Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/169: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Düren''', bei den Römern <tt>'''Marcodorum'''</tt>, später '''Durenia, Thuira, Thüren, Dühren, Duiren, Teuwern, Deuern''', gehörte mit zum Lande der Ubier, dessen Grenzen von der Aar, wo sie das Land der Trevirer berührten, bis in die Gegend von Uerdingen, wo das Land der Menapier und Gugerner anfing, sich ausdehnten. Gegen Westen erstreckten sie sich längs der Ruhr bis in die Gegend von Aachen hin. Der römische Schriftsteller Tacitus nennt Düren schon um das Jahr 70 n. Chr. einen Flecken und erzählt, daß Cl. Civilis, der Anführer der Bataver, die Cohorten der Ubier in Düren gänzlich geschlagen habe. 16 Jahre vor Christo war hier ein römisches Kriegslager, bei welchem der Feldherr M. Agrippa eine feste Burg erbauen ließ, die in der Nähe der jetzigen Annakirche gelegen war. Sie wurde unter Pipin und Karl dem Großen die Königsburg genannt. Erst im Jahre 1543 soll sie bis auf den Grund zerstört worden sein. Militairstraßen (Heerwege) verbanden Düren mit den benachbarten Römerstationen oder Hauptstandplätzen ihrer Legionen, z. B. mit Zülpich (<tt>Tolpiacum</tt>), Jülich (<tt>Juliacum</tt>), Gressenich (<tt>Grassiniacum</tt>), Bonn (<tt>Bona Castra</tt>), Köln (<tt>Colonia Agrippina</tt>) und Aachen (<tt>Aquisgranum</tt>). Der Dürener Landstrich wurde durch die Römer und ihre Bundesgenossen in die fruchtbarsten Aecker und Wiesen umgewandelt. Ausgegrabene Münzen, Lampen, Opferschalen, Tempelsteine, Sarkophage, Aschenkrüge ec. beweisen hinlänglich, daß hier eine römische Niederlassung war. Düren blieb unter der Herrschaft der Römer, bis es von den siegreichen Franken, einem deutschen Volke, welches den Rhein überschritt und sich der gallischen Provinzen bemächtigte, |
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Düren, bei den Römern Marcodorum, später Durenia, Thuira, Thüren, Dühren, Duiren, Teuwern, Deuern, gehörte mit zum Lande der Ubier, dessen Grenzen von der Aar, wo sie das Land der Trevirer berührten, bis in die Gegend von Uerdingen, wo das Land der Menapier und Gugerner anfing, sich ausdehnten. Gegen Westen erstreckten sie sich längs der Ruhr bis in die Gegend von Aachen hin. Der römische Schriftsteller Tacitus nennt Düren schon um das Jahr 70 n. Chr. einen Flecken und erzählt, daß Cl. Civilis, der Anführer der Bataver, die Cohorten der Ubier in Düren gänzlich geschlagen habe. 16 Jahre vor Christo war hier ein römisches Kriegslager, bei welchem der Feldherr M. Agrippa eine feste Burg erbauen ließ, die in der Nähe der jetzigen Annakirche gelegen war. Sie wurde unter Pipin und Karl dem Großen die Königsburg genannt. Erst im Jahre 1543 soll sie bis auf den Grund zerstört worden sein. Militairstraßen (Heerwege) verbanden Düren mit den benachbarten Römerstationen oder Hauptstandplätzen ihrer Legionen, z. B. mit Zülpich (Tolpiacum), Jülich (Juliacum), Gressenich (Grassiniacum), Bonn (Bona Castra), Köln (Colonia Agrippina) und Aachen (Aquisgranum). Der Dürener Landstrich wurde durch die Römer und ihre Bundesgenossen in die fruchtbarsten Aecker und Wiesen umgewandelt. Ausgegrabene Münzen, Lampen, Opferschalen, Tempelsteine, Sarkophage, Aschenkrüge ec. beweisen hinlänglich, daß hier eine römische Niederlassung war. Düren blieb unter der Herrschaft der Römer, bis es von den siegreichen Franken, einem deutschen Volke, welches den Rhein überschritt und sich der gallischen Provinzen bemächtigte,