Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/181: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 3. Dezember 2008, 18:29 Uhr

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Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer
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11.
Er fragt sich: Ob's zu Hause ist?
Ob irrend es verdarb?
Ob es wohl einen Andern küßt?
Ob's unter Mördern starb?
Ob je es werde wieder kommen?
Ob's keinen andern Mann genommen ?
12.
Ach, Weibchen! könntest Du ihn seh'n,
Dir blutete das Herz;
Denn länger kann nicht übersteh'n
Er noch der Trennung Schmerz;
Sein Puls geht immer leiser, lahmer;
Bald stirbt Dein armer Christian Spamer!


Wiegenlied.
Mel.: Guter Mond ec.
1.
Lieber Karl, ich soll Dich wiegen,
Bis der Schlummer Dich berückt!
Bleibe darum ruhig liegen!
Schweige hübsch und sei geschickt!
Niemand soll uns jetzo stören,
Denn die Ruhe ist Dir gut,
Sie wird Deine Kräfte mehren;
Dann erwachst Du wohlgemuth!
2.
Höre zu! Ich will Dir singen
Sanft, wie Deine Mutter sang,
Als sie ihre Zauberschlingen
Hingelegt zu meinem Fang.
Ja, ich will es Dir erzählen,
Wie sie mich in Schlaf gebracht!
Und will Dir auch nicht verhehlen,
Daß ich nie daraus erwacht!
3.
Ach, so weich ist keine Wiege,
Als ihr schöner, runder Arm!
Und sobald ich drinnen liege,
Wird es mir so wohl und warm,
Daß mir Hören gleich und Sehen
Vor unendlich großer Lust,
Eh ich's merke, ganz vergehen,
Und — ich schlaf' an ihrer Brust!
4.
Ihre schöngeformten Glieder,
Ihre reizende Gestalt,
Ihre Augen, auf und nieder,
Haben magische Gewalt!
Alles ist an ihr ein Wunder,
Wie sie gehet, lächelt, spricht;
Und mein Herz fängt schnell wie Zunder,
Blickt sie mir ins Angesicht!
5.
Doch Du schläfst ja, Herzensbübchen!
Und wie sprechend gleichst Du ihr!
Diese Züge von dem Liebchen
Machen Dich so theuer mir!
Bald, mein Kind, erwachst Du wieder,
Und dann soll mein Erstes sein,
Dir zu singen neue Lieder
Von dem süßen Mütterlein!


An meines Käthchens Grabe.
Käthchen! Käthchen! Ewige Geliebte!
Ach, Du hörst es nicht in tiefer Gruft,
Wie so kläglich zitternd meine Stimme
Deinen süßen, süßen Namen ruft!
Meine Zähre an dem heil'gen Hügel,
Der die Reste Deines Leichnams deckt,
Meine Klage um die Frühentschlafne
Ist kein Mittel, das sie auferweckt!
Einsam steh' ich, ohne Dich, verlassen!
Diese Welt hat nun kein Käthchen mehr!
Alles, Alles ist mit Dir verändert!
Diese Thäler sind nun freudenleer!