Niederdeutsch: Unterschied zwischen den Versionen
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Hilfestellungen dafür können bereits gedruckte Quellen sein, welche unter lokalen und regionalen Gesichtspunkten systematisch ausgewertet werden können. Darunter fallen beispielsweise Urkundsbücher, wie auch Lehns- und Schatzungsregister aus frühen Zeiten. | Hilfestellungen dafür können bereits gedruckte Quellen sein, welche unter lokalen und regionalen Gesichtspunkten systematisch ausgewertet werden können. Darunter fallen beispielsweise Urkundsbücher, wie auch Lehns- und Schatzungsregister aus frühen Zeiten. | ||
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* Die Register der Willkommschatzung von 1498 und 1499 im Fürstbistum Münster, Aschendorfsche Verlagsbuchhandlung (1976) ISBN 3-402-05858-8 | * Die Register der Willkommschatzung von 1498 und 1499 im Fürstbistum Münster, Aschendorfsche Verlagsbuchhandlung (1976) ISBN 3-402-05858-8 | ||
** Index der Register der Willkommschatzung von 1498 und 1499 im Fürstbistum Münster, Aschendorfsche Verlagsbuchhandlung (2001) ISBN 3-402-06821-4 | ** Index der Register der Willkommschatzung von 1498 und 1499 im Fürstbistum Münster, Aschendorfsche Verlagsbuchhandlung (2001) ISBN 3-402-06821-4 |
Version vom 16. Dezember 2008, 11:57 Uhr
Hierarchie
Regional > Deutsche Mundarten > Niederdeutsch
Einleitung
Das Niederdeutsche ist einheitlicher als die Hochdeutschen Dialekte Oberdeutsch und Mitteldeutsch und wird als eine eigenständige Sprache verstanden die nicht als Dialekt des Hochdeutschen zu sehen ist. Man unterscheidet 3 große Mundarträume im Niederdeutschen: Niedersächsisch (auch Westniederdeutsch) im Hochland südlich davon mit West- und Ostfälisch und Ostniederdeutsch in Nordostdeutschland mit Märkisch-Brandenburgisch (mit Mittelpommersch) und Mecklenburgisch (mit Vorpommersch). Obwohl Niederfränkische Dialekt sehr verwandt ist mit dem Niederdeutschen, formt diese unter den Namen Niederfränkisch als Oberbegriff mit dem Niederländischen und Afrikaans unter den westgermanischen Sprachen eine eigene Sprachgruppe neben dem Friesischen, Englischen, Hochdeutschen und Niederdeutschen. Heutzutage werden diese beiden Sprachgruppen, also das Niederdeutsch und das Niederfränkisch zum Westgermanisches Kontinentalen Dialektkontinuum gerechnet nördlich der Benrather Linie - das heißt nördlich der Grenze der hochdeutschen Lautverschiebung. Die Stammbaumtheorie das es irgendwann mal ein Urdeutsch gegeben hat, ist nicht mehr haltbar. Es wird wohl eher einen westgermanischen Vorläufer gegeben haben, aus dem sich nach der Völkerwanderung alle anderen westgermanisches Sprachen (regional) entwickelt haben.
Daher sind die eingebürgerten Begriffe Niederdeutsch und Plattdeutsch vom Namen her auch etwas irreführend und veraltet. Eine bessere Alternative dafür wäre der Oberbegriff Niedersächsisch (niederl.=Nedersaksisch) der in den Niederlanden üblicherweise gehandhabt wird. Darin kommt zu einem die Regionale Entwicklung und Identität dieser Sprache zum Ausdruck und zum anderen ist dieser auch aus europäischer Sicht von flexibleren Nutzen, sowohl in Deutschland als in den Niederlanden. Plattdeutsch oder Niederdeutsch sollte man deswegen nur für die deutschen Varianten des Niedersächsisch(Oberbegriff) verwenden die vom Hochdeutsch stark beeinflusst worden sind und noch immer werden.
Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Niederdeutsche_Sprache http://de.wikipedia.org/wiki/Niederfr%C3%A4nkische_Sprachen
Niederdeutsche Namensbildung
Die alten Familien- oder Personennamen in der niederdeutschen Landschaft sind oft vor mehreren hundert Jahren entstanden. Sie sie wurzeln dementsprechend in der zeitlich gebräuchlichen lokalen Mundart und fußen manchmal auf Orts- oder Flurnamen aus der Zeit vor Beginn des Mittelalters.
Um die in den lokalen Namen steckenden alten Wörter und deren Bedeutung zu entschlüsseln, ist deren früheste regionalen Verbreitung und die zeitlich lokale Ausprängungen der Mundart für die Namensforschung von elementarer Bedeutung.
Hilfestellungen dafür können bereits gedruckte Quellen sein, welche unter lokalen und regionalen Gesichtspunkten systematisch ausgewertet werden können. Darunter fallen beispielsweise Urkundsbücher, wie auch Lehns- und Schatzungsregister aus frühen Zeiten.
Als besonders interessante bereits gedruckte Quellenbearbeitungen aus dem niederdeutschen Sprachraum seien beispielhaft genannt:
- Die Register der Willkommschatzung von 1498 und 1499 im Fürstbistum Münster, Aschendorfsche Verlagsbuchhandlung (1976) ISBN 3-402-05858-8
- Index der Register der Willkommschatzung von 1498 und 1499 im Fürstbistum Münster, Aschendorfsche Verlagsbuchhandlung (2001) ISBN 3-402-06821-4
Als ein möglicher Schlüssel zum Wortverständnis der Familien- , Personen- oder Flurnamen kann dann ein dazu passendes Mundartwörterbuch hilfreich sein, wie zum Beispiel:
- Wörterbuch der westmünsterländer Mundart, vom Heimatverein Vreden (Hrsg., 1992) ISBN 3-926627-09-3
Allgemeine Information
Lippisch
Märkisch-Brandenburgisch
Mecklenburgisch
Münsterländische Mundart
Niedersächsisch
Ostfälisch
Westfälisch
Westmünsterländische Mundart
Beschreibung
Hier: Beschreibung der Sprache und deren Dialekte.
Bibliografie
- Böger. R.: Die Schwalenbergische Mundart, in: Ndt.Jahrbuch 32 (1906), S. 140ff.
- Büld, Volk und Sprache im nördl. Westfalen (1939).
- Hofmann, Emma: Die Vocale der Lippischen Mundart (1887).
- Niederdeutsche, von Luther gebilligte Kirchenordnung 1538, Lemgo
Periodika
Quickborn. Zeitschrift für plattdeutsche Sprache und Literatur. Hrsg.: Quickborn, Vereinigung für niederdeutsche Sprache und Literatur e.V., Am Langberg 51, 21033 Hamburg, Tel.: 040/7390416, Internetpräsentation, E-Mail: [1] 3-4/2007.