Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/014: Unterschied zwischen den Versionen
K (1 Versionen) |
(Texterfassung) |
||
(Eine dazwischenliegende Version von einem anderen Benutzer wird nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4|013|17|015| | <noinclude>{{Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4|013|17|015|unkorrigiert}}</noinclude> | ||
Lehre erwarteten, ohne zugleich ernstlich auf Besserung des Lebens zu dringen. Er war nichts weniger als blind gegen die derzeitigen großen Gebrechen der lutherischen Kirche, erging sich in seinem Eifer auch dawider und drang auf ein innerliches Christenthum in der Weise Johann Arndt's, was von ihm sein Enkel, der hernach zu nennende Friedrich Breckling, bezeugt, welcher ihn in das Verzeichniß der „Zeugen der Wahrheit“ setzt.<ref>Arnold, K. und K.-Geschichte. III, S. 911.</ref> Solchen Inhalts wird besonders seine Schrift<ref>Die Schrift ist erschienen zu Lübeck 1632 in 8.</ref> gewesen sein: „Vier Büchlein vom Alten und Neuen Menschen; woher dieser Unterschied entstanden, und daß allein die neuen Menschen die wahre Kirche Gottes sind, welche die Kennzeichen und Seligkeit des neuen Menschen, seine Gewißheit, Verderben, davor er sich hüten soll, Kampf, Streit, Sieg, die Mittel des Sieges und endlich die Uebung des wahren Christenthums, welche darinnen bestehet, daß der Mensch sich selbsten verläugne, und wie solches beides gegen Gott und Menschen geschehen muß“. Ihm zur Seite stand sein College und Schwager (sie hatten Beide die Töchter des vormaligen Diaconus Laurentius Jacobi oder Baumeister zu Frauen), der Diaconus <tt>M.</tt> Fredericus Johannis, gebürtig zu Ladelund, 1601–1626, der gleichfalls mit Lohmann und Teting sich viele Mühe gegeben hatte. Uebereinstimmend mit ihm waren auch, wie Friedrich Breckling bemerkt, <tt>M.</tt> Johannes Moth, erst Conrector 1603, dann Rector 1604–1626, wo er Diaconus an der Nicolai-Kirche, dann aber 1630 Pastor zu St. Marien ward, und bis 1642 lebte, so wie auch der Diaconus zu St. Marien 1627–1640, <tt>M.</tt> Paul Walther. Dabei ist zu bemerken, daß Dame auch in ausgebreiteten Familien-Verbindungen stand; drei seiner Söhne wurden Prediger zu Böel, Esgrus und Oeversee; vier seiner Töchter waren an Prediger verheirathet. Diese Verhältnisse gaben dann wieder Verschwägerungen, und solche verwandtschaftlichen Verbindungen darf man bei den Kämpfen, die später sich erhoben, nicht außer Acht lassen. Denn auf seine Enkel und weiter pflanzte sich eine gewisse Richtung fort, welche der sich erhebenden starren Buchstabentheologie entgegen trat, und die Bemühungen um bessere Zustände unterstützte. So ist namentlich sein vorhin genannter Enkel Friedrich Breckling selbst nicht ohne Einfluß auf Spener und dessen thatkräftiges Wirken in <noinclude> | |||
---- | |||
<references/> | |||
</noinclude> |
Aktuelle Version vom 29. November 2008, 12:11 Uhr
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
Register | 1. Band | 2. Band | 3. Band | |
4. Band | Inhalt des 4. Bandes | |
<<<Vorherige Seite [013] |
Nächste Seite>>> [015] |
Datei:SH-Kirchengeschichte-4.djvu | |
unkorrigiert | |
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.
|
Lehre erwarteten, ohne zugleich ernstlich auf Besserung des Lebens zu dringen. Er war nichts weniger als blind gegen die derzeitigen großen Gebrechen der lutherischen Kirche, erging sich in seinem Eifer auch dawider und drang auf ein innerliches Christenthum in der Weise Johann Arndt's, was von ihm sein Enkel, der hernach zu nennende Friedrich Breckling, bezeugt, welcher ihn in das Verzeichniß der „Zeugen der Wahrheit“ setzt.[1] Solchen Inhalts wird besonders seine Schrift[2] gewesen sein: „Vier Büchlein vom Alten und Neuen Menschen; woher dieser Unterschied entstanden, und daß allein die neuen Menschen die wahre Kirche Gottes sind, welche die Kennzeichen und Seligkeit des neuen Menschen, seine Gewißheit, Verderben, davor er sich hüten soll, Kampf, Streit, Sieg, die Mittel des Sieges und endlich die Uebung des wahren Christenthums, welche darinnen bestehet, daß der Mensch sich selbsten verläugne, und wie solches beides gegen Gott und Menschen geschehen muß“. Ihm zur Seite stand sein College und Schwager (sie hatten Beide die Töchter des vormaligen Diaconus Laurentius Jacobi oder Baumeister zu Frauen), der Diaconus M. Fredericus Johannis, gebürtig zu Ladelund, 1601–1626, der gleichfalls mit Lohmann und Teting sich viele Mühe gegeben hatte. Uebereinstimmend mit ihm waren auch, wie Friedrich Breckling bemerkt, M. Johannes Moth, erst Conrector 1603, dann Rector 1604–1626, wo er Diaconus an der Nicolai-Kirche, dann aber 1630 Pastor zu St. Marien ward, und bis 1642 lebte, so wie auch der Diaconus zu St. Marien 1627–1640, M. Paul Walther. Dabei ist zu bemerken, daß Dame auch in ausgebreiteten Familien-Verbindungen stand; drei seiner Söhne wurden Prediger zu Böel, Esgrus und Oeversee; vier seiner Töchter waren an Prediger verheirathet. Diese Verhältnisse gaben dann wieder Verschwägerungen, und solche verwandtschaftlichen Verbindungen darf man bei den Kämpfen, die später sich erhoben, nicht außer Acht lassen. Denn auf seine Enkel und weiter pflanzte sich eine gewisse Richtung fort, welche der sich erhebenden starren Buchstabentheologie entgegen trat, und die Bemühungen um bessere Zustände unterstützte. So ist namentlich sein vorhin genannter Enkel Friedrich Breckling selbst nicht ohne Einfluß auf Spener und dessen thatkräftiges Wirken in