Stubben Nr. 4: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Geschichte beginnt in Savannah im Jahre 1846 und soll an dieser Stelle nur auszugsweise dargestellt werden, eine ausführliche Dokumentation wird folgen. Der Sklavenhandel war offiziell durch die Regierung im Jahre 1808 abgeschafft worden, aber Sklavenhändlerbanden importierten Neger aus Afrika – Angola, Sierra Leone, Gambia, Nigeria – zusammengepfercht in Schiffen und schmuggelten die „Ware“ auf die Sklavenmärkte von Savannah.<br>  
Die Geschichte beginnt in Savannah im Jahre 1846 und soll an dieser Stelle nur auszugsweise dargestellt werden, eine ausführliche Dokumentation wird folgen. Der Sklavenhandel war offiziell durch die Regierung im Jahre 1808 abgeschafft worden, aber Sklavenhändlerbanden importierten Neger aus Afrika – Angola, Sierra Leone, Gambia, Nigeria – zusammengepfercht in Schiffen und schmuggelten die „Ware“ auf die Sklavenmärkte von Savannah.<br>  


Der Seefahrer Hermann Hinrich Sengstake, geboren 1815 in Neu-Schönebeck, hatte 1831 als Junge für eine Reise nach Cuba angeheuert. Weitere Reise sind 1832 nach Richmond/Virginia, 1934 nach Westindien und 1836 nach New York dokumentiert. Wie er in der folgenden Zeit nach Savannah in Georgia kam, was der Wahl des Ortes, an dem er dann ein Lebensmittelgeschäft führte, zugrunde lag, ist nicht belegt.<br>  
Der Seefahrer Hermann Hinrich Sengstake, geboren 1815 in Neu-Schönebeck, hatte 1831 als Junge für eine Reise nach Cuba angeheuert. Weitere Reise sind 1832 nach Richmond/Virginia, 1834 nach Westindien und 1836 nach New York dokumentiert. Wie er in der folgenden Zeit nach Savannah in Georgia kam, was der Wahl des Ortes, an dem er dann ein Lebensmittelgeschäft führte, zugrunde lag, ist nicht belegt.<br>  


Es wird berichtet, daß er eines Abends bei einem Spaziergang eine Sklavenauktion im Hafen sah. Er hörte die Rufe der Versteigerer und die Klagerufe der Sklaven. Unter den zur Versteigerung Anstehenden waren junge Frauen, gehüllt in ein grobes Stück Stoff, das am Hals mit Zugschnüren befestigt war. Käufern stand es frei, diese Gewänder zur genaueren Betrachtung zu lösen. Dieses Bild, völlig gefühllos behandelter, verzweifelter, hilfloser Menschen, muß den mit den Methoden des Sklavenhandels unerfahrenen Neuankömmling sehr erschüttert haben, jedenfalls kaufte er ein scheues, weinendes Mädchen mit Namen „Tama“, dessen Not er fühlte, spontan frei.<br>
Es wird berichtet, daß er eines Abends bei einem Spaziergang eine Sklavenauktion im Hafen sah. Er hörte die Rufe der Versteigerer und die Klagerufe der Sklaven. Unter den zur Versteigerung Anstehenden waren junge Frauen, gehüllt in ein grobes Stück Stoff, das am Hals mit Zugschnüren befestigt war. Käufern stand es frei, diese Gewänder zur genaueren Betrachtung zu lösen. Dieses Bild, völlig gefühllos behandelter, verzweifelter, hilfloser Menschen, muß den mit den Methoden des Sklavenhandels unerfahrenen Neuankömmling sehr erschüttert haben, jedenfalls kaufte er ein scheues, weinendes Mädchen mit Namen „Tama“, dessen Not er fühlte, spontan frei.<br>

Version vom 23. Juli 2009, 19:42 Uhr

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1912 - Henny Hasselbach, geb. Bödeker, mit Sohn Friedrich
Bild Ort Stubben Nr. 4 B.jpg

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Osterholz > Platjenwerbe > Stubben


Einleitung

Stubben Nr. 4, Hof in Stubben, später zu Platjenwerbe, jetzt Gemeinde Ritterhude, Kreis Osterholz, Niedersachsen.


Geschichte des Hofes

Zu dieser historischen Wohnstelle gibt es eine durchaus interessante und zu der Zeit ungewöhnliche Geschichte um eine Mischehe zwischen Weiß und Schwarz und die damit verbundenen Problemstellungen. Dabei werden insbesondere die Verhältnisse in den Südstaaten der USA, in diesem Fall Georgia, um das Jahr 1860 deutlich. Aber auch in der Generationenfolge hier, zeigt sich während der NS-Zeit die Besonderheit, daß zum Erhalt eines Ehetauglichkeitszeugnisses ein spezieller "Ergänzungsbogen" auszufüllen war.

Die Geschichte beginnt in Savannah im Jahre 1846 und soll an dieser Stelle nur auszugsweise dargestellt werden, eine ausführliche Dokumentation wird folgen. Der Sklavenhandel war offiziell durch die Regierung im Jahre 1808 abgeschafft worden, aber Sklavenhändlerbanden importierten Neger aus Afrika – Angola, Sierra Leone, Gambia, Nigeria – zusammengepfercht in Schiffen und schmuggelten die „Ware“ auf die Sklavenmärkte von Savannah.

Der Seefahrer Hermann Hinrich Sengstake, geboren 1815 in Neu-Schönebeck, hatte 1831 als Junge für eine Reise nach Cuba angeheuert. Weitere Reise sind 1832 nach Richmond/Virginia, 1834 nach Westindien und 1836 nach New York dokumentiert. Wie er in der folgenden Zeit nach Savannah in Georgia kam, was der Wahl des Ortes, an dem er dann ein Lebensmittelgeschäft führte, zugrunde lag, ist nicht belegt.

Es wird berichtet, daß er eines Abends bei einem Spaziergang eine Sklavenauktion im Hafen sah. Er hörte die Rufe der Versteigerer und die Klagerufe der Sklaven. Unter den zur Versteigerung Anstehenden waren junge Frauen, gehüllt in ein grobes Stück Stoff, das am Hals mit Zugschnüren befestigt war. Käufern stand es frei, diese Gewänder zur genaueren Betrachtung zu lösen. Dieses Bild, völlig gefühllos behandelter, verzweifelter, hilfloser Menschen, muß den mit den Methoden des Sklavenhandels unerfahrenen Neuankömmling sehr erschüttert haben, jedenfalls kaufte er ein scheues, weinendes Mädchen mit Namen „Tama“, dessen Not er fühlte, spontan frei.

1847 heiratete Hermann Hinrich Sengstake diese Tama in Charleston, South Carolina, da in Georgia Mischehen nicht erlaubt waren. Es wurden vier Kinder geboren, zwei Jungen und zwei Mädchen. Bei der Geburt der letzten Tochter 1851 verstarb die Mutter. Auch zwei der Kinder verstarben früh, vor 1860. Der Vater brachte die Mischlingskinder Johann Hinrich und Mary Elisabeth – in Georgia waren Kinder auf Lebenszeit per Gesetz dem Stand der Mutter zugeordnet, der Sklavenstatus war erblich – schließlich nach Deutschland zu Verwandten.

Das nächste dokumentierte Datum ist die Taufe der beiden am 12. April 1862 in Bremen-Lesum, St. Martini. Ein Nachweis zu einem Schulbesuch ist noch nicht erbracht. Johann Hinrich Sengstake, geboren am 27.01.1848 in Savannah, Wohnort Neu-Schönebeck, heuert gerade 15-jährig, als Junge an. 1866 desertiert er in Cardiff von Bord und taucht 1869 als Volljähriger nach dem Tod seines Vaters wieder in Savannah auf. Über sein weiteres Leben in Amerika wird ausführlich berichtet.

Für unsere Dokumentation der Dorfgeschichte von Platjenwerbe und Stubben ist natürlich das weitere Geschehen um die Mulatten-Tochter Mary Elisabeth Sengstake von besonderem Interesse. Sie fand ihren Ehemann in dem Seefahrer Friedrich Bödeker, geboren 1846 in Platjenwerbe. Die standesamtliche Verbindung ist am 6. April 1877 vor dem Standesamt Lesum dokumentiert. Die Hochzeit fand am 8. April im Hause in Stubben Nr. 4 statt.

Die Heiratsurkunde enthält folgenden Hinweis: Dem Seefahrer Friedrich Hanken, genannt Bödeker, ist mit Genehmigung des Königlichen Amtshauptmanns in Blumenthal vom 6. Januar 1879 zur Führung des Familiennamens Bödeker für sich und seine Nachkommen erteilt.

Es ist nicht bekannt, ob es eine Beziehung zwischen Sengstake und Bödeker aus Seefahrerzeiten gegeben hat, ob sie ggf. zusammen auf gleichen Schiffen fuhren.

Mary brachte im Hause Stubben Nr. 4 vier Kinder zur Welt: Meta 1878, Friedrich 1881, Georg 1883 und Henni 1886.

In der Folge heiratete die Tochter Henni Bödeker 1910 den aus Lesum stammenden Diedrich Hasselbach. Man wohnte zunächst bis 1934 im Hause Stubben Nr. 4. Zwei Kinder entstammten dieser Ehe, 1911 Friedrich und 1920 Heinz Hasselbach.

Im Dezember 1934 ersteigerte Diedrich Hasselbach das zum Verkauf stehende Anwesen Stubben 11 von der Witwe Adelheid Blendermann und zog mit seiner Familie dorthin.

Der Sohn Heinz Hasselbach ist im II. Weltkrieg 1942 im Osten gefallen. Friedrich war damit Alleinerbe geworden. Er heiratete Erna Mahlstedt aus Stubben Nr. 2.


1950 wurde wurde die Stelle nach einigen vorherigen Besitzerwechseln von Heinrich Hans Wefing aus Bremen erworben. Dazu beschreibt uns sein Sohn Heinrich heute, im Juni 2009, die damalige Situation:

„Meine Eltern und ich wohnten vor 1950 in einem Zimmer im Elternhaus meines Vaters, das bis unters Dach mit Flüchtlingen zwangsbelegt war. Es herrschte also Notstand. Insbesondere mein Vater hatte außerdem einen Hang zu Land und Natur. Dort fühlte er sich am wohlsten und konnte auch seiner Leidenschaft Gartenanbau nachgehen. Warum es gerade dieses Haus (Stubben Nr. 4) wurde, kann ich nicht sagen. Aber vielleicht spielte das begrenzte Budget dabei eine Rolle. Auch die Erreichbarkeit von Bremen per Bahn war sehr wichtig für ihn.“

„Ich erinnere mich noch gut an unsere neue Umgebung in Platjenwerbe im Jahre 1950 und an das kleine Strohdachhaus in seinem damaligen Zustand.

Ein Donnerbalken stand außen über der Sickergrube. Meine Mutter hatte immer Angst und hielt mich fest, damit ich nicht durch das Loch in die Grube fallen konnte. Und lausig kalt war es im Winter auch. Ein Badezimmer gab es natürlich auch nicht. Wir wuschen uns in dem Anbau an der einzigen Wasserquelle im Haus, einer Handpumpe mit einem Becken. Ansonsten gab es Schüsseln und Zinkwannen. Warmes Wasser musste erst auf dem Küchenherd zubereitet werden.

Heizen konnte man zunächst eigentlich nur die Küche mit ihrem Kohleherd. Die anderen Räume ließen sich durch Offenlassen der Türen ein wenig anwärmen. Ein Ölofen für die Stube kam irgendwann hinzu. Aber ich erinnere mich an die lausige Kälte im Winter, bevor meine Eltern eine Zentralheizung installieren ließen.

Ein Riesenereignis und Großkampftag für meine Mutter war auch immer der Tag, an dem der Schornsteinfeger kam. Das gab immer eine Menge Dreck in der Küche, und alle Türen im Haus wurden mit Tüchern abgedichtet, um die Schweinerei wenigstens auf die Küche zu begrenzen.

Der Dachboden war 1950 noch nicht ausgebaut, und ein Zimmer war wegen der Zwangsbewirtschaftung durch eine ältere Dame belegt. Das Kindergeschrei hat unsere Mitbewohnerin aber relativ schnell vertrieben. Es war also nach heutigen Maßstäben am Anfang alles recht beengt. Aber nach den Jahren zu Dritt in einem kleinen Zimmer im ebenfalls zwangsbewirtschafteten Elternhaus meines Vaters in Bremen erschien mir alles großzügig und aufregend. Dazu trugen sicher auch die dörfliche Umgebung mit dem Auetal und das große Grundstück bei.

Das Dorf mit seinen sozialen Funktionen war damals nach meiner Erinnerung noch ziemlich intakt. Wir wurden sehr schnell in die Nachbarschaft aufgenommen, insbesondere von Hasselbach, Bruns und Jachens. Man tauschte nicht nur beim Schlachten Boullion und frisch gemachte Würste aus, sondern pflegte auch sonst rege nachbarschaftliche Kontakte. Ich hatte plötzlich sogar Spielkameraden. Obwohl ich in meinem Alter von 5 Jahren mindestens 4 Jahre jünger war als der Jüngste unter den anderen Kindern der Nachbarschaft, durfte ich mitspielen und wurde überall hin mitgenommen. Meine Mutter meinte später, die Jungs der Nachbarschaft seien wohl von ihren Eltern dazu angehalten worden, sich um den kleinen Wefing zu kümmern.

Eingeprägt hat sich auch Johann Bruns, seinerzeit nicht nur Bäckermeister und Kolonialwarenhändler, sondern auch Feuerwehrhauptmann. Wenn es mal irgendwo brannte, trat er mit seinem Horn vor das Haus und blies die Mannschaft zusammen. Ich erinnere mich an einen großen amerikanischen PKW als einziges Feuerwehrauto, das im Gebäude der Turnhalle stand. Aber das könnte auch noch etwas später gewesen sein. Jedenfalls hat man zurückblickend das Gefühl, dass die technischen Voraussetzungen für eine Brandbekämpfung deutlich hinter der Macht des Hornblasens zurückblieben.

In der alten Dorfschule habe ich 1951 - 1957 die Schulbank gedrückt. Der Ausbau kam viel später. Ich erinnere mich noch an alte und teilweise morsche durchgehende Pultbänke mit eingebautem Tintenfaß. Bei irgendeiner Rangelei ist einmal meine Bank auseinander gebrochen. Die Schuldigen, darunter ich, stellten sich schnell heraus, und wir mussten die Bruchstücke auf einem Handwagen zum Schreiner Wagschal in Wollah bringen und repariert wieder abholen.

Ich will nicht sagen, dass damals alles sehr streng war. Aber in Extremfällen gab es auch mal etwas mit dem Rohrstock. Ungehörigkeiten wurden als solche behandelt. Geschadet hat das niemandem. Einmal saß der Lehrer in der Bankreihe direkt vor mir, und ich dachte wohl, dass er meine Grimassen nicht sehen konnte. Plötzlich drehte er sich um, und ich hatte mir eine kräftige Ohrfeige eingehandelt. Sonst sagte er nichts, und die Sache war erledigt. Zu diesem Lehrer habe ich übrigens heute noch gelegentlich Kontakt.“


1820-1846 (Langenholzteilung und Verkoppelung): Der 1/18 Höfner Ulrich erhält bei der Verkoppelung entsprechend seiner Stellengröße insgesamt eine Fläche von 0,5820 Kuhweiden, und zwar

(1) den Anschuß vor dem Hause (Weideland)
(2) auf dem Bördel (Plaggenhieb)
(3) im sogenannten Holze neben den Fühlen (Weideland)
(4) am Wege von Brundorf nach Heilshorn (Schullenstich),

worin eine Vergütung für dessen Schullenstich enthalten ist.

Geschlechterfolge

....Hoferbe.....-....Ehepartner.....

Bemerkungen

.......Nachname, Vorname.......
* ....Geburtsjahr.... ....Ort....
+ ....Sterbejahr.... ....Ort....


oo....Heiratsjahr... ...Ort...


.......Nachname, Vorname.......
* ....Geburtsjahr.... ....Ort....
+ ....Sterbejahr.... ....Ort....


Ergänzende Angaben

Internetlinks

Offizielle Internetseiten

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