Eupen und Umgegend (1879)/086: Unterschied zwischen den Versionen

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die vergängliche Neuerungssucht verdorben, noch zur schaalen und gedankenlosen Reimerei herabgesunken ist.“ Herr Wilhelm Fremerey entstammte der noch jetzt hier ansässigen Familie gleichen Namens, deren Vorältern seit dem sechszehnten Jahrhundert Fabrikanten und Kaufleute waren. Da zu jener Zeit Amtshandlungen der evangelischen Gemeinde hier verboten waren, mußte er in dem vier Stunden entfernten holländischen Dorfe Vaels getauft werden. Den ersten Unterricht erhielt er in Düsseldorf, kam in seinem sechszehnten Jahre zur Erlernung der französischen Sprache nach Namur und trat ein Jahr später als Handlungslehrling in ein hiesiges Geschäft. Während dieser Zeit beschäftigte er sich eifrig, ohne seinen Beruf zu vernachlässigen, mit wissenschaftlichen Arbeiten. Seine Gesundheit fing jedoch bald an zu wanken, so daß er den kaufmännischen Beruf aufzugeben gezwungen wurde und sich nun, soweit es sein körperlicher Zustand erlaubte, ausschließlich mit wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigte. Seine der Oeffentlichkeit übergebenen Erzeugnisse weisen auf einen hohen Grad von Vaterlandsliebe hin und sind durchdrungen von reinem Gefühl, würdiger Gesinnung und gebildetem Geschmack. Er starb am 24. Juni 1832, sechs und sechzig Jahre elf Monate alt, treu den Grundsätzen, die er in dem letzten Verse seines Gedichtes „an das Schicksal“ (S. 247) ausspricht:
 
:„O sei auf allen deinen Wegen
::Der Menschen und der Gottheit Freund,
:Und tritt dem Schicksal kühn entgegen,
::So furchtbar seine Macht auch scheint!
:Dich mag's verwunden oder laben,
::Nie trübt es deiner Seele Ruh';
:Und über das Geschick erhaben,
::Geh'st du getrost dem Grabe zu!“
Das Exemplar der Gedichte mit dem eigenhändigen Revisionsvermerk des Verfassers befindet sich im Besitze des Herrn Motze hier.
 
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Aktuelle Version vom 16. Mai 2009, 10:48 Uhr

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Eupen und Umgegend (1879)
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die vergängliche Neuerungssucht verdorben, noch zur schaalen und gedankenlosen Reimerei herabgesunken ist.“ Herr Wilhelm Fremerey entstammte der noch jetzt hier ansässigen Familie gleichen Namens, deren Vorältern seit dem sechszehnten Jahrhundert Fabrikanten und Kaufleute waren. Da zu jener Zeit Amtshandlungen der evangelischen Gemeinde hier verboten waren, mußte er in dem vier Stunden entfernten holländischen Dorfe Vaels getauft werden. Den ersten Unterricht erhielt er in Düsseldorf, kam in seinem sechszehnten Jahre zur Erlernung der französischen Sprache nach Namur und trat ein Jahr später als Handlungslehrling in ein hiesiges Geschäft. Während dieser Zeit beschäftigte er sich eifrig, ohne seinen Beruf zu vernachlässigen, mit wissenschaftlichen Arbeiten. Seine Gesundheit fing jedoch bald an zu wanken, so daß er den kaufmännischen Beruf aufzugeben gezwungen wurde und sich nun, soweit es sein körperlicher Zustand erlaubte, ausschließlich mit wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigte. Seine der Oeffentlichkeit übergebenen Erzeugnisse weisen auf einen hohen Grad von Vaterlandsliebe hin und sind durchdrungen von reinem Gefühl, würdiger Gesinnung und gebildetem Geschmack. Er starb am 24. Juni 1832, sechs und sechzig Jahre elf Monate alt, treu den Grundsätzen, die er in dem letzten Verse seines Gedichtes „an das Schicksal“ (S. 247) ausspricht:

„O sei auf allen deinen Wegen
Der Menschen und der Gottheit Freund,
Und tritt dem Schicksal kühn entgegen,
So furchtbar seine Macht auch scheint!
Dich mag's verwunden oder laben,
Nie trübt es deiner Seele Ruh';
Und über das Geschick erhaben,
Geh'st du getrost dem Grabe zu!“

Das Exemplar der Gedichte mit dem eigenhändigen Revisionsvermerk des Verfassers befindet sich im Besitze des Herrn Motze hier.

       [1]Herr Dr. Leonhard Schmitz, im Jahre 1807 in Eupen geboren[2],


  1. „Unsere Zeit. Deutsche Revue der Gegenwart. 1873. S. 445.“
  2. Nach dem Standesamts-Register der Stadt Eupen wurde am 8. März 1807 die Geburt von Johann Leonard Schmits, eheliches Kind von Thomas Joseph Schmits, Spinner, wohnhaft im Wirth, und Elisabeth geb. Goor aufgenommen.