Zimmermann: Unterschied zwischen den Versionen
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Bis in das 18. Jhdt. wurden die meisten Häuser in Stadt und Land aus Fachwerk von den Zimmermännern errichtet und boten für die Zimmerleute — ebenso wie der Bau von Mühlen, Brücken, Gerüsten sowie der Stollenausbau — ein weites Betätigungsfeld; auch die Schiffszimmerei ist dem Zimmermannshandwerk im weiteren Sinne zuzuordnen. | Bis in das 18. Jhdt. wurden die meisten Häuser in Stadt und Land aus Fachwerk von den Zimmermännern errichtet und boten für die Zimmerleute — ebenso wie der Bau von Mühlen, Brücken, Gerüsten sowie der Stollenausbau im Bergbau — ein weites Betätigungsfeld; auch die Schiffszimmerei ist dem Zimmermannshandwerk im weiteren Sinne zuzuordnen. | ||
Die Gefache wurden anfangs — auf dem Lande vom Bauherrn und seiner Nachbarschaft selbst — vom [[Kleiber]] ausgefüllt. Im Gefach wurde ein Weidenrutengeflecht eingebaut und danach mit Lehm und gehäckseltem Stroh bespachtelt und witterungsfest abgedichtet. Durch zunehmende Sandsteinbauweise und die Verwendung gebrannter Steine verloren die [[Kleiber]] an Bedeutung. | Die Gefache wurden anfangs — auf dem Lande vom Bauherrn und seiner Nachbarschaft selbst — vom [[Kleiber]] ausgefüllt. Im Gefach wurde ein Weidenrutengeflecht eingebaut und danach mit Lehm und gehäckseltem Stroh bespachtelt und witterungsfest abgedichtet. Durch zunehmende Sandsteinbauweise und die Verwendung gebrannter Steine verloren die [[Kleiber]] an Bedeutung. |
Version vom 16. Oktober 2009, 10:36 Uhr
Einleitung
Die Zimmerleute als wichtigste Handwerker beim Bau eines Fachwerkhauses hatten sich nur in den Städten zu Gilden zusammengeschlossen, die zahlreichen ländlichen Zimmerleute waren dagegen unorganisiert und betrieben ihr Geschäft als Nebentätigkeit.
Ländliche Zimmerleute
Ob die ländlichen Zimmerleute eine geregelte Ausbildung durchlaufen mußten, ist bisher unbekannt. Ein Großtei der ländlichen Gebäude wurde jedenfalls von ihnen errichtet. Wie auch die Schreiner fertigten sie ebenfalls hölzerne landwirtschaftliche Geräte, Dielenböden, Türen, Treppen sowie Fensterrahmen und führte Reparaturen aus. Ländliche Zimmerleute errichteten und verbretterten Nebengebäude, Remisen, Schuppen und Ställe.
Ausbau der Gefache
Bis in das 18. Jhdt. wurden die meisten Häuser in Stadt und Land aus Fachwerk von den Zimmermännern errichtet und boten für die Zimmerleute — ebenso wie der Bau von Mühlen, Brücken, Gerüsten sowie der Stollenausbau im Bergbau — ein weites Betätigungsfeld; auch die Schiffszimmerei ist dem Zimmermannshandwerk im weiteren Sinne zuzuordnen.
Die Gefache wurden anfangs — auf dem Lande vom Bauherrn und seiner Nachbarschaft selbst — vom Kleiber ausgefüllt. Im Gefach wurde ein Weidenrutengeflecht eingebaut und danach mit Lehm und gehäckseltem Stroh bespachtelt und witterungsfest abgedichtet. Durch zunehmende Sandsteinbauweise und die Verwendung gebrannter Steine verloren die Kleiber an Bedeutung.
Städtische Zimmerleute
Die Zimmerleute städtischer Gilden waren zuständig zur Erbauung fester Dächer von Burgen, Kirchen, alten und neuen Häuser. Sie erstellten Fachwerkgebunde, Giebelveretterungen, Deckenbeläge und Wandverkleidungen. Sie erbauten verschiedene Arten von Mühlen, darunter auch verschiedenartige Windmühlen. Zimmerleute erbauten standfeste Brücken über Flüsse, Gräben und Täler, sie erbauten Wehrgänge an Stadt- und Burgmauern. Sie waren Zuständig bei der Erbauung von Schiffen, Fähren und Flößen verschiedener Art. Zimmerleute erbauten Blockhäuser zum Wetterschutz. Sie betrieben auch den Innenausbau mit ihren Hölzern.