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Ums Jahr 1254 scheinen die meisten Kirchen in Wagrien zur Wirklichkeit gekommen zu sein. Presbyter Sysselensis erzählt: Der Bischof zu Lübeck Johann von Deest hat in diesem Jahre viele Kirchen außerhalb Lübeck eingeweiht.
Ums Jahr 1254 scheinen die meisten Kirchen in Wagrien zur Wirklichkeit gekommen zu sein. Presbyter Sysselensis erzählt: Der Bischof zu Lübeck Johann von Deest hat in diesem Jahre viele Kirchen außerhalb Lübeck eingeweiht.



Aktuelle Version vom 18. November 2008, 16:13 Uhr

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Die Probstei in Wort und Bild
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Ums Jahr 1254 scheinen die meisten Kirchen in Wagrien zur Wirklichkeit gekommen zu sein. Presbyter Sysselensis erzählt: Der Bischof zu Lübeck Johann von Deest hat in diesem Jahre viele Kirchen außerhalb Lübeck eingeweiht.

Welchen weiten Umfang die Diözese des Bischofs zu Lübeck 1286 gehabt habe, erhellt aus einer Distinctio totalis dioeceseos Lubecensis in quatuor partes bei Moller, in welcher 49 Kirchen namentlich anfgeführt werden. In diesem Verzeichnis kommen in der zweiten Abteilung auch die drei Kirchen der Probstei vor: Nr. 18 Gykone (Gikau), Nr. 19 Kercenhagen (Hagen), Nr. 21 Sconeberch (Schönberg).

Wann und von wem diese Kirchen erbaut sind, darüber habe ich kein historisches Zeugnis ausfinden können. Ueber die Kirche zu Schönberg habe ich eine sehr wahrscheinliche Vermutung. Im Dorfe Barsbek hat sich die Sage erhalten, daß sie größtenteils von sechs Hufnern dieses Dorfes erbaut worden sei. Allein dies ist wohl nur eine Verwechselung. Die Herren v. Barsebeck, auf deren vormaligen Gutsländereien jetzt sechs Hufner ihre Felder haben, sind ihre wahrscheinlichen Stifter. Eine Gedächtnistafel, die mit der alten Kirche 1779 verbrannt ist, auf der drei rote Barsche nach einigen mit, nach anderen ohne Inschrift, abgebildet waren, und der Barsch, statt des gewöhnlichen Wetterhahns als Windflügel auf die Spitze des Turms gestellt, beurkunden, wie sie ihr Andenken fortpflanzten, wenigstens ihre bedeutende Teilnahme am Bau der alten Kirche. Der gänzliche Mangel aller archivarischen Nachrichten bei der hiesigen Kirche ist, wie in so mancher Hinsicht, so auch hier zu bedauern. Daß den Herren von Barsebeck, die hier ihre Höfe hatten, das Recht, eine Kirche zu bauen, verliehen sein könne, ist nicht zweifelhaft. Die ersten vom Erzbischof Friedrich 1106 herbeigerufenen niederländischen Kolonisten bekamen von ihm das Recht, Kirchen anzulegen. Ohne Zweifel haben es auch andere erhalten. Die Erzbischöfe konnten es nach dem kanonischen Recht und nach den Konzilienbeschlüssen erteilen, und werden es gern gethan haben, da sie sich von jeher die Vervielfältigung der Kirchen und Klöster eifrig angelegen sein ließen.

Das Kloster Preetz scheint bald Gelegenheit gefunden zu haben, sich von der bischöflichen Gewalt zu eximieren. Ich schließe dies daher, weil ich unter allen Urkunden des Bistums Lübeck bei Lünig über Schönberg keine einzige, und Hagen nur im Zehntenregister des Bischofs Johann VII. gefunden habe. Ueber Giekau kommen mehrere vor; allein hier sind auch nur zwei klösterliche Dörfer eingepfarrt.

In dem merkwürdigen Zehntenregister des Bischofs von Lübeck, wahrscheinlich von 1426, kommt die Parochie Gikau, hier Shikovve geschrieben, ganz vor, und es heißt von den beiden eingepfarrten Probsteier Dörfern: Bentvelt und Ratekentorpe geben dem Bischof von Lübeck nur den halben Zehnten.

Von der Parochie Schönberg kein Wort. Sie stand also damals nicht mehr unter dem Bischof von Lübeck.

Von der Parochie Hagen heißt es: Das Dorf Kerstenhaghen giebt den Zehnten dem Probsten zu Preetz, ausgenommen einige Coloni des Comitis Johannis de Kylone, welche dem Bischof den halben Zehnten geben. Ropstorpe (Röpstorff), Stevendorpe (Schrevendorf) und (der jetzige Meierhof von Doberstorf, Wulfstorf, vormals, wie notorisch ist, ein Dorf), geben nur den halben Zehnten. Warne (Fahren) und Pussade (Passade) geben auch nur so viel. Alle übrigen Dörfer geben den Zehnten dem Herrn Probsten von Preetz, ob sie gleich gehalten wären, ihn dem Herrn Bischof von Lübeck zu bezahlen.

In diese Periode fällt auch wohl die Anlegung einer dem heiligen Georg, dem man wegen seiner Kriegsthaten und auch wegen seiner Wohlthätigkeit damals mehrere Kirchen stiftete, gewidmeten Kapelle, die auf einem Hügel in einer jetzt zum Hauptpastorat in Schönberg gehörigen Wiese stand,