Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/380: Unterschied zwischen den Versionen

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er dortigen Einwohner ausmachen. — In der Nähe des Dorfes liegen dicht an der Wurm auf vorspringendem Felsen die Ruinen des vormaligen Schlosses Wilhelmstein. Das Wurmthal trennt diese Anhöhe von der des Ländchens der Heyden. Die älteste auf uns gekommene Nachricht vom Schlosse Wilhelmstein ist vom Jahre 1358. Es wird wohl zu der Waldgrafschaft oder Wehrmeisterei, die der Grafschaft Manbach anklebig war, gehört haben, welche Grafschaft durch Heirath 1177 an das Haus Jülich gekommen. Im 13. Jahrhundert ließ einer der Grafen von Jülich, Namens Wilhelm, auf gedachtem Felsen eine Burg bauen, die nach ihm Wilhelmstein genannt worden ist. Sie war mehrere Jahrhunderte hindurch der Hauptsitz des jülich'schen Amtes gleichen Namens. 1358 wies der Herzog von Jülich dem Ritter Godart, Herrn zu der Heyden, als Entschädigung, 11,000 Mark auf das Amt Wilhelmstein an, und setzte ihn zum Amtmann daselbst und zum Vogt zu Cornelimünster ein. Seit dieser Zeit blieb Wilhelmstein ein Pfandgut unter verschiedenen Besitzern. 1375 lieh der Herzog von Jülich zwar das Geld zur Auslösung, gab es jedoch bald wieder an Reinald (Reinhard) von Schönforst in Pfandschaft. In einem Kriege mit Reinald II. von Schönforst (1396) nahm der Herzog von Jülich Schönforst ein, und entriß demselben auch die Burg Wilhelmstein. Seitdem wurden die Amtmänner nur von den Herzogen ernannt. 1642 bemächtigten sich die Weimar'schen und Hessischen Truppen des Schlosses und von daher datirt sich auch der Verfall. Die Franzosen verkauften das Schloß mit dem Schloßbusch. Gegenwärtig ist es im Besitze des Herrn von Coels zu Aachen. In den Einfassungssteinen

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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er dortigen Einwohner ausmachen. — In der Nähe des Dorfes liegen dicht an der Wurm auf vorspringendem Felsen die Ruinen des vormaligen Schlosses Wilhelmstein. Das Wurmthal trennt diese Anhöhe von der des Ländchens der Heyden. Die älteste auf uns gekommene Nachricht vom Schlosse Wilhelmstein ist vom Jahre 1358. Es wird wohl zu der Waldgrafschaft oder Wehrmeisterei, die der Grafschaft Manbach anklebig war, gehört haben, welche Grafschaft durch Heirath 1177 an das Haus Jülich gekommen. Im 13. Jahrhundert ließ einer der Grafen von Jülich, Namens Wilhelm, auf gedachtem Felsen eine Burg bauen, die nach ihm Wilhelmstein genannt worden ist. Sie war mehrere Jahrhunderte hindurch der Hauptsitz des jülich'schen Amtes gleichen Namens. 1358 wies der Herzog von Jülich dem Ritter Godart, Herrn zu der Heyden, als Entschädigung, 11,000 Mark auf das Amt Wilhelmstein an, und setzte ihn zum Amtmann daselbst und zum Vogt zu Cornelimünster ein. Seit dieser Zeit blieb Wilhelmstein ein Pfandgut unter verschiedenen Besitzern. 1375 lieh der Herzog von Jülich zwar das Geld zur Auslösung, gab es jedoch bald wieder an Reinald (Reinhard) von Schönforst in Pfandschaft. In einem Kriege mit Reinald II. von Schönforst (1396) nahm der Herzog von Jülich Schönforst ein, und entriß demselben auch die Burg Wilhelmstein. Seitdem wurden die Amtmänner nur von den Herzogen ernannt. 1642 bemächtigten sich die Weimar'schen und Hessischen Truppen des Schlosses und von daher datirt sich auch der Verfall. Die Franzosen verkauften das Schloß mit dem Schloßbusch. Gegenwärtig ist es im Besitze des Herrn von Coels zu Aachen. In den Einfassungssteinen