Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/089: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(automatisch angelegt)
(OCR-Text eingefügt)
 
Zeile 1: Zeile 1:
{{Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4|088|92|090|unvollständig}}
<noinclude>{{Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4|088|92|090|unkorrigiert}}</noinclude>
Ritterschaft und mit einer Anzahl hoher Beamten am 3. October 1665 nach Kiel, und wurde an der Grenze des Weichbildes von dem Königlichen Kanzler Grafen zu Rantzau, dem Kieler Magistrat, mehreren Landräthen und Anderen empfangen. Darauf wurde bei der Holsten-Brücke der Herzog von den Professoren und Studenten feierlich begrüßt; er stieg vom Pferde um die kurze Dankrede des Professors Musäus anzuhören. Am 4. October wurden Vorbereitungen für die Einweihungsfeier an dem folgenden Tage getroffen. Die solenne Inauguration geschah mit großer Festlichkeit in der Nicolaikirche. Die Procession der Professoren und Studenten ging von dem Universitätsgebäude zum Schlosse und von da nach der Kirche, der Herzog und die beiden Prinzen zu Pferde, der Minister von Kielmannsegge als Principalcommissar und Repräsentant des Kaisers in einem sechsspännigen Wagen. Vor dem Zuge wurden vorangetragen das Kaiserliche Privilegium von 1652, die Herzogliche Fundation, die Insignien und die fünf Siegel der Universität.
 
In der Kirche waren erhöhte Sitze rechts von dem Altar für den Kaiserlichen Commissar, links für den Herzog, in der Mitte zwei Katheder. Nach einem Gesange hielt der fürstliche Generalsuperintendent Johannes Reinboth von der Kanzel die Einweihungspredigt, die so lang war, daß sie im Druck fünfzig Seiten in Folio füllt. Darauf wurden durch Kielmannsegge zwei kürzere Reden gehalten, wobei er das Kaiserliche Diplom verlesen ließ, und in seiner zweiten Rede dem Professor der Theologie Peter Musäus zum Prorector ernannte, worauf diesem die akademischen Scepter und die Gründungsurkunden überreicht wurden. Darauf folgte eine Rede des Prorectors, zwischen den einzelnen Reden wurde gesungen und musicirt. Der ganze feierliche Act hatte sechs Stunden gedauert. Darauf war auf dem Schlosse Festessen an sieben Tafeln, wobei der Kaiserliche Commissar den obersten Platz hatte. Am folgenden Tage wurden die Professoren auf dem Schlosse beeidigt, und der Prorector erhielt von dem Herzoge eine doppelte goldene Kette mit des Herzogs Brustbild. In dem akademischen Gebäude wurden an diesem Tage fünf Reden gehalten: von dem Theologen Christian Kortholt, dem Juristen Erich Mauritius, dem Mediziner Caspar March, dem Historiker M. Watson und dem Professor der Beredsamkeit D. G. Morhof. Nach dem ursprünglichen Programm sollten

Aktuelle Version vom 31. Dezember 2008, 11:40 Uhr

GenWiki - Digitale Bibliothek
Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
Register  |  1. Band  |  2. Band  |  3. Band
4. Band  |  Inhalt des 4. Bandes
<<<Vorherige Seite
[088]
Nächste Seite>>>
[090]
Datei:SH-Kirchengeschichte-4.djvu
unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.

Ritterschaft und mit einer Anzahl hoher Beamten am 3. October 1665 nach Kiel, und wurde an der Grenze des Weichbildes von dem Königlichen Kanzler Grafen zu Rantzau, dem Kieler Magistrat, mehreren Landräthen und Anderen empfangen. Darauf wurde bei der Holsten-Brücke der Herzog von den Professoren und Studenten feierlich begrüßt; er stieg vom Pferde um die kurze Dankrede des Professors Musäus anzuhören. Am 4. October wurden Vorbereitungen für die Einweihungsfeier an dem folgenden Tage getroffen. Die solenne Inauguration geschah mit großer Festlichkeit in der Nicolaikirche. Die Procession der Professoren und Studenten ging von dem Universitätsgebäude zum Schlosse und von da nach der Kirche, der Herzog und die beiden Prinzen zu Pferde, der Minister von Kielmannsegge als Principalcommissar und Repräsentant des Kaisers in einem sechsspännigen Wagen. Vor dem Zuge wurden vorangetragen das Kaiserliche Privilegium von 1652, die Herzogliche Fundation, die Insignien und die fünf Siegel der Universität.

In der Kirche waren erhöhte Sitze rechts von dem Altar für den Kaiserlichen Commissar, links für den Herzog, in der Mitte zwei Katheder. Nach einem Gesange hielt der fürstliche Generalsuperintendent Johannes Reinboth von der Kanzel die Einweihungspredigt, die so lang war, daß sie im Druck fünfzig Seiten in Folio füllt. Darauf wurden durch Kielmannsegge zwei kürzere Reden gehalten, wobei er das Kaiserliche Diplom verlesen ließ, und in seiner zweiten Rede dem Professor der Theologie Peter Musäus zum Prorector ernannte, worauf diesem die akademischen Scepter und die Gründungsurkunden überreicht wurden. Darauf folgte eine Rede des Prorectors, zwischen den einzelnen Reden wurde gesungen und musicirt. Der ganze feierliche Act hatte sechs Stunden gedauert. Darauf war auf dem Schlosse Festessen an sieben Tafeln, wobei der Kaiserliche Commissar den obersten Platz hatte. Am folgenden Tage wurden die Professoren auf dem Schlosse beeidigt, und der Prorector erhielt von dem Herzoge eine doppelte goldene Kette mit des Herzogs Brustbild. In dem akademischen Gebäude wurden an diesem Tage fünf Reden gehalten: von dem Theologen Christian Kortholt, dem Juristen Erich Mauritius, dem Mediziner Caspar March, dem Historiker M. Watson und dem Professor der Beredsamkeit D. G. Morhof. Nach dem ursprünglichen Programm sollten