Topographie Holstein 1841/A-H/218: Unterschied zwischen den Versionen

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:sind noch Spuren einer ehemaligen Capelle, wo, der Sage nach, der Prediger zu Hohenaspe jede 4te Woche predigen mußte. Noch jetzt erhalten die Kirche und der Prediger zu Hohenaspe eine ansehnliche Rockenlieferung aus Hohenwestedt. Unweit des Platzes der Capelle ist ein bedeutender Grabhügel, in welchem Töpfe mit Asche und 2 steinerne Messer gefunden sind.
;Glüsing: Dorf in Norderdithmarschen; Kspv. und Ksp. Tellingstedt; enthält 7 Höfe und 1 Stelle mit Land, (19 H.). - Nebenschule (10 K.). - Zahl der Einwohner: 57. - Areal: 162 Steuert. - In der Nähe des Dorfes sind mehrere Grabhügel und in einem Gehölze soll ehemals ein Götzentempel gestanden haben. - An der, nahe beim Dorfe vorbeifließenden, Aue, war ehemals eine Wassermühle; auch sind hier Spuren von Verschanzungen.
;Gnarbarg: s. Hummelsbüttel.
;Gnessowe: s. Gnissau.
;Gneversdorf: Dorf im Travemünder Winkel, der Stadt Lübek zuständig, nahe nördlich von Travemünde; Ksp. Travemünde. - Es gehörte ehemals dem Lübeker Domcapitel, nach dessen Säcularisation, 1803, die Stadt Lübek dasselbe, als einen Theil der Entschädigung für die an Meklenburg abgetretenen Dörfer erhielt. Es enthält 5 Vollh., (12 H.). - Zahl der Einwohner: 77, worunter 1 Schuster. - Die Feldmark, welche ein Areal von 432 Ton., 222 R., die Tonne zu 240 Q. R. hat, reicht bis an die Stadtfeldmark von Travemünde. Das Ufer an der Ostsee leidet oft bei nördlichen Winden Abbruch; an demselben Ufer liegt ein großer Stein (Mevenstein), welcher jetzt vom Wasser bedeckt ist, aber vor 60-70 Jahren trocken gelegen haben soll.
;Gnissau: (vorm. {{Sperrschrift|Gnessowe}}); Kirchdorf an einer Nebenlandstraße von Plön nach Lübek, an der Trave, {{Bruch|3|4}} M. westlich von Ahrensbök; Amt Ahrensbök. - Aus diesem, von Anhöhen und Niederungen umgebenen, Dorfe, welches seinen Namen von einer Aue hat, die durch den nördlichen Theil des Dorfes fließt, verkauften im Jahre 1413 die Gebrüder Dietrich und Gerhard Höken dem Kloster zu Ahrensbök 12 Hufen, 9 Wurthen und 3 Wiesen, und nach einer Bestätigungsurkunde des Königs Christian I. gehörte ein Theil dieses Dorfes und die geistliche Gerichtsbarkeit dem Segeberger Kloster. - Es besteht außer dem Pastorate, dem Prediger-Wittwenhause und der Küsterstelle, welche mit der Schule verbunden ist, aus 8 Vollhufen, 2 Halbh., 5 Viertelh., 1 Achtelh., 4 Zwölftelh. und 28 Kathen, (10 {{Bruch|3|8}} Pfl.). Außer diesen sind südlich ausgebauet: 2 Kathen, {{Sperrschrift|auf der Brücke}} genannt, östlich 6 Kathen, {{Sperrschrift|Langenschlag}}, 1 Zwölftelh. und 3 Kathen, {{Sperrschrift|Heckkathen}}, südöstlich 1 Kathe, {{Sperrschrift|Bentkampholz}}, und eine Kathe, {{Sperrschrift|am Moorteich}}, nördlich 1 Viertelh. und 3 Kathen, {{Sperrschrift|Steinkreuz}}. - Die vormalige Kirche stand schon im Jahre 1286; die jetzige, 1600 erbauete, ist nur klein, aber für die Gemeinde hinlänglich geräumig, sie ist nicht gewölbt und hat keine Orgel. Bemerkenswerth ist das Christusbild über dem Altare und ein großer Taufstein. - Zur Wahl des Predigers präsentirt der König; Curiatstimmen haben der König, der Fürst von Lübek und der Besitzer von Travenort. - Schule (120 K.). - Zahl der Einwohner: 569, worunter 2 Schmiede, 2 Rademacher, 1 Zimmermann, 2 Maurer, 3 Schuster, 4 Schneider, 2 Böttcher, 1 Bäcker und 4 Weber. Wirthshäuser sind im Dorfe selbst 2, wobei auch die Hökerei getrieben wird, ferner in Heckkathen und zu Steinkreuz; bei dem letzten befindet sich eine Ziegelei. - Eine kleine Tuchmanufactur ward

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Topographie Holstein 1841
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sind noch Spuren einer ehemaligen Capelle, wo, der Sage nach, der Prediger zu Hohenaspe jede 4te Woche predigen mußte. Noch jetzt erhalten die Kirche und der Prediger zu Hohenaspe eine ansehnliche Rockenlieferung aus Hohenwestedt. Unweit des Platzes der Capelle ist ein bedeutender Grabhügel, in welchem Töpfe mit Asche und 2 steinerne Messer gefunden sind.
Glüsing
Dorf in Norderdithmarschen; Kspv. und Ksp. Tellingstedt; enthält 7 Höfe und 1 Stelle mit Land, (19 H.). - Nebenschule (10 K.). - Zahl der Einwohner: 57. - Areal: 162 Steuert. - In der Nähe des Dorfes sind mehrere Grabhügel und in einem Gehölze soll ehemals ein Götzentempel gestanden haben. - An der, nahe beim Dorfe vorbeifließenden, Aue, war ehemals eine Wassermühle; auch sind hier Spuren von Verschanzungen.
Gnarbarg
s. Hummelsbüttel.
Gnessowe
s. Gnissau.
Gneversdorf
Dorf im Travemünder Winkel, der Stadt Lübek zuständig, nahe nördlich von Travemünde; Ksp. Travemünde. - Es gehörte ehemals dem Lübeker Domcapitel, nach dessen Säcularisation, 1803, die Stadt Lübek dasselbe, als einen Theil der Entschädigung für die an Meklenburg abgetretenen Dörfer erhielt. Es enthält 5 Vollh., (12 H.). - Zahl der Einwohner: 77, worunter 1 Schuster. - Die Feldmark, welche ein Areal von 432 Ton., 222 R., die Tonne zu 240 Q. R. hat, reicht bis an die Stadtfeldmark von Travemünde. Das Ufer an der Ostsee leidet oft bei nördlichen Winden Abbruch; an demselben Ufer liegt ein großer Stein (Mevenstein), welcher jetzt vom Wasser bedeckt ist, aber vor 60-70 Jahren trocken gelegen haben soll.
Gnissau
(vorm. Gnessowe); Kirchdorf an einer Nebenlandstraße von Plön nach Lübek, an der Trave, 3/4 M. westlich von Ahrensbök; Amt Ahrensbök. - Aus diesem, von Anhöhen und Niederungen umgebenen, Dorfe, welches seinen Namen von einer Aue hat, die durch den nördlichen Theil des Dorfes fließt, verkauften im Jahre 1413 die Gebrüder Dietrich und Gerhard Höken dem Kloster zu Ahrensbök 12 Hufen, 9 Wurthen und 3 Wiesen, und nach einer Bestätigungsurkunde des Königs Christian I. gehörte ein Theil dieses Dorfes und die geistliche Gerichtsbarkeit dem Segeberger Kloster. - Es besteht außer dem Pastorate, dem Prediger-Wittwenhause und der Küsterstelle, welche mit der Schule verbunden ist, aus 8 Vollhufen, 2 Halbh., 5 Viertelh., 1 Achtelh., 4 Zwölftelh. und 28 Kathen, (10 3/8 Pfl.). Außer diesen sind südlich ausgebauet: 2 Kathen, auf der Brücke genannt, östlich 6 Kathen, Langenschlag, 1 Zwölftelh. und 3 Kathen, Heckkathen, südöstlich 1 Kathe, Bentkampholz, und eine Kathe, am Moorteich, nördlich 1 Viertelh. und 3 Kathen, Steinkreuz. - Die vormalige Kirche stand schon im Jahre 1286; die jetzige, 1600 erbauete, ist nur klein, aber für die Gemeinde hinlänglich geräumig, sie ist nicht gewölbt und hat keine Orgel. Bemerkenswerth ist das Christusbild über dem Altare und ein großer Taufstein. - Zur Wahl des Predigers präsentirt der König; Curiatstimmen haben der König, der Fürst von Lübek und der Besitzer von Travenort. - Schule (120 K.). - Zahl der Einwohner: 569, worunter 2 Schmiede, 2 Rademacher, 1 Zimmermann, 2 Maurer, 3 Schuster, 4 Schneider, 2 Böttcher, 1 Bäcker und 4 Weber. Wirthshäuser sind im Dorfe selbst 2, wobei auch die Hökerei getrieben wird, ferner in Heckkathen und zu Steinkreuz; bei dem letzten befindet sich eine Ziegelei. - Eine kleine Tuchmanufactur ward