Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter 5 (Strange)/006: Unterschied zwischen den Versionen

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F.
Goedert Burggraf zu Drachenfels Ritter, Amtmann zu Alden-
wede.  In  seinen  letzten Lebensjahren  schreibt  er  sich Herr
statt Burggraf.  Im J.  1402 brachte er durch Kauf das Haus
Gudenau an sich, und 1425 verpfändete ihm Erzbischof Diede-
rich von Cöln für die Summe von zehntausend Rhein. Gulden
die Burg und Schloss Wolckenburg und Königswinter (Lacomblet
IV. p. 188).  Er ist am  18. März 1428  gestorben, und wie
seine Eltern vor dem Maria Magdalenen Altar zu Heisterbach
beerdigt worden (1).  Mit seiner Gattin Adelheid  von Merode
zu Hemmersbach hatte er folgende Kinder:
1.  Heinrich von Drachenfels ältester Sohn.  Hermann Scherfgin
Scheffen  zu Cöln,  und Hermann von Gudenau schlössen
im J. 1398  mit dem Burggrafen Goedert  einen Vertrag,
demgemäss Elisabeth eheliche Tochter des Philips Scherfgin
selig binnen  den  nächsten  drei Jahren  die  Gattin  des
Heinrich von Drachenfels  werden,  und  demselben  die
Herrschaft  Gudenau (2)  und  alle Güter  ausserhalb Cöln
gelegen zubringen, Heinrich  dagegen nach Absterben des
Vaters die oberste Burg von Drachenfels und das Gericht
von Bachern erhalten solle.  Der Ehebund wurde geschlossen,
aber  durch  Heinrichs  Tod  früh  wieder  aufgelöst.  "Wie
es scheint, war er noch im Leben, als Elisabeths jüngere
Schwester,  Catharina Scherfgin,  am  5. November  1401
den Ritter Teylgin  vom Cuesyn  heirathete:  welchem sie
die innerhalb Cöln gelegenen  Güter zubrachte.    Wittwe
Elisabeth  vermählte  sich  hierauf mit Gerhard  von  Bell
(Sohn des Ritters Everhard Vogt zu Bell und der Chris-
(1) Zu Heisterbach fundirte Ritter Goedert im J. 1421 Messen
alle Quatertemper mit Commendationen zu lesen, und sollen während
der Messe jedesmal vier Kerzen auf der Grabstätte brennen.
Die Pfleger und Baumeister St. Thiebolds Gotteshauses zu Tanne
bekennen im J. 1417, dass Herr Goedert und sein Sohn Johann
für 35 Gulden ein ewig Licht bei ihnen gestiftet haben. Dasselbe
bescheiniget im J. 1420 Burkart Abt des Gotteshauses unserer
Lieben Frauen zu Einsiedelen.
(2) Philips Scherfgin (Sohn des Johann Scherfgin Scheffen zu
Cöln), der im J. 1362 Lysa Tochter des Ritters Conrad von
Gudenau selig heirathete, brachte die Herrschaft Gudenau vier
Jahre später von seinem Schwager Hermann an sich; man s.
Krumbstab II. p. 79.

Version vom 4. November 2008, 10:18 Uhr

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6 F. Goedert Burggraf zu Drachenfels Ritter, Amtmann zu Alden- wede. In seinen letzten Lebensjahren schreibt er sich Herr statt Burggraf. Im J. 1402 brachte er durch Kauf das Haus Gudenau an sich, und 1425 verpfändete ihm Erzbischof Diede- rich von Cöln für die Summe von zehntausend Rhein. Gulden die Burg und Schloss Wolckenburg und Königswinter (Lacomblet IV. p. 188). Er ist am 18. März 1428 gestorben, und wie seine Eltern vor dem Maria Magdalenen Altar zu Heisterbach beerdigt worden (1). Mit seiner Gattin Adelheid von Merode zu Hemmersbach hatte er folgende Kinder: 1. Heinrich von Drachenfels ältester Sohn. Hermann Scherfgin Scheffen zu Cöln, und Hermann von Gudenau schlössen im J. 1398 mit dem Burggrafen Goedert einen Vertrag, demgemäss Elisabeth eheliche Tochter des Philips Scherfgin selig binnen den nächsten drei Jahren die Gattin des Heinrich von Drachenfels werden, und demselben die Herrschaft Gudenau (2) und alle Güter ausserhalb Cöln gelegen zubringen, Heinrich dagegen nach Absterben des Vaters die oberste Burg von Drachenfels und das Gericht von Bachern erhalten solle. Der Ehebund wurde geschlossen, aber durch Heinrichs Tod früh wieder aufgelöst. "Wie es scheint, war er noch im Leben, als Elisabeths jüngere Schwester, Catharina Scherfgin, am 5. November 1401 den Ritter Teylgin vom Cuesyn heirathete: welchem sie die innerhalb Cöln gelegenen Güter zubrachte. Wittwe Elisabeth vermählte sich hierauf mit Gerhard von Bell (Sohn des Ritters Everhard Vogt zu Bell und der Chris- (1) Zu Heisterbach fundirte Ritter Goedert im J. 1421 Messen alle Quatertemper mit Commendationen zu lesen, und sollen während der Messe jedesmal vier Kerzen auf der Grabstätte brennen. Die Pfleger und Baumeister St. Thiebolds Gotteshauses zu Tanne bekennen im J. 1417, dass Herr Goedert und sein Sohn Johann für 35 Gulden ein ewig Licht bei ihnen gestiftet haben. Dasselbe bescheiniget im J. 1420 Burkart Abt des Gotteshauses unserer Lieben Frauen zu Einsiedelen. (2) Philips Scherfgin (Sohn des Johann Scherfgin Scheffen zu Cöln), der im J. 1362 Lysa Tochter des Ritters Conrad von Gudenau selig heirathete, brachte die Herrschaft Gudenau vier Jahre später von seinem Schwager Hermann an sich; man s. Krumbstab II. p. 79.