Die Deutschen Personennamen/065: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 28. Oktober 2008, 12:38 Uhr

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Die Deutschen Personennamen
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Festungstid umspinnt die Jugend mit den goldenen Fäden der Phantasie selbst das graue Einerlei der Festungshaft. Jeder führt einen Spitznamen, Don Juan, Kopernikus, der Kapteihn, der Franzose, der Erzbischof. Bei dem letzteren wird uns Kap. 16 auch der Anlaß zu dem Namen erzählt: Auf die Festung Graudenz soll der Erzbischof von Posen gebracht werden. Man hält einen Schriftsetzer, der hinkommt, für ihn, und es geschehen allerlei drollige Zwischenfälle. „De Verwesselung, de mit em passirt was, hadd mit keinen Annern von uns so vullstännig passiren kunnt, denn hei was uns in geistlichen Utseihn gor tau sihr aewerlegen. Von Natur all lagg up sin runnes Gesicht 'ne geistliche Salwung, de bi jede Gelegenheit dorut hervor blänkerte.“

Besonders ausgebildet soll die Neigung, jemandem einen Namen anzuhängen, in Württemberg sein. Die Hälfte aller Beleidigungsprozesse soll dort aus solchen Übernamen, oder, wie man da sagt, Ekelnamen, entstehen. Auch bei den Haslachern, sagt Hansjakob, komme nicht leicht einer ohne Spitznamen weg.

Der Schriftsteller Wilibald Alexis hieß Häring; in seiner Studentenverbindung wurde der Name ins Lateinische übersetzt, wohl unter Anlehnung an den bekannten Vornamen (An Alexis send ich dich). Übrigens war die Übersetzung wenig genau: alec oder alex an das anknüpfte, bedeutet nicht einen Fisch, sondern eine Fischsauce (Kleinpaul).

Oft spricht auch der Wunsch mit, einen langen Namen zu verkürzen. Zuweilen führt das Streben nach Unterscheidung zu einem Beinamen: Gespensterhoffmann, Höllenbreughel.

Wie schwer es ist, solche Namen los zu werden, zeigt uns Hanne Nüte bei Reuter, dessen Familienname in Wirklichkeit Snut ist. Seine spätere Braut „würd Pudel heiten, Von wegen ehr kruses, brunes Hor“.

Ferner verweise ich auf das Gedicht „der kleine Töffel“ von Lichtwer. Der kleine Sohn eines Bauern wird von den Leuten so gekannt, aber er wird den Namen nicht los, als er schon ein erwachsener Mensch ist. Er prügelt deshalb den Sohn des Schulzen durch, muß dafür eine Geldstrafe zahlen und geht schließlich in den Krieg. Als Friede wird, kehrt er heim. „Da meint nun unser Held, daß man die Kinderpossen, Die ihn vordem so oft verdrossen, Vorlängst schon ausgeschwitzt. Er wirkt sich Urlaub aus Und suchet seines Vaters