. Die sogenannte Kette wurde von mehreren Personen angebracht, wobei verhindert werden musste, dass sich die Kettfäden verknoteten. Über alle Bäume und Streben des Webstuhls führten die Fäden vom drehbaren Kett- zum Brustbaum, vor dem die Weberin saß.

Weiterverarbeitung

Nach dem Weben wurden die Tuche gewalkt (Walkmühle), um eine Verdichtung und Verfilzung des Tuches zu erreichen. Während der Loden nicht gefärbt und auch nicht geschoren wurde, wurden bessere Tuche vom Tuchscherer bzw. Tuchbereiter appretiert.

Ausbildung in der Gilde

  • Lehrzeiten waren vergleichsweise kurz, bis ins 17.Jhdt. ein bis zwei Lehrjahre aus
  • Bildweber (gemusterte Gewebe, Bildwerk) vier Jahre
  • kein — oder nur ein geringes — Lehrgeld an den Meister zu zahlen, während die Lehrjungen meist von Anfang an (geringen) Lohn erhielten.
    • Im Spätmittelalter bildeten sich auch Vereinigungen der Gesellen im Textilgewerbe heraus.

Ende des Handwerks

Durch die Einführung der mechanischen Webstühle (Maschinenstähle, Kraftstühle), welche anfänglich meist durch Dampf betrieben waren, wurde in kürzester Zeit das Handwerk verdrängt, da deren Leistung die der Handstühle erheblich übertraf. Den ersten brauchbaren mechanischen Webstuhl konstruirte Cartwright 1787.

Spezialisierungen

Bereits im Mittelalter gab es diverse Spezialisierungen in der Weberei:

  • Wollweber = Tuchmacher, Wandmacher oder Grautucher (städtische Gilden)
  • Leinenweber (ländliches Heimgewerbe zur Verarbeitung von Flachs und Hanf für Haustuch, Säcke und grobe Zeuge, jedoch nicht mehr für zu exportierende Leinwand)
  • Schmalweberin
  • Schleierwirkerin
  • Strumpfweber
  • Bildweber

Bandweberei

Die Bandweberei (Bandwirkerei) ist die Darstellung schmaler Gewebe auf Webstühlen, Leinene Bänder wurden aus Garn (Leinwandband) oder Zwirn (Zwirnhand) gefertigt. Strippenbäuder (Siruppen) sind grobes geköpertes Zwirnband. Baumwollene Bänder sind leindwandartig (Perkalband) gewebt. Wollene Bänder (Harrasband) bestehen stets aus Kammwollgespinnst.