Hühnerhypnose: Unterschied zwischen den Versionen
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Allerdings mussten wir unsere „Kunst“ rasch einstellen, weil Mutter das so wollte. Sie meinte, der Schock über unseren Streich säße den Hühnern so sehr in den Knochen, dass sie nun weniger Eier als sonst legten. Das stimmte sogar! Denn es war die kältere Jahreszeit gekommen, in der Hühner ganz allgemein weniger Eier zu legen pflegen als sonst. Dennoch waren wir stolz auf uns: Gekonnt ist eben gekonnt! | Allerdings mussten wir unsere „Kunst“ rasch einstellen, weil Mutter das so wollte. Sie meinte, der Schock über unseren Streich säße den Hühnern so sehr in den Knochen, dass sie nun weniger Eier als sonst legten. Das stimmte sogar! Denn es war die kältere Jahreszeit gekommen, in der Hühner ganz allgemein weniger Eier zu legen pflegen als sonst. Dennoch waren wir stolz auf uns: Gekonnt ist eben gekonnt! | ||
[[Kategorie:Memelland]] |
Aktuelle Version vom 1. September 2009, 10:44 Uhr
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Von Gerhard Krosien
So lange ich denken kann, haben meine Eltern in Schmelz Leghorns gezüchtet, schöne weiße Leghorns. Einesteils der Eier wegen, aber auch wegen eines schmackhaften Hühnerbratens von Zeit zu Zeit. Weiße Hühner begleiteten uns Bowkes seinerzeit vom Säuglingsalter an, und zwar von frisch aus dem Ei geschlüpften Küken über die „Halbstarken“ bis zu den ausgewachsenen Hähnen und Hennen. Nicht nur, dass wir als Kinder schon mal ein frisch gelegtes Ei unter der Legerin wegstibitzten, an einem Nagel in der Wand aufschlugen und dann den Inhalt roh - ohne Schaden für unsere Gesundheit! – hinunter schlürften; nein, wir dachten auch darüber nach, wie wir diese Tiere dressieren könnten.
Viele Versuche schlugen fehl. Nur einer klappte: Das Hypnotisieren. Und das ging so: Wir griffen uns jeweils ein Huhn und hielten es so, dass es auf dem Rücken lag, die Beine in die Höhe. Dann wurde mit einer Kleiderbürste so lange sanft über den Schnabel des Tieres gestrichen, bis es ganz still in dieser ungewöhnlichen Stellung liegen blieb. Man konnte es dann ruhig liegen lassen, und das nächste Huhn kam an die Reihe. Nach einiger Zeit lag dann eine ganze hypnotisierte Hühnerreihe im Hof, die Beine in die Luft gestreckt. Ein sonderbarer Anblick!
Das musste wohl auch der weiße Hahn gedacht haben, als er einen Teil seines Harems in dieser unnatürlichen Position liegen sah. Unschlüssig und verwirrt begann er, um seine Damen herum zu trippeln. Erst als er ein aufgeregtes, lautes „Kikeriki“ ausstieß, kam Leben in die Hypnotisierten. Mit einem Ruck kamen die Hennen wieder auf die Füße und suchten mit lautem Protestgegackere das Weite.
Wir Bowkes konnten uns dann vor Lachen nicht halten: Einerseits wegen unserer gelungenen Hühnerhypnose, andererseits aber auch wegen des komischen Bildes, das sie nun verursachte.
Allerdings mussten wir unsere „Kunst“ rasch einstellen, weil Mutter das so wollte. Sie meinte, der Schock über unseren Streich säße den Hühnern so sehr in den Knochen, dass sie nun weniger Eier als sonst legten. Das stimmte sogar! Denn es war die kältere Jahreszeit gekommen, in der Hühner ganz allgemein weniger Eier zu legen pflegen als sonst. Dennoch waren wir stolz auf uns: Gekonnt ist eben gekonnt!