Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/3/294: Unterschied zwischen den Versionen

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Ranzau vertauscht und 1650 zur Reichsgrafschaft Ranzau erhoben ward, wurde die Kirchenhoheit den Grafen übertragen, und ???ließen dieselbe bald durch benachbarte Prediger, bald durch ??? Pastoren zu Elmshorn ausüben.
Ranzau vertauscht und 1650 zur Reichsgrafschaft Ranzau erhoben ward, wurde die Kirchenhoheit den Grafen übertragen, und sie ließen dieselbe bald durch benachbarte Prediger, bald durch die Pastoren zu Elmshorn ausüben.


Ueber sämmtliche Kirchen des Herzogs war anfangs ??? Generalpropst verordnet. Diese Würde bekleidete noch bis 15?? der alte <tt>Dr.</tt> Paul von Eitzen. In dem gedachten Jahre war <tt>M.</tt> Jacobus Fabricius, bisheriger Hofprediger, ihm adjungirt und übernahm die Verwaltung der Geschäfte<ref><tt>Joh. Adolphi mandatum, quo Jac. Fabricio vices D. Pa??? ab Eitzen deferuntur, ut Theologiae candidatos examinet et ecclesiae?? utriusque ducatus aeque ac Nordstrandenses visitet. Gottorpii 15??? d. 28. Jan.</tt></ref>, so wie ihm und dem Dompastor Martin Pleccius auch 1595 die Ehesachen übertragen wurden<ref>In dem <tt>Msc. Fabr.</tt> wird dies so ausgedrückt <tt>Fol. 61:</tt> Herzog Adolph Gottorf, 6. Jun. 1595. Ehesachen <tt>ad capitulum non permittimus, ??? igitur</tt> alle Ehesachen so aus vnsern Erblanden vnd Ambtern an euch v??? wiesen werden, <tt>accipite, partes citate, audite et pronunciate seu ordin???</tt> was den Rechten gemeß. Geben euch zu dero Behuff vollkommne Macht ??? Gewalt. - Die Hauptsache war, daß das Capitel nicht mehr als Consistorium fungiren sollte.</ref>. Nach dem 1598, 25. Februar, erfolgten Ableben des alten von Eitzen blieb er in dieser Würde, bis er 1610 in Ungnade fiel, und trat wieder in dieselbe ein 1616, nachdem inzwischen <tt>Dr.</tt> Philippus Caesar als Generalpropst ein kurzes Regiment geführt hatte, worüber das Nähere an seinem Orte. Der jüngere <tt>M.</tt> Jacobus Fabricius ward 1622 seinem Vater adjungirt, und beide erhielten 1636 den Titel eines Generalsuperintendenten. Der ältere lebte darnach noch bis 1640, 5. November<ref>Jacobus Fabricius der Aeltere war geboren zu Tondern 1560, 30. Januar, und hieß eigentlich Jacob Schmidt, latinisirte aber seinen Namen nach Sitte der damaligen Zeit, als er sich den Studien widmete. Schon ehe er die Akademie bezog, ward ihm 1580 das Rectorat in Tondern angetragen, er sch??? es aber aus und ging 1581 nach Helmstädt. Zu Rostock wird er 15?? Magister, 1586 Diaconus zu Tondern und verheirathete sich 1587 mit Agn?? Peträa, Tochter des Propsten Peträus zu Tondern. 1588 erhielt er auf ??rathen des Generalpropsten v. Eitzen den Ruf als Hofprediger nach Gottorf und 1593, wie gemeldet ist, wurde er dessen Adjunct. Als er 1610, 2. Januar, seine Entlassung erhalten hatte, wurde er Pastor zu S. Jacobi in Hamburg, von wo er 1616 nach Gottorf zurückberufen ward. Von seinen 6 Söhnen wurden die vier ältesten an Einem Tage zu Rostock Magister 1613, 13. October (Jacob, des Vaters Adjunct seit 1622, Philipp, nachmals Pastor zu Lund, Georg, der Pastor zu Poppenbüll, und Johann Adolph, der Prediger ??? S. Jacobi in Hamburg geworden); ebenso an Einem Tage die beiden jüngsten (Johannes und Petrus, die Pastoren zu Steinbek und Witzworth geworden sind). Er erreichte ein Alter von 80 Jahren. Vgl. Krafft, 200jähriges Jubel-Gedächtniß??? wo von S. 366-431 eine ausführliche Lebensbeschreibung dieses um die Kirche hochverdienten Mannes sich findet.</ref>. Ka???
Ueber sämmtliche Kirchen des Herzogs war anfangs ein Generalpropst verordnet. Diese Würde bekleidete noch bis 1593 der alte <tt>Dr.</tt> Paul von Eitzen. In dem gedachten Jahre war <tt>M.</tt> Jacobus Fabricius, bisheriger Hofprediger, ihm adjungirt und übernahm die Verwaltung der Geschäfte<ref><tt>Joh. Adolphi mandatum, quo Jac. Fabricio vices D. Pauli ab Eitzen deferuntur, ut Theologiae candidatos examinet et ecclesiae utriusque ducatus aeque ac Nordstrandenses visitet. Gottorpii 1593 d. 28. Jan.</tt></ref>, so wie ihm und dem Dompastor Martin Pleccius auch 1595 die Ehesachen übertragen wurden<ref>In dem <tt>Msc. Fabr.</tt> wird dies so ausgedrückt <tt>Fol. 61:</tt> Hertzog Adolff, Gottorf, 6. Jun. 1595. Ehesachen <tt>ad capitulum non permittimus, vos igitur</tt> alle Ehesachen so aus vnsern Erblanden vnd Ambtern an euch verwiesen werden, <tt>accipite, partes citate, audite et pronunciate seu ordinate</tt> was den Rechten gemeß. Geben euch zu dero Behuff vollkommne Macht und Gewalt. - Die Hauptsache war, daß das Capitel nicht mehr als Consistorium fungiren sollte.</ref>. Nach dem 1598, 25. Februar, erfolgten Ableben des alten von Eitzen blieb er in dieser Würde, bis er 1610 in Ungnade fiel, und trat wieder in dieselbe ein 1616, nachdem inzwischen <tt>Dr.</tt> Philippus Caesar als Generalpropst ein kurzes Regiment geführt hatte, worüber das Nähere an seinem Orte. Der jüngere <tt>M.</tt> Jacobus Fabricius ward 1622 seinem Vater adjungirt, und beide erhielten 1636 den Titel eines Generalsuperintendenten. Der ältere lebte darnach noch bis 1640, 5. November<ref>Jacobus Fabricius der Aeltere war geboren zu Tondern 1560, 30. Januar, und hieß eigentlich Jacob Schmidt, latinisirte aber seinen Namen nach der Sitte der damaligen Zeit, als er sich den Studien widmete. Schon ehe er die Akademie bezog, ward ihm 1580 das Rectorat in Tondern angetragen, er schlug es aber aus und ging 1581 nach Helmstädt. Zu Rostock ward er 1585 Magister, 1586 Diaconus zu Tondern und verheirathete sich 1587 mit Agneta Peträa, Tochter des Propsten Peträus zu Tondern. 1588 erhielt er auf Anrathen des Generalpropsten v. Eitzen den Ruf als Hofprediger nach Gottorf und 1593, wie gemeldet ist, wurde er dessen Adjunct. Als er 1610, 2. Jan., seine Entlassung erhalten hatte, wurde er Pastor zu S. Jacobi in Hamburg, von wo er 1616 nach Gottorf zurückberufen ward. Von seinen 6 Söhnen wurden die vier ältesten an Einem Tage zu Rostock Magister 1613, 13. October (Jacob, des Vaters Adjunct seit 1622, Philipp, nachmals Pastor zu Lunden, Georg, der Pastor zu Poppenbüll, und Johann Adolph, der Prediger zu S. Jacobi in Hamburg geworden); ebenso an Einem Tage die beiden jüngsten (Johannes und Petrus, die Pastoren zu Steinbek und Witzworth geworden sind). Er erreichte ein Alter von 80 Jahren. Vgl. Krafft, 200jähriges Jubel-Gedächtniß, wo von S. 366-431 eine ausführliche Lebensbeschreibung dieses um die Kirche hochverdienten Mannes sich findet.</ref>. Kaum


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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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Ranzau vertauscht und 1650 zur Reichsgrafschaft Ranzau erhoben ward, wurde die Kirchenhoheit den Grafen übertragen, und sie ließen dieselbe bald durch benachbarte Prediger, bald durch die Pastoren zu Elmshorn ausüben.

Ueber sämmtliche Kirchen des Herzogs war anfangs ein Generalpropst verordnet. Diese Würde bekleidete noch bis 1593 der alte Dr. Paul von Eitzen. In dem gedachten Jahre war M. Jacobus Fabricius, bisheriger Hofprediger, ihm adjungirt und übernahm die Verwaltung der Geschäfte[1], so wie ihm und dem Dompastor Martin Pleccius auch 1595 die Ehesachen übertragen wurden[2]. Nach dem 1598, 25. Februar, erfolgten Ableben des alten von Eitzen blieb er in dieser Würde, bis er 1610 in Ungnade fiel, und trat wieder in dieselbe ein 1616, nachdem inzwischen Dr. Philippus Caesar als Generalpropst ein kurzes Regiment geführt hatte, worüber das Nähere an seinem Orte. Der jüngere M. Jacobus Fabricius ward 1622 seinem Vater adjungirt, und beide erhielten 1636 den Titel eines Generalsuperintendenten. Der ältere lebte darnach noch bis 1640, 5. November[3]. Kaum


  1. Joh. Adolphi mandatum, quo Jac. Fabricio vices D. Pauli ab Eitzen deferuntur, ut Theologiae candidatos examinet et ecclesiae utriusque ducatus aeque ac Nordstrandenses visitet. Gottorpii 1593 d. 28. Jan.
  2. In dem Msc. Fabr. wird dies so ausgedrückt Fol. 61: Hertzog Adolff, Gottorf, 6. Jun. 1595. Ehesachen ad capitulum non permittimus, vos igitur alle Ehesachen so aus vnsern Erblanden vnd Ambtern an euch verwiesen werden, accipite, partes citate, audite et pronunciate seu ordinate was den Rechten gemeß. Geben euch zu dero Behuff vollkommne Macht und Gewalt. - Die Hauptsache war, daß das Capitel nicht mehr als Consistorium fungiren sollte.
  3. Jacobus Fabricius der Aeltere war geboren zu Tondern 1560, 30. Januar, und hieß eigentlich Jacob Schmidt, latinisirte aber seinen Namen nach der Sitte der damaligen Zeit, als er sich den Studien widmete. Schon ehe er die Akademie bezog, ward ihm 1580 das Rectorat in Tondern angetragen, er schlug es aber aus und ging 1581 nach Helmstädt. Zu Rostock ward er 1585 Magister, 1586 Diaconus zu Tondern und verheirathete sich 1587 mit Agneta Peträa, Tochter des Propsten Peträus zu Tondern. 1588 erhielt er auf Anrathen des Generalpropsten v. Eitzen den Ruf als Hofprediger nach Gottorf und 1593, wie gemeldet ist, wurde er dessen Adjunct. Als er 1610, 2. Jan., seine Entlassung erhalten hatte, wurde er Pastor zu S. Jacobi in Hamburg, von wo er 1616 nach Gottorf zurückberufen ward. Von seinen 6 Söhnen wurden die vier ältesten an Einem Tage zu Rostock Magister 1613, 13. October (Jacob, des Vaters Adjunct seit 1622, Philipp, nachmals Pastor zu Lunden, Georg, der Pastor zu Poppenbüll, und Johann Adolph, der Prediger zu S. Jacobi in Hamburg geworden); ebenso an Einem Tage die beiden jüngsten (Johannes und Petrus, die Pastoren zu Steinbek und Witzworth geworden sind). Er erreichte ein Alter von 80 Jahren. Vgl. Krafft, 200jähriges Jubel-Gedächtniß, wo von S. 366-431 eine ausführliche Lebensbeschreibung dieses um die Kirche hochverdienten Mannes sich findet.