Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/007: Unterschied zwischen den Versionen
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{{NE}}Die Gebirgsmasse des Hohen Venns besteht hauptsächlich aus gräulichem und bläulichem Schieferthon, welcher mit feinkörnigem Grauwackeschiefer wechsellagert. Diese bilden sehr mächtige, stark aufgerichtete Schichten, welche von Ost-Nordost nach West-Südwest streichen. Durch Luft- und Wasserwirkung zerfällt der Schiefer an der Oberfläche leicht und verwandelt sich in eine lettenartige, schlüpferige Thonerde, die dann die obere Bodenschicht bildet und hier die Stelle der gewöhnlichen Dammerde vertritt. Da aber die Thonerde das Wasser nur bis zur Sättigung aufnimmt und dann nicht weiter durchläßt, so bleibt die nicht verdunstende Nässe auf der Oberfläche in Mulden und Gruben stehen und befördert dadurch die Torfbildung, welche auf dem Fichtelgebirge, der hohen Rhön, dem Harzgebirge u. a. unter ähnlichen Verhältnissen, im nördlichen Europa und in den norddeutschen Niederungen aber in großartigem Maßstabe auftritt. An den Abhängen und starkgeneigten Gegenden des Venns macht die Torfbildung keine Fortschritte. Die Thalgehänge und sanftabschüssigen Gebirgswände tragen herrliche Waldungen oder sind theilweise gerodet, urbar gemacht und mit eingefriedigten Weiden und Ackerfeldern versehen. Die trockenen, höher gelegenen Stellen hingegen sind Wildland und Oeden und nur mit spärlichem Rasen, niedrigem Heide- und Ginstergesträuch bedeckt und liefern dem dortigen Viehzüchtler die harte Heidestreu und die weitläufigen, magern Triften. Seitens Königlicher Regierung geschieht übrigens sehr Vieles für die so nothwendige und nützliche Wiederbewaldung |
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welche von Jahrtausend zu Jahrtausend das Angesicht der Erde erneuert.
Die Gebirgsmasse des Hohen Venns besteht hauptsächlich aus gräulichem und bläulichem Schieferthon, welcher mit feinkörnigem Grauwackeschiefer wechsellagert. Diese bilden sehr mächtige, stark aufgerichtete Schichten, welche von Ost-Nordost nach West-Südwest streichen. Durch Luft- und Wasserwirkung zerfällt der Schiefer an der Oberfläche leicht und verwandelt sich in eine lettenartige, schlüpferige Thonerde, die dann die obere Bodenschicht bildet und hier die Stelle der gewöhnlichen Dammerde vertritt. Da aber die Thonerde das Wasser nur bis zur Sättigung aufnimmt und dann nicht weiter durchläßt, so bleibt die nicht verdunstende Nässe auf der Oberfläche in Mulden und Gruben stehen und befördert dadurch die Torfbildung, welche auf dem Fichtelgebirge, der hohen Rhön, dem Harzgebirge u. a. unter ähnlichen Verhältnissen, im nördlichen Europa und in den norddeutschen Niederungen aber in großartigem Maßstabe auftritt. An den Abhängen und starkgeneigten Gegenden des Venns macht die Torfbildung keine Fortschritte. Die Thalgehänge und sanftabschüssigen Gebirgswände tragen herrliche Waldungen oder sind theilweise gerodet, urbar gemacht und mit eingefriedigten Weiden und Ackerfeldern versehen. Die trockenen, höher gelegenen Stellen hingegen sind Wildland und Oeden und nur mit spärlichem Rasen, niedrigem Heide- und Ginstergesträuch bedeckt und liefern dem dortigen Viehzüchtler die harte Heidestreu und die weitläufigen, magern Triften. Seitens Königlicher Regierung geschieht übrigens sehr Vieles für die so nothwendige und nützliche Wiederbewaldung