Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/441: Unterschied zwischen den Versionen
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Malmedy mit verschiedenen Gütern, welche der kriegslustige Karl Martell denselben wieder entzog, der fromme Karlmann Pipin's des Jüngern Bruder, jedoch (741) wieder zurückgab. Ludwig der Fromme bestätigte (814) die Besitzungen der Abtei Stablo, welche Bestätigung Ludwig II. (874) und Otto I. im Jahre 950 wiederholten (namentlich eines herrschaftlichen Hauses, einer herrschaftlichen und freien Kapelle, von 30 Häusern und 6 Bunder<ref>''GenWiki-Red.:'' Bunder, Name des Hektars in den Niederlanden. (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 288.)</ref> Landes in der Stadt Aachen). Bei den verheerenden Einfällen der Normänner in die Länder zwischen Maas und Rhein (881) wurden die Heiligthümer von Aachen in die Abtei Stablo in Sicherheit gebracht. Im Jahre 1063 übergab Kaiser Heinrich IV. die beiden Abteien Malmedy und Cornelimünster dem Erzbischofe von Köln. Kaiser Lothar III. erhob 1131 den Abt Wibald und seine Nachfolger zum Range eines Reichsfürsten; die Besitzungen der Abtei und das Recht der beiden Kapitel, ihr Oberhaupt frei zu wählen, wurden zugleich von ihm bestätigt. Die Regierung des Ländchens war monarchisch; der Abt allein konnte Gesetze ausschreiben. In den Kriegen, welche im 16. und 17. Jahrhundert fortdauernd wütheten, wurde das Fürstenthum Stavelot von Leiden und Drangsalen aller Art äußerst hart betroffen. Niederländer, Deutsche und Spanier drangen nach einander ein, erpreßten ungeheuere Kontributionen und mit Beute beladen, ließen sie das Land im tiefsten Elende zurück. Die Einwohner von Malmedy fühlten die Nothwendigkeit kräftigerer Maßregeln, um sich vor Streifzügen sicher zu stellen, und im Jahre 1601 wurde ihnen die zum zweiten Male wiederholte Bitte gewährt, ihre Stadt mit Mauern umringen zu dürfen. Die größten Verwüstungen | |||
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Malmedy mit verschiedenen Gütern, welche der kriegslustige Karl Martell denselben wieder entzog, der fromme Karlmann Pipin's des Jüngern Bruder, jedoch (741) wieder zurückgab. Ludwig der Fromme bestätigte (814) die Besitzungen der Abtei Stablo, welche Bestätigung Ludwig II. (874) und Otto I. im Jahre 950 wiederholten (namentlich eines herrschaftlichen Hauses, einer herrschaftlichen und freien Kapelle, von 30 Häusern und 6 Bunder[1] Landes in der Stadt Aachen). Bei den verheerenden Einfällen der Normänner in die Länder zwischen Maas und Rhein (881) wurden die Heiligthümer von Aachen in die Abtei Stablo in Sicherheit gebracht. Im Jahre 1063 übergab Kaiser Heinrich IV. die beiden Abteien Malmedy und Cornelimünster dem Erzbischofe von Köln. Kaiser Lothar III. erhob 1131 den Abt Wibald und seine Nachfolger zum Range eines Reichsfürsten; die Besitzungen der Abtei und das Recht der beiden Kapitel, ihr Oberhaupt frei zu wählen, wurden zugleich von ihm bestätigt. Die Regierung des Ländchens war monarchisch; der Abt allein konnte Gesetze ausschreiben. In den Kriegen, welche im 16. und 17. Jahrhundert fortdauernd wütheten, wurde das Fürstenthum Stavelot von Leiden und Drangsalen aller Art äußerst hart betroffen. Niederländer, Deutsche und Spanier drangen nach einander ein, erpreßten ungeheuere Kontributionen und mit Beute beladen, ließen sie das Land im tiefsten Elende zurück. Die Einwohner von Malmedy fühlten die Nothwendigkeit kräftigerer Maßregeln, um sich vor Streifzügen sicher zu stellen, und im Jahre 1601 wurde ihnen die zum zweiten Male wiederholte Bitte gewährt, ihre Stadt mit Mauern umringen zu dürfen. Die größten Verwüstungen
- ↑ GenWiki-Red.: Bunder, Name des Hektars in den Niederlanden. (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 288.)