Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/116: Unterschied zwischen den Versionen

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beide Dienste verwaltet mit Hülfe eines ordinirten Küsters Gottlieb Tornau, der 1717 Cantor zu Husum wurde. Auch <tt>M.</tt> Cröchel zog nach Husum und lebte als wohlhabender Mann von seinem Vermögen bis 1723. Die übrig gebliebene Gemeinde konnte fortan nur einen Prädicanten halten, und die Amtsgeschäfte wurden durch einen benachbarten Prediger verrichtet.
 
4. Die Kirchen auf Nordstrand und Pellworm mit den zugehörigen Halligen hatten noch bis 1664 einen besonderen Kirchen-Inspector in der Person des Pastors Johannes Heimreich zu Pellworm. Als derselbe aber den 3. November 1664 mit Tode abging, wurde die Inspection über diese Kirchen dem Generalsuperintendenten übertragen. Es waren nämlich die beiden Kirchen auf Pellworm, wie die auf Hooge, Oland, Gröde, Nordmarsch. Dazu war 1663 eine Kirche oder Kapelle auf Langenes gekommen, wo man auch seit diesem Jahre einen Prädicanten hielt. Aber seit 1668 wurde den Langenessern erlaubt, „einen ordinirten Prediger zu vociren, doch ist dem Pastoren auf Oland seine vorige Gerechtigkeit daselbst vorbehalten worden“. Auf Oland wurde die alte hölzerne und verfallene Kirche 1709 abgebrochen, und eine neue von Brandmauer erbaut. Auf Nordmarsch war schon 1684 die Kirche neu erbaut. Die Kirchen auf diesen Halligen, so wie auf Nordstrandisch Moor litten sehr durch die Wasserfluthen, besonders 1717. In diesem Jahre gingen namentlich auf Nordstrandisch Moor Kanzel, Altar, Stühle und Fenster der Kirche verloren. Ueber die Kirche zu Odenbüll auf Nordstrand und über die auf dem Moor hatten die Niederländer, welche die Wiederbedeichung von Nordstrand übernehmen wollten, freilich 1652 das Patronatrecht erlangt, aber es blieben doch diese Kirchen unter der Aufsicht des Generalsuperintendenten. Dasselbe war der Fall bei der Kirche auf Helgoland, welche 1686 neu erbaut und 1707 mit einem Thurme 20 Faden hoch versehen wurde.
 
Unter der unmittelbaren Aufsicht des Generalsuperintendenten stand gleichfalls die Kirche zu Friedrichstadt, welche im Jahre 1672, wie wir früher gesehen haben, nachdem sie nur reichlich zwanzig Jahre gestanden hatte, fast ganz von Neuem wieder aufgeführet werden mußte. Das Kirchencollegium daselbst, aus dem Prediger und zehn der angesehensten Gemeindeglieder bestehend, wurde 1664 errichtet.

Aktuelle Version vom 1. Januar 2009, 14:40 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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beide Dienste verwaltet mit Hülfe eines ordinirten Küsters Gottlieb Tornau, der 1717 Cantor zu Husum wurde. Auch M. Cröchel zog nach Husum und lebte als wohlhabender Mann von seinem Vermögen bis 1723. Die übrig gebliebene Gemeinde konnte fortan nur einen Prädicanten halten, und die Amtsgeschäfte wurden durch einen benachbarten Prediger verrichtet.

4. Die Kirchen auf Nordstrand und Pellworm mit den zugehörigen Halligen hatten noch bis 1664 einen besonderen Kirchen-Inspector in der Person des Pastors Johannes Heimreich zu Pellworm. Als derselbe aber den 3. November 1664 mit Tode abging, wurde die Inspection über diese Kirchen dem Generalsuperintendenten übertragen. Es waren nämlich die beiden Kirchen auf Pellworm, wie die auf Hooge, Oland, Gröde, Nordmarsch. Dazu war 1663 eine Kirche oder Kapelle auf Langenes gekommen, wo man auch seit diesem Jahre einen Prädicanten hielt. Aber seit 1668 wurde den Langenessern erlaubt, „einen ordinirten Prediger zu vociren, doch ist dem Pastoren auf Oland seine vorige Gerechtigkeit daselbst vorbehalten worden“. Auf Oland wurde die alte hölzerne und verfallene Kirche 1709 abgebrochen, und eine neue von Brandmauer erbaut. Auf Nordmarsch war schon 1684 die Kirche neu erbaut. Die Kirchen auf diesen Halligen, so wie auf Nordstrandisch Moor litten sehr durch die Wasserfluthen, besonders 1717. In diesem Jahre gingen namentlich auf Nordstrandisch Moor Kanzel, Altar, Stühle und Fenster der Kirche verloren. Ueber die Kirche zu Odenbüll auf Nordstrand und über die auf dem Moor hatten die Niederländer, welche die Wiederbedeichung von Nordstrand übernehmen wollten, freilich 1652 das Patronatrecht erlangt, aber es blieben doch diese Kirchen unter der Aufsicht des Generalsuperintendenten. Dasselbe war der Fall bei der Kirche auf Helgoland, welche 1686 neu erbaut und 1707 mit einem Thurme 20 Faden hoch versehen wurde.

Unter der unmittelbaren Aufsicht des Generalsuperintendenten stand gleichfalls die Kirche zu Friedrichstadt, welche im Jahre 1672, wie wir früher gesehen haben, nachdem sie nur reichlich zwanzig Jahre gestanden hatte, fast ganz von Neuem wieder aufgeführet werden mußte. Das Kirchencollegium daselbst, aus dem Prediger und zehn der angesehensten Gemeindeglieder bestehend, wurde 1664 errichtet.