Eupen und Umgegend (1879)/080: Unterschied zwischen den Versionen

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10. Oktober 1870 wurde dasselbe als Schulgebäude eingeweiht und der Unterricht in demselben begonnen. — Die gemeinnützige Aktien-Baugesellschaft hat ihre Erwartungen nicht erfüllt gesehen. Das angelegte Kapital hat in dm Jahren 1868 und 1869 nur 2 bez. 3 %, im Jahre 1870 gar keine Dividende gebracht. Der Grund mag theils in den kriegerischen Verhältnissen der Jahre 1866 und 1870, theils aber auch in der größeren Privat-Bauthätigkeit zu suchen sein. Die Gesellschaft besitzt 28 Häuser, welche von etwa 60 Familien bewohnt sind.
 
{{NE}} Am 9. Oktober 1871 wurde das von dem aachener Verein zur Beförderung der Arbeitsamkeit in der Borngasse erbaute Gebäude für die Kinder-Bewahranstalt eingeweiht. — Aus hiesiger Stadt starben 1870/71 den Heldentod auf dem Schlachtfelde 2, in Folge von Verwundungen 3, in Folge des Typhus 1 und in Folge der Anstrengungen nachträglich noch 2. Das gleich zu Anfange des Krieges hier gebildete Hülfs-Comité der Johanniter-Maltheser-Genossenschaft verpflegte die Herbesthal passirenden Verwundeten und unterhielt im hiesigen Krankenhause ein Lazareth, in welchem 100 kranke und verwundete Soldaten Aufnahme gefunden. Die Kosten hierfür betrugen 2800 Thlr. und die Gesammtausgaben an Verbandgegenständen, Unterstützungen für das Lazareth in Raeren, den Centralverein zur Pflege verwundeter und erkrankter Krieger, Liebesgaben, Kreis-Unterstützungen u.s.w. u.s.w. beliefen sich auf 25,017 Thlr., soweit dieß nachgewiesen.
 
{{NE}} An der Schule im Schilsweg wurde 1872 eine neue Knaben- und eine neue Mädchenklasse eingerichtet. — Dem technischen Baubeamten wurde für die Prüfung der Bauten eine festgestellte Vergütung von 100 Thlr. jährlich bewilligt. — Im Monate Mai brach unter den Webern in der Fabrik von Joh. Pet. Fremerey eine allgemeine Arbeitseinstellung aus, die sich bald auf sämmtliche Fabriken erstreckte. Dieselbe dauerte acht Tage und wurde durch Bewilligung einer Lohnerhöhung beseitigt. Die Haltung der brodlosen Arbeiter war übrigens ruhig und führte zu keinen Ausschreitungen. Angebotene Unterstützungen der Internationalen in Belgien wurden von denselben abgelehnt,

Aktuelle Version vom 11. Mai 2009, 17:44 Uhr

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Eupen und Umgegend (1879)
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10. Oktober 1870 wurde dasselbe als Schulgebäude eingeweiht und der Unterricht in demselben begonnen. — Die gemeinnützige Aktien-Baugesellschaft hat ihre Erwartungen nicht erfüllt gesehen. Das angelegte Kapital hat in dm Jahren 1868 und 1869 nur 2 bez. 3 %, im Jahre 1870 gar keine Dividende gebracht. Der Grund mag theils in den kriegerischen Verhältnissen der Jahre 1866 und 1870, theils aber auch in der größeren Privat-Bauthätigkeit zu suchen sein. Die Gesellschaft besitzt 28 Häuser, welche von etwa 60 Familien bewohnt sind.

       Am 9. Oktober 1871 wurde das von dem aachener Verein zur Beförderung der Arbeitsamkeit in der Borngasse erbaute Gebäude für die Kinder-Bewahranstalt eingeweiht. — Aus hiesiger Stadt starben 1870/71 den Heldentod auf dem Schlachtfelde 2, in Folge von Verwundungen 3, in Folge des Typhus 1 und in Folge der Anstrengungen nachträglich noch 2. Das gleich zu Anfange des Krieges hier gebildete Hülfs-Comité der Johanniter-Maltheser-Genossenschaft verpflegte die Herbesthal passirenden Verwundeten und unterhielt im hiesigen Krankenhause ein Lazareth, in welchem 100 kranke und verwundete Soldaten Aufnahme gefunden. Die Kosten hierfür betrugen 2800 Thlr. und die Gesammtausgaben an Verbandgegenständen, Unterstützungen für das Lazareth in Raeren, den Centralverein zur Pflege verwundeter und erkrankter Krieger, Liebesgaben, Kreis-Unterstützungen u.s.w. u.s.w. beliefen sich auf 25,017 Thlr., soweit dieß nachgewiesen.

       An der Schule im Schilsweg wurde 1872 eine neue Knaben- und eine neue Mädchenklasse eingerichtet. — Dem technischen Baubeamten wurde für die Prüfung der Bauten eine festgestellte Vergütung von 100 Thlr. jährlich bewilligt. — Im Monate Mai brach unter den Webern in der Fabrik von Joh. Pet. Fremerey eine allgemeine Arbeitseinstellung aus, die sich bald auf sämmtliche Fabriken erstreckte. Dieselbe dauerte acht Tage und wurde durch Bewilligung einer Lohnerhöhung beseitigt. Die Haltung der brodlosen Arbeiter war übrigens ruhig und führte zu keinen Ausschreitungen. Angebotene Unterstützungen der Internationalen in Belgien wurden von denselben abgelehnt,