Bad Wünnenberg: Unterschied zwischen den Versionen
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''' Neues Wappen 1976''': In Rot ein durchgehendes goldenes Kreuz, in den vier Ecken oben begleitet von je zwei Eichblättern und unten von je zwei Ähren, alle silber, aufrecht stehend und nebeneinander gestellt; der silberne Schildfuß enthält einen roten siebenteiligen Rautensparren, welches das Wappen der Edelherren zu Büren ist. | ''' Neues Wappen 1976''': In Rot ein durchgehendes goldenes Kreuz, in den vier Ecken oben begleitet von je zwei Eichblättern und unten von je zwei Ähren, alle silber, aufrecht stehend und nebeneinander gestellt; der silberne Schildfuß enthält einen roten siebenteiligen Rautensparren, welches das Wappen der Edelherren zu Büren ist. | ||
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Version vom 2. Juni 2009, 14:06 Uhr
Bad Wünnenberg: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Kreis_Paderborn > Bad Wünnenberg
Name
Wunnenberg (1328), Wünnenberge (1385).
Landschaftslage
Stand 1954: Wünnenberg liegt 22 km südlich von Paderborn auf der lößüberdeckten Paderborner (Kreidekalk-)Hochfläche im Westteil des durch seine Fruchtbarkeit bekannten offenen Sindfelds in 270-340 m Höhe am Zusammenfluß von Aabach und Karpke zur Afte (zur Amme-Lippe). Geschützte Lage in der über 100 m tief in die Hochfläche steilhängig eingesenkten Talgabel der Afte und zieht sich aus dem mühlenreichen Talgrund (mit junger Unterstadt) an einem südlichen Talhangsporn (zwischen Afte und Aabach) zum 60-70 m höher gelegenen Altstadtkern hinauf.
Ortsursprung
Um 1300 entstand neben der Burg der Herren von Büren eine Siedlung; durch Zuzug der Bewohner wurden die Orte Enkhausen, Ober-und Niederblickesen, Immighausen und Brockhausen wüst.
Stadtgründung
Der Ort wurde bald nach seiner Entstehung durch die Herren von Büren als Stadt befestigt; Berthold der Jüngere von Büren verlieh ihm 1333 die Rechte der Stadt Büren, „civitas“ 1663.
Stadtsiedlung
Bauliche Entwicklung
Stand 1954: Gewachsene Siedlung von unbestimmtem Grundriß und mit unregelmäßig gitterförmigem Straßennetz, in dessen Mitte rechteckiger Platz als freier Baublock. Außer dieser „Oberstadt" noch die regelmäßig gitterförmig angelegte „Un¬terstadt" in dem an der Nordseite gelegenen Tal, dem „Unteren" Bruche, nach dem Stadtbrand von 1725 durch Ansiedlung zahlreicher Einwohner der Oberstadt entstanden. Die alte Oberstadt war durch eine Mauer befestigt, von der um 1845 wohl noch größere Teile, 1954 nur Reste erhalten sind. Stadttor im Nordosten.
Gebäude
Pfarre wohl seit Gründung der Siedlung um 1300, Pfarrkirche Maria und Simon und Juda abgebrannt 1677, Neubau (Antonius) 1677-79. Pfarrhaus 1726. Zehnthäuser in der Unterstadt 1726. Kapelle um 1845 erwähnt, nicht mehr vorhanden.
Brände
Stadtbrände 1430 (die halbe Stadt), 1506, 1532, 1654 (64 Häuser abgebrannt), 1677 (ganze Stadt mit Kirche), 1725 (desgleichen; die Folge war Anlage der Unterstadt).
Bevölkerung
Seuchen
Pest 1606.
Bevölkerungsverzeichnisse
- Kirchenbücher:Kath. seit 1725.
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
- 1808-1813 (Zivistandsregister) Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote
- 1814-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
- 1810-1812 (Juden, Zivistandsregister) Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote
- 1815-1821 (Juden, Pfarrbezirk) Geburten, Heiraten, Tote
Jüngere Einwohnerzahlen
1803: 878 Einwohner (E.) und 193 Häuser, 1818: 948 E., 1843: 1.292 E., 1858: 1.317 E., 1871: 1.185 E., 1885: 1.125 E., 1895: 1.097 E., 1905: 1.072 E., 1913; 1.111 E., 1919: 1.210 E., 1925: 1.164 E.,1933: 1.229 E., 1939: 1.216 E., 1946: 1.785 E., 1950: 1.737 Einwohner.
Sprache
Die niederdeutschen Mundart von Wünnenberg liegt auf der Grenze des Raumes Arnsberg-Paderborn-Herford und des südlichen Raumes Attendorn-Arolsen des Westfälischen und hat an beiden Teil im persönlichen Fürwort: mei `mir' und 'mich', aber dei 'dir', dik 'dich': sonstige Kennzeichen: boggen 'bauen', mägget `(sie) mähen', ik si 'ich bin'.
Wirtschaft
Handel und Gewerbe
Stand 1954: Forstwirtschaft, Ziegelbrennerei, Steinbruch. Vorwiegend seit Mittelalter. Ackerbürgerstadt. Daneben 1803 Garnspinnerei und Bierbrauerei, 4 Mühlen. Um 1845: 3 Mühlen, 4 Krammärkte, Papierfabrik. 1954 außer Landwirtschaft und Handwerk kaum bedeutenderes Gewerbe (u. a. kleine Holzwarenfabrik).
Verkehr
Stand 1954: Straßen von Wünnenberg nach Brilon, Büren, Paderborn und Marsberg. Nächster Bahnhof 1954 Büren (10 km westlich).
Umgebungsbedeutung
Stand 1954: Größeren Einfluß hat die benachbarte Landgemeinde Fürstenberg (3 km östl.).
Verwaltung
Rat
Neunköpfiger Magistrat, zuständig nur für die Verwaltung des städtischen Wesens, ohne jurisdiktionelle Befugnisse.
Gericht
Bekannter Femegerichtssitz.
Landesherrschaft
Landesherren
Aus dem Besitz der Herren von Büren gin¬gen 1355 Stadt und Burg Wünnenberg in die Hände des Bischofs von Paderborn über, unmittelbar darauf durch Bischof Balduin versetzt an die Ritter von Padberg und Calenberg, wechselten dann mehrfach den Pfandbesitzer, bis sie 1439 in den Pfandbesitz der Herren von Westphalen kamen. 1656 löste Bischof Theodor Adolf (von der Recke) von Paderborn das Amt Wünnenberg (historisch) und die Stadt von diesen ein; sie gehörten seitdem zum Unterwaldischen Distrikt des Stifts.
- < 1802 Fürstbistum Paderborn, Distrikt Unterwald
- 1803-1806 Königreich Preußen, Erbfürstentum Paderborn
- 1806-1813 Kaiserreich Frankreich, Königreich Westfalen, Departement der Fulda, Distrikt Paderborn, Kanton Wünnenberg
- 1813-1815 Preußisches Gouvernement Weser-Rhein
- 1816 Königreich Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Minden, Kreis Büren, Amt Wünnenberg
- 1946 Land Nordrhein-Westfalen, 1947 Regierungsbezirk Detmold, 1975 Kreis_Paderborn
- 2000 Umbenennung in Bad Wünnenberg.
Kriegerische Ereignisse
1435 durch die Ritter von Spiegel beschossen und teilweise zerstört; litt stark im 30jährigen und im 7jährigen Krieg. 1759 trafen bei Wünnenberg französische Vortruppen mit Abteilungen der Alliierten zusammen.
Siegel, Wappen, Fahne
Finanzwesen
Steuern
Branntwein- und Handlungsakzise.
Stadtgebiet
- 31.10.1841 Landgemeindeordnung
- 1844: preußisches Amt Wünnenberg mit den Gemeinden Bleiwäsche, Essentho, Fürstenberg, Leiberg, Meerhof, Oesdorf, Westheim, Wünnenberg.
- 1885: 2852 ha, 1951: 2857 ha.
- 1975 kommunale Neugliederung: Stadt Wünnenberg mit den Gemeinden Elisenhof, Haaren, Helmern vom Amt Atteln. Zur Stadt Marsberg: Essentho, Meerhof, Oesdorf und Westheim.
- Stadt Bad Wünnenberg ist Rechtsnachfolgerin des Amtes Wünnenberg.
- 2000 Namenserweiterung und Umbenennung in Bad Wünnenberg.
Kirchenwesen
Bistümer nach Mittelalter
Erzbistum Paderborn, Archidiakonat des Prop¬stes vom Busdorfer Kollegiatstift zu Paderborn; ab 1832 Dekanat Lichtenau.
Reformation
Die Bevölkerung blieb auch nach der Re¬formation kath.
Bekenntnisse
1871: 21 Ev., 1895: 16 Ev., 1925: 29 Ev., 1946: 218 Ev., 87% Kath.
Juden
1704:1 Familie, 1719:2 Familien, 1740/78: 3 Familien. 1803: 25, 1895: 35 Juden.
Wohlfahrtspflege
Stand 1954: Elektrizität durch die VEW Dortmund.
Bildungswesen
Schulen
Stand 1954: 1803: 1 Lehrer. 1954 Volksschule und ländliche Fortbildungsschule.
Archiv
- Bad Wünnenberg/Stadtarchiv
- Pfarrarchiv.
Bibliografie
- Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Büren (1926).
- Brand, Jos.: Studien zur Dialektgeographie des Hochstiftes Paderborn und der Abtei Corvey (Diss. Münster 1914).
- Inventare der nichtstaatl. Archive des Kreises Büren (1915)
Bibliografie-Suche
- Volltextsuche nach Wuennenberg in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Historische Webseiten
Zufallsfunde
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
Dieses Bild gehört zum Ort mit der GOV-Kennung WUNERGJO41IM | |
http://gov.genealogy.net/item/map/WUNERGJO41IM.png
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