Eupen und Umgegend (1879)/154: Unterschied zwischen den Versionen
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===Das St. Nikolaus-Spital.=== | |||
{{NE}} Die in den Jahren 1839 und 1840 mit besonderer Heftigkeit aufgetretene Typhus-Epidemie ließ die Errichtung eines Krankenhauses als ein unabweisbares Bedürfniß erkennen. Es hatte bis dahin an jeder öffentlichen und geregelten Pflege gefehlt, was unter einer so zahlreichen und vorwiegend armen Bevölkerung nothwendig schwere Bedenken haben mußte. Vielfache Wünsche erstarben als solche an dem Mangel der erforderlichen Mittel; die Privatwohlthätigkeit war über die Maßen bereits anderweit in Anspruch genommen, die Stadt krankte an einer empfindlichen Leere ihres Säckels und irgend welches zu diesem Zwecke verwendbare Stiftungsvermögen war nicht vorhanden. Jene Epidemie nun aber rief in so schlagender Weise das Bewußtsein wach, es dürfe mit Errichtung einer öffentlichen Krankenanstalt nicht länger gesäumt werden, daß sich die Geistlichkeit entschloß, die Initiative zu ergreifen und am St. Nikolausfeste, den 13. Dezember 1840, eine Kirchenkollekte zu dem belegten Zwecke veranstaltete, welche einen Erlös von 217 Thlr. 27 Sgr. 2 Pf. ergab. An diese Kollekte schlossen sich nun Sammlungen milder Beiträge an, so daß die in der Hufengasse belegenen beiden Häuser von Fräulein Emilie Mostert in Malmedy im Januar 1841 für 1750 Thlr. erworben, die nöthigste Einrichtung eines Theiles derselben zu dem Zwecke der Krankenpflege erfolgen und die ersten Pfleglinge bereits am Tage des heil. Antonius, den 17. Januar 1841, aufgenommen werden konnten. | |||
{{NE}} Es konnte nicht ausbleiben, daß die junge Anstalt sofort in ausgedehntester Weise in Anspruch genommen wurde und es bedurfte daher der außerordentlichsten Anstrengung die erforderlichen Mittel flüssig zu erhalten. Weitere Sammlungen freiwilliger Beiträge zur Notirung der Anstalt ergaben im Frühjahre 1841 die erfreuliche Summe von 9000 Thlr., die begonnenen Kirchenkollekten wurden vierteljahrsweise bis zum Jahre 1851 fortgesetzt und eine Anzahl Bürger übernahmen es anfänglich wochenweise abwechselnd die Mittagskost für 20 bis 30 Kranke auf ihre Kosten bereiten zu lassen, |
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Das St. Nikolaus-Spital.
Die in den Jahren 1839 und 1840 mit besonderer Heftigkeit aufgetretene Typhus-Epidemie ließ die Errichtung eines Krankenhauses als ein unabweisbares Bedürfniß erkennen. Es hatte bis dahin an jeder öffentlichen und geregelten Pflege gefehlt, was unter einer so zahlreichen und vorwiegend armen Bevölkerung nothwendig schwere Bedenken haben mußte. Vielfache Wünsche erstarben als solche an dem Mangel der erforderlichen Mittel; die Privatwohlthätigkeit war über die Maßen bereits anderweit in Anspruch genommen, die Stadt krankte an einer empfindlichen Leere ihres Säckels und irgend welches zu diesem Zwecke verwendbare Stiftungsvermögen war nicht vorhanden. Jene Epidemie nun aber rief in so schlagender Weise das Bewußtsein wach, es dürfe mit Errichtung einer öffentlichen Krankenanstalt nicht länger gesäumt werden, daß sich die Geistlichkeit entschloß, die Initiative zu ergreifen und am St. Nikolausfeste, den 13. Dezember 1840, eine Kirchenkollekte zu dem belegten Zwecke veranstaltete, welche einen Erlös von 217 Thlr. 27 Sgr. 2 Pf. ergab. An diese Kollekte schlossen sich nun Sammlungen milder Beiträge an, so daß die in der Hufengasse belegenen beiden Häuser von Fräulein Emilie Mostert in Malmedy im Januar 1841 für 1750 Thlr. erworben, die nöthigste Einrichtung eines Theiles derselben zu dem Zwecke der Krankenpflege erfolgen und die ersten Pfleglinge bereits am Tage des heil. Antonius, den 17. Januar 1841, aufgenommen werden konnten.
Es konnte nicht ausbleiben, daß die junge Anstalt sofort in ausgedehntester Weise in Anspruch genommen wurde und es bedurfte daher der außerordentlichsten Anstrengung die erforderlichen Mittel flüssig zu erhalten. Weitere Sammlungen freiwilliger Beiträge zur Notirung der Anstalt ergaben im Frühjahre 1841 die erfreuliche Summe von 9000 Thlr., die begonnenen Kirchenkollekten wurden vierteljahrsweise bis zum Jahre 1851 fortgesetzt und eine Anzahl Bürger übernahmen es anfänglich wochenweise abwechselnd die Mittagskost für 20 bis 30 Kranke auf ihre Kosten bereiten zu lassen,