Topographie Holstein 1841/A-H/126: Unterschied zwischen den Versionen
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:Quartier gehören jedoch 3 Häuser, {{Sperrschrift|Cremper-Landrecht}} genannt, zum Amte Steinburg, Kspv. Crempdorf; in einem dieser Häuser, {{Sperrschrift|Hausvogtei}} genannt, wird das Crempermarsch-Lohgöding gehalten. | |||
:Die Häuser sind im Ganzen nur klein und unansehnlich; als gebräuchliche Namen von Straßen kommen vor: die Hökerstraße, am Kirchhofe, Kurze-Wallfahrt, Elskopperstraße, am Markt, Süderstraße, Hinterstraße, vor dem Glückstädter Thore, Norderstraße am Westerende, Niederstraße am Osterende, Breitestraße, Neuenbrookerstraße (Blindestraße), vor dem Neuenbrooker Thore, Reichenstraße und die Altstadt. Als öffentlicher Platz ist nur der Marktplatz anzuführen. | |||
:Die erste Kirche ward schon zur Zeit des Erzbischofs Adeldag gegründet; die später erbauete, welche sich durch ihren hohen schönen Thurm auszeichnete, flog am 19. Januar 1814, während die schwedischen Truppen hier lagen, durch Explosion des, in derselben aufbewahrten, Pulvers in die Luft, und alle umliegenden Häuser wurden stark beschädigt. Am 11. Novbr. 1832 ward die neue Kirche, deren Bauart von Kunstkennern nicht gerühmt wird, eingeweiht; sie hat einen stumpfen Thurm. | |||
:Das Patronatrecht ist dem Magistrate zuständig, doch hat der König auch den Prediger vocirt; das Archidiaconat ging 1813 ein. | |||
:An dieser Kirche war ein Sohn des, durch seine Schicksale und Gelehrsamkeit, berühmten, Franz Alardus, Namens Wilhelm Alardus, von 1608 bis 1645 Prediger. Sein Bildniß hing in der Kirche und ward nach der Explosion, fast unglaublicher Weise, unversehrt wieder gefunden. | |||
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:Hier ist eine Bürgerschule, die aus einer Knaben- und einer Mädchenclasse besteht, und an welcher ein Rector und ein Rechnenmeister angestellt sind; außerdem ist hier eine Elementarschule und eine Aufsichtsschule mit einer Lehrerin. | |||
:Zahl der Einwohner: 1171. | |||
:Crempe ist eine nicht vermögende Landstadt, weil es an allen Hülfsquellen zum Emporkommen fehlt, und die Nähe Glückstadts und Itzehoes fast allen Handel der Stadt und die bürgerliche Nahrung an sich gezogen hat. Sie muß jetzt ihren geringen Gewinn aus dem nächsten Marschdistricte beziehen. Die Haupterwerbszweige der Einwohner sind die bürgerlichen Gewerbe, die Brau- und Brennereien, der wenige Handel und das Wirthshaushalten, welches ihnen aber nur ein spärliches Auskommen gewährt. |
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- Quartier gehören jedoch 3 Häuser, Cremper-Landrecht genannt, zum Amte Steinburg, Kspv. Crempdorf; in einem dieser Häuser, Hausvogtei genannt, wird das Crempermarsch-Lohgöding gehalten.
- Die Häuser sind im Ganzen nur klein und unansehnlich; als gebräuchliche Namen von Straßen kommen vor: die Hökerstraße, am Kirchhofe, Kurze-Wallfahrt, Elskopperstraße, am Markt, Süderstraße, Hinterstraße, vor dem Glückstädter Thore, Norderstraße am Westerende, Niederstraße am Osterende, Breitestraße, Neuenbrookerstraße (Blindestraße), vor dem Neuenbrooker Thore, Reichenstraße und die Altstadt. Als öffentlicher Platz ist nur der Marktplatz anzuführen.
- Die erste Kirche ward schon zur Zeit des Erzbischofs Adeldag gegründet; die später erbauete, welche sich durch ihren hohen schönen Thurm auszeichnete, flog am 19. Januar 1814, während die schwedischen Truppen hier lagen, durch Explosion des, in derselben aufbewahrten, Pulvers in die Luft, und alle umliegenden Häuser wurden stark beschädigt. Am 11. Novbr. 1832 ward die neue Kirche, deren Bauart von Kunstkennern nicht gerühmt wird, eingeweiht; sie hat einen stumpfen Thurm.
- Das Patronatrecht ist dem Magistrate zuständig, doch hat der König auch den Prediger vocirt; das Archidiaconat ging 1813 ein.
- An dieser Kirche war ein Sohn des, durch seine Schicksale und Gelehrsamkeit, berühmten, Franz Alardus, Namens Wilhelm Alardus, von 1608 bis 1645 Prediger. Sein Bildniß hing in der Kirche und ward nach der Explosion, fast unglaublicher Weise, unversehrt wieder gefunden.
- Eingepfarrt sind: Alterdeich, Audeich, Groß- und Klein-Crempdorf, Dükermühle (z. Thl.), Elskopp, Gehrhof, Grevenkopp, Grevenkopper-Riep, Kloster, Schmeerland, Schmiedekathe, Springender-Hirsch, Sushörn, Uebersteig.
- Das Gast- und Armenhaus in Crempe ward schon im Jahre 1430 von Dreves van der Burck für 19 Arme gestiftet und von dessen Enkel, Claus von der Burck, und 1449 von Andreas Ferber ansehnlich beschenkt. Im Anfange des 17ten Jahrhunderts war diese Stiftung in Verfall gerathen und obgleich derselben mehrere Geschenke und Legate zu Theil wurden, so erholte sie sich dennoch nicht, besonders weil am Ende dieses Jahrhunderts 5256 8 β verloren gingen. Jetzt werden hier 11 Präbendisten unterhalten und die Oberaufsicht über die Stiftung hat der Gasthausconvent, welcher aus dem Magistrate und den beiden Predigern besteht. Die specielle Verwaltung besorgt der Gasthausprovisor, welches der jedesmalige jüngste Rathsverwandte ist, und 3 Gasthausvorsteher. Außer diesem Gasthause sind hier viele Stiftungen für die Kirche, die Prediger, die Schulen, Schullehrer und für Hausarme.
- Hier ist eine Bürgerschule, die aus einer Knaben- und einer Mädchenclasse besteht, und an welcher ein Rector und ein Rechnenmeister angestellt sind; außerdem ist hier eine Elementarschule und eine Aufsichtsschule mit einer Lehrerin.
- Zahl der Einwohner: 1171.
- Crempe ist eine nicht vermögende Landstadt, weil es an allen Hülfsquellen zum Emporkommen fehlt, und die Nähe Glückstadts und Itzehoes fast allen Handel der Stadt und die bürgerliche Nahrung an sich gezogen hat. Sie muß jetzt ihren geringen Gewinn aus dem nächsten Marschdistricte beziehen. Die Haupterwerbszweige der Einwohner sind die bürgerlichen Gewerbe, die Brau- und Brennereien, der wenige Handel und das Wirthshaushalten, welches ihnen aber nur ein spärliches Auskommen gewährt.